r.'rqtj* eiläge Nr. 1 zu den Mitteilungen Nr. 9. Centralstelle: Dresdner Verkehrs-Anstalt Hansa, Dresden-A., Scheffel- strasse 19, I. Vorsitzender: Generalmajor z. D. Freiherr von Friesen, Dresden-N., Löwenstrasse 1. 1. Schriftführer: Rechtsanwalt Heinrich Michaelsen, Dresden-A., Johannesstrasse 14. Schatzmeister: Konsul Menz, Dresden-A., Prager Strasse 2. Leiter des Archivs: Professor Dr. Mogk, Leipzig, Färberstrasse 15. Leiter des Museums: Maler 0. Seyffert, Dresden-A., Kaulbach- strasse 28. Yereinsnacliricliteii und Bekanntmachungen. Am 21. Januar 1899, abends 6 Uhr, wurde im Sitzungszimmer der Gehestiftung die 1. Vorstandssitzung in diesem Jahre abgehalten. Der einzige Punkt der Tagesordnung betraf die Beschlussfassung über die zukünftige Herausgabe der „Mitteilungen“. Der Vorstand beschloss in Rücksicht darauf, dass Herr Prof. Dr. Mogk mehr Raum für seine Ausführungen braucht, die Abteilung „Vereinsnachrichten und Bekannt machungen“ künftighin gesondert als Beilage zu jeder Nummer der „Mitteilungen“ erscheinen zu lassen. Auch in diesem "Winter sind nach Weihnachten Vortragsabende veranstaltet worden. Am 19. Januar sprach Herr Oberregierungs rat a. D. Otto Siebdrat über „Entwicklung der Sandstein ■ Industrie im Elbegebiete Sachsens“. Urkundlich werden die Sandsteinbrüche zwar erst im 15. Jahrhundert genannt,, doch ist bekannt, dass bereits bei älteren Bauten, z. B. in Meissen und Torgau, Sandstein dieses Gebirges zur Verwendung kam. Den härtesten Sandstein lieferten die Cottaer und Hennersdorfer Brüche, die Liebethaler Steine wurden hauptsächlich zu Mühlsteinen verwendet, die vielfach, selbst während der ersten Wirren des dreissigjährigen Krieges, nach dem Auslande auf dem Wasserwege gebracht wurden. Bereits Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde der sogenannte Pirnaer Sandstein nicht nur nach Dresden, Berlin, Potsdam, sondern auch nach Kopenhagen geliefert. In neuerer Zeit hat die Sandstein-Industrie eine früher nie geahnte Ausdehnung gewonnen. Gegenwärtig werden durchschnittlich jährlich gegen 177 000 cbm fertige Sandsteinware, meist Bausteine, geliefert. Die Steinbrecher waren in früherer Zeit zünftig. Die Hauptlade der Steinbruchsknappschaften befand sich von alters her in Pirna. Die Steinbrecher genossen verschiedene Rechte, so waren sie z. B. vom Soldatenstande gänzlich frei. Heute sind sie nicht mehr zünftig.