160 als die seine angegeben haben werde. Bekanntlich hat auch Bart. Weiss sich des Monogramms des Letzteren zur Bezeich nung von Blättern bedient, die er selbst in dessen Manier an gefertigt hatte (Brulliot 1. c.). — Dass mehrfach, aber aller dings mit Unrecht, noch ein anderes mit dem fraglichen Monogramm versehenes Blatt dem Nothnagel zugeschrieben worden ist, wird weiter unten ausführlicher besprochen werden. III. Blätter, die weder von Gwinner noch von Hüsgen aufgeführt sind. 72. Der Cabbalist. Ein alter und zwei jüngere Juden in Halbfigur stehen in einem dunklen Zimmer neben einem mit Büchern bedeckten Tische. Auf der hinteren Wand strahlt eine künstliche Sonne, in welche der Aeltere blickt, während die beiden Anderen, vom Glanze geblendet, die Hand vor die Augen halten. Die Unterschrift lautet: Le Malheureux Rabby Cabaliste ä Francfort sur le Mein 1711. D’apres un Tableau de la meme grandeur, tire du Cabinet de Monsieur Nothnagel Peint par lui meme 1772. Ein Stechername findet sich zwar nicht, es ist aber kaum zweifelhaft, dass Nothnagel nicht nur der Maler, sondern auch der Stecher sei. In dem Cataloge der Sammlung Winkler’s (II. Nr. 3447), der gerade das Nothnagel’sche Werk mit besonderer Sorgfalt gesammelt hat, wird dies Blatt: Piece capitale de Nothnagel genannt. Auch in dem Primbs’schen Cataloge (I. Nr. 4258) heisst es: „Le malheureux Rabby Cabaliste ä Francfurt 1711. InGoudt’s Geschmack. Hauptblatt des Nothnagel.“ Frenzel führt im Catal. Einsiedel II. Nr. 1138 dies Blatt gleichfalls unter den von Nothnagel selbst gestochenen auf. In dem bekanntlich von Stengel angefertigten Cataloge der Aretin’schen Sammlung I. Nr. 1374 ist das Blatt mit der Bemerkung aufgeführt, dass es von Nothnagel in Tuschmanier nach eignem Gemälde ge stochen sei. Es ist in der That in Aquatinta, einer Ver- lahrungsweise, die, wie mehrfach gezeigt ist, unserem Künstler nicht fremd war; fnit den Stichen Goudt’s hat es dagegen nichts als die grelle Beleuchtung gemein. Der Umstand, dass es sich im Hüsgen’schen Verzeichnisse nicht findet, lässt vermuthen, dass der Stich nicht gleichzeitig mit dem Gemälde, vielmehr erst nach 1780 entstanden ist.— Ob es das beste Blatt Noth- nagel’s sei, mag dahingestellt bleiben, jedenfalls ist es aber das grösste, da es mit dem ziemlich breiten Rande 288 Millm. hoch und 216 Millm. breit ist.