Dresdner Nachrichten : 31.07.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186307315
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630731
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630731
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-07
- Tag1863-07-31
- Monat1863-07
- Jahr1863
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- Dresdner Nachrichten : 31.07.1863
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«kscht ttgl vkorg 7Uhr. Jnsrrat« )' . w«h«n di« Abend» ö, Gönnt. . ^ bis Mittag» 1L Uhr angenom. men in der E;pedit!on: ^ Marienstratze 18. AbomrewtNt vierteljL-rl. A> St«, bet umntgeidlicher Lieferung ia> Han« Durch di« A. Post viertel« jährlich rr Rgr. ««Ml», »««. «er« 1 Sigr. ^>4 f für UnterhMnq md Geschäftsverkehr. Mitredaetem: Theodor Drobisch. Kreit-». den 31. Juli 188S. M« SIS Dresden, den 3l. Juli. — Gestern Mittag 31 Uhr trafen Se. K. H. der Kur fürst von Heften, unter dem Namen eine» Grafen von Hanau nebst seiner Gemahlin, I. Durchl. der Frau Fürstin von Ha nau und Sr H. dem Prinzen von Hanau sowie zahlreichem Gefolge, von Prag kommend, hier ein und nahmen Hochdiesel- ben Quartier im Victoria-Hotel. — -f Gestern (Donnerstag) ließ Se. Maj. der König sei nen Besuch in dem zootomischen Museum de» Herrn Direktor Voigtländer in der ehemaligen Gemäldegalerie ansagen. Se. Majestät erschien um 1 Uhr Mittags, und da Hr. Voigtländer zufällig mit seinen Schülern einen Ausflug gemacht hatte, so übernahm es Hr. Schuldirector Clauß, die nöthigen Explica tionen zu geben. Se. Majestät besichtigten Alles, schenkten Ihre Aufmerksamkeit besonders den Schlangenzähnen und dem bemerkbaren Umstande, daß in der Natur alle Uebergänge ver mittelt und immer und überall eine allmälige Entwickelung vom Einfachsten bis zum Höchsten zu finden sei. Am Schluß äußerten Se. Majestät, daß beim Anblick dieser Gegenstände ein Atheist bekehrt werden könnte. Die Anwesenheit des Kö nigs im Museum dauerte eine Viertelstunde. — 1- Oeffentliche Gerichtsverhandlung vom 30. Juli. Der heutige Tag unterbricht die Gerichtsferien des Cri minalhofes mit einer Hauptverhandlung gegen zwei Angeklagte, Anton Ferdinand Louis John und Carl Adolph Emil Sauer, wegen ausgezeichneten Diebstahls. Beide stehen sehr bescheiden und in sehr abgetragener Straßentoilette vor dem Richter. John ist 1840 geboren, deutsch-katholischer Religion, Maurer geselle und schon zweimal bestraft, einmal wurde er sogar schon in seiner frühesten Jugend in der Kinderbefterungsanstalt unter gebracht. Da John heute nicht wußte, warum er das letzte Mal bestraft ist, so mußte gegen 10 Uhr amtlich an da» Be zirksgericht Pirna telegraphirt werden. Während dieser Zeit fiel die Sitzung aus und wurde, nachdem die Antwort als te legraphische Depesche zurück war. um 12 Uhr Mittags wieder ausgenommen. Beide Angeklagte hatten sich verabredet, am 26. Juni in eine ArbeitSbude einzusteigen und dort zu stehlen Das geschah auch. John stieg ein und Sauer wartete draußen. Ein Schurzfell wurde mitgenommen, dann verkauft und der Erlös getheilt. Das Schurzfell gehörte einem Maurergesellen, der heute als Zeuge fungirte und nicht vereidet wurde, da die Angeklagten Alles gestanden. Ferner liegt ein Fischdiebstahl vor, der im Weißeritzbach verübt wurde. Da entschuldigen sie sich aber damit, daß sie nicht gewußt hätten, ob dies verboten sei. Die gefangenen Fische wurden ebenfalls verkauft. John ist außerdem noch beschuldigt, seinem früheren Principal einen Brief mit 8 