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Sächsische Volkszeitung : 28.09.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-09-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190909289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19090928
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19090928
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1909
- Monat1909-09
- Tag1909-09-28
- Monat1909-09
- Jahr1909
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 28.09.1909
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organisationen zur Massenverbreitung übersandt werden. Mit dec Massenverbreitung von Flugblättern mutz aber die Aufforderung zum Branntrveinbvykolt in der Partei presse unü in allen Versammlungen fortdauernd wieder holt werden. Wir müssen für diesen Boykott mit ganzer Energie arbeiten. Wir sind auf die Wirkungen des Boykotts sehr gespannt. Wern nun weniger Schnaps getrunken wird, begrüben wir das. Qesterreirh-Un8«r«. — Ministerpräsident Wekerle bat dem Kaiser die De mission de« ungarischen Kabinetts überreich:. Es wurde jedoch über die Demission des ungarischen Kabinetts noch keine Entscheidung getroffen. — In unterrichteten politischen Kreisen hält man es für nahezu sicher, daß LukacS neuerdings vom Kaiser be rufen und mit der Bildung des Kabinetts beauftragt werden wird. Ec wird der allgemeinen Annahme nach den Auf trag erhalten, ei» Beamtenminislerium zu bilden, das lediglich die Aufgabe hätte, das Parlament aufzulösen und Neuwahlen vorzunehmen. Das neue Parlament hätte lediglich den Voranschlag zu bewilligen, die Annexion von Bosnien und das allgemeine Wahlrecht. Das Ende des böhmischen Landtages. Bei der am Freitag staltgrsundeneii zweiten Lliinnnnerkonferenz der böhmischen Landtagsparleieu wurde eigentlich das Urteil über die Ziikunst des Landtages gefällt. Der Oberstland- marschall verstand cs allerdings, mit feinem polnischen Takle de» formellen Beschluß zu verzögern. Es heisch das: er beahsichlige, wenn es halbwegs angeht, nächste Woche eine drille Obmännei koiiserenz einziibernfen. Allein es hat niemand mehr einen Zweifel: die do ul sch-tichechi schon Vor sländigungsveriuche und gescheilert, der Landtag von Böhmen verfällt entweder unrettbar der deutschen Lb- strnktion, oder aber er mns; von der Negierung sofort ver tagt werden. Die deutschen Abgeordneten waren bis an die (Grenze der jngeständnisse gegangen. Sie verlangten bloß, das: zuerst ansschlioßlich jene Kommission tage, der die Re gierungsvorlagen zngewiese» werden sollten. Tie tschechischen Parteien gerieten jedoch immer mehr unter den Einfluß der Klosacianer. Sie haben nun nicht nur erklärt, daß die Regierungsvorlagen für sie »nannehmbar seien, sondern sie verlangten auch und dies war eine absichtliche Ver höhnung der Deutschen das; der Landtag sich zuerst mit der Bndgetfrage beschäftige. Bienerth hat sich bisher als ein so kluger und vornehmer Staatsmann erwiesen, das; er auch in dieser schwierigen Situation korrekt und sicher han deln wird. Die tschechischen Parteien rechnen mit eitler Auslösung des Landtages. Sie treffen bereits alle Vor bereitungen für Neuwahlen. Tie Zukunft des öster reichischen Zentralparlainentes scheint eine sehr kritische zu werden. Es taucht jetzt wieder der Vorschlag auf, durch eine < tze schä st sordnung. re form die Volksvertretung zu retten. Allein dieser Vorschlag kommt jetzt zu spät. Nicht mehr eine Handvoll wahnwitziger Leute bedroht den ruhigen Verlauf der Parlamenlssitzung. Tie flavische Union repräsentiert fast die Hälfte des Abgeordnetenhauses. Ohne sie be-gv. gegen sie kann keine lP'schäftsordnnngsresorni dnrchgesnhrl werden. Auf normalem Wege wird sich derzeit keine Lösung ergeben. D-.sterreiehs Völker müssen sich ge faßt machen, daß gerade das Hans des allgemeinen Wahl rechtes durch