Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 08.05.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188005089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800508
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-05
- Tag1880-05-08
- Monat1880-05
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.05.1880
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»»fl«» 38000 !«»»»«« M»- >« «,»»kUe» dlich. «dm, . U^le» in -»«- >k». Lei»«,». val'I. M». Wie». Le,»«,». «»>«!. »eu, tzranksu« M. — «»». De t» »erii», Lei»«,-. Wien. H««dur«. Jrankiun a. M. Miin- «»». — »»«de » L«. i» granliurt — «u>e»u, d ..Anvatt»«»- »««!"> — ««»-»», r.»illl»,v»«u«r ck k«. IN Paul. Vonni-e» bi» Miltes I» Utze. P» nur»»w,che»««^s ' R 8e.»di»>I«ch«.e Melier,» — Der Rau,» einer etnle Tagekkatt für Politik. Unterhaltung,Geschäftsverkehr. Lürsenbericht, Fremdenliste. i:-r. .uri. Vkliiii»! leliei dl« Zelle »a Psge. »ine «»rmitti^illr^d», »IchU- ,t,i»e »eiche,»,» dee JnlereO wird »ich! ,e,«, »«. »u»»tr«,e »»noneen-Lutte,» »»» un» undelannle»Firme»»»» Perlone« lnlerire» mir nur««»«, «lS„»»>e„»»o.Z»>llu»« d»rch «rielmarten »die PesieiUtaM»»». Acht Lilde» >,»«, I« PK«. Si- ierate Iür dl« »»nie», > N«»«« »de« Mich «i»em^«N>aüi dt« Peru, Loxxel L Lo.. L ks»i»ltzx«»vl»ü1 t.li Letiloss-Ltiassü 18, Lcico itor 8i,ororga88o. s Berlin. 7. Mai. Der „RetchSanzelger" vubiicirt einen Erlaß Bismarcks an die prenßiichen Gesandten bet den Bundeö- siaatcn. worin er mitiheiit. bas, die vereinigten Zoll, und Han- delSauSIct'üsse dev Bundearathtz In der Hamburger Frage ein stimmig beschlossen, dem BnndeSratde über tle technische Seite der Anträge Preußens und Hamburgs Bericht zu erstatten, ohne die Veriassungvsrage zur Entsct'eidung zu stellen. BiSmarck werde lebe Gciädrdung der Eimracht der Bundesstaaten abzu- wenden suchen, vorausgesetzt. daß die verbündeten Regierungen einig sind und versuchen, von den ReickSiagömttglledein im Sinne der Beschränkung der verfassungsmäßigen Rechte deö Bundeörathv einmüibig entgegen zu treten. Stuttgart. 7. Mai. Stelnbriö. Präsident der bentrai- stelle »ür Zwecke dev Handels, tritt demnächst zurück. Hannover, 7. Mal. Justizinlnisier Leor.vartt ist beute Nachmittag 2 Ubr gestorben. Lä. llrrseLkslä's Ksltbsstn unft j unä p«n,lons,1sliunsiP> 2 ötruvsstrasso 2. t»»»dm« ro» re»>t«ue»t«r<«». i Ü-SSbWWWtisSSLN 129» 2e). ^ 880. WitterungSaussichten: Wollig bis trübe, zeitiveise Niederschläge, Temperatur dieselbe. 8. Neueste Telegramme oer „DreSduer Nachrichten." Politische-. Heute gebührt einer edlen, muthigen Frau der Vorlritt. Suche der Leser in der „TagcSgeschichte" die kleine Geschichte auf von der Frau vr. Paulin« Willtin, geb. Herzogin von Würtemberg. Es ist ein wahrer Hochgenuß, in diesen Tagen, wo säst nur Männer voller Selbstsucht, Eitelkeit und Hochmuth die politische Schaubühne cin- nehmen, einem hochherzigen Frauencharakter zu begegnen. Einem? Rein, binnen kurzer Zeit gleich dreien. Vor wenigen Jahren hat eine augustenburgische Prinzeß dem berühmten Chirurgen Professor Eimarch in Kiel dir Hand gereicht; vor 14 Tagen nahin eine hannoversche Königstochter einen simplen Baron Rammingcn zum Mann uud