Thalern unterschlagen zu haben. So stehen die Sachen. Da kein Vertheidiger fungirte, ergriff Hr. Staats anwalt Held bas Wort und hielt infolge der offenen Geständ nisse der Angeklagten die Anklage aufrecht. Er betrachtete die Arbeitsbude,. in die John eingestiegen und vor der Sauer ge« fvartet, für ein Gebäude. In Bezug auf den Fischdiebstähl aber zog der Herr Staatsanwalt seinen Strafantrag zurück, da er zugab, daß es möglich sei, die Angeklagten hätten geglaubt,, die Fischerei stehe Jedermann frei. Gegen 1 Uhr Mittag verkündete Hr. GerichtSrath Hensel als Vorsitzender das UrtÜ. Es lautete bei John auf 5 Monate und 10 Tage Arbeitshau- nebst ein Drittheil Schärfung; bei Sauer aber auf 3 Monate und 15 Tage Gefängniß. Wegen der Fischerei im Weißeritz» bach sprach der Gerichtshof Beide frei. — Oeffentliche Sitzung der Stadtverordnete» am 29 Juli. Zu der Menge der bereits eingegangenen und bewilligten Urlaubsgesuche kamen heute sechs neue hinzu, di« noch bewilligt werden konnten, unter der Voraussetzung, daß die übrigen Mitglieder drS Collegium- vom Entschuldigung-recht nicht allzu ausgedehnten Gebrauch machen werden. — Herr DiaconuS Pfeilschmidt hat an das Collegium wegen der ihm «r seinem Amtsjubiläum zu Theil gewordenen Ehrenbezeigung ein Dankschreiben gelangen lassen. — Zur Vornahme einer Repa ratur des Dachstuhles an der Annenkirche postulirt der Stadl* rath 1322 Thlr 15 Ngr., zur Errichtung einer 5. Parallel klasse an der Neustädter Realschule 80 Thlr. für die Jnven* tarien, 500 Thlr jährlich für die Anstellung eines neuen Lehrev- und endlich zu dem Schleußenbaue an der Reustädter Kirche (exel. des Beitrages der Adjaeenten) 198 Thlr. — Zum Ver kaufe einer communlichen Parzelle zwischen der Löbtauerstraße und dem Albertsbahnhofe, die Quadratelle zu 12H Ngr., gi«A das Collegium seine Zustimmung. — Mit dem 1. Oktober wird der Abbruch der Rathsbaderei auf der Badergaffe beginnen, und wird dann da» ohngefähr 3000 Quadratrllen messende Areal nach dem Vorschläge des Stadtrathes einzeln zur Ver steigerung gelangen. — Zur Anstellung eines Hilfsarbeiter» auf 2—3 Monate zur Aufstellung der Landtags-Wahllisten wird ein monatlicher Gehalt von 25 Thlr. bewilligt. — Vor kaum Jahresfrist wurde den Klagen der Realschullehrer wegen zu geringer Besoldung dadurch zu steuern gesucht, daß eine durch greifende Verbesserung des Besoldungsetats vorgenommen wurde. Es dauerte aber nicht lange, so tauchten die alten Klagen wie der auf, und da beantragte die Schuldrputation, die Lehrer der Mathematik und Naturwissenschaften an den Realschulen mit festen Gehalten anzustellen, aber nicht in der Scala mit auf rücken zu lassen, ein Antrag, der aber in des Raths 1. Abthei lung auf Widerstand stieß. Heute nahm da- Stadtverordneten collegium bei Gelegenheit der Bewilligung einer Gehaltszulage von 100 Thlr. an den MathematikuS der 2. Realschule diesen Antrag von Neuem auf. — Einige GratificationSgesuche und eine außerordentliche Unterstützung an die Sonntagsschule wur den bewilligt, einige Rechnungen justificirt und mehrere Peti tionen erledigt, unter letzteren ein Gesuch um Dispensation von der GewerbSmündigkeit beifällig beschieden. Ebenso beschloß man die Bewilligung einer Zinsensumm«, welche da- Neustädter KÜ>» chrnärar verlangt, ehe die längst ersehnte Schlichtung der Diffe renzen, welche zwischen ihm und der Stadtgemeind« obwalte^ erfolgen kann. — Die Herren Schvldirretorrn Brrthelt, Jäckel
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