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Dresdner Nachrichten : 22.10.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186710220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18671022
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18671022
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1867
- Monat1867-10
- Tag1867-10-22
- Monat1867-10
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.10.1867
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llchrr ! Büch« 34. Oct. >ek zurück- ». V. > komme. > Uhr. L. Rr. 298. Zwölfter Jabrg. Dtenkag» 22. Vctober 1867. Gl. Gtt. i E. h. H. GeburtS- « 14 Bosh. dr^ Gmeinschast an, u. d. rken. woll., i. nur nach sdk» M Pirua. rnommcn, wrchwühlt —^ mnien. — nicht suhlt. Hiebe nokrene". > Fall. >er trauert, tert. — dein Teller, ifcher's Bank? eller; jo lang — > der Träuine» rzclbüumel ele, lnippt, Aioschen giebt. chel nehmen, ns schämen! »ta den«, cs gefällt! achen jcheene, t, gebellt! nr es hassen, on getroffen!" rs non Nochen, rig Wott; korb flöten, ort. us der Dinge, lürstcrlinge! ich am Drahte Thräne zuckt, früh und spate guckt - e,z und Sorgen! en Morgen". c lAsuelrv welches er am er sämmllichen egentlich de» mgsfesteS be- ssonal und «schäften. .eines schwarzes :r Schleier, in »arz gekleideten m Freitag Nach- m Bazar Meyer as der Droschke sselbe von der achsehen bemerkt um eine r Droschke Mon- z8 Uhr Abend« . n Ort. 1 iaturproduct, des- -nn M'r»«» iraße 13, über mehr und mehr verdrängen, die .ch angepriesene icht mit Unrecht, der immer mehr Absatz desselben, lßenhin an Au»» ad dies hervorge- den meisten Fäl- cktate seiner vor- Wirkung bei Gicht,. Nervenschwäche»^ e. re.» so daß «^ den angelegentlichst Erscheint: Täglich früh 7 Uhr. Inserate werden angenouimcn: bis Abends 0,Sonn tags bis Mittags 12 llbr: Marienstrage 13. Vlnzeig >» dies. Blatt« siudett eine ersolgreiche Berbreilnug. Vluslage: »1l<l<>» Cremplaie- Tnlfcblatt für Untcrhaltimß nud Geschästövcrkehr. RUtredaeteur: Chtlidar Drvsiisch. Abonnement: Vierteljährlich LONgr. bei unentgeldlichcr Lie ferung in'« Hau«. Durch die ttönigl. Post vierteljährlich 22 Ngr. Einzelne Nummern > Ngr. Inseratenpreise: Für den Raum einer gespaltenen Zeile: 1 Ngr. Unter, Einge sandt" die Zeile 2 Ngr. , Druck und Eigenihnm der Herausgeber: L'ikpslh §e Reillsnrdl. - Berantwcrilicher Redacteur: IllilUS Rklchardt. Dresden, den 22. Oktober. — Dem Vorstände des Gerichtsamts Hcrrnhut, Gerichts-- amtmann Karl Rioritz Kolbing, ist das Rittcrkicuz des Ver dienstordens, dem Generalmajor a. D. Frhr. von Reitzenstein der Preußische Kronenordcn 2. Elaste mit de»t Sterne, dem Hauptmann Graf Vitzthum von Eckstädt vom Gcneralstabe der Preußische rothe Adlerorden 4. Classe verliehen worden. — Vorgestern Abend halb 12 Uhr sind II. Kck. HH. der Kronprinz und Prir-z Georg mittelst der schlesischen Bahn von hier nach Spbillenort zur Jagd «bgereist. — — Berliner Briefe. Es gab einmal eine Zeit, wo man von ..sächsischer Höflichkeit" sprach — das muß aber schon lvOge her sen; ältere Leute erinnern sich auch dunkel, daß der sächsische Volksstamm als ein recht gutmüthiger galt das sind aber auch sehr ulte Levte, und wenn nächstes Frühjahr die Berliner nach Dresden ihren Ausflug mackien, zweifle ich sehr, ob sie nach den tumultuarischen Auftritten der Abgeord neten Liebknecht und Blum im Reichstag noch hoffen, „jemvth- liche" Menschenkinder daselbst anzutresfcn. Im Ernste gesprochen, haben die sächsischen Abgeordneten, welche, s.i es aus der Rech ten, sei es auf der Lii