6 Photographische Mitthoilungen No. 412, Aprilheft I, 1890. suchen, gut herausgekommen, Grün erscheint schwach olivgrün, das Blau ist fast gar nicht zur Geltung gekommen. Herr Gädicke hegt Zweifel, ob die Verres’schen Bilder länger halten, als die älteren. Nach den Berichten zu urtheilen, sind seine Papiere sehr unempfindlich, daher rühre vielleicht die längere Halt barkeit. Herr Burchardt legt auch einige Proben des Zenker’schen Verfahrens vor, von denen eine insofern interessant ist, als auf ihr das Originalweiss auch wirklich weiss vviedergegeben ist. Herr Burchardt empfiehlt das von Herrn Dr. Zenker über Photochromie geschriebene Buch auf das Angelegentlichste. Herr Dr. Zenker meint, dass dieser Gegenstand für das Studium von Amateuren sehr geeignet sei. Es ist keine Camera dazu nöthig, sondern nur gefärbte Gläser, oder besser noch ein in feurigen, trans parenten Lackfarben gemaltes Diapositiv und ein Fenster nach der Sonnenseite, um im Sonnenlicht copiren zu können. Ffagekasten: Zum Fixiren der Albuminbilder wird gewöhnlich empfohlen, die selben 10 Minuten lang in eine Fixirnatronlüsung 1:5 zu legen. Herr Dr. Mietlie empfiehlt in seinem neuen Amateur-Kalender, die Copien 8—12 Minuten lang in eine Lösung 1 : 10 zu legen, unter der Angabe, dass stärkere Lösungen langsamer wirken und die Bilder angreifen. Welche Methode ist nun die bessere? Der Unterzeichnete bemerkt, dass die concentrirtere Lösung für selbst gesilbertes, die dünnere Lösung für das käufliche, sog. haltbar ' gesilberte Papier anzuwenden sei. Herr Dr. Miethe bemerkt, dass er, in der Annahme, Amatmire arbeiten nur mit käuflichem gesilberten Papier, die dünnere Lösung angegeben habe. Eine Frage, woher die nach der Uranverstärkung beim Waschen ott auftretenden Fettstreifen herrühren, wird als unbeantwortet zurück gelegt. Herr Richter wünscht ein Photometer für Plattenuntersuchungen, dessen Gradzahlen die Empfindlichkeit direct angeben; bei Warnerke sei das nicht der Fall, da eine Platte, welche die Zahl 24 giebt, keineswegs 24 Mal, sondern etwa 400 Mal empfindlicher sei, als eine Platte, welche etwa die Zahl 1 giebt. Es wird bemerkt, dass Vogel’s Röhrenphotometer (siehe dessen Fortschritte der Photographie, pag. 63) der gewünschten Bedingung genügt, aber freilich dessen Herstellung sehr theuer sei. Herr Dr. Wulfingliof fragt, woher es komme, dass ein dichtes, lange in der Sonne copirtes Negativ ein viel schwerer in Goldbad ton- bares Bild gebe, als ein im diffusen Licht copirtes. Herr Dr. Jeserich schreibt dieses einer Coagulirung des Eiweiss’s durch die Sonnenhitze zu. „ , , Schultz-Hencke, erster Schriftführer der Gesellschaft.