nun bezieht eine Herzogin von Würtemberg die beschei dene Wohnung eines schlesischen Landdoktors als dessen Eheweib. ES ist öfters vorgekoinmen, daß Männer aus jenen erlesenen Ge schlechtern, die in dem Himmel des gotha'schen Hofkalenders als gleich berechtigt glänzen, Töchter bürgerlicher Eltern hcimführtcn. Sie er hoben sie zu ihren rechtmäßigen, wenn auch nicht ebenbürtigen Gattinnen, ohne dabei selbst etwas an Rang, Titeln, Stellung und Mitgliedschaft d«S erlauchten Hauses zu verlieren. Herzogin, Fürstin, Landesherrin zu werden, dieser glänzende Mädchenlraum ist mancher Jungfrau erfüllt worden, deren Liebesehrgciz einen hohen Flug nahm. Aber daß eine hochgeborene Prinzessin königlichen Geblütes aus dem Thronhimmel herabschrritrt, um unter den Söhnen der Erde einen Mann zu freien, da« erfordert eine LiebeSdemuth, die eine der selteneren Eigenschaften de« weiblichen Herzens ist. Eine so hoch- denkende fürstliche Frau verliert hierdurch Rang, Titel und Würden, sie wird ouS dem Kreise, worin sie ihre Jugend zugebracht, ausge schlossen, verliert alle Familienrechte, zuletzt auch den Namen. In verletzendem AmtSstyle wird sie erst zur Bürgerlichen degradirt. Die rechtmäßige Frau eines Arztes darf sich nicht mehr des Titels „königliche Hoheit" bedienen. Daß sie freudig auf diese Aeußerlichkeit verzichtet, hat Frau vr. Willim vor Gott und Menschen in der schlesischen Dorfkirche bei ihrer Trauung ausgesprochen, als ihr der Hosprcdiger vorhielt, auf was Alle« sie verzichte. Früher befleißigten sich die Hosprcdiger nicht immer eines so submisscn Tones und mitunter sagten sie den Fürsten die ungeschminkte Wahrheit. Hier muß erst eine deutsche Fürstentochtrr dem Hosprcdiger dm Stand punkt Nar machen, daß nicht in Rang und Aeußerlichkeiten wahres Menschenglück ruht und daß Frau llr. Willim dies in so trefflicher Weise gethan, sichert ihr einen Platz in der Ehrengalerie deutscher Frauen. Von dieser leuchtenden Frauengestalt, aus den Regionen reinen Empfindens und edlen Handelns, zurück in das Getriebe des Alltagslebens mit seinem niederen Treiben! Dieser Tage waren es 38 Jahre, daß Hamburg von dem großen Brande zerstört wurde. Eine 3 Tage wüthende Feuersbrunst legte vom 5. bis 8. Mai 1842 aus 75 Straßen 4219 Gebäude in Asche, 19.99.5 Personen wurden obdachlos, den Schaden berechnete man auf über 18 Millionen Thlr, Mittelst Sammlungen kamen 2'/, Milk. Thlr. UnterstützungSgeldcr ein Hamburg hat das LiebeSwerk, an dem sich ganz Deutschland bctheiligtc, bekanntlich nicht sehr patriotisch erwicvert. Redensarten von Deutschlands Größe, nationaler Einheit u. s. w. hatten die Hanseaten allezeit in noch größeren Vorräthcn, als selbst Kaffee bohnen; für Industrie, Ackerbau und Gewerbe in Deutschland selbst waren sie sehr selten zu Hause. Dieselbe Handclsgilde „Ein ehrbarer Kaufmann", der jetzt in der Börsenhallenversammlung auörust: „Die Bosheit Davoust'S hätte Hamburg nicht so mitgespielt, wie cS heute geschehe", hat stets in hochtrabenden Resolutionen Beifall ge klatscht, wenn eS den Rechten der deutschen Mittelftaaten an den Kragen ging. Die Hamburger Nationalliberalen waren noch rabiatere EinheitsstaatSsanatiker als