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Dresdner neueste Nachrichten : 19.05.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192905198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19290519
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19290519
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1929
- Monat1929-05
- Tag1929-05-19
- Monat1929-05
- Jahr1929
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 19.05.1929
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Q- Ins-W TQIFQPW s« M , w seh-aq- kk als-: u- Paris sagt Miteinander-ten oh. M Is. II I If I Das stose nan Du Frantrei M n dedauerlicden I « verdssentlichen i seivolle Fahrt des M nd lassen ertenneu, H rfol7 Dr. Ecke-ter- g - be onderem Nachw pereitschaft der frqu onst-fischen Lustichifsep se eriaubt dabe, den beschädigt in die M IsPierreieu zu dringe-« nn Sinne aus. da h rität der traust-Esche ubt dabe, ohne Schuh-. slatz niederzngehen Im In zu bergen. »Anme zen Nachmittags itku nach einem Landungk cem Punkt sum and-k -ete es die Berge, tm ist es gerettet. Die the führen können. So en.« «Oeuvre«ichreibi des Lastschifer aus große moralische y sarallele zwischen he r Rettung der Mem-. den Sowietdamvsek inten, daß der Rassen. cgnerschaft zusammen pes Gefühl ersetzt wet. estern eine ungeheure Essen-C schreibt der ich in ihrem Nationen ntlich nur ein mensch. wäre. Aber es läßt ransosen, diesen Tau Eieren werden« In findet sich der r eine abfäliiåe il« bein es: » I getan, um den Men befanden. zu Felien handelt baden. Die baß die Bevölkerung ereitichait gegen die des »Gras Fee-pellu- Benehmen er fran - gesagt. Zabireiche u boten den Passa fckiaft an. Wie der cille berichtet, waren der Landuna durch n sprachen die Hoff dem Lufischiss nach eben zu können. « sichsregierung durø Raum-pp Ziegeer Hat p- Imcs Und dem Mini pMsch den Dank be ler Vollendung w Eichen Bebt-rosi- is bekeincyast Ma- Botschaf quis, Is. Ma! " achwittaq asls der IMM- beM sich von der Deutschen Gatvfwchcknc M mstt der Bayu mch If Wenn-, MlNl sen Regierung m we von Flug durch seine beiden mvorden ist nnd er Südfranckreich ! Leistung ova der phnsmäßckqeu form-nnd m Its-L TMr M PMP IMPOD kkss dam- twh Iner s skunkerhekt mit Zngnonsmt Dk. Etat-iu- uud okm »b» des Lufthansadtrettorp Wroniky sofort nach Mit-me auf einer Ihm ganzltch unbekannten und für M Nachtskugsyerkebr nicht vorbereiteten Strecke, um W» lzkgen Mitternacht in Marieille zu landen. Auf Mk Weise war es dem Vertreter der Deutschen Bot- Wkk möglich, Ewige Stunden nach der Landnng des smk seppelin in Toulon einzutrean und seine Matt sur Unterstüvmm der Besavung und ver Mag-km aufzunehmen Va- Berfagen der Motoren Vermutung-n öder die Ursache s· Friedrich-idem IS. Mai. (Gig. DrahtberichU In Bord des Luftschiffs befinden sich 18 Momente, M Mit dem Austrechselii der Motoren vertraut sind M die notwendigen Arbeiten in der ·Luftsibiffshalle M Euere bei oulpn vornehmen können. Diese austschjsshnlle stand übrigens frnher tn D il s s e l d o rf Zug mußte aus Grund des Friedenövertrags ab gebrochen und an Frankreich abgeliefert werden, wo tnan sie dann in Toulon wieder aufbaute Und den ebenfalls abgelieferten Zevvelinkreuzer, die spätere »Dixmuid«e«, dort unterbrachte. Cz ist nicht bekannt, ob diese Halle über moderne Hilfsmittel fitr die Arbeit an den Maschinengondeln versagt, vor allein über fahrbare Arbeitsbühnen und Muc« Sollte das nicht der Fall sein, so müßten die weiten natürlich verzögert werden« Ueber die Ur sache und den Umfang dieser schweren Motoren beschädignng