DEUTSCHE HAUS MALEREI EN : HUNGER • PREUSSLER • BOTTEN werk, Pavillon und Balustraden. Die Figurenszene stellt einen in violettes Gewand geklei deten chinesischen Herrscher mit Krone und Zepter dar, der auf rotdrapiertem rundem Stu fenpodest sitzt und die Huldigung zweier am Boden kniender Chinesen und eines Knaben mit Vogel entgegennimmt. Im Boden große eisenrote Blume mit rot konturierten grünen Blättern und Stiel. Mündungsrand vergoldet. Meißner Porzellan, um 1730. Schwertermarke. Eingeritzt: X. Die Malerei aus der gleichen Dresdener oder Bayreuther Hausmalerwerkstatt wie die Teekanne vorher, aber von anderer Hand. Um 1740. Höhe 9,5 cm, Durchmesser 19,7:21,3 cm. 813 Emaildose Rechteckig, mit flach gewölbtem Deckel in gravierter und vergoldeter Silberfassung. Auf den vier Seiten der Wandung umlaufende Flußlandschaft mit Brücke, Gehöften und Windmühle, Wanderern, Angler, Eseltreiber und reitender Bäuerin. Auf dem Deckel ähnliche Landschaft mit Mühle am Fluß, Segelboot, Fischern mit Netz im Wasser, Eselreiterin und Mädchen mit Hund. Auf der Unterseite des Bodens isolierte Landschaft mit Hütte, Baumgruppe, Zaun und Fels am Wasser. Matte Farben, vorherrschend in Grün. Auf der Innenseite des Deckels bunte mythologische Darstellung: Bacchus im Gefolge von Bacchanten, Satyrkindern, einem Löwen und einem Panther bei Venus, die auf einem Lager unter drapiertem Eichbaum sitzt; neben ihr der flötespielende Pan. Arbeit des Isaac Jacques Clauce in Berlin. Das innere Deckelbild rechts unten bezeichnet: »Clauce 1756«. Durchmesser 6,7:8,7 cm, Höhe 4,1 cm.— Der Miniaturmaler I. J. Clauce, geboren 1728 in Berlin als Sohn eines aus Metz eingewanderten französischen Goldschmieds, kam 1739 in die Lehre des Miniaturmalers Wolfgang, bei dem er acht Jahre blieb. Er ging 1753 nach Meißen, wurde aber bereits 1754 wieder nach Berlin an die Fabrik von Wegely berufen. In der Fabrik von Gotzkowsky und in der Königlichen Manufaktur war er mit der Oberaufsicht über die gesamte figürliche und dekorative Malerei sowie mit dem Unterricht der Lehrlinge betraut. Er starb 1803. 814 Teller Mit wellig bewegtem, aufgebogenem Stabrand und gezahnter Goldkante. Im Spiegel bunt gemalte mythologische Darstellung: Lucina, die Galanthis in ein Wiesel verwandelt. Im Hintergrund Ansicht einer Stadt am Fluß mit Kähnen und Schiffern. In der Kehle reiche Goldrankenbordüre. Auf dem Rand große Blumensträuße in blaßrosa Grund mit mangan- violettem Gittermuster. Die Farben in dunklem Eisenrot, rötlichem Braun, schmutzigem Grauschwarz, Gelbgrün und Violett.