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Dresdner Nachrichten : 07.10.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186910073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18691007
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18691007
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1869
- Monat1869-10
- Tag1869-10-07
- Monat1869-10
- Jahr1869
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.10.1869
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Xr. S8V. vttrrehnler Jahr,. «Zrschentt: «glich stich 7 Uhr. Meral« xrd«» «lgtllommtu: di»Lve»-t6,Eonn- tags bi« Mittags tt Uhr: Markenftra-e t>. >»zrig. t« dies. Blatt» Mldrn etm »rsvlgrrich» «»rbrUwug. «uflag»: ^ L8,«o« Eremplarr. Donnerstag de« 7. Oktober 18SK Tageblatt für Unterhaltung Mitredacieur: Lheodor Vrodrsiy. Druck und Gigenthum der Herausgeber: Litpslh H Rkichardt. — Verantwortlicher Redacteur: JulttlS Nkichardt. Abonnement: »lctteljShrlich 26 «g, bei unentgeltlicher tt»< lerung in'« Hau» Durch die »önigl P»ß dieneljährl. 22>/,N,r Tinzeln« Nummn» i Agr Znseratenprelstl Für den Raum etu« grspaltrueu ZeU,: 1 Ngr. llutrr „Eingesandt* di» Z«U» 2 Ngr Dresden, den 7. Oktober. — Dem Pfarrer August Ferdinand Nch in BernS- torf ist das Rltt-rkreüir vo>n Albrechearden reelieben worden — Der auf Schloß Albrechlsberg bei Losehlvitz residireilde Prinz Albrecht von Preußen hal am I, Oktober sein üOjähri ges Di.'nsljnbilüui» gefeiert und ist ihm dabei vom .ttönig Wil helm ein prachtvoller Ehrensäbel durch dem Flügeladjutanten Oberst Prinz von Hohenlohe überreicht worden. Aus der Klinge sind die Namen von 14 Gefechten und Schhachlen, denen Se. königliche Hoheit beigeivohnt, mit lorbeeruiiislochtener Schrift angebracht, — Die jetzt ins Leben getretene norddeutsche Gewerbe ordnung enthält auch für den ärztlichen Stand einige Neuer ungen. Zunächst erhalten die jetzt in einein Bundesstaat mit landesgesetzlicher Genehmigung fungirenden Aerzte, Apotheker, Heilgehilfen, Speeialisten w, das Recht, ihren Berus ohne Wer teres in einem anderen Bundesstaat auszuüben. Wer aber neu in einen dieser Berufsziveige eintritl, muß dies einer noch feß- zusetzenden Behörde anzeigen, ivclche den 'Namen des neuen Arztes, Apothekers re. amtlich bekannt inacht. Hierdurch erhal len diese Jünger AeSculaps ein gewisses amtliches Nelief, was ihnen umsomehr zu gönnen ist, da nach derselben Gewerbeord nung die Medicasterei nicht mehr strafbar ist und die Kur pfuscher nur dann bestraft werden, wenn ihrer Behandlung bleibende GesundheitSnachtheile bei ihren Patienten oder wohl gar Tödlungen nachzuiveiscn sind. Jetzt herrscht nun darin goldene Freiheit, man kann nach den Regeln oder gegen die selben ins Jenseits befördert werden; nur darf sich weder Arzt noch Kurpfuscher bei diesem Transport erwischen lassen. Den Aerzten erwächst aber nach der Bundesgewerbeordnung noch der Bortheil, daß sie nicht mehr nöthig haben, den Dvctortitel sich zu erwerben. Auch ohne diesen Titel kann jener Doetor — wollte sagen jeder Arzt, sobald er vor den gesetzlichen Behörden seine Prüfung bestanden, seinen Brodcrwerb suchen. Ein solcher Doctortitel ist sehr theuer; sein Preis schwankt auf den Uni versitäten zwischen 15)0—200 Thalern. Blanche», strebsamen jungen Manne, der veunögensloö war, wurde