auch jeder finnische Aktive auswendig nicht nur die besten Leistungen seiner nächsten Gegner, sondern alle großen finnischen Sportler auf Jahre zurück sagen. Die erste finnische Sportzeitung, die zweimal wöchentlich erscheinende „Suomen Urheilulehti“, wird von Dr. Jukola geleitet, der ein sehr guter 400-Meter-Hürdler war und in Paris 1924 in den Zwischenlauf gelangt war. Dessen Sekretär, Harri Eljanko, war finnischer 800-Meter- Meister und lief einige Male in der 4 X 800-Meter- Rekordstaffel. Er ist Mitglied des finnischen Meister klubs, von dem noch die Rede sein wird. Levänen, ein Redakteur, ist ein famoser Schütze und war wiederholt Distriktsmeister. Narvaa, der Sportredakteur der be kannten Tageszeitung „Uusi Suomi“, war ebenfalls ein guter Schütze, um nur einige Beispiele zu nennen. Daß jeder Trainer auf eine erfolgreiche Aktivlaufbahn zurückblicken kann, wird in Finnland direkt verlangt. Hier ist allerdings zu bemerken, daß die Finnen keine Hochschule für Leibesübungen besitzen. Es mag zu einem erheblichen Teil hiervon herrühren, daß in Finn land im allgemeinen zu 80 Prozent das praktische Wort den Vorzug hat. Von den Sportlehrern, oder besser gesagt Trainern, wird allerdings erwartet, daß sie die nötigen biologischen, anatomischen und physiologischen Voraussetzungen besitzen. Ihr großes Verdienst um die finnischen Welterfolge hat auch die Sportartikel-Industrie. Man darf sogar sagen, daß die finnischen Skilangläufer und die finnischen Speerwerfer ihre phänomenalen Leistungen zum Teil Arno Hohenthal von der „Sportarticlar“ (Urheilutarpeitta) in Helsinki verdanken. Hohenthal, der mütterlicherseits aus einem deutschen Adelsgeschlecht stammt, ist Sport artikelhersteller aus Leidenschaft. Er war selbst um die Jahrhundertwende ein bekannter Skilangläufer und besaß 1901 den Weltrekord im Skilaufen über 10 Kilometer (hat es damals noch gegeben) mit 30 :1? Minuten. Natür lich hatte man zu jener Zeit noch andere Skier als heute.