allem aber sorgt der Schnee im Winter dafür, daß schnelle Temperatur schwankungen im Boden ausgeglichen werden. Und wenn eine ausreichende Schneedecke den Kulturboden weniger tief einfrieren läßt, erstarrt in ihm das Bodenleben nicht so sehr als dort, wo ein unbedeckter Boden der Winterkälte und den Winterwinden ausgesetzt ist. Jede Bodenkultur steht im ständigen Kampfe mit der Natur. Die Naturkräfte lassen nicht nach, uns ständig in unserer Kultur arbeit zu stören. Daher müssen wir bei guter Bodenkultur dauernd den Boden an der Oberfläche bearbeiten, um ihn locker, luftdurch lässig und unkrautfrei zu erhalten. Wir müssen also Arbeiten aus führen, die die Natur nicht kennt, die also unnatürlich sind. Und weil sie unnatürlich sind, fügen wir mit ihnen wiederum unseren Kulturen Schaden zu, denn alle Unnatur ist schädlich. Der Nachteil kann unter Umständen sogar sehr groß sein, vor allem aber auch dadurch, daß durch die ununterbrochene Bodenbearbeitung die Kulturen sehr wesentlich verteuert werden. Die ununterbrochene Bearbeitung des Bodens kostet viel Zeit und Geld, die Anschaffung, Unterhaltung und Bedienung kostspieliger Geräte sogar ungeheure Summen. Es sei nur erinnert an den Bodenfräser und andere teure Bodenbearbeitungsgeräte. Aber auch in anderer Hinsicht fügt diese unnatürliche Boden bearbeitung unseren Kulturpflanzen großen Schaden zu. Es werden die Wurzeln der Kulturpflanzen an der Oberfläche zerstört, gerade dort, wo sich die meisten und am leichtesten aufnahmefähigen Nähr stoffe als Folgeerscheinung des üppigsten Bodenlebens befinden. Durch die ununterbrochene Bodenbearbeitung und Zerstörung der Wurzeln an der Oberfläche zwingen wir die Kulturpflanzen, in die tieferen Bodenschichten zu gehen, dorthin, wo weniger Bodenleben herrscht und weniger aufnahmefähige Nährstoffe sind. Wird die Oberfläche des Bodens, wie die Bodenkultur es verlangt, den ganzen Sommer hindurch dauernd bearbeitet, so bildet sich zwar an der Oberfläche die trockene, so sehr geschätzte Isolierschicht, die oft mehrere Zentimeter stark ist. Kommt nun aber im Sommer ein Regen, der, wie es so häufig der Fall ist, nur wenige Zentimeter eindringt, so bringt dieser Regen den durstigen Pflanzen wohl eine Erquickung, ermöglicht ihnen aber keine Wasseraufnahme, weil dort, wohin das Wasser kommt, keine Wurzeln sind. Der meiste Regen wird so zum Nachteil der Pflanzenkulturen verpufft. Eine Bodendecke, die die Bearbeitung des Bodens überflüssig macht, gestattet den Kulturpflanzen, ihre Wurzeln auch in den obersten, fruchtbarsten Bodenschichten auszubreiten. Die Boden decke schützt diese Bodenschicht vor dem Austrocknen und ermöglicht es jedem sommerlichen Regen, den hochliegenden Wurzeln der Kultur gewächse Wasser zuzuführen. Wenn auch die Bodenkultur im Gegensatz steht zur Natur, so ist sie doch am vorteilhaftesten, wenn sie sich soweit wie nur irgend möglich der Natur anpaßt. Mit anderen Worten: Unsere Bodenkultur wird sich am besten dann gestalten, wenn wir sie so natür lich wie nur irgend möglich einrichten. So führt uns der Weg von