des Luftschiffes herrscht bisher in Friedekchshasen noch Un k larhe it. Die Maybachs werke erklären, daß sie vor einein völligen Rätsel stehen, iind daß man es vorläufig noch nicht be atessen kann, » wie von den bisher in jeder Beziehung glanzend gelaufenen Motoren kurz hintereinander vier ausfallen konnten. Man spricht ganz »osfen von »sehr eigenartigen Umständen . Genaueres wird sich erst bei der ejngehenden Untersuchung der besschädigten Motoren feststellen lassen, die man naih Fritedrsichsshasen zurück hkjngt und hier siin allen Teil-en gründlich nachprüfen wird, Bisher weiß Jnan mangels eines authentischen Verichts· der SchiffslelMng auch noch nicht, ob an allen vier Motoren der Schaden im Innern der Motoren selbit oder vielleichtauchim Triebwerk, also in der Knuveluzia zwischen Motor und Propeller,ein getreten ist. Die Entscheidung Dr. Eckeners über die Weitekfwhrt oder Ruckkehr nach Friedrichshafen dürft-e wohl von der Dauer der Reparsaturarbetten an den Maschinenmndeln ais-hangen. Ver Wandfchirm Immer noch Osten um die Verteilungsquote Teleqtamm unsres Karten-andeuten « - , oh. Paris 18. Mai Jn der französischen Presse tund leider auch in einem Teil der deutschen d· Red.) kann man aller lei Einzelheiten über die bereits erfolgte Stellung nahme der Giäubigergtnppe zu den deutschen Vor behalten lesen. Dazu wird uns von mai-gehender Stelle mitgeteilt, das sich weder in der vomelirisen noch in der qeliriqen Gläubigersinnnq Stimmen seaen die im Berichiscuiwuri enthaltenen Vorbehalte erhoben haltet-. Bereits vor Uebergabe des Berichiss entwurfg erklärten die Franzosen ihre artindsätzltche äuftfinlimung zur «Sicherheits- oder Revisions au e «. Es muß überhaupt festgestellt werden« daß Herr Moreau zur Einiguna in allen noch schnsebendcn Fragen drängt. Die Gläubiger sind nudanernd mit dem Streit iiber den neuen Verteilnunsichliisscl be schäftigt Es gebt, wie wir erfahren, hart ans hart. England bat sich bereits dein französischen Stand punkt genähert. Belgien wünscht noch eine Forde rung durchzudriickem des Inhalts, daß es bereit wäre, eine neue Verteilungsquote anzunehmen, falls Deutschland sich mit der Regelung der Marksrage einverstanden erklären sollte. Unserseits könnte eine derartige Bedingung nicht angenommen werden. Was Italien betrifft, so scheint man in Rom vliixelich gegen die iuternationale Bank Bedenken zu haben- und wünscht nähere Klarstellung über die damit zu sammenhängenden Kapitalzuslüsse und die Gewinn verteilung. Die Höhe des transferunaeschützten Teils der deutschen Annuität von 680 Millionen Gold marx ist von Frankreich als hinreichend erklärt wor eu. Solange der Streit im Lager der Gläubiger fortdauert, ist eine eingehende Prüfung des Berichts entwurfs kaum möglich. Die Alliierten benutzen aber den Vetichtsentwnrf als Waudichirm. hinter dem der Kampf um den Verteilnnqslehliissel aefiihrt werden foll. Die Haltung der deutschen Delegation kann unter den gegenwärtigen Umständen nur eine Dreiva Neues-e Nach-isten Sow, w. Mai 1929 Deutsch-tückischer Freundschaft-vertrag Sonderdienst der Dregdner Neuesten « Nachrichten » ;- OjlpkW USE-Mat- sDUxØ-11.IJZTFD,.PW Der —·t·iirvkvivac«ls;fvtsefuftffchef Frejxndschaftsverttag ist heute von Kcmal Pafcha und dem deutschen Votschafter unterzeichnet worden. Freispruch in Jnsierburg XJnfter b n r g . 18. Mai. lDurch Funksptnch.) Das Schwurgericht verkündete 142 Uhr nachwiuags folgendes Urteil: »Der Angeklagte Dujardin wird auf Kosten der Stagzskatic freigesprochen.