den frivol heranfgeschworenen Nationalitäten kämpf für lange Zeit lalungelegt erscheint. Aronkretrff. — Die Katastrophe des LenkballonS La Röpnblique ereignete sich Sonaabend vor uittag 8 Uhr 35 Min 9'/„ km von MonltnS. Offiziere, die zwei Militärautomobile be stiegen hatten, sahen das Luftschiff schwanken und Plötzlich mit großer Geschwindigkeit niedersallen. DaS Unglück ist dadurch entstanden, daß der rechte Schraubenflügel aus der Achse gesprungen war, in die Ballonhülle geschlendert wurde uud sie zerriß. Sämtliche Insassen waren sofort tot. Tie Leichen wurden nach einem benachbarten Schloß gebracht. Der Schraubenflügel, der die Beschädigung des Ballons verursachte, ist hundert Meter von der Unglücks- stätte entfernt anfgesundrn worden. Nordamerika. Ans Anlaß der Hudson Fusion Feier prangen die Stadt und die User des Hndionslnsses im Feslschmuck. Auf der breiten Wasserfläche liegt eine stattliche Flotte von Kriegsschiffen, NI amerikanifche, vier deutsche, drei franzö sische, fünf engtiiche, drei österreichisch-ungarische, zwei ita- lieimche, je ein holländisches, argentinisches, merikanisches und kubanisches. Marokko. Die spanische» Truppen nahmen am Sonnabend nach leichtem Ferergefecht und einem Kavallerieangriff die Position Lanina, die südlich von Marchica am linken Ufer des lled Seinem und nahe dessen Mündung liegt. Die Verluste der Spanier waren gering, die des Feindes be deutend. Die südliche Position Tavina wurde verstärkt und wird künftigen Operationen zur Basis diene». — In der Antwortnote des Sultans aus die Ein sprüche der Mächte wegen der Folterungen heißt es: Er habe Milde walten lassen, soweit die Religion es erlaubt. Er erklärte, er hoffe, das; die Wiederkehr normaler Zu stände in Marokko ihm gestatten würde, nicht wieder ähn liche Maßnahmen zu ergreifen. — Nachdem eben erst Muley Hasid mit dem Prä tendenten Bnharnara fertig geworden ist, gibt es schon wieder einen neuen Prätendenten. Es ist Muley el Kebir, der schon früher einmal Anrechte auf den Thron geltend machte. Seine Anhänger verbreiten da« Geiücht, der im eiserne» Käfig nach FcS geschlcppte und angeblich getötete Vuhamara sei nnr ein Doppelgänger deS Prätendenten gewes'n. Dieser aber sei entkommen und kein anderer als ihr Herr, der jetzt an der Spitze eines Heeres von 5000 Reitern in Khabat et Hamara stehe und bereits Tasa er obert habe. Er werde jeden zwingen, lOOO DouroS zu zahlen, der zu Mulch Hafid hält. Aus Stadt und Land. Dresden, den 27. September 1WS. —' Der Landesausschuß der nationalliberalrn Partei nahm gestern mittag im Konzerthause des Zoologischen Gartens Stellung zu den bevorstehenden Landtags- Wahlen. Der Versammlung wohnten l5 natioualliberale Laudtagsabgeordnete bei. Herr Generalsekretär Dr. Westcn- berger gab einen Ueberbl.ck über die politische Lage. Zm bevorstehende» Wahlkampfe habe die natioualliberale Partei zu rechnen mit der durch die Ftnanzrefolin gesteigerten Stoßkraft der Sozialdemokratie, mit der Schwenkung der Konservative», mit der Miltelstandsvereinigung, welche die Fahne der Konservativcn trage und mit der gesteigerten Unternehmungslust des Freisinns. Bis jetzt seien seitens der Nationatiiberalen 03 Kandidaten ausgestellt worden, voraussichtlick winden sie es aber auf 70 Kandidaten bringe». Der Redner schlug der Versammlung die An- nähme einer Resolution vor. worin zur Arbeit aufgefordeit wird. Nach einer Aussprache über die einzelnen Wahl kreise wurde noch folgender Beschluß gefaßt: „Der LandeS- ansschuß mißbilligt es, wenn von einzelnen örtlichen Parteiorganisationen Kompromißbeschliisse gefaßt werden, die im Widerspruch zu dec bereits im Januar festgelegten Stellung des Landesausschusses z, den Lanütagswahlen stehen." — Der Vorsitzende Herr Professor Dr. Branden- bnrg schloß die Verhandlungen mit dem Wunsche, daß die nationalliberale