KUNSTSCHÄTZT 97 sehr früher Zeit; dagegen eine ganze Reihe bemerkens werter Stücke geringerer Größe. Besonders seltene Tvpen persönlicher Gräberbeigaben, Schmuckstücke, Kleingerät, Nadeln, Messer, Löffel, aus verschiedenen Metallen und Elfenhein, mit mannigfachem Zierat. Schöne Bronzespiegel, edle Metallgefäße, oft mit Silber einlagen von anmutiger Zeichnung. Ä oran durch Zahl und Güte die Kunsttöpfereien, kostbarste Stücke der verschiedenen Scherben, Glasuren und Zierweisen, teils die hellgrünen Glasuren in den Seladontönen der chine sischen Sungzeit, teils die überaus zarten, stets wechseln den grauen Schattierungen, die für Korea so kennzeich nend sind, daneben in vielerlei Abstufungen lichteres Weiß. Unter den Glasuren bald zarte Reliefs, bald Auf malungen, vor allem, als landesübliche Technik, die feinen Toneinlagen in ausgeritztem Grund. Die Zeich nung meist Blumen nach chinesischer Art; besonders ansprechend die zierlich geordneten Rhythmen aus 1 Linien und strenger stilisierten Blättchen, die an den Geist italienischer Frührenaissance denken machen. So stehen sie nebeneinander in den blanken Glas schränken, ein traumhaftes Wechselspiel zartester Farb töne, jener lichten Frühdämmerung ähnlich, die ich vor den Felskuppen von Söul am Morgen meiner Ab reise erlebte. Der Zeit nach vorwiegend aus dem Mittel- alter, aus der Koraidynastie, vor 1400; später sollen durch andere Bestattungsformen Beigaben außer Ge- '■ brauch gekommen sein. Schöne Stücke dieser Art hat später in seiner sorgsam gepflegten Sammlung der Kron- j prinz von Schweden mir zu zeigen die Güte gehabt. ; * Jessen, Reisestudien 7