«· . In der Der Verdacht richtete sich gegen die Ehestau laanet und Dujardin. Frau Jaauet hat Bekundungen üher den Mord ge macht» die einschneidende Bedeutung haben. Ihre Aussage mußte sehr scharf geprüft werden aus ihre Zuverlässigkeit Das Gericht hat zuungunsten dieser Zeugin seine Feststellungen getroffen. sßei Redaktionsschluß dauert die Urteilsbegrüw - dung noch an.) sSiehe auch den Bericht aus Seite 26) Bombenanfchlag im Berforgungsamt X Oldenbutg, 18. Mai . Auf den Vorsitzenden des Verspr gungsamtes Oldenburgwurde ein Bom benattentat versucht. Dießombeiftjedochnicht explodiert, weil die Zündschnur vorzeitig erlosch. Die Untersuchung ergab, daß die Bombe zwar ziemlich primitiver Art war, aber doch großes Unheil hätte anrichten können. Als Täter ist de r Krieg s b e - schä dig tse R ose verhastet worden, der die Tat bereits gestanden hat. Es handelt sich um einen Racheakt. Rose, der einen schlechten Ruf hat und sich handelnd und bettelnd aus allen Märkten herum trieb, war wiederholt mit nnberechtigten Verspr gungsanträgen vom Versorgnngsamt abgewiesen worden. Er behauptet, daß er lediglich die Absicht ge habt habe, den Obersekretiir Meyer vom Verspr gungsamt, den er für die Nichterledignng seiner An träge verantwortlich macht, z u e r i ch r e ck e n. Mieiisbegründuug führte Landgerichtsdirektyr Sary u. a.» ans: Das Schwurgericht stand vor einer Aufgabe mit ganz uner warteten Schwierigkeiten Ein abscheulicher Mord war geschehen Frau Jaqnet und Dujardin standen vor dem Schwurgericht, das in einer eingehenden vor urteilsfreien Verhandlung Frau Jaquet freisprach und den Angeklagtcn Dujardin zu lebenslänglicher Haft verurteilte. Zehn Jahre vergehen und nun hat dieses Schwurgericht die Schuld des Anat-klagten Dujardin zu prüfen. Die Zeit hat heute manches in der Erinnerung der Zeugen verschüttet Manch, Gerede und Parteinahme haben manche Erinnerung tin-gebildet Eine neue Hauptverhandlung ftesht auf andern Füßen, denn es find neue Beweismitteil dazugekommem Ein neuer Spruch aber braucht nicht zu bedeuten, daß der erste Spruch falsch oder materiell unvichtig gewesen ist« Der Vorsikenide giab dann die Einzelheiten der Mordnacht wie er. Er kiommt zu dem Ergebnis, daß die Tat von keinem Fremden begangen worden fein kann nnd fährt dann fort: Verdächtigie Person-en find damals nicht sin der Gegend gesehen worden. Ein Verdacht gegen den Bruder Sauerbauim oder Neu mann besteht hier nicht. Seite Z Bom Heiligen Geiste Eine Pfingstbetkqchtung Von Ernst v. Niebolsobllts Was ist uns heute noch Pfingsten? Ein Fest im christlichen Jahres-lauf, an dem wir zwei Tage lang die Arbeit unterbrechen; wenn es hoch kommt, die Häuser mit Maien schmücken und dankbar in die ans bltihende Natur wandern, ohne viel nach dein bibli schen Anlaß zu fragen, der uns zu feiern berechtigt, uns Pflichten und Sorgen einmal abzuschiittcln er laubt. Wie war es doch? In einem Hause zu Jeru salem die einmütig versammelten Apostel, anf die sich der Geist Gottes in Gestalt feuriger Zungen her niederläßt, so dasz sie, obwohl in verschiedenen Spra chen redend, von jedermann mühelos verstanden werden. Dieses Finden einer allen Menschen gemeinsamen Welt- und Ursprachc, eines Verstäiidigiingsmittelø, das wohl zeitweilig ans der Uebung kommen, aber nie wirklich verlernt werden kann, ist das eigentliche Psingstwunder. Ein unter ähnlichen Verhältnissen stets wiederkehren des. Jm Grunde also gar kein Wunder, sondern eine durch tausend Erfahrungen der Menschheitegeichichte zu erhärtende geistige Tatsache, die freilich selbst an ein Unbegreisliches rührt und darum ein göttliched Geheimnis bleibt, zu dem