len, sitzen, etwas unter der Werthschätz ung zu leiden, die man, Liebknecht und Blum als den wahren Ausdruck des sächsischen Wesens nehmend, auf Sacls.n selbst überträgt Da lobe ich mir Herrn Bebel! Seine ncuesteNeie lat ihm — ich spreche nicht von seinen: Standpunkte, sondern stiacr Person — volle Anerkennung verschafft. Als er kurz nach Liebknecht das Wort nahm, glaubte man allscit-g, er wolle die Liebknechtschen Trümpfe noch übertrumpfen, und was hörte man? Eine rein sachliche Erörterung, ganz objektive Gründe ge^en die stehenden Heere, Alles bestens geordnet, geschickt gruppirt, mit historischen Thatsachen belegt und als der Aus druck seiner inneren Ueberzeugung nicht ohne Wirkung. Die Versammlung hörte ihm ruhig zu, gleichsam als corrigire sie selbst ihre vorgefaßte Meinung gegen Bebel. Er braucht nur noch die eine oder andere ähnliche gemessene Rede zu halten, io hat er sich seine auch vom Gegner resp.ctirte Position in rer Versammlung errungen. Ganz ohne Zweifel verwirft die Versammlung seine Theorien, er hielt ihr aber ein scharfge- ichniiünes, kein verzerrtes Gesicht entgegen, wie Liebknecht Ich möchte mich nicht in den Chorus imschen, der mit gehobenen Armen und blitzenden Augen unter dem Rufe: „'Naus!'raus! '.u ter von der Tribüne!" auf ihn einstürmte; ich pflichte viel mehr dcm Präsidenten Simson bei, ivelcher davon ausgeht, daß ein Abgeordneter auch seine Ansichten aussprcchen dürfe und mit unmrgleichlich« Jroi i- den Conscroativen einhiclt: „Lassen Sie doch den Redner! Er hat seine eigenen Gedanken!"; ich verwerfe auch Einzelnes in seiner N-de nicht, wie daß es traurig genug ist, daß wir Deutsche zusehen muffen, wie unfern deutschen Landsleuten in den russischen Ostseeprovinzen das Deutschthum mit der Knute auSgetrieben wird — aber was ich entschieden verwerfe, das ist die rohe Art, mit der Lieb knecht seinem persönlichen Rachegesühl Ausdruck gab. Liebknecht hat allerdings von Preußen manches zu dulden gehabt; er wurde beim badenschen Aufstand zum Tode verurtheilt, er hat im Auslande da» Brod der Verbannung gegcffen, hat in Ber lin gesessen, ist mehrmals ausgewiesen word.n rc. Seinen Preußenhaß schärften die persönlich erlittenen Unbilden ; aber seine Gefühle in so scandalöser Form auszudrücken, das war denn doch zu arg. Das traurigste aber dabei ist, daß durch solche Ausbrüche des Fanatismus den sächsischen Abgeordneten ihre Wirksamkeit hier zum Heil ihres Landes ungemein erschwert wird. Mit solchen donnernden Reden reißt man selbstverständ lich Sachsen nicht vom norddeutschen Bunde los, man schärft nur den in Berlin leider immer noch vorhandenen Sinn des Mißtrauens gegen den Bundesgenossen und Preußen hatMacht genug, Sachsen sein Mißtrauen auch fühlbar zu machen. Wer m Sachsen wünschte nicht eifrigst den baldigen Eintrstt der süd deutschen Staaten in den norddeutschen Bund 'chm um des willen, damit wir der ewigen Gleichmacherei und oem Unifor msten entgehen? Je mehr und je eher wir lebensfähige Bun desstaaten wie Baden, Würtemberg, Hessen und Bayern im Bunde haben, um so besser auch für unser selbstständiges Leben ; auch uns ist der norddeutsche Bund nicht die Summe aller politischen Weisheit, aber den möchte man sehen, der Sachsen "achsagen wollte, daß eS nichtseine Pflichten als norddeutscher Staat auch in trüben Tagen ehrlich und treu erfüllte! Alle Donnerworte ändern an der Thatsache nichts, daß Sachsens Wohl und Wehe an Preußens Geschick gebunden ist. Vieles ist anders gekommen, als manS dachte; da eS nun so gekom men ist, muß man