— 8 — ,sotix (ch)% im Obersächsisclien und Osterzgebirgischen ,si/ (ch)% so Mehrzahl dort ,setd hier ,si%e‘. 8) Das Obersächsische, welches über haupt auslautendes ,e‘ liebt, fügt dieses auch an betontes ,ich, mich, dich, sich 1 , so ,#P, bei der betonten Dativform ,der‘ hat es aber altes ,e‘ fallen gelassen, während das Yogtländische und Westerzgebirgisclie es gerade hier gewahrt haben, so ,dire‘. 9) Die schwache Yergangen- heitsform aul de 1 wirft im Yogtländischen und Westerzgebirgischen das auslautende ^ ab, hat aber vor de 1 altes ,e l noch erhalten, so ,hor%et‘ für ,horchte 1 . 10) Bei den Yerhältniswörtern, die auf die Frage wo? mit dem Dativ und auf die Frage wohin? mit dem Accusativ stehen, ist im \ ogtländischen und Westerzgebirgischen eine grosse Unsicherheit eingetreten. Der Yogtländer richtet Griisse an der Mutter aus und der Annaberger schreibt an seiner Mutter. — 11) Im Obersächsischen, Nordosterzgebirgischen und wenigstens noch im Pockauthale (vermutlich also auf dem ganzen siidosterzgebirgischen Gebiet) _ wandelt sich ,nd und nt 1 oft bei anlautendem Ivelü-, Gaumen oder Lippenlauf in ,%g (ug) % (/ig) l um, so in ,Kinder, Schinder, Schinderei, binde, binden, finde, finden gefunden, am Ende, hinter, hinten, unter, unten und ordentlich 1 im Vogtländischen und Westerz- .gebirgischen bleibt ,n l unverändert, während ,d oder t 1 schwindet, so lautet ,Kinder 1 dort ,ki?$ger‘, hier ,kinr‘. ln folgenden Unterscheidungspunkten neigt sich auch das Siid- osterzgebirgische dem Vogtländischen und Westerzgebirgischen zu: 1) dene 3 Mundarten verlängern viel häufiger Schriftdeutsch kurze \ okale als das Obersächsische, so z. B. in ,mit, Dreck, Blatt 1 , 2) Sie werfen unbetonte Vokale in Vorsilben und in "Wörtern, die sich an das folgende Mort anlehnen, oft aus, so in ,besehen, gesungen, zu sammen, vergessen 1 , das Obersächsische nicht. Grünhainichen ist der nördlichste Punkt, w t o ich ,ke?^d und ksen‘ für .gehängt und ge sehen 1 gehört habe. 3. Altes au (mittelhochdeutsches oü) ist im Vogt ländischen und Westerzgebirgischen zum hellen ,a\ im Siidosterzge- birgischen zum dumpfen, d. h. nach ,</ zu klingenden ,ä\ im Nord osterzgebirgischen und Obersächsisclien zu ,o l geworden, so lautet ,auch‘: ,a L im Vogtland und Westerzgebirge noch in Herold und Borstendorf; doch nördlich und östlich davon habe ich nur ,<? und o% (c/iY gehört. 4) Altes mittelhochdeutsches sowie altes ,<?// und äu (mittelhochdeutsches öiY) vereinfachen das Vogtländische und Westerzgebirgisclie zum hellen (nach ,ä' zu klingenden) das Siidosterzgebirgische zu ,e (ä), das Nord- osterzgebirgische und Obersächsische zum nach .i 1 zu klingenden, ,P; so lautet .nein 1 im Vogtländischen und Westerzgebirgischen ,«<?‘, in Eppendorf und Grünhainichen ,nt (ä)\ im Nordosterzgebirgischen wie im Obersächsisclien ,«/ ferner .Freude 1 im Vogtländischen und West erzgebirgischen ,frdd\ im Siidosterzgebirgischen ,frhd\ im Nordost erzgebirgischen ,frid‘ und im Obersächsisclien ,frcde‘. In der Gegend nördlich von Annaberg und östlich von Ehrenfriedersdorf tritt neben oft schon ,e‘ auf; auf südosterzgebirgischem Sprachgebiet iiber- wdegt dies derartig, dass ich jenseits der von mir gezogenen Grenze ,t‘ nur ein einziges Mal gehört habe. — 5) In .meiner, meinem, meinen, deiner, deinem, deinen, seiner, seinem, seinen, bei 1 und in der