uns der Schlüssel fehlt. Wer den Gott in sich weiß, redet jene Ursprache, deren Sinn keinem verborgen ist. Was uns trennt, find Ansichten, Auglegungem Dogmen. Der Geist, sofern er lebendig und wahrhaft heilig ist, verbindet auch da, wo wir nur einen Funken von ihm erhaschen. Pfing sten war nie oder es ist immer, wo geistergrissene Menschen sich in Liebe zusammensindeiu Die erhabene Symbolik der Bibel wäre unvoll ständig, hätte sie der größten Gottesstunde des neuen Bandes nicht eine kaum weniger imposante Grdenstunde im alten Testamenie gegenüber gestellt: den Turmbau zu Babel. Die Menschen spitzen ein technisches Riesenwerk in die Höhe, allein es ist zum Scheitern verurteilt, weil die genialen Zion strnkteure über all ihren klugen Berechnungen das Wesentliche, die gemeinsame Sprache, verloren haben, die mit dem höheren Sinn des gewaltigen Unter nehmens auch sein Gelingen verbürgt. Die Abwesen heit des Gottes wird zum Verhängnis-. Man ver steht sich im Technischem man niiszversteht sich im Geiste. Genaner: man versteht sich überhaupt nicht, man redet aneinander vorbei. Babylonische Sprach verwirrungl « . . I Wie stehen wir heute zu beiden Ereignissen? Wird jemand im Ernst behaupten wollen, das auf unsern Stirnen die Psingstflammen leuchten, daß die Feier der Geistausgießnng uns im besten Falle mehr ist als eine Mahnung zur Einkehr? Verhehlen wir uns doch nicht den drohenden Ernst unsrer Lage. Das von den körperlichen Wunden des Weltkrieges langsam genesende Europa steht heut-e in einer geisti gen Krisis, die gefährlicher ist als alle bisherigen. Um es noch einmal mit aller Schärfe zu betonen: es geht dabei nicht um Kirchen und Konsessioneiy nicht um Riteu und Waschungen, nicht einmal um den Gott Augustins oder Spinozas, es geht um etwas viel Wichtigeres und Entscheidenderes: um Sein oder Nichtsein desbeiligenGeistes, will sagen, um das Wiederfinden jener Psingstsprache, die es der zerrissenen Menschheit ermöglicht, sich bei aller Mei nungsverschiedenheit im einzelnen auf einer gemein samen Grundlage erneut znsatitnteiizuschließeit. Was das bedeutet, mag eine Anekdote von furcht barer Deutlichkeit erhellen. Jn einer ernsten kleinen Gesellschaft wird über den Sinn des Lebens ge sprochen. So viel Stimmen, so viel Meinungen, bis einer der Anwesenden durch eine gar nicht einmal cynisch, sondern ganz ehrlich gemeinte Frage das Ge spräch mitten entzweisklmeidet: Sinn des Lebens? Was foll das heißen? Der Sinn meines Lebens besteht darin, daß ich Lieferungsausträge habe und möglichst viel Geld verdiene. - Der Mann sprach nur ans, was heute Millionen empfinden, auch wenn sie es nicht zu bekennen wagen. Es ist das im Schatten des babvlonischen Turmes am meisten geglaubte Credo. Denn auch dieser biblische Bericht hat ia, ge nau wie das Pfingstwunder, seine ewige Gültigkeit. Perioden des Turmbaus sind immer solche, wo der Mensch alle Entwicklung. alle Werte im vergänglichen Stoffe sucht, wo er die ihm auferlegte Pflicht, die Py ramide seines Daseins immer höher empor-sinnigem rein technisch versteht, bis er von der zermalmen den Wucht seiner Errungenschaften, deren Herr er zu fein glaubte, überwältigt und an die radikale Frag würdigkeit seines Tuns-s erinnert wird. c Versteben wir uns rechtl Nicht vom Geiste schlechthin ist hier die Rede, sondern vom Heiligen Geiste; von jenem, der zu Pfingsten im Brausendes Sturmes über die Apostel kaiii und sie mit feurigen Zungen reden hieß. Es ist nicht zu besorgen, daß der Geist als bloße Verstandeskraft, als .Ratio, Schaden an feiner Freiheit nimsnit, wenn