durch freiheitlichen Ausbau der Verfassung das wieder einzuholen trachten, was uns andererseits verloren ging. Man muß diesen preußischen Staat kennen, um die Hoffnungslosigkeit solcher Versuche, ihn zu zerstören durch Worte von der Tribüne aus, einzusehen. Und gelänge das, so wäre das eine Katastrophe, die sich mit einer solchen Wucht auch in Sachsen geltend machen würde, daß man gerade al« Sachse wünschen muß, daß uns der Himmel vor solchen Erschütterungen bewahren möge. Doch, nach diesem politischen Ezcurs, den ich für nolhweneig hielt, um in Ihrem weit gelesenen Blatte die Verschiedenheit der Anschauungen zu constitiren, zurück zur Sitzung. Lieblnechten könnt- gar kein größerer Gefalle ge schehen, als daß sich der unglück'elige Hans Blum auf ihn warf. Dieser ist das gebrannte Kind seiner Partei; cs wird allemal den Rationallibcrulen angst und bange, we>n der Prä- sieent ruft: Blum Sach'en! Liebknecht halt: die offen bekun det: Absicht, es im Reichstag zu ärgerlichen Auftritt-n zu be'ng'u und ihn da:urch in der öffentlichen Meinung herab- -usel-en. Ob er das letztere erreichte, steht dahin, jedenfalls erreichte er das Ersterc, denn die Conscroativen, state ihn ruhig r-den und sich verpuffen zu lassen, gingen in die Falle und bissen auf den vorgehalter.cn Köder an; Blum aber brachte es wider seinen Willen zu s-anoalosen Auftrittei:: Es war zum Theil hochkomisch, als sich der 26jährige junge Mann für seine Rach kommen die Achtung Liebknechts verbat. Eine tiefere Mißstimmung ging bei diesen Worten durch die Versammlung, seine Freunde suhlten, daß in puncto parlamen tarischen Taktes Blum der reine nationale Liebknecht sei. Wo hin sollen aber diese Tcenen führen? Nächstens kommt man mit Revolvern ü lu Washington in die Sitzung und schießt sich nieder. In ihren Anschauungen sind allerdings Liebknecht und Blum Antipoden. Ersterer glüht von Preußenhaß, letzterer von Sachsenhaß. Jede GelegenhAt, sein Vaterland zu schmä hen, ergreift er mit Vergnügen uns er macht sich Gelegenheit da.u, wenn's keine giebt. Immer hat er mit den sächsischen Gassenjungen zu thu.r, deren Geschichte er gründlich studict haben muß. Aus den Kämpfen zw.schen Sachsen und Sor benwenden in der grauen Heidenzeit, aus dem Mittelalter, der Reformation, dem vorigen und dem jetzigen Jahrhundert, wenn da irgend ein Straß.mbubc in Sachsen eine Flegelei begangen —- die kennt Blum aus dem ff und citirt sie mit Behagen vor dem Reichstag. O Frankenberg-Mittweiva! Ihr seio die Perlen unter den sächsischen S'äoten! Großhartmannsoorf und AugustuSburg: Ihr seid die Zierde der sächsischen Dör fer, daß Ihr so einen Vertreter wühltet! Aus! Sammelt Diäten für die national-liberalen Abgeordneten. Jedes Wort, was ihr Führer Blum spricht, muß mit Gold ausgewogen werden; doch nein, das ist gar nicht zu bezahlen! Wende ich mich jetzt von Blum zu dem greisen Haupte des Präsidenten Simson, o so verzeiht, würdiger Herr den jähen Sprung! Wie vorzüglich war des Präsidenten Amtsführung in der Abend sitzung, wo jene Scenen sich abspielten. Immer kommt mir der Schutz, den der Präsident seinen Rednern giebt, vor, wie der Schutz der Küchlein vor einem in den Lüften schwebenden Raubvogel. In tiefster Seele mag ihm Schweitzer und seine Rede verhaßt sein, wenn aber ein conservativer gräflicher Heiß sporn denselben mundtodt machen will, da breitet er seinen Fit- tig aus und der Evelsalke zieht sich zurück. Auch Liebknecht schützte er vor dem Knirschen und Schäumen der Cor.servativen, Bebeln gegen die Ausdrücke Blums, sich selbst