selbst die Leipziger und das will was sage». Mag sich Leipzig an Hamburg ein Beispiel nehmen, wohin solches Verhalten führt! Es schützt vor Nichts. Jetzt brennt'S an der Alster und Elbe in den Gemüthern so heiß, wie vor 38 Jahren auf den Straßen. Der Bundesrath, an dm der Hamburger Protest mit seinen 60,000 Unterschriften in 8 Heften gelangt ist, wird, wir zwei feln nicht daran, dm neuen Hamburger Brand löschen. Erwirb nicht die Zollamputation St. Paulis dulden. Dies umsoweniger, als Altona ebenfalls gegen die Maßregel protrstirt. Altona sagt: „entweder bleibe Alles wie cS ist, oder ganz Hamburg trete mit uns in dm Zollverein. Der Eintritt von blos St. Pauli schädigt uns nur". Die Verfassung aber verletzen, Hamburg schädigen ohne Mona zu nützen — daS wird der Bundesrath nicht thun. Dem Fürsten BiSmarck liegt sehr daran, daß über die VcrfassungSfrage nicht viel geredet wird. Die beiden Hamburger Abgeordneten, die er in Audienz empfing, sind nicht sehr erbaut von seinen Ansichten in diesem Punkte von ihm gegangen. Fürst BiSmarck entschloß sich auch besonders deshalb so rasch, auf «ine Durchberathung seiner Struervbjektr zu verzichten, damit nicht noch der Reichstag einm Antrag gegen die Verfafsungsmäßtgkeit des preußischen Vorgehens «gen Hamburg annehme. BiSmarck billigte den ReichStagSschluß schon für dm 11. Mai, damit nicht noch Zeit sei, die Hamburger Lffaire tm Reichstage vorzunehmen. Dieselbe wird im Laufe der Zeit damit enden, daß Hamburg und Bremen freiwillig auf ihre Frrihafmstellung verzichten. Damit aber dann nicht ein Theil deS hanseatischen Handel» mit Colonialprodukten nach Amsterdam, Rot terdam, Antwerpen und Havre übersiedle, empfiehlt sich daS einfache Mittel, daß die au« jenen ausländischenHäfm eingeführten Colonial- waarrn einm Zuschlagszoll zahlen, während sie, über Hamburg und Bremen «ingeführt, nur dm Normalsatz entrichten. Dann bleibt die HandelSgrößr der deutschen Seestädte erhalten, diese aber gehören als nnprivilegtrte Glieder dem deutschen Binnenland« an. Alle Struerpläne fallen jetzt tm Reichstag unter dm Tisch. Bon den amreiendcn sächsischen Abgeordneten stimmten mit In der betr. Kommission wurde die Quittungssteuer mit allen gegen I Stimm« abgelehnt. Dies« eine Stimme gehörte dem Grafen Wilhelm BiSmarck an. Man sieht: da» Echauffemmt seines Herrn Bakers wegen der Stempelsteuer auf Quittungen war nicht so nöthig, deren, ob sie der BunveSrath annahm oder ablehnte — der Reichslag verwirft sie mit dem ganzen Quittungsstempel doch! Heber die Beschlüsse des Reichstages wegen der Innungen müssen wir uns ein Wort bis nach Schluß des Reichstages ausheben. Unter den auswärtigen Ereignissen wird die Erhebung der Albanesen viel besprochen. Diese muthigen Bergstümme zählen nach ihren Versicherungen 3 Millionen Menschen; Andere taxiren sie aus etwas über 1>/g Millionen. Sre bilden eine eigene Nationalität und sind weder Slavm, noch Griechen, noch Türken. Ctävte giebt es wenig und nur tleine in Albanien; Viehzucht und armseliger Ackerbau auf unfruchtbaren Kalkgebirgen ist das Haupt- gewerbc der Albanesen, die als kriegerisch und streitsüchtig von jeher bekannt sind Sie zerfallen ihrem Glauben