an einem Tage, der ivie kein andrer zu kritischen Betrachtungen über die hemmungslose Verwifsenschaftlichung des Lebens ein ladet, die Mahnung an ihn ergeht, an seinem Teil dazu beizutragen, abermals eine gtittliche Ord iiu iig zu schaffen, die dein Eiitheil«igungsvrozesz», an dein wir leiden, oft ohne es zu wissen, eine uuirbers steigliche Schranke eutgegeuwirft. Fern-sei es von ims, den Wert der ungeheuren Schätze, die der Geist auf seiueii jahrhundertelangen Freibeuterziigen durch alle Gebiete der Erkenntnis erobert und inventaris fiert hat, gering zu achten, aber blind waren wir, wollten wir übersehen, daß diese ganze Ernte denn Tode verfallen isi. wenn es nicht gelingt, sie den Seelenkraften des Menschen wieder dienstbar zu machen. Fausts Klage über das Fehl-In des »geistiJen Bandes-, die wachsen-de zeitgcuiissische Kritik an er Wissenschaft, die niis Steine statt Brot reiche, woher kommt sie, wenn nicht aus der inismer klarer werden den Erkenntnis, daß wir an einer gefährlichen Ueber belichtiing des Bewußtseins kranken und in einer Luft«atnien, in der es dein Menschen als Inhaber göttlicher Wesenlieiten zufeheiids schwerer gemacht wird, seine nietaphnsische Aufgabe zu erfüllen. Die Abschnürung des Geistes von seinen vor- und liber wisieuschaftlichen Kraftquelleu ist heute so weit ge diehen, daß Leben und Denken zivei völlig getrennte Tätigkeiten, oft in einem und demselben Individuum, sind, insofern sich das Menschliche aus dein Er kenntnisvorgang, der sich vorausfetzungslos und nach deu reiu objektiven Gesetzen der «Logik abwickelt, ausgeschaltet sieht. Kein Zweifel: der homo supiens dessen Lileltentdeckungsreise ein einziger Triuiiiphzng war, ist jetzt auf dem Punkte, zu einem lemurenhaften Wesen zu erstarren, das alles Lebendige zu Tode rationalisiert und seinen Einfluß auch auf diejenigen Gebiete erstreckt, die vom Heiligen Geiste am längsten überfchattet waren und dem Widergeifte den kräftigsten Widerstand geleistet haben: auf Reli gion, Philosophie uiid Kunst. Der Priester ist zum Theologeii, der Weisheitölelirer zum Philosophie vrofessor, der Künstler zum Konstrukteur geworden. Daß es auch noch wirkliche Priester, Philosophen nnd Künstler gibt. wer wollte es leugnen! Aber wie schwer haben sie es, sich durchzusctzeiil Was sollen wir tun, um die gemeinsame Pfingst sprache des Heiligen Geistes wieder reden und ver stehen zu können-Z Nicht um kehren, aber ein kehren. Nicht eine der Errungenschaften, die wir einer hoch entwickelten und weiter zu entwickelnden Wissenschaft nnd Technik fchulden, preisgsebem aber sie alle zu einem Kreise zusannnenschließein in dessen Mittelpunkt die Ehrfurcht vor uns selber und der Glaube an einen Si n n unsres Lebens steht. Wir haben über dem zweckhaften Denken das sinnvolle Tun verlernt. Nur darum versteht einer den andern nicht mehr. Wir reden so viel von Verständigung und glauben mit dem kollektivistischen Zustand das Paradies auf Erden erreichen zu können. ,Wir reden vom Geist nnd meinen doch immer den Stoff. Beträgen wir uns nicht, sondern seien wir mehr denn je davon über zeugt: Europa wird für alle Ewigkeit individua list»isch, oder es wird überhaupt nicht sein. Jede Revision unsrer geistigen Lage wird deshalb vom J ch auszugehen haben, nur freilich von einem Sich-das von dem heißen Glauben an die Notwendigkeit einer Sinnerfiillung oder, was dasselbe ist, einer göttlichen Neuorientierung seines Daseins durchdrungen ist. Tie Todesmächte, die uns von allen Seiten her bedrohen, können nur vom Geiste aus überwunden werden. Vom Geiste, aber