und den Reichs tag aber, dessen Winde und Renommee gegen die wilden Aus brüche der Parteileidenschaft. — Der diätentose Reichstag selbst arbeitet, als bekäme er s bezahlt; eine Sitzung d e nicht volle 6 Stunden dauerte, ist eine Unmöglichkeit und täglich folgt Sitzung auf Sitzung. Das Kriegs-, das Post-, das Fruzügig- keitsgesetz — Alles wird im Hurrah! erledigt. Schon machen sich die ersten Zeichen des herannahcnden Endes des Reichs tags geltend: Photographien werden zwischen lieben Freunden und „geschätzten Gegnern" ausgetauscht. Daß sich Liebknecht und Blum nicht ihre Photographie-Albums durch gegenseitige „Lichtbilder" vermehren, bedarf als Ausnahme eigentlich keiner Erwähnung. Eine unendliche Sehnsucht nach der Heimath hat sich der Abgeordneten bemächtigt. Der konservative Landrath muß in seinen Bezirk, um dort bei den Wahlen zum preußi schen Abgeordneten-HauS von oben, die Demokraten, um von unten thätig zu sein, auch die andern Abgeordneten, welche gleiche Freuden und Mühen nicht erwarten, haben ihre Schiffe dem väterlichen Hecrd zugckehrt „und zur Heimath geht es wieder!" Der Gedanke tröstet bei den langen Sitzungen, denn von einer Seite, wo man's eigentlich erwartet hätie, daß etwas erheiternder Trost in den Reichstag kommen sollte, ist es leiser bis jetzt nicht geschehen. Herr von Vincke, früher in Hagen, jetzt in MörS gewählt, ist in den Reichstag seit 3 Ta gen ringetreten und — hat noch nicht gesprochen! Kein Witz, keine Bemerkung „zur Geschäftsordnung", keine Katzbalgerei mit LaSker oder den Schleswig-Holsteinern; still, mäuschenstill, todtenstill ist er bisher gewesen. Man besorgt, daß er ernstlich krank ist, da er nicht schon Stundenlang gesprochen. Ist er's aber nicht, hat er selbst seine Nedelust tapfer bezwungen, so rufe ich mit dem Studenten aus Auerbachs Keller: „Nun sag' mir eins, man soll kein Wunder glauben!" — Gestern früh gegen 8 Uhr stürzte auf der Annenstraße ein großer, mit Kisten beladener Frachtivagen, durch einen Achsenbruch veranlaßt, um. Die Pferde wurden auSgespannt und die Frachtstücke einzeln fortgetragen. — Der katholische Obcrhirt Sachsens, Bischof Forwerk, hat vor seiner Abreise zu der gegenwärtig tagenden Versamm lung deutscher Bischöfe zu Fu da an die Katholiken des König reichs Sachsen ein Hirtenschreibcn erlassen, in welchem derselbe über den wohlwollenden Empfang, der ihm in besonderer Audienz Seitens des Papstes gelegentlich der achtzehnhundertjährigen Gedächtmßfeier der Apostel Petrus und Paulus zu Nom ge worden, berichtet. Ee gedenkt darin auch des dem Papste über mittelten, in den sächsischen Erblonden und der Oberlausitz in den Jahren 1866 und 1867 gesammelten P.terspfennigs, im Betrage von ! 162 Th.r. 20 Ngr., und theilt endlich das den Katholiken Sachsens gewicinetc, mit dcm apostolischen Segen begleitete eigenhändige Dankschreiben des Papstes mit. Demnächst werden auch Post-Frcimacken und Franco» Couverts für den norddeutschen Bund ausgegeben werden. Ale Marken werden in der Mitte die Werthzahl tragen, umgebe« von einem Eichenkranze die Unterschrift „Norddeutsch« Post- Bezirk" und in den vier Ecker- Posthörner und geflügelte Näder , erhalten. Die Verschiedenheit in der Gestalt und Zeichnung der Marke soll die Unterscheidung zwischen den Groschen- und Krcuzcrmarien erleichtern. — Ein Bewohner des Falkenhofes beschwert sich üb« das wiederholte Fenstereinwerfen in seiner Wohnung. Am Sonntag Nachmittag geschah dies wieder, und, wie « UNS mittheilt, von Knaben zwischen 12 bis 14 Jahren, mit blauen, gelbpaspoilirten