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Dresdner Nachrichten : 01.11.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186711017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18671101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18671101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1867
- Monat1867-11
- Tag1867-11-01
- Monat1867-11
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.11.1867
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H. «ilitSrs. kovember d. I. ads von 7 bis c Mitglieder —. ie Fraum-Be. n 8 Uhr Ler- ans weckmäßige Be- wenn man in dafür ausgiebt, len an so stock» :S am 28. Ottj »zündet. <erda. re Dir r wirst schier ;ern. Dich stach, allgemach Flecke, n Thatendurst, nur SLurst, en. gerSmann, gen kann, zm. >on oft, man verhasst, hen. h Jeoermann, ren Namen zu zu lassen, in- Zahlung ver- ickvrk. »rtedrtch am inem heutigen arze Sequenz- -ohlbekannt. der am tsttgefundenen ohanngeorgen- Buchhandlung :tober 1867. ieißegasse 6 l. he der Frau . . . 1,1 r ihrem Heu« der Ferne. !lvt. »Ir« von Nr. 305. Zwölfter Jabrg. Freitag. 1. November 18-7. Lager von uiril lvri äthig. Da die n Stoffe und gestellt sind, das Magazin ». Jedermann v. O n vom ersten : sich selbiger ittet Antwort angegebenen A H- in der j«. lugfrau im rzer Beduine z vom drei- c sehr ange- «rück. Wenn ich die Nach- rml. von ein Tr. G. i. komm. »eg. heut, den cht vorgekom. rnz. w. d. 30. r der Unglkt. wo i. cinwei- ;. k. m. un-> m. Ntze. Erscheint: Täglich früh 7 Uhr. Inserate werden angenommen: Ibis Abends 8,L onn» tagS dis Mittag» IS Uhr: Marienstraße 13. Anzeig, in dies. Blatte Anden eine erfolgreiche Berbrcitung. Auslage: »LVVV Exemplare. Tageblatt für Unterhaltung nnd Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drobisch. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch K Reich ordt. - Berantwortlicher Redacteur: ÄUltUS Ntichardt. Abonnement: Vierteljährlich 20 Ngr. bciunentgeldlicherLie« serung in'« Hau«. Durch die Königl. Post vierteljährlich 22 Ngr. Einzelne Nummeru 1 Ngr Inseratenpreise: Für den Raum einer gespaltenen Zeile: 1 Ngr. Unter„Eingr» sandt" die Zeile 2 Ngr. ^ Dresden, den I. November. — Auch der zweite der Genoe'schen Shakespeare-Vor- -träge, welcher daS Drama „Richard II." zum Gegenstand hatte, fand am vorigen Sonnabend im Hotel de Pologne wieder vor «inem äußerst zahlreichen Publikum statt. Neben den geistvol len kritischen Bemerkungen war eö wieder der lebendige und dramatisch gefärbte Vortrag, der die Zuhörerschaft in steter Spannung erhielt. Hat nun schon „Richard II." so großes Interesse erregt, so dürfen wir einen noch erhöhten Kunstgenuß von dem am nächsten Sonnabend stattfindsnden Borttag über „Heinrich IV." (I. Theilz erwarten, in welchem u. A. die unsterbliche humoristische Gestalt Falstaff s vorgesührt wird. Wie sehr es Genee versteht, auch den Shakespeare'schen Humor zum Ausdruck zu bringen, wird Allen noch in leb hafter Erinnerung sein, welche die Vorträge desselben über „Sommernachtstraum" und „WaS Ihr wollt" gehört haben. — Auf vielfaches Verlangen wird Herr Miska Hauser «in zweites und letztes Concert morgen, Sonnabend veranstal ten. Es dürfte nicht wenig dazu beitragen, daß die beliebte Concertsängerin Frau Wernicke Bridgeman eine Arie aus dem Troubadur von Verdi singt, welche