es oft sehr schwer, diese Summe für einen blosen Titel zu erschwingen. Ter zu promovirende Arzt hatte bisher in Leipzig eidlich zu versichern, daß er stets nüchtern, verschwiegen, mit seinen Kunstgenüssen verträglich und bei weiblichen Kranken ehrbar und sittsam sein, daß er piiupmibu^ .itguv -w cüvilibu.e, Armen nicht ininder wie Reichen bei Tag und Nacht Hilfe leisten wolle re. Alles das fällt nun weg; aber da wir wissen, daß unsere Aerzte niemals Brodneid kennen, niemals ein Glas über den Durst trinken, nichts ans dem Krankenzimmer ansplaudern und gegenüber dem tanken schöneren Geschlecht niemals BlutwaUnngen empfinden werden, so hoffen wir auch, daß sie nach wie vor bei Tag und Nacht Armen wie Reichen Hilfe leisten werden — Der bekannte frühere katholische Geistliche Jäger, wel cher, mulhiger als der Pariser .Karmeliter Hyaeimhe, nicht blos sein Nloster verließ, sondern die letzte Evnsequenz aus seiner Ueberzeugung zog und in die Genossenschaft der lutherischen Kirche trat, hat jetzt eine Stellung als Hospilalpredigcr und Pfarrer in Zehista bei Pirna gefunden. Er trat in die Stelle ein, welche der jetzt als Tiaeonus an der Sladlhaupltirche in P rim angestellte Herr Katzer bisher inne halte. Derselbe hielt am vorigen Sonntag seine Aiittiltspredigl. Die Kirche war, wie uns ein Gemeindeinitglied aus Pirna mittheilt, überfüllt und der noch jugendliche Prediger erbaute die Gemeinde sowohl dur h seine Begeisterung für das Wort Gottes und milde Denkungsart, als seinen lichtvollen Vortrag. — Tie „Ehemniier Nachrichten" schreiben unterm 2. Lclober aus Ehemnitz: ,,Ueb>.r einen empörenden Ael religiöser Schwärmerei geht uns ein zuverlässig verbürgter Bericht zu. Ein. zwölfjähriger gutgearteler Knabe hatte einen kleinen Streich gespn .t, wie ihn die Furcht vor harter Strafe ihm eingegeben. Zitternd steht der Kleine vor dem Pater und bittet: „Lieber Pater, lieber Pater, strafe mich nicht!" „Fa, ich bin dein lieber Paler, aber die Liebe züchtigt. Mein Sohn, hole nur den Strick!" „Ja, mein lieber Pater!" antwortet der Kleine und gehorcht. „'Binde die bekannten drei .ttiwten hinein!" „Ja, mein lieber Pater!" „Nun lege dich auf den Boden!" Ja, mein lieber Pater!" Ter Knabe gehorcht. „Siehe, mein Sohn, die Liebe Gottes ist unendlich, aber sein Zorn muß sich über die sündige Menschheit ergießen!" Und dmnit schlägt er inge- wuchtigen Hieben auf den ruhig zu Boden liegenden Knaben los. Inzwischen ruft ein mit Leitern handelnder ttaerensuhr- niaim sein bekanntes: „Kauft Leit !" auf der Straße aus. Der Vater wendet sich gegen das Fenster und hebt pathetisch an: „Ja, Lettern kaust! Wenn es.niiiunelsleiiern wären: mit sol chen irdischen „Lettern" haben wir aber nichts zu thun. Tie Sünde ist groß. Gottes erbarmende Liebe steigt wieder her nieder!" Und von Neuem beginnt das Tractameitt, bis ein anwesender Alaun Einhalt gebietet. Bemerkt sei noch, daß der selbe Pater für fromme Missionödienste öffentlich agitirt." — Bezüglich unserer neulichen Mittheilung über den Theaterbrand erfahren wir aus sicherer Ouelle, daß die Ver sicherungsgesellschaft Eolonia dabei durchaus nicht bethenligt ist, indem diewlbe zu der Magdeburger Eompagnie in einein Rück vcrsichernngsverhältnisse nicht steht. — Zu dem gestrigen kurzen Berichte über sie Geundstein- legungsfeierlichkeit