Mützen. Hoffentlich dient diese Notiz zur Unter drückung solcher Rohheit. — Die vorgestern hier Angebrachten Deserteure sind die schon früher erwähnten aus der ehemaligen Garnison zu Rade- bcrg vor mehreren Wochen desertirten zwei Artilleristen, welche sich zur Nachtzeit im Stillen in vollständigem Waffenanzuge und noch dazu mit den Pferden aus dem Staube machten. Beide Soldaten hatten es möglich gemacht, sich so lange Zeit trotz der eifrigsten und umsassendsten Recherchen allen wachsamen Augen zu entziehen. Ihre Monlurstücke, ebenso die Pferde, sind, wie wir schon früher berichteten, in der Umgegend von Nossen und zwar im Walde aufgefunden worden. Die Arretur, oder viel mehr die Entdeckung der beiden Ausreißer in Harburg erfolgte cigenthümlicher Weise durch sie selbst, indem der Eine an die Seinigen daheim geschrieben und Geld verlangt hatte, um in daL gelobte Land Amerika, in die überseeische Garnison der weiten Welt gelangen zu können. Dieser Brief wurde aber aufgefangtn. — Ein Knabe wurde gestern aus der Pragerstraße von den Vorderrädern eines Kutschwagens überfahren und am Kopfe beschädigt. Man führte den Knaben zum Wundarzt Herrn Freiesleben, wo die nicht allzugefährliche Verletzung ihren ersten Verband bekam. . M — In Stettin hat man die Roggenpreise der letzten 7 Jahre in der zweiten Hälfte des Septembers zusammengestellt. ES kostete d« Mispel 1861 -16, 1862 50, 1863 38, 1864 32j, 1865 43j, 1866 40, 1867 67 Thlr. Sachverständige wollen behaupten, die gegenwärtigen hohen Preise würden sich nicht lange mehr halten. — In Radeburg sind vor Kurzem auS ein« dasigen Gerberwerkstelle fünf Stück gebeizte Kalbfelle gestohlen worden. Sollten sie etwa ihren Weg nach Dresden angetreten haben, um zu norddeutschen Trommelfellen umgearbeitet zu werden? — In Gegenwart des hoch würdigen Herrn vr. Athana sius Philippus Bernhard, Cisterzicnser Abt zu Kloster Oßegg, und ander« üblicher Zeugen fand in der Kirche des Klosters Marienstern bei Camenz am 15. Oktober die feierliche Einklei dung zweier Nonnen statt. Als „Professin" erhielt die Weihe die Jungfrau „Victoria" (Marie Sieber aus Georgenthal) und Jungfrau „Martha" (Franziska Wenzel aus Tollenstein) trat als „Laienschwester" ein. — Als bei Gelegenheit der letzten Jagd Se. K. H. der Kronprinz Albert sich auf einer Chaussee in einer Pflaumen bude Pflaumen kaufte und zu d« Verkäuferin sagte: „Ab«, liebe Frau, Ihre Pflaumen haben recht viele Baumflecken!" so antwortete diese: „DaS schab t Sie nischt, mei liebes Herr chen; desto bosmfleck'ger daß se sin, desto sieß« daß se sin!" Dem hohen Herrn machte diese Antwort sichtliches Vergnügen, — Aus einem Privatgarten in Fürstenhain in der Löh nst; wurde uns gestern ein groß« Zweig von einem Himbeer strauch zugesendet, welch« letzter« noch im Freien steht und schwer mit reifen und unreifen Beeren beladen ist. — Ein fremder Lederhändler, der gestern hi« mehrere Einkäufe und GeschästSwege gemacht, hat hierbei seine Brief tasche mit einem baaren Geldbeträge von 700 Thlr. und 500 Thlr. in Wechseln an irgend ein« unbekannten Ein- ob« Verkaufsstelle liegen gelassen; möglich« Weise ist sie ihm auch mittelst Taschendiebstahls entwendet worden. — — In Radeburg hat sich ein bedeutend«, schrecklich« Feind der Kind« eingesunken, dn gräßlich gegen sie wüthet, nämlich die Bräune. Der neu angelegte Kirchhof bedeckt sich mehr und mehr in der letzteren Zeit mit Ktndergräbem, an denen viele heiße Elternthräircn geweint werden.
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