sie oft unter der persönli chen Leitung Verdi s in Venedig gesungen hat. Außerdem fingt Frau Wernicke Bridgeman auch zwei Haydnsche Lieder, von denen das eine, Illoer-msicks 8on^ im vorigen Winter großen Erfolg hatte. Der Pianist Herr Hess, welcher durch feine Leistungen hier bekannt ist, betheiligt sich ebenfalls an diesem Programm, und so verspricht dieses Concert i» allen seinen Theilen ein recht interessantes zu werden. — Seit dem Jahre 1851 bis 1860 sind in Dresden folgende 98 Straßen und Plätze neu entstanden: (In Alt stadt.) Academieweg, Ammonstraße, Apparülle, Am Ausschif fungsplatz, Berg-, Beust-, Blinden-, Blumen-, Bohrwerks-, Brückenstraße, An der Bürgerwiese, Carola-, Carus-, Chemnitzer-, Christian-, Circusstraße, Am Dohnaplatz, Am Elbberg, Elias-, Elisen-, Fabrikstraße, Ferdinandplatz, Ferdinand-, Flemming-, Flora-, Garten-, Gruna-, Hohe-Straße, Am Jagdweg, Am Johannisplatz, Kaitzerstraße, Kohlgäßchen, Leubnitzer-, Materni-, Mathilden-, MosczinSky-, Portikus-, Pragerstraße, Räcknitzplatz, Räcknitz-, Schulgut-, Schweizer-, Sidonien-, Strehlen«-, Sttuve- straße, Am Viadukt, Victoria-, Walpurgis-, Wettiner-, Wiener-, Wintergartenstraße, Am Zell'schen Weg«- (In Friedrich- fiadt.) Bauhofsstraße, Brauergasse, Vor dem Pricsnitzer Schlage, Cottaer-, Floßhofstraße, Jnstitutsgasse, An der Kohlenbahn, Wölsnitzerstraße. (In Antonstadt.) Ahornstraße, Am Alaun- platz, Bach-, Baum-, Buchen-, Carlstraße, Dammweg, Erlen-, Eschen-, Fichten-, Forst-, Frühlingsstraße, Am Großenhainer Platz, Großenhainer-, Hecht-, Jäger-, Jordan-, Kiefernstraße, Am Königsbrücker Platz, Lärchen-, Langebrücker-, Löbauer , Markgrafen-, Maschinenhaus , Nord, Oppel-, Radeberger-, Schanzen-, Schönbrunner-, Schönfelder, Ctolpener, Tannen-, Thalstraße, Am Turnerweg, Uferstraße, Windmühlengasse, Zit tauer Straße. (In Neudorf) die Auenstraßc. — Der Vortrag 0r. Ed. Loewenthal's über „die Ge brechen unserer Universitäten und die Bedeutung der Cogitan- ten-Akademie" wird dieser Tage, wie wir hören, im Druck er scheinen. — Als Docenten der Cogitanten Akademie werden uns bis jetzt genannt die Herren Medicinalrath Ur. C A. W. Richter, vr Max Krenkel, I D. Hcydel, Ilr. Ed Maria Oettinger, Archiorath Or: Ebeling (beginnt seine Vorlesungen im Sommersemester), Ed. Erk und vr. Eduard Loewenthal selbst. — Die neue Hochschule soll auch dem weiblichen Ge schlecht zugänglich gemacht und in jeder Facultät ein Cursus für Damen errichtet werden. — Als Local dient bis zum Sommersemester, d. h. bis zur Einrichtung eines eigenen Ge bäudes, die erste Etage des Hauses Rosenweg Nr. 62 (zwischen Ammon- wrd Maternistraße). tzq — Vorgestern Vormittag sollte auf eine im Baue begrif fene Dampsesse in der Gerberflraße zu Leipzig, der sogenannte Essenkranz aufgesetzt werden. Mehrere dazu gehörige schwere Sandsteinstücke waren bereits aufgelegt, als dieselben durch einen bis jetzt unermittelten Umstand, aus einer Höhe von 25 Ellen herunterstürzten, das Gerüst zerschlugen und zwei Maurer mit herunter rissen, von denen der eine sofort todt auf dem Platze blieb, der andere aber schwer verletzt ist. Die Untersuchung über etwaige Verschuldung des Unglücks ist ein geleitet. — Die „Düsseldorfer Zeitung" meldet, daß am 27. Ok tober auf den Pastor Esser in Angermünd, während derselbe im Beichtstühle saß, ein Pistol