in Verbin dung mit dem seit langem totgeglaubten Herzen. Ja, dem Herzen. Oder wie Jmmerinann es im Schlußwort seines ewig jungen ~Münchbausen« so unvergleichlich schön und zutreffend sagt: ~Unsre Zeit ist groß, der Wunder voll, fruchtbar und guter Hofs nung. Aber irr und wirr tanmelt sie noch oft bin und ber, weiß die Stege nicht nnd plaudert wie im Traume. Das rührt daher, weil das Herz der Menschheit noch nicht wieder recht aufgewacht ist. Denn nicht abhanden kam der Menschheit das Herz, es ward nur müde nnd schlief etwas ein. Im Herzen müssen sich die Menschen erst wieder fühlen lernen, um dsen neuen Weg zu er kennen« den die Geschlechter der Erde wandeln sollen; denn vom Herzen ist alles Größte aus Erden ausgeschritten.« t etwas wtrlltch ksen und Wollen It- daß man tm nis, niemals da- Itnem vorschwebt. vst erst dann die c Grund geschaut liegt, wie es die Organe, unsers ettan macht. Wie nßte Geschicklich t mischte, so ums thiseit riseåtk die a e ve e I vielen Geistes hmen zu kömm idualität weite-« Wenn ich eine Enge, so singe ich att, Mozarts Schmerz seine e da Ponte b singe da- J gnd sian Zeb e n , mit Inn ich Brutm ie Erzählungen sen Mann nnd cer Zett, in ds -te als junges Muse, feiner eleer nnd so- Funaen beibe lerrllchen, me « das gebe ich rechnst meiner d von meiner selber scham- et so Im se Presse-Dienst P e ch m a u n kapufastur in Muth-in syst Esset-ais CI zu reden, endlich die berühmten Worte ausspricht, die die Lösung des Rätsels ankünsdigem »Mein lieber Watson . . .«. « Statt dessen weist der Jubilar auf ein umfang reiches Gemiilde hin, das ein-e der Wände des Museums völlig bedeckt. Es trägt die Unterschrift Der ewige Marsch-« und stellt auf eine Weise, die dem Außenstehenden nicht ohne weiteres verständ lich ist, das Weltbild der Spiritisten dar. Unermiidlich erklart Conan Doyle neugierigen Besuchern die Be deutung dieses Gemäldes Dann aniwortet er bereit willig aus die.F-rage, womit er sich gegenwärtig be schäftige. Es ist nichts geringeres als eine gemein same Folitissche Aktion der Spiritisten bei den bevor tehen en Parlamentswahlen. Conan Dovle hat sich mit den Vorständen aller drei Parteien in Verbin dung gesekt und ihnen folgendes erklärt: »Wir Spiri tisten ver ügen iiber 300 000 bis 400 000 Stimmen, die ausnahmslos der Partei zufallen werden, die sich ver pflichtet, für die Aufhebung der Zaubereigesetze ein zutreten, die unsre Tätigkeit in skandalöser Weise behindern.« Man überreichst mir höflich ein gedruckies Mani sest, das sämtlichen Wahlkandidaten zugesandt worden ist. Jn diesem ~Appell für Recht und Freiheit« wird gegen die polizeiliche und gerichtliche Verfolgung von Spiritisten vrotestiert, die sich ans ein zweihundert Jahre altes Gesetz gegen Hexen nnd Zauberer stützt. Die Sviriiisten beklagen sich bitter über die Feind seligkeit der Behörden, die ihre angesehensten An hänger als Scharlatane und Gaukler ins Gefängnis werfen. Conan Donle erzählt mit lebhaften Gesten von seinen Unterredungen mit den Partciführern, denen er ~mit ziemlicher Brutalitiit« seine Meinung gesagt habe. Er ist voller Hoffnung aus Besserung; in freudiger Erregung schildert er seinen Kampf für die Gewissenssreiheit. Er ist diefe Kämpfe gewöhnt; während feines langen Lebens hat er immer wieder seine ganze Kraft fiir die Beseitigung non Unrecht und Unfreiheit ein gesetzt. Die beiden bekanntesten Fälle, indenen Conav Dvnle an die Spitze solcher Campaanen getreten ist, waren der Burenlrieg und der Fall Odear Slate r. Man erinnert sieh noch des lehtaenannten Falle-, der durch die