des Gcwerbevereins fügen wir heute noch bei, daß in dem 14 Fenster Front hallenden Vordergebäude die nöthigcn Umbaue bereits vollendet sind. Die 4. Etage Dach hat eine größere Anzahl Wohnräume erhalten und Parterre und Souterrain sind zu Restaurationslocalen hergestcllt worden. Die Keller haben Erweiterungen erfahren und sind durch Aus züge mit denn Parterre in Verbindung gesetzt worden. Fünf größere, freundliche, mit einander verbundene Gesellschastsräume bieten Hunderten von Gästen eilten angenehmen Aufenthalt. Hier regiert der bisherige Waldjchlößchen-Restauratcnr Guhr- müller. Nachdem Vorstand, Verwaltungsrath, Hausbaudepula- tion und von diesen geladene Mitglieder des Vereins am Mon tag Abend bei einem durch Wort und Ton sehr animirten Beisammensein eilte Art Einweihung der Restauration vollzogen und sich dabei überzeugt hatten, daß von Seiten der Baudepu- tation und des Wirthss Alles gcthan worden war, was diese Räume zu einem angenehmen Aufenthalte machen konnte, wurde am Dienstag die Restauration dem allgemeinen Verkehr über geben. Nicht bloS ein Vereinsniitglied mit den Seinigen, wie vielfach geglaubt wird, sondern jeder anständige Mann hat mit seiner Familie Zutritt und kann hier bei Guhrmüller's be währter Küche und gutem Keller ein angenehmes Stündchen verbringen. — Vor wenigen Tagen kam ein hiesiger Droschkenkutscher aus eigenthüinliche Weise in den Besitz eines hübschen Hünd chens, eines alten Rockes und eines noch älteren Taschentuchs. Es hatte derselbe nämlich einen Fremden in verschiedenen Lo calen der Stadt nmhergefahren und erhielt endlich die Weisung, an der Löivenapothcke auf seinen Fahrgast zu warten. Stunde auf Stunde verrann, der Kutscher wartete mit den: Hunde, der Fremde blieb aber aus. Ta erhält endlich nach Verlauf von acht Tagen der Droschkenkutscher von auswärts die Aufforder ung, den Hund sowie die in der Droschke von dem Fremsen zurückgclassencn Effecten sofort an die 'Adresse des Letzteren zu senden, während von einer Bezahlung der geleisteten Fuhren nicht im Entferntesten die Rede ist. 'Natürlich weigert sich der .ttutscher und verlangt sein Fuhrlohn, während Bussel vom Bocke herab dein schnelleren oder langsameren Gange der Justiz mit Seelenruhe cittgegensieht. — — Mit heule beginnen in Brauns Hotel die regelnläßigen Donnerstags Eoneerte vom Musikchor des zweiten Grenadier Regiments unter Musikdirector Trenkler's Direction, welche sich durch feingewählte Programms allszeichnen. ! — Heute ziehen die Schützen hier zum ersten Male auf Wache. Das Musikchor des Regiments spielt auf der Allstädter Hauptwache unter Leitung des Musikdirektors Werner. — Schon früher zeigten sich am Eollinberge bei O schätz gewöhnlich drei weiße Rehe, die sich jetzt bedeutend vermehrt haben. Do sah der Reviergehilfe K., als er sich dort befand, am Montag Abend sieben weiße Rehe friedlich beisammen. — In Pariser Blättern hat die sächsische Thronrede, na mentlich der Schlußsatz, welcher von den unveräußerlichen Rcch- ten des Landes handelt, allgemeine Anerkennung gefun den. Auch zollt man daselbst dem Worte des Präsidenten der Ersten Kammer, worin die Schwelle unseres Hauses als die Grenze unseres Rechts bezeichnet wird, vollen Beifall. — Unsere geschätzte Hofopernmngerin Frau Otto-Alvsle- bcn tritt eine