nach in Muselmänner, griechische und römische Katholiken. Die letzteren sind die wenigst zahlreichen, die Bekenner des Islam mögen über >/., Million zählm. Bei den Christen herrschte bisher zwischen Denen, dee das Kreuz von links nach rechts schlagen und Denen, die cs in umgekehrter Rich tung thun, noch mehr Feindschaft, als zwischen den Christen über haupt und den Mohamedanern. Die Anhänger aller dreier Re ligionen aber sind einig in dem glühenden Wunsche, nicht zwischen Griechen, Serben und Montenegrinern zerstückelt zu werden. Sie wollen einen eigenen Staat unter einem besonderen Fürsten bilden, dem die einzelnen Häuptlinge huldigten, welche den Stämmen in ihren Bergen bisher vorstanden. Es ist nicht abzusehen, warum Europa dies nicht zugeben wollen soll. Ein selbstständiges Albanien befreit sich von der Tttrkenherrschaft. Das ist kein Schade. Wenn Montenegro keinen Fetzen albanischen Gebiets sich abreißt, weil ihn die Eingeborenen nicht hergeben, so wird sich Europa nicht rchauf- siren. Mögen diese bewaffneten Schafhirten sehen, wie sie mit einander fertig werden! Ueblcr stehtS mit der GebietSvergrößcrung, die Europa den Griechen gewähren will, wozu es einen Theil dcö von Albanesen griechischen Glaubens bewohnten Epirus, TheffalicnS und Makedoniens bedarf. Aber lasse man doch diese Völker das mit einander auvniachcn! Wir sehen nicht ein, wie der Aufstand der Albanesen gefährlich für den Frieden Europas zu werden brauchte, wenn nicht Rußland im Stillen hetzte. Berlin, 7. Mai. Reichörag. Die tlontrole des RetcbödauSbalts sowie des LanbeSbauobaltö von Ellaß- Lvtdringcn pro l87V^N wird dcbattelos der preußischen Ober- RectmnngSlammer uuter k»r Benennung „Rechnungshof des deutschen Rcicvs" übertragen und sodann die Verlängerung deS deutlch - < chweizerische» - andeISvertrago bis Ende Juni 1881 genehmigt. Sonnemann fürchtet, daß mit der Schwele kein neuer Handelsvertrag abgeschlossen, sowie daß rer deutsch-schweizerische Handel durch die Arlvergbahn re. wesentlich werde geschmälert werden. AuS einem Schreiben deS Reichs kanzler« an den vibg. Moöle gehe hervor, daß die Etnlührung einer smiax« cksntrepots sZuschiagSzoll für vle aus auslän dischen Seehäfen In Deutschland kinaetührtcii Kolonial- waaren, s. Leitartikel) beabsichtigt sei. Dadurch würde der süddeutsche Handel am empfindlichsten geschädigt. ES werde ln Deutschland nicht eher besser werden, alö dis die steten Beun ruhigungen tn bandclörolitischer Beziehung beseitigt seien. ES folgt die Lesung deö Wuchergesetzeö. l)r. Scdultzc - Delitzsch gegen den Entwurf, da eS andere und einzig richtige A'ege gebe, gegen den Wucher dorzugeden. DaS Gesetz werde unwirksam bleiben: eö werde nur bewirke», daß die Wucherer in folge dcS größeren Risikos größere VeimögenSvortheile zu erreichen krachten würden. Mißbräuchen laste sich überhaupt nicht durch Gesetze allein veikommc». Or Margnardsen widerlegt die Bedenken teü Vorredners. Nicke rt gegen das Gesetz, daS nicht nur unwirksam, sondern auch schädlich sein werde. Richter-Hagen spricht in gleichem Sinne. NcIcdcnsper g er-Olpe tür den Entwurt. Mareard alctcdtallö für den Entwurf, v. Kardorsi hält den Entwuri für