abgeschossen worden ist. Die Kugel fehlte glücklicher Weise ihr Ziel. Der Thäter wurde verhaftet und den Gerichten übergeben. — Vergangene Woche ist in dem Verbrennungshaus des Landhauses, der Vorschrift in 8 11 des Gesetzes vom 6. Sep tember 1855 entsprechend, die Nominalsumme von 550,000 Thalern defecter Cassenbillets der Creation vom Jahre 1855 — „Na ihr habt wohl ganz darauf vergessen, daß heute mein Geburtstag ist, denn ihr habt mir ja nichts mitgebracht" so sprach vor einigen Tagen in eben nicht sehr freundlichem Tone ein hiesiger Schuldirector zu einigen Kindern seines In stituts. Eins dieser von ihm gemeinten Kinder erzählte diese Aeußerung ihrem Valer, und dieser hatte hierauf nichts Eili geres zu thun, als seinem Töchterchen einen schönen Blumen» strauß zu besorgen und dasselbe zu beauftragen, diesen Strauß dem Herrn Director zu überbringen und ihm dabei auszurich» ten, daß sogleich noch 0 Flaschen Wein Nachfolgen würden. Das Kind gab nun zwar den Blumenstrauß, in Abwesenheit des Herrn Direktors, an dessen Gattin ab, vergaß dabei aber der Absendung des Weines zu erwähnen, worauf die Frau Directorin, statt sich zu bedanken, äußerte, „daß dieses Ge schenk ihren: Manne grade keine große Freude bereiten würde." Diese Aeußerung hat nun aber den Vater zu dem Entschlüsse gebracht, sein Kind der betreffenden Schulanstalt zu entnehmen. Wohl dürste es den Gesetzen der Bescheidenheit entsprechen, wenn nach diesem Vorgänge sämmtliche Schuldirectoren auf Geburtstagsgeschenke verzichten und das Annehmen von der gleichen auch ihrem Lehrerpersonale nicht gestatten wollten. — Auf der Leipzig-Dresdner Eisenbahn am Eingänge zum Tunnel bei Niederau sind am vorigen Montag Abend zwei Erdarbeiter durch einen den Tunnel pasfirenden Bahn zug, dessen Hercmnahen von ihnen unbeachtet gelaffen worden war, weil ein anderer von der entgegengesetzten Seite heran- gckommeaer Zug jene Stelle eben passirt hatte, erfaßt und sehr erheblich beschädigt worden. — Am Mittwoch Abend gegen 9 Uhr röthete sich, wenn auch schwach, der dunkle Himmel über dem Meißner Lande, ein fernes Flämmchen am Horizont bekundete, daß in der Ferne ein Feuer auögebrochcn war. Weiße Rauchwolken flogen eilig über die Lößnitz hin und ließen nur flüchtig die Sterne Hindurch schimmern. Jedoch konnten selbst die eben ankommenden Schaff ner des Meißner Zuges von ihrem lustigen Sitze nicht den Ort der Brandstätte angcben. — Auf dem Dresdner Bahnhofe in Leipzig kam am Dienstag der Wagenschieber Schuster zwischen die Puffer und wurde dermaßen zerquetscht, daß er Tags daraus starb. — Am 29. October wurde in der Nähe des Dorfes Krausnitz bei Großenhain ein Viehhändler aus Ruhland er mordet aufgefunden. Als der That dringend verdächtig ist der kürzlich aus dem Arbeitshause zu Zwickau entsprungene Bäcker Enke aus Nienburg durch die Gensdarmerie verhaftet worden. — — Vorgestern wurde in der dritten Etage eines Hauses auf der Waisenhaussttaße ein Fenster durch eine Bleikugel ein geschossen. Der Schuß ist jedenfalls aus einem Teschin abge schossen worden. Zu wünschen ist es, daß der Urheber dieser gefährlichen und gerade in diesem Drstricte schon wiederholt vorgekommenen Neckereien recht bald entdeckt wird. — München, Donnerstag, 31. October, Mittags. Die Kammer der Neichsräthe hat soeben die neuen