Studienreise nach Italien an. Um ihr Vorha ben nicht zu stören, hat sie vielfachen Anträgen zu Gastspiel und Eoncertinilwirkunaeil entsagt, welche ihr im Lause der letz ten Tage zu Theil geworden. — Die Kaditzer Glocken sind vorgestern glücklich aufgezo gen worden. Zn dieser Feierlichkeit war der neu erbaute Thurm der Kirche festlich geschmückt, was ebenso vom ganzen Weg den der Glockentransport passiren »rußte, gilt; zum Theil waren sogar Dcnksprüche aus Schiller's „Glocke" unter den Ehren pforten angebracht. Trotz des sehr ungünstigen Wetters war Kaditz von zahlreichen Festbesuchern überfüllt. Abends fand in allen 0 Ortschaften, die dort cingepsarrt sind, Tanzbelustigung statt. — Eine Handelsfrau, die auf dem Altmnki mit Butllr seil hält, hat gestern Mittag an ihrem Vttkaufsikaade eine Brieflasche gefunden in der eine ziemliche Geldsumme enthalten ist. Für den Fall, daß der rechtmäßige Besitzer der Ta che nicht wissen sollte, wo er dieselbe ver oren wollten wir ihm, zur Ersparung unnöchrgcr Nachfragen, hnrmrt diesen Finger znz gegeben haben. — — Ein Bürger auS einer kl.inen P ovinzialstadt Sachsens hatte in Dresden einen Markthelferpoll-'n übertragen erhalten, der ihn recht leidlich und jedenfalls v.sser c>!S -ein Handwerk ernährte, das er früh-r rn seiner Hermath betrieben hatte. Statt seinem Prinzipal sü: die gesicherte Stellung durch Zu» verlässt ,keir und neue Pflichterfüllung dankbar zu sein, stahl der uagerreue Diener seinem Herrn aus der Ladenkaffe die Summe von 25 Thlrn. Da dieser Diebstahl s.hr bald ent deckt wurve, so erhielt der Dieb nunmehr eine anderweite, zwar auch feste, jedoch nichts wenig r als lohnende Versorgung. — Oessentliche Gerichtssitzung am 4. October. Wegen wörtlicher Beleidigung waren die Seidelschen Eheleute in Saalhausen von der dortigen Christiane Wilhelmine Schön berg vertlagt und zu Geldstrafe verurtheilt worden. Nun hat ten Seidels ein dicht air das Haus der Schönberg angrenzen des Weizenfeld, von welchen die Schönberg eines Tages unbe rechtigterweise Aehren abgeschnitten und in ihre Schürze gethan haben soll, was von der Seidel nebst Tochter gesehen wurde. Eine als Zeugin herbeigerusenc Nachbarin bestätigte nur, daß die Schönberg am Felde gestanden habe. Letztere wurde des Diebstahls von Aehren ine Werthe von l! Ngr. angeklagt und zu 3 Tagen Gefängnis; verurtheilt, wogegen sic Einspruch er hob. "Nach näherer Erörterung der Sache wurde die Schönberg heute klagfrei gesprochen und sämnttliche Kosten aus die Staats kasse übertragen. - Im Hause der Amalie Wilhelmine verehel. Hamann in Kreischa wurde vom Gendarm eine Parthie Klöppel holz gesunden, welches sie zugestandenermaßen von den damali gen Windbrüchen entwendet hatte und einen Werth von nur 2 Ngr. repräsentiere. Die Hamann erhielt 8 Tage Gefängniß und war auch ihr Einspruch wie heutiges persönliches Erscheinen ohne Erfolg, da das Gericht den erlassenen Bescheid bestätigte. — Der hiesige Stadtgensdarm Männchen war am 23. Jan. d. I. vor Gericht von der Amalie Therese Barthel hier des LügenS beschuldigt und war Letztere wegen Beleidigung zu 6 Tagen Gefängniß verurtheilt worden. Ihr heutiger Einspruch bewirkte eine Ermäßigung der Strase auf 4 Tage Gefängniß. — Der hiesige Tischlermeister Karl Louis Stengel hatte -mit dem Dir.