ein Experiment, dessen Erkolg erst abzuwaricn. Wenn sich taö Gesetz nicht bewähre, so wünsche er. daß etwa« an testen Stelle gestellt werde und das sei die Beschränkung der allgemeinen Wechielsäbigkcit. I)r. Windthorst befürwortet gleichfalls Beschränkung der Wechscttädlgkclt. Richter- Haqen will keine Erprrlmcnte aus gesetzgeberischem Gebiete. Or.KIÜgemarm plaidirt lehr lebbait dcitür. daß dem Wucherer der Anspruch aus die gesetzlichen Zinsen aus Wuchergeschäften bleibe, iStach dem Entwirrte wüsten sämmtlichc von dem Schuldner oder stir Ihn geleistete VermbgenSvortbeiie zurückgewäbrt und verzinst wer ben.) Lieber veribcibtgr die Vorlage. LaSker führt seine Be denken gegen daöGcsctz nochmals vor. Staatöiekr. Dr.v. S »clli n g entgegnet, baß eS auch nach den strengsten RcclstSbegrlffen ge rechtfertigt sei, dem Wucherer icden Vermbgenövorihetl zu ent ziehen. Der Wuchergeictz-Sntwurs wirk hiernach mit großer Mebrbeit angenommen. Darauf begründet Graf v. BiSinarck die von ivm beantragte Resolution: der RelchSkauzler soll eine Beschränkung der allgemeinen Wechseliäbigkeit in Erwägung ziehen. Der Antrag ist unter Anderem von den sächsischen Abgeordneten Die«. Grützner, Reich und Richter- Meißen unterstützt. Der Antragsteller wünscht namentlich, baß durch Anlage von Registern talür gesorgt werbe, daß nur die In dieselben eingetragenen Personen, nach Erküllung bestimm ter gesetzlich näher iesizusetzender Bedingungen, die Wechsel« sählgkett erlangen, und uvar will er Beamte. Militärs. Frauen, klelne Handwerker u»d Arbeiter der Wechsestähigkelt emkieibet willen. Staatssekretär llr. Schell Ing ist von den verbündeten Negierungen zu einer Erklärung über! In diesem den Antrag BlSmarck'S nicht ermächtigt. Verflossene» Jahr hätten sich die verbündeten Negierungen mit dieser Angelegenheit aus Gnink dcö Antrages Reichensperger be schäftigt, seien aber zu einem abicbnenken Beschlüsse ge langt. vr. BeseIer erklärt ble Beschränkung der Wechsel- säblgkelt lür baß allgemeine Recht gctäbrllch und erntet baiür ven lauten Bestall der Linken und unwilliges Murren und Zstchen seitens der Rechten, llr. Nricheniperger« Qlpe im Interesse einer eingehenden Erörterung der traalichen Angelegen heit kür die Resolution BiSmarck. Dieselbe wirb schließlich in namentlicher Adttimmuna mit lull gegen 8'.» St. ««genommen. eo>kneten stimmten mit Ja: Ackermann. Dietze, vr. Freae, Grützner. v. Kbnlg, Reich »Nb Richter-Melße». mit Nein: Eysoidt, Holtzmenm, Landmann, vr. Rentzsch und vr. Stepdani. Endlich wirb da» Gesetz, betr. die Avwrbr und Unterdrückung von Viehseuchen nach ven L. Beschlüssen der zweiten Lesung angenommen. Laöker dean- tragt den Antrag bez. St. Pauli aui die morgige Tagesordnung zu letzen. Jiuvlge Widerspruchs erklärt LaSker: Man scheine der Entscheidung anö dem Wege geben zu wollen. Winbtbor st verwahrt das Ccntruin dagegen. Schließlich wurde Laöker'S Antrag abgelehnt. Berlin. 