nnermüdliche Agitation Conan Dei-les im vorian labre zu der Rehabilitiernng des Oberschtesieks Stater führte Die scholtssehe Justiz tragitdie, die einen Unschuldiaen ftir zwanzig Jahre ins Zuchtbans verbannte, ist spät, ader arttndlich wieder gut gemacht worden. Wenn Sir Arthur Conan Donle in seinem Leben nichts andres für das Allge meinwohl getan hätte, so verdiente er schon deshalb das hohe Ansehen, das er bei seinen Mitbürgern ge nießt. Doch dieser Ruf hat noch andre Gründe. Man weiß, daß Conan Doule, der keineswegs ein eng stirniger Fanatiker seiner Sekte ist, sich für unzählige uneigennützige Aktionen eingesetzt hat. Es gibt kaum einen Aurus für irgendeine moralische Reform, unter dem nicht neben den ersten Namen des Landes auch der des greifen Spiritisten steht. Conan Doer ist erst vor wenigen Wochen von einer Propagandarege durch Südasrika zurückgekehrt Noch ist sein Gesi t gelbräunt von der trowschen Sonne. Mit heller Begeisterung spricht er von den Erfolgen dieser Exzeditiom Doch er ist nicht bereit, sie seinen eigenen alenten zuzuschreiben Niemand anders als »Phineas«, sein Schutzgeisy verdient den Dank der Menschheit für die Ausbreitung der sptritistischen Wahrheit in Südairika. »Als wir in Kapitadt an Land gingen, sprach Phineas zu mir: »Wir haben die Holzstiisze ausge schichtet; gehe umher mit derlFackelund entzünde sie!«« Man srage nicht, wer Phineas ist und aus welche Weise seine Stimme aus dem Geisterreich an das Ohr seines Schützlings dringt. Darüber hat Conan Dohle dicke Bücher geschrieben, und wir wollen es ihm an seinem Geburtstcäze nicht antun, diese als tin-bekannt vorauszusetzen er wollte auch daran weiseln, daß dieser Mann, der mit siebzia Jahren nocke jung genug txt um meisterhast Billard, vortrefflich Golf und leid l ch Kricket zu spielen, einen Schutzgeist hat? s= Ein Antikriegsstiick vvu Matguerittr. Aus Paris meldet unser eh.-Korre.spondent: Jm AmbigusTheater sand gestern abend die Uraussührung des vieraktigen Schauspieles ~Menschenvieh« von Victor Margueritte statt. Dieses äußerst wirksame Stück richtet sich gegen den Chauvis nismus und die dem Kriege dienende Wissenschaft In einer packenden Szene schildern ein französischer und ein deutscher Gaschemiker die ungeheuren Fort schritte ihrer Forschunasardeit. Das Publikum nahm Margueriiteg Stück, das die denkbar schärfste Ver utdeilung des Krieges und aller seiner Handlungen enthälg mit»lebhgstenx Beisgll ·aus.sp « « « « """—-""jit«""" iZJE’"’sii""i-ek"eä"’:;qc?:"Sondekquscieamsq des Number-e- Ziqiphsqnoaeens Oefnrich it übt-Im Gheklock Holmes und Phineas Zum 70. Geburtstag Cønau Doyleö am 22· Mai Von unserm BRlKorresponbcmen London, im Mai Hundert Schritte entfernt non der gothsischen Pracht der Westminfterabtei besinidet sich ein ge räumiges Kellergewölsbe in dem der geistig-e Vater des unvergeszlichcn Detektiivs Sherlock polnies zit gleich mit dem geliebten Führer der englischen Spiri tisten allmorgendlich zu finden ist. Die deiden sind m Wirklichkeit eine einzige Person: »Si: Atthux Eonan Doyle, Doktor der Medizin, Ritter des Ordens vom heiligen Johann von Jerusalem Der große, kräftige Gentleman macht trotz seines weißen Schnauzbarts keinesfalls den Eindruck eines Siebe-ig- Ikihriaein Sei-ne Aug-en sind frisch und klar, mit einem humorvollen Zwinkern in den Winkeln. Ganz xuiig ist die freundliche Stimme, mit der er den Be iucher empfängt Und er empfängt jeden, der sich ishm inauter Asbsicht naht. Nach einem bewegten Leben, das ihn mancherlei Berti-se iind vie-le Länder durch ziehen ließ, ist es schließlich