Partei als stärkste in den Sächsischen Landtag einziehe» möge. —' Verkehrseröffnung Am 1. Oktober wird die Neubaulinie Kieritzsch—Groitzsch—Pegau dem öffentlichen Personen- und Güterverkehre übergeben werden. An der Neubaulinie liegen die Verkehrsstellen: Bahnhos Droßdorf, Haltepunkt Pödelwitz, Bahnhof Groß- und Kleinslolpen, Bahnhof Groitzsch und Haltepunkt Pegau. Ebenso fand die Prüfung der nenerbanten Schmalspuranlagen der Strecke Döbeln—Gärtitz—Gadewitz und der neuen Schmal spurbahnen Meißen—Tciebischtyal—Wilsdruff und Garse bach—Lölhaiu durch Organe der Generaldirektiou der StaatSeiscnbahnen statt. —* Wetterprognose der Köniql. Sächs. pan de« Wetterwarte zu Dresden für den 2N September: Nordöstliche Winde veränderliche Wivölkunp. tnbl. kem eikeblicher Niederlchlag. ' Se. Majestät der K ö n i g wohnte gestern vormittag dem Gottesdienste in der Schloßkapelle zu Pillnitz bei. ' Den Kainiiiernherrndienst bei Sr. Majestät dem K ö » i g hat gestern der Kamiiierherr Freiherr von Schön- berg ans Thaiiimeichein übernommen. —* EineJn lernalionaie Elektrizitätsausstellung ist für das Jahr 1013 auf Anregung aus beteiligten Kreisen in Dresden geplant. Der Rat hat sich bereits mit dem Projekte befaßt und steht dessen Verwirklichung, nach dem mehrere hervorragende deutsche Eelektrizitätsgesell- schaftcn ihre tatkräftige und materielle Förderung des Unternehmens zugesichert haben, sebr symvathisch gegenüber. * Die Generaldirektiou der Königlich S ä ch s i s ch e n in u s i k a l i f ch e n K a p e l l e und der H o f t l> e a t er hat in einer Zuschrift an den „Dresdner Anzeiger" die von der „Tresdn. Nnndschau" gebrachten An schuldigungen und Vehanplnngcn in dankenswerter Weise llargesteltt. Ties Blatt batte in seiner letzten Nummer vom 25. d. M. die Meldung gebracht, die am Königlichen Hof- tbeater bestellende Platen-Stiftung, welche zur Unterstützung der Witwen und Waisen des technischen Personals die»:, babe ein großes Defizit anfziiiveisen, das zwischen 30 OM und 120 000 Mark schwanke. Als Schuldigen bezeichnete das genannte Blatt den Kassierer der Platen-Stiftimg, den Hansinspektor Alfred Kriimbiegel. Daran knüpfte das Blatt weitere Behauptungen, u. a. auch die, daß Krninbiegel auf sechs Monate vorn Dienste suspendiert sei, „um die Bücher in Srdiiniig zu bringen", und ferner, daß die Pensionen der Witwen uni 00 Mark im Jahre herabgesetzt worden seien. Ei» zweiter Artikel des erwähnten Blattes beschäftigte sich mit den Zuständen im Königlichen Hofopernballett und er hob gegen den Ballettmeister August Berger schurre Be schiildignnge». In der Klarstellung der Generaldirektiou wird zugegeben, daß die Kassengelder nicht den Statuten entsprechend angelegt worden seien, daß dies aber anfgedeckt wnrde, sei nicht den statutengemäß hierzu berufenen Or ganen. sondern gerade der Königliclie» Generaldircktion, die keinerlei A n s s i ch t S p f l i ch t hatte, zu verdanken. Tan» sagt die Erklärung: „Sie hat, als ihr der leisest!- Verdacht auttauchle, sofort die genauesten Untersuchungen angestellt, hat versucht, im Fnteresse der Kassen die überaus verwickelten Verhältnisse in Ruhe zu sanieren und hat, als hei dieser Untersuchung sich erheblichere Unregelmäßigkeiten »nd Schwierigkeiten heransstellten, in einer außerordent lichen Generalversaimnlnng der Kassenwitglieder einen Be richt über die tatsächlichen Verhältnisse der Kassen erstattet, de» in erster Linie verantwortlichen Beamten vom Dienste suspendiert, und die Kasseiwerwalttmg im Einverständnisse mit der Generalversawwluiig bis ans weiteres selbst über nommen. Wenn es an und für sich schon nicht üblich ist, das; eine Behörde der Leffentlichkeit von einer solchen Unter suchung Kenntnis gibt, so lag hier noch der besondere An- las; vor. daß sich eine Sanierung der Vermögensverhältinsse der Kasse» durch eine ruhige und nicht vor der Oeffentlich- seit geführte Untersuchung am sichersten erreiche» ließ: diese Absicht ist durch den Artikel der „Dresdner Nnndschau" ganz gewiß nicht gefördert worden. Unwahr ist ferner, daß ein Defizit von 120 000 Mark vorhanden oder sogar noch cin höheres zu erwarten ist: es ist vielmehr — soweit sich die überaus verwickelten Verhältnisse zur Zeit überblicken lassen zu hoffen und anznnehinen, daß bei ruhiger Ab wickelung der Geschäfte, insbesondere durch eine Regulie rung der cmsgelieheneii Hypotheken, Verluste für die Kassen zu vermeide» sein werden. Wenn übrigens znnächst eine Herabsetzung der Pcnsioiie» hat erfolgen ninssen, so sei hieizu nur vewerkt, daß von vornherein — und zwar selbstver ständlich olme jede Mitwirkung der Königlichen Gencral- direktion — die Pensionen höher ansgcworfen worden sind, als dies bei ordnungsmäßiger Führung der Kaffen zu lässig genesen wäre. Daß es sich übrigens bei der Herab setzung dieser Pensionen nicht »in die soeben erst erhöhten Pensionen ans der Königlichen Zivilüste, sondern um Pen sionen aus Stiftungen und besonderen Kassen handelt, sei nur nebenbei erwähnt. Unwahr ist weiter, daß der betref fende Beamte „auf sechs Monate" vom Dienste suspendiert worden ist, mn „die Bücher in Ordnung zu bringen": die Suspendierung ist vielmehr ohne Zeitbeschränkung gesehen, weil die Königliche Generaldirektiou nicht dulden kann, daß ein Beamter während einer derartigen gegen ihn schweben den Untersuchung Dienst tut; die Entlassung des Betreffen den ist übrigens längst beschlossene Sacl-e. Bemerkt sei end lich, daß in der am 10. September d. I. abgehaltenen außer ordentlichen Generalversammlung die Kassenmitglieder der Königlichen Geiceraldirektion einstimmig ihren Dank für das energische Eingreifen zum Ausdrucke gebracht und ihr einstimmig ein Vertrauensvotum ausgesprochen haben. — Wenn die Rundschau in der gleick>en Nummer gegen den Ballettmeister Berger schwere Beschuldigungen erbebt, so ist die Königliche Generaldirektion zurzeit schon um des willen nicht in der Lage, hierauf näher einzugehen, weil die von ihr über die einzelnen Beschuldigungen schon seit länge ren cmgcstellteu Untersuchungen noch nicht sämtlich abge schlossen sind: bemerkt sei nur, daß die Königliche General- direktion dem Ballettmeister Berger — womit sie übrigens dessen eigenen Absichten eiitgegengekoinmen ist — aufgc- geben hat, gegen die Rundschau Klage zu erheben." —* Die Winterkurse an ver Klemlchschen Handels- und höheren Fortbildungsschule (Moritz straße 3) beginnen am 1l. Oktober in allen Abteilungen bei zum Teil freier Wahl der Lehrfächer und der Tages- und Abendklassen sür Kaufleute, Gewerbetreibende, Beamte usw. zur Ausbildung sür selbständigen Betrieb, als Gehilfe im Kontor- und Kanzleidienst, sowie zur Vorbereitung für Prüfungen zum Eintritt in den Staats- oder Gemeinde dienst. für Frauen und erwachsene Mädchen zur Vorbereitung für den Kontor- und Kanzleidienst, für Stenographie und Schreibmaschine, auch für allgemeine Ausbildung in Literatur, Sprachen usw. sür Lehrlinge und Fortbildungs- schulpflichtige in mehrjährigen und einjährigen Kursen. — Meldungen zur Aufnahme (täglich 11 — 1 Uhr) müssen bis Ende September erfolgen. FortbildungSschulpflichtige und Minderjährige haben die Schulzeugnisse vorzulegen. Ausnahmen sür Ostern 1910 werden ab 1. Oktober entgegen genommen. — * Der „Wohltätrgkeitsstammtisch Tivoli" ver- anstaltet am Mittwoch den 27. Oktober zu wohltätigem Zweck abends 8 Uhr im Tivoli, Wettinerstraße, eincn Familienabend, dessen Vorträge E. Winter-Tymians renommierte Gesellschaft ausführt. Danach Ball und Gabenlotterie. Billett 40 Pf. —* Eine neue nationalliberale Wochen schrift ist gestern unter dem Titel „Nationale Blätter" erschienen. Darin wird u. a. sür den Hanscibund eine Lanze gebrochen. Das läßt ans die Hintermänner und den Zweck der Zeitung schließen. —" Gestern vormittag fand die Grundstein legung für die Tribüne der neuen Rad- r e ii ii b a h n statt. Tie Erdarbeiten sind beendet, so daß heute mit der Zementierung begonnen werden kann, die am 9. Oktober vollendet sein soll. Bautzen. Die Einweihung der neuen Domschule am vergangenen Mittwoch gestaltete sich zu einer vedeutungs- vollen Feier. Ein Gottesdienst in der Kirche zu U. L. F. eröffnete die Feierlichkeiten, dem die Abschiedsfeier in der alten Domschule folgte. Nach dem Gesänge des Liedes „Alles unserm Gott zu Ehren" hielten Herr Schuldirektor Nowak und Herr Kirchschullehrer Rötschke, der in dieser Schule verbleibt, herzliche Worte des Abschieds. Sodann setzte sich der Festzug nach dem neuen Schulbau in Be wegung. Die Knaben trugen kleine Fähnchen, die Mädchen bunte Kränze an kleinen Stäben. Der städtischen Kapelle, welche Festzug eröffnete, folgte die Schulfahne. Tie einzelnen Klassen wurden von ihren Lehrern begleitet. Als der Zug vor der Schule angelangt war, nahm der hochw. Herr Bischof Dr. Schaefer zunächst die kirchliche Weihe vor, worauf Herr Stadtbaural Göhre in einer kurzen Ansprache, dem Vorsitzenden des katholischen Schulvorstandes, Herrn Rechtsanwalt Ziesch, den Schlüssel überreichte. So dann fand in der Aula der Festaktus statt. Unter den erschienenen Ehrengästen bemerkte man u. a. die Vertreter der Kreis- und Amtshauptmannschaft. die Herren Geh. Negierungsrat Beeger und Negierungsrat v. Polenz. als Vertreter des Land- und Amtsgerichts die Herren Land» gerichtspräsident Dr. Hageincmn und Oberjustizrat Leon hardt, ferner Herrn Lcmdesanstaltsdirektor Oberregierungsrat Reich, Herrn Bürgermeister Dr. Zahn. Herrn Pastor Prim. Wetzte, die Leiter der hiesigen Lehranstalten. Vertreter der Stadtverordneten und viele Mitglieder der katholischen Gemeinde. Se. bischöfl. Gnaden Dr. Schaefer hielt Hier selbst eine Ansprache ausgehend von dem Ausspruch Jesu: „Friede diesem Hause", welcher Friede auch diesem Hanse und allen, die darin wohnen, beschieden sein möge. Hierauf intonierte ein gemischter Chor unter Leitung des Herrn Oberlehrers Chorrektor En gl er das Lied: „Herr segne dieses Hans", worauf Herr Hofvrediger Kummer ans Dresden einen finnigen, von ihm selbst gedichteten Prolog mit warmer Empfindung zum Vortrag brachte. Im Namen des katholischen Schulvorstandes begrüßte Herr Rechtsanwalt Ziesch die Gäste in der Aula der neuen Schule aufs Herz- Itchste. Die Festrede hielt der König!. Bezirksschulinspektor Schulrat Bach, welcher die Inschriften Fürchtet Gottl Ehret den König! Habt die Biüser lieb! zum Gegenstand seiner Ausführungen machte. Sodann ergriff Herr Gymnasial direktor Professor Dr. Bochmann das ^fort und beglück wünschte namens der Lehrerschaft der Schulen Bautzens den katholischen Schulvorstand, die kirchlichen und weltlichen Behörden, die Eltern und Kinder, sowie Direktor und Lehrer der Domschule in ihrem neuen Heim. Znm Schluß nahm noch Herr Schuldirektor Nowak Gelegenheit, namens der Lehrerschaft allen beteiligten Faktoren zu danken und qie Ernennung des Herrn Lehrer Hille zum Oberlehrer bekannt. Mit dem Gesänge deS LiedeS „Großer Gott wir loben dich" erreichte der Festakt seinen Abschluß. Das Festmahl fand im Anschluß an die Einweihung im großen „Kronen".Saale statt. Die Tischreden eröffnete Herr Rechts- anwalt Ziesch mit dem Königshoch. Freudigen Herzens kamen die Festteilnehmer dieser patriotischen Kundgebung nach und sangen darauf stehend die VolkSbymne: „Den König segne Gottl", welche von der städtischen Kapelle begleitet wurde. Weitere Ansprachen hielten Herr Semlnaroberl. Dr. Förster, der hochwürdigste Herr Bischof Dr. Schaefer und die Herren Domschuldirektor Nowak, Pfarrer Sauer, Stadtbaurat
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