7. Mai. In ReickStagdkrcisen wird die Nachricht verbreilet, BiSmarck verzichte daraus, die Vorlage wegen L t. Pau lis machen zu wollen. - Die Stempelstcuergesetz - >«omm«ifson lehnte die Besteuerung der Lcmvardvarlcbnc ad. Es gilt alö ge wiß, daß die preußische Regierung von, Lanbrage die dtöere- tionärcn Bcsugntssc zur Äuöstibnmg der Maigelctze nach- stichcn werte. — Die Aoiiimiilton iür die ElbschistiabrtSakte beschloß unter Vorbehalt, baß die bestehende Zollgrenze nur durch rin Gesetz an eine untcrbaib dieser Grenze gelegene Stelle ver» legt werben ban. Die „Norddeutsche" tagt, wenn der Reichstag diesen Vorbelmlt annebme, würbe die Vorlage für diese Session erledigt. — Bel der beutigen LanttagSwahl im vierten Berliner Wahlbezirk wurde Henncö «Fortschritts «alt etusttmmtg gewävtt. Berlin, 7. Mai. Die ReichdtagStbmmlsslon beschloß. ble Elbeschtiisabrtöakte nur mit der Acnderung anzuncbmen. daß die aut rer Eide bestehende Zollgrenze nur durch ein Gesetz an die untcrbald dieser Grenze aeiegene Stelle verlegt werden kann. Dieser Antrag wurde mit Rücksicht ans Hamburgische Verkehr»» Interessen beschlossen. Minister Hokniann erklärte, kie Annahme dieses Antrages würde daS Zustandekommen der Elbeschlffsahrtö- akte aekädrden. Italien. Die römischen Klerikalen enthalten sich aui eine Wellung der Kurie der -irtdeiliguiig an der ParlamentSwahl. London. 7. Mal. DaS Schulschiff „Atalanta" gilt nun. da daS auSgcsandic Geschwader keine Spur von ibm fand, mit scincn llk)t) Scciabetten iür verloren. sich gestern Nach- Localeft auß ESülMcheS. — Ihre Majestät die Königin begab «ch ge mittag nach Berlin zum Besuche der Prmzessln Friedrich von Hohenzollren. Auch gilt der Besuch mit der Besichtigung der FIschereiauösiellung. «s. M. ver König hat dekanntlich für die selbe einen EvrenpreiS gestiftet. - Der Zoll- und Steuervirector Wahl, welcher schon seit vielen Monaten wegen ichwcrcr Erkrankung keinen Dienst that. Ist letzt, geehrt durch das Cointhurkrcuz 2. Kl. vom Verdienst orden, in den Ruhestand verletzt worben. - Der Vorstand der größten AmtSbaurtniarinschait ktS König reichs. AmlSdauptmann Beruht, ist, wie wir hören, als Geh. ReglerungSrath und Stellvertreter des KrelSbauptmannö nach Bautzen bestimmt. Er tritt an Stelle dcS Geb. ReglerungSrath Edelmann, welcher al» Vorstand der Branbversicherungökommisston nach Dresden kommt. Wer den AmtSdauptmann Berndt In Dresden ersetzt, ist noch nicht bekannt, die neue AmtSkauptmann- schait in Dresden - Neustadt soll Amtöhauptmann v. Metzsch in Qschatz erhalten. — Am HtmmeiiahrtStage waren unter Führung des zweiten Vicepräsidenken deö Reichstages, Abg. Ackermann, eine Anzahl hochstehender Abgeordneter aus Berlin nach Dresden derübcrgekommen. Man sab die Herren v. Frankenstein, ersten Vieeprästdenten des Reichstages, und die Abgg. v. Seydewitz lden früheren Präsidenten) und Herrn v. Klcist'Retzvw. Die Herren speisten bei Vielster Fiebigcr aus der Terrasse zu Mittag und besuchten Abend» die k. Oper. - Die peinliche Pünktlichkeit, mit welcher Selten de» Gerichts bet dem Beainn von Terminen verkahrcn wirb, soiern von Gerichtswegen selbst ein zeitliches Hindernis, nicht vorllegt. Ist neuerdings in mehreren Fälle» kür die Parteien von üvien Folgen gewesen. So kam eö mehrfach vor, daß wegen nicht prämem Erscheinen deS Privatklägerö zur anberaumten Zelt, so fern derselbe nicht durch einen Rechtsanwalt vertreten war, aus Zurückweisung