ZIGARETTEN PLAKATE Immer mehr häufen sich in den letzten Jahren die Beispiele dafür, daß die deutsche Gebrauchsgraphik auffrühere Ausdrucksformen zurückgreift und viel fach sogar gute alte Lösungen in zeit gemäßer Umwandlung unseren heuti gen werblichen Aufgaben dienstbar zu machen versucht. Man kann nun freilich einige Bedenken gegen diese historizistische Entwicklung haben, die bei einer Übersteigerung sehr leicht neuschöpferischen Bemühungen hem mend im Wege stehen kann, aber es läßt sich doch andererseits nicht ver kennen, daß derartige Auswertungs versuche von altem deutschem Kultur gut ebenso auch am rechten Platze zu recht glücklichen Ergebnissen führen. Ein bezeichnendes Beispiel dafür ist jene Reihe von Zigarettenplakaten, die von der Polo-Zigarettenfabrik in Merzig im früheren Saargebiet her ausgebracht wurde und die neben einigen Darstellungen von Erzgebirge- Figuren eine ganze Folge von jenen alten bildhaften Lösungen aufweist, wie sie vor hundert Jahren und noch längerer Zeit für Rauchtabakspackungen verwandt wurden. Die Verwendung dieser also ursprünglich für Rauch tabake geschaffenen Bilder und alten Symbole für die Zigarette war an sich zwar berechtigt, da es sich hier um eine billige und aus überseeischen und einheimischen Tabaksorten gemischte Marke handelte, aber sie war doch 1 1 10 1 SCHWA etten Entwurf ADOLF RADEMACHER 2