fein höchstes Ziel ge worden, die Menschheit von der Notiwendigckesit mit dem Verkehr mit den Gesistern zu überzeugen. »Fün(f uns-siebzigtausend Meilen«, sagt die freundliche Stimme, ~bin ich im Dienste dieser Ausklärungss arbeit gereist; und ich habe niemals einen Tag im Bett zugebracht, niemals eine Versammlung abgelegt oder mich geweigsesrt irgend jemanden zu sehen, der Mich sprechen wollte. Ich schreisbe diese Ausdauer der Fürsorge der Geister zu, denn ich bin durch Gegenden gereist, die non Malaria und Fieber versencht waren, Ohne daß ich jemals davon berührt wurde-« Das seltsame Kellergewölbe, in dem diese Worte agallen sind, tft Conan Doslies »Spiritistt -7 e s Mut eu m". Es ist das llerheiligfte der drei hunderttaiisend englischen S iritisten, die sich zu mehr als lsilnfhundert »spiritistis3en Kirchen« zufammen- Aesch vssen haben und Conan Doyle als ihren Meister und Herrn betrachten. Hier ist nichts mehr von der Welt des Sherlock Holines und seines Gehilfen Wat son zu merken. die uns in unsern Schulfahren he- Gststtm Den ~Meisterdeteknv» hat er, der Schöpfen Tit eigener Hand vernichtet. Allen Verlockitngen zum nikckskspszk tvtilllttted iibn totiagtet;. Undibrkähte g doch . o erwar e man in rnn von MI ioviafen alten Derrn, dass er, statt von Geistern Kleines Feuilleivn = Mitteilungen der Sächs-schen Scaatstheater. Opern h a u d. Dienstag tAnrechtsreihe A) ~C ar - me n« mit era Tervani, Taucher und Plaschke. Musikalifche Leitung: Kutzfchbach. Anfang 7 Uhr. —- Mittwoch findet im Opernhaus anltißltch der Ta gung des Deutschen Lehrervereins eine geschlossene Festnorstellung von Moza r l is ~D o n Giona n n i« statt. Zu dieser Vorstellung werden keine Karten verkauft. - Scha ufp i elhau s. Die Erstanffithrung des Schanfpiels »Dantons T o d« von G e o r g B ü eh n e r findet unter Gielens Leitung am Donnerstag den 30. Mai statt. Als nächste Neuheit ift die Erstaufführung von Ge r hart H a u p t m a n n s ~R a t te n« in Aussicht genommen. Sonntag (außer Anrecht) ~L u m p a c i v a g a b u n du.s«. Spielleitung: Gielen, musikalische Leitung: Eint-, Tänze: Ellen v. Cileoe-Pan. Anfang um 7 Uhr. Montag tAnrechtsreihe A) Niv a l en«. Spiel leitung: Kiefau. Anfang MS Uhr. - Dienstag (An rechtsreihe A) ~X YZ« von Klabund. Spiellcitung: Giclen. Anfang !ng Uhr. = Mitteilung des Alberttlpeatch. Sonntag abends W Uhr »Robcrt und Bertrani« von Raech Montag abends I-«.-8 Uhr »Schneider Wihbe l« von W Wer-Schlösser Am Freitag den 24. Mai erfolgt die Erstanfführnng des Schwankes »Haben Sie nichts zu verzollcn ?« von Hennegnjn und Beiden- Spjelleitgnm Ball-ung = Mitteilung der Komiidie. Am 1. und 2. Pfingst feiertag abends ais Uhr »Di: r Fr an c n arz t« von Rehsifch mit Alfred Haufe in der Titelrollr. Regie: Wiecke. = Eine Opetnkviniidic von Toch. Ernst Toch hat sein-en Wohnsitz von Mann-heim nach B e r li n ver-legt. Er arbeitet derzeit an einer asbcnidfiillensden Opern komödie «D e r Fächc r «, um dcrcn Uraussiishrunq sich bereits mehrere erste Bühnen bewenden Das Texhbuch von F. Lion enthält eine auif der Bühne spielendk Tg·nifiljnjzey«c. · ·- « = Komödie. Thco Paul Mijnch spielte auf Engagcmmt sdisc Hauptrolle in Reshfischs » F ta u en - arzt«. Die Rolle scheinst dem Künstler niicht seihr zu life-gen. Die Unausgeglichcnbcit im Charakter det ngur, der nicht ganz wahrscheinliche Uebergmkg von warum-hier Betätiiqunasfteupde zur früshetcti Lethqrgsie wurde durch die Darstellsnnq des Bei-txt Münch noch stärker sichtbar. Der Schauspieler bat in
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