Zollvercinsver- träge mit allen gegen l 3 Stimmen bedingungslos angenommen. (Tel. Dcp d Dr. I Italien. Dre französischen Truppen sind am Dienstag Morgen in Civitaveechia ausgeschifft und haben den vor den Mauern Roms stehenden Garibalsranern sofort ein Gefecht ge liefert, bei welchem die Letzteren in dir Flucht geschlagen wur den. Die italienischen Truppen sind ebenfalls in das päpst liche Gebiet eingerückt. DaS sind die neuesten und, wenn sich bestätigend, bedeutsamsten Nachrichten, welche am Mittwoch Vor mittag der Telegraph brachte. — Der Verkehr außer wie in der Stadt Nom selber ist bereits unterbrochen: die Eisenbahnen sind von Freund und Feind hier und dort zerstört, die Thore Salara, Maggiore, S. Sebastians, S. Paolo, S. Pai.crazio wurden hermetisch geschlossen, verschiedene Straßen und Stadt- theile, wie das römische Forum, sind durch starke Militärcor- dons abgesperrt, während das Geniccorps auf den strategisch wichtigen Punkten Barricadcn baut. Außer den durch die Ex plosion der Cascrne Serristori getödtctcn Soldaten verloren drei päpstliche Gensd armen und drei Unzufriedene das Leben, zwanzig waren auf beiden Seiten verwundet. General Zappi erließ am 24. einen Befehl an die Römer, worin es heißt: „Niemand mische sich aus bloßer Neugier in irgend welchen Haufen von übelwollendem, fremdem Gesindel, daS sich hier heimlich einschlich. Die Einwohner sollen sich ruhig in ihre Wohnungen zurückzichen, Thüren und Fenster schließen, sobald das Alarmzeichen zum Schutze der öffentlichen Sicherheit und zur Nachricht der ruhigen Bevölkerung mit fünf Kanonen schüssen gegeben wird. Es ist streng untersagt, daß mehr als vier Personen zusammenstehen. Wo es der Fall ist, sollen sie mit Gewalt auseinander getrieben rmrden. Läden und Ge schäfte sind für den Fall, so lange es nöthig ist zu schließen." — Die Einnahme Monterotondos durch die Garibaldianer wird bestätigt. Der Kampf soll aber die Letzteren so geschwächt haben, daß sie nicht daran denken konnten, den folgenden Tag nach Nom zu marschiren. Königliches Hoftheatrr. Mittwoch, den 30. October. Romeo und Julie. Große Oper in fünf Acten von CH. Gounod. In Scene gesetzt vom Herrn Regisseur Schloß. Zum ersten Male. Romeo und Julie, dieses von Shakespeare uns aufge schlossene Reich der Liebe mit ihrem unbegrenzt« Phantasie- Himmel, giebt es wohl einen schöneren Stoff für ein Opern werk? Dies fühlten schon vor Jahren Steibelt und Georg Benda; dies fühlten die Italiener Zingarelli, Voccai, Bellini und in neuerer Zeit der Franzose Gounod. Zwei dramatische, in Paris lebende Schriftsteller griffen diesmal zu Shakespeare und formten ein Libretto, das zwar nicht solch« Scenenwechsel und Conttaste wie der „Faust" liefert, aber sich immer noch als passabel erweist, denn für die wahrhaft scha»- derhaste Uebertragung ins Deutsche durch Gaßmann könnt« sie nicht einstehen. Wir wollen nicht der Willkür in die Flank fallen, weshalb die Umwandelung des Diener Balthasar in einen Pagen geschehen und bei dem Beginnen eines HochzeitS- festeS, wo Julie und Paris den Vordergrund bilden, Elftere in Folge des Schlaftrunkes einer Ohnmacht unterliegt. Der Page wurde mit seiner Sopranstimme für die Ensembles ge wählt; das Fest sollte AuSsöhner und Vermittler zwischen der Einsiedelei und der düstern Todtenhalle sein. Selbst der Pro log wurde als Einleitung zur Oper nicht verschmäht. Der große Gluck sagt in einem seiner Briefe: „Ich habe die Erfindung von etwas Neuem nicht für werthvoll gehalten, wenn es nicht eben so von der Situation und dem Ausdruck auf natürliche Weise an die Hand gegeben war." — Gounod setzte sich darüber hinweg, und es ist nicht zu leugnen, daß der überhaupt ganz überflüssige Prolog durch die gesangliche Bearbeitung der zwölf Zeilen einen gewissen Reiz empfangen. Gehen wir zu dem Inhalt der Oper über. Nach einem kurz« Vorspiel im Orchester erhebt sich die Gardine und wir erblick« die Hauptpersonen der Oper. Allgemeiner Gesang, meist nur von einigen Tönen der Harfe begleitet. Erscheinung und Ver- schwindung des Bildes, eine unbewegliche malerische Gruppe, ungefähr wie das bekannte Bild von Boceaccio's florentinischer Gesellschaft. Erster Act. Fest bei Capulet. Fröhliche Wilzer-Arie der Julia, welche stark an den Arditischen Walzer und in ihrem Eingang an das deutsche: „Du, Du liegst mir am Herzen," erinnert. Romeo erscheint an der Spitze sein« Freunde. Ballade von der Fee Mab, die trotz etlicher Orche ster-Effecte vorgestern Abend spurlos vorüberging, trrtzdem Herr Mrtterwurzer sich alle Mühe gab. Erste Begegnung zwi schen Romeo und Julie. Duett. Besänftigung des Streites zwischen Romeo und Tybalt durch Capulet. Zweiter Act. Garten mit etwas Mondschein. Bal- conscene, welcher ein kurzer Männerchor der Freunde Romeos und ein Arioso vorangeht. Dritter Act. Zusammenkunft der beiden Liebend« bei dem Pater Lorenzo, der sie vereint. Die Liebenden knie« an zehn Minuten und der fromme Pater singt Verse von solch« Länge, daß die unteren Kinnladen der Zuschauer sich schon all gemach auf einen Gähnkrampf vorbereiten. Sodann ein Chor, wo die Opernsreunde unwillkürlich ausrufen: Verzeihen Sie, Sie kommen mir recht bekannt vor, wir müssen uns schon ein mal unweit des SpotrchorS in Meyerbeer's „Hugenotten" be gegnet haben. — Strophenlied des Pagen als Einleitung zum Finale. Kamps der Partheien. Tod des Mercutio. Vierter Act. Liebesduett der Neuvermählten; daS be deutungsvollste Gesangstück der Oper. Arie des Pater Lorenzo, welcher Julien den betäubenden Schlaftrunk verabreicht. Schluß des Hochzeitfestes mit Chormarsch und Tanz, der auf unser« Hofbühne äußerst mager aussicl. — Juliens vermeintlicher Tod: Fünfter Act. Grabgewölbe. Scene und Handlung ausschließlich den beiden Liebenden anheim gegeben, über der« - in letzter Umarmung umschlungenen Leichen der Vorhang nie derschwebt. Dem Vernehmen nach hat Gounod an dies« Oper acht Jahre lang mit Elfer gearbeitet und sein Verleger in Paris versäumte n'cht, dieses Werk als daS höchste d« Gounov'schm Muse anzupreisen und somit die Erwartung auf das Aeußerst« zu spannen, wobei « noch Preise für Aneignung der Partitur ansetztc, die alles Maß überstiegen. In Deutschland ging Gounods neueste Oper vorgestern zuerst auf hiesiger Hofbühne in Scene. Nach Anhörung derselben ist offenbar geworden, daß die Schwingen der schöpferischen Kraft nicht die Spannung haben, wie sie der Componrst in seinem „Faust" entfaltet. D« Neichthum der Melodie und veg-.mr „Faust" erscheinen hier in abge^t November cm Lehr-Cur- alS bekannte Anklänge der f^bes hwnntt ergebenst anzergt Manch« wird sag«: eS
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