-ctor der hiesigen allgemeinen Versicherungsgesellschaft für Sec- und Landtransport, Pfähler, einen Eontract abge schlossen, bis 31. October v. I. eine Anzahl Fenster zu liefern, oder bei Versäumnis; eine Eonvcntionalstrase von 50 Thlr. zu zahlen. Stengel lieferte die Fenster aber erst Anfangs Decem- ber ab. Direktor Pfähler wollte nun ein Guthaben Stengels im Betrage von 10 Thlr. 13 Ngr. an der Eonventionalstrafe kürzen. Stengel war aber anderer Ansicht, wandte sich an die „gewerbliche Schuhgemeinschast" und es wurde darauf von dem Vorsteher derselben, Hrn. Knöfel, ein bei derselben gewöhnliches und von Stengel eigenhändig unterzcichnctes Benachrichtigungs- Schreiben an Tircclor Pfähler abgesandt. Dadurch fand sich Pfähler veranlaßt, sowohl gegen Knösel als Stengel klagbar liifzutreten und in Folge dessen wurde Knöfel zu 3 Thlr. und Siengel zu 5 Thlr. Strase wegen unerlaubter Selbsthülfe, Nö- thigung und Beleidigung verurtheilt. Knöfel beruhigte sich da bei, Stengel aber wandte Einspruch an, weil er freizusprechen gewesen sei. Advocat Händel, Sachwalter PfählerS, trägt auf angemessene Erböhung der Strafe an, wohingegen Rechtscan- didat Matthäi. Vcrtheidiger Sle igels, Freisprechung in Anspruch nimmt. Das Gericht war gleicher Ansicht und sprach heute die Freisprechung Stengels auS. — Kaufmann Otto Seebe hier halte im Semmcr 186tz! sowohl in den Dresdner Nachrichten, als andern Zeitschriften 70 Stück Wechselactien der Sächsischen Hypolheken-Versicherrlugsgesellichaft im Nominalwcrthe von 35,000 Thaler zum Kaufe ausgeboten. Hierdurch fand sich der Assi stent der genannten Gesellschaft, Jonathan Löser, bewogen, in den Dresdner Nachrichten und Dresdner Journal ein anderes Inserat ausnehmen zu lassen, in welchen; er, „um das Publi kum vor Täuschungen zu bewahren", berichtigend bemerkt, daß Herr Seebe weder für eigene noch fremde Rechnung 70 Stück Wechselactien in der ausgebotcnen Form besitze, folgerichtig auch nicht befugt sei, diese 70 Aktien in gedachter Weise öffentlich oder privatim zum Kauf zu offeriren. Löser wurde auf er folgte Aitklage Scebe's wegen Beleidigung bestraft, doch schöpfte Seebe Verdacht, Löser könne blos der vorgeschobene Verfasser die'es Inserates sei, während anzunehmen sei, daß Prof. P. I. Odenlhal. der Direktor der Sächsischen HypothekenversicherungS- Gesellschast, das fragliche Inserat versaßt habe. Seebe erhob deshalb die gleiche Anklage gegen Odenthal, welche aber mit einer Freisprechung des Letzteren auf Scebc's Kosten endigte. Adv. Hippe, als Sachwalter Seebe's, erhob Einspruch und be mühte sich, ein günstiges Resultat für seinen Clienten zu er langen: allein der Vertheidiger Odenthals, Adv. Frenzel, be kämpfte seinen Gegner, selbst mit Anwendung mythologischer Waffen, siegreich, daß auch diesmal Odenlhal sreigesprochen und Klägern die Kostenzahlung zugesprochen wurde. — Oessentliche SchwurgerichtSsitzung am 5. Oktober. Rachmittags. Auch die heutige Hauptverhandlung führte zu einer Freisprechung des Angeklagten. Zur Erörte rung gelangte der leider nicht selten in den Gerichtssälen vor- koniinende Fall des Meineides. Als Angeklagter betritt die An» klagebank der bisher aus freiem Fuße sich befindliche, 61 Jahre alte Gartennahrungsbesitzer Johann Gottfried Schneider. Dcr-
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