Von oben ... das war von Bafa. Das war der Mann, dem die Republik buchstäblich gehörte. Es war einmal ein kleiner Babuschenschuster in Zlin. Der fing ganz klein an. Aber er war Tag und Nacht fleißig. All mählich. wurde er reicher und immer reicher, und eines Tages nannten ihn die Leute den Schuhkönig. Denn inzwischen war er Millionär und Besitzer von riesigen Fabriken ge worden, der von seinen Arbeitern vergöttert wurde. So lautet das kapitalistische Märchen vom Selfmademan. Im Kapitalismus hat jeder einzelne prima Aussichten, empor zukommen, das soll damit gesagt werden, und darum klingen die Biographien der Fords und Wrighleys und Bafas alle gleich. Zuletzt, nachdem sie ihr Schäfchen ins Trockne ge bracht haben, da haben die Helden — nach dem Willen der bezahlten Märchenschreiber — im Grunde gar nicht reich werden wollen, waren sie beileibe niemals die betriebsamen, ausgekochten und rücksichtslosen Jobber, sondern edle, moralische Naturen, die von früh bis abends, von ihrer Kindheit bis ins ehrwürdige Alter nichts als Sozialethik im Kopfe hatten. Auch zu der tschechoslowakischen Fassung dieses kapitalen Lügenmärchens läßt sich manches sagen, manche Tatsache ergänzen. Doch wenn diese Tatsachen eingefügt sind, ist eben das Märchen zum Teufel, und die ungetrübte Wirklichkeit tritt zutage. Dann lautet die Geschichte etwa so: Es war einmal ein kleiner Babuschenschuster in Zlin. Der fing ganz klein an und wurde und wurde nicht reich, obwohl er Tag und Nacht fleißig war. Dann brach der erste Weltkrieg