eigentlichen Schöpfer von Finnlands Sport zu betrachten sind, sollen je länger je mehr zuviel Bildung annehmen und dadurch für ein asketisches Leben nicht mehr taugen. Es wäre nun aber vollkommen falsch, annehmen zu wollen, der finnische Rekordsportler sei ein schlecht gebildeter Mensch. Im Gegenteil, es gibt in ganz Finn land nur 0,8 Analphabeten, die größtenteils auf die 5000 Lappländer im Norden und die 10 000 Russen im Osten entfallen. Und trotzdem jeder gesunde Finne von frühester Jugend an bis ins fortgeschrittene Alter hinein irgendeinen Sport betreibt, ist er doch — oder vielleicht gerade deswegen — im allgemeinen ein recht brauch barer Mensch im Berufsleben. Als glänzendste Beispiele dürfen wohl Paavo Nurmi und Claes Thunberg, die beiden berühmtesten Söhne Finnlands, hingestellt wer den, die heute tüchtige Bauunternehmer in der Hauptstadt sind und mehreren hundert Arbeitern Brot verschaffen. In diesem Zusammenhang muß es auch gesagt sein, daß man finnische Weltrekordler voll kommen zu Unrecht der beruflichen Nichtstuerei be zichtigt. Finnland, das als einziges modernes Land auch heute keine Arbeitslosen hat, könnte es sich ja vielleicht leisten, einige ganz große Athleten zu halten. Doch das ist nicht der Fall; denn die Finnen halten die olym pischen Paragraphen noch heute so hoch und heilig wie vielleicht kein zweites Land. Allerdings liegt es ja auf der Hand, daß Athleten, die zwei- und dreimal jeden Tag trainieren, wie die großen finnischen Rekordläufer, während dieser Zeit keinen Achtstundentag kennen. Wie schon früher erwähnt, hat in Finnland im allgemeinen noch nicht jene ruhelose und zermürbende Hast mittel europäischer und amerikanischer Geschäftswelt ein gesetzt, die nicht nur Sportlern schadet, sondern allen Menschen. Auf den Büros des Staates, der Gemeinden, der Bankhäuser, der Geschäfte und anderen industriellen und wirtschaftlichen Unternehmungen wird gewöhnlich um 10 Uhr begonnen und dann bis um 16 Uhr, 1? oder 18