der Klage erkannt und Kläger zur Tragung der bereits ausgelaufenen Kosten verurtheilt wurde. Ja, ein vielbe schäftigter, äußerst pünktlicher Rechtsanwalt mußte vor wenigen Tagen eine ähnliche schlimme Erfahrung machen, trotzdem der selbe kaum 5 Minuten nach der testgeiktzten TennlnSzelt unk nachdem er nur eine sehr dringende Beschäftigung noch erledigt hatte, im Vcrhandlungblaale erschien. Der Umstand, daß an den Tagen, zu welchem eine Anzahl Termine hintereinander an- bceaumt sind, die Herren Rechtsanwälte und daS Publikum olt stundenlang über kie anderaumte Zeit hinaus warten müssen, ist ireiisch auch kein angenehmer. — In der >. Etage des königlichen Schlosses wirb der sogen, kleine Speiseiaal umgebaut, da er in altdeutschem Style alö Banguettaal eingerichtet werten soll. Von glitunrcrrlchtcter Seite wird unö die Mittheilung. daß die auö dem „Brieimarken-Anzelg-r" entnommenen, in gestri ger Nummer dieses Mattes enthaltenen Verdächtigungen gegen den Chemiker NteSke hier sich alö völlig unwahre ber- auSgestellt baden; vor allen Dingen ist von einer Untersuchung aegen denselben gar nichts bekannt. Herr Nieöke >ührt die Veiläumdungen eimach aul Eoncurrcnzneid des bereits wegen FalschelbkS besiraltcn HeranögcvrrS veö ..Allgemeinen Brief marken - Anzeigers", W. Großmann hier, zurück. Herr NidSke versichert uns, daß er weder Präsident eines Philatelisten - Ver eins Ist, noch daß daS von demselben labrlcirte Präparat Mcnyl von einer Behörde verboten worden sei. DaS Weitere gegen den Urheber deö verläumderischr» Artikels wirb Herr Nieöke selbstverständlich einleiten. — DeS bevorstehenden PsingstlesteS wegen tritt bet der Säcbsisch»Böbmischen Dampffchiffiabrt derSommersahrplau schon von Sonntag den u. Mai an in Kratt. Nur geringe Ver änderungen rntbält diese Fadrordnnna gegen die vorlährtge; nur für die beiden Fahrten Abends von Sch nta» rcsp. Hrrrnskrrt- schrn nach Dreöbe» haben sich die AbiabrlSzesten alö zu «pät er wiesen und. den Wünschen des Publikums wie immer entsprechend, sind dieselben aus etwas irüber verlegt worden. ES fährt lonach schon ein Dampfschiff Nachm. 4,llO (Im vorig Jahre schon ein Dampucvin vracvm. 4,:iu tim vorigen Jabre »m L Ubr) von Schandau nach Dresden, während die letzte Abfahrt anstatt Nachm. 5,45 schon 5 Uhr von HerrnSkret- schen nach Dresden statlstndet. Die bekannten haldNünbigen Fabrten zwischen DreSden-BiasewItz rrip. stündlichen Fadrten zw ichen DreSden-ViUnitz sind auch tn diesem Jahre beibehalten. Eine lohnende Benutzung der reichlich gebotenen BerkrhrSgeicgen- hrlt ist der rührigen Gesellschaft nur zu wünschen! — Der sächsische Ingenieur Neumei st er, weicher tu Rußland, wie bereits mitgrtheilt. seine Aehnllchkeit mit dem Attentäter Hartmann durch mehrmonatllLe Gelänantßhast und nachberige Autzwelsuna aus Rußland zu büßen batte, liegt typtmS- krank tm Krankenhause zu Thorn «n Preußen, doch ist er bereit« außer Gekabr. Seine Mutter, welche auS Sachsen dort rlnge- troffen ist. soll Schritte aetbcm haben, um zu veranlassen, daß gestellt werde. Die im odneS ant diplomatischem Wege klar» Dienste Rußland» arveitenke Presse
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite