Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.08.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186808275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18680827
- OAI-Identifier
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-08
- Tag1868-08-27
- Monat1868-08
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- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.08.1868
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Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 240« Donnerstag den 27. August. 1808» Bekanntmachung, den Handel mit Wildpret betreffend. Unter Hinweis auf die in §. 30 und 34 deS Gesetzes vom 1. December 1864, die Ausübung der Jagd betreffend, enthaltenen Vorschriften werden hiermit insbesondere die betreffenden Händler darauf aufmerksam gemacht, daß Wildpret, auf welches die Be stimmungen über Schon- und Hegezeit Anwendung leiden, „ vom 22. Tage nach Beginn derselben und weiterhin innerhalb derselben" weder auf Märkten noch sonst in irgend einer Werse feilgeboten werden dark, selbst wenn es auS dem Ausland, in welchem die Hege- und Schonzeit nicht beachtet wird, herstammt, und daß wir in pflichtmäßiger Beobachtung der gesetzlichen Bestimmungen genöthigt sind Zuwiderhandlungen mit Geldstrafe bis zu 50 Thaler oder Gefängnißstrafe bis zu 6 Wochen, jeden falls aber mit ConfiScation des feilgebotenen WildeS zu bestrafen. Leipzig, den 26. August 1868. Der Nath der Stadt Leipzig. vr. Koch. I. Bekanntmachung Die Entschädigung für das vom 16. biS mit 22. dieses Monats in der Bauhof-, Bosen-, Brüder-, Carolinen-, Friedrichs-, Glocken-, Hain-, Johannisthal-, Königsstraße, Königsplatz, Linden-, Nicolai-, Nürnberger-, Roßstraße, Roßplatz, Schrötergäßchen, Sternwarten-, Turnerstraße, Ulrichs-, Weber-, Windmühlengasse und Windmühlenstraße verquartiert gewesene 3. Bataillon des Königl. Sachs. Schützen - Regiments kann in den nächsten 3 Tagen bei uns erhoben werden. Der den Quartierzettel Vorweisende gilt zur Empfangnahme berechtigt. Leipzig, am 26. August 1868. Das Quartier-Amt. Der 10. Deutsche Genossenschaftslag in Leipzig. * Leipzig, 26. August. Nach den angestrengten Verhand lungen des Vor- und Nachmittags fand gestern Abend im großen SchützenhauSsaale daS Festessen statt, zu welchem wohl an die 200 Teilnehmer, darunter Herr Bürgermeister vr. Koch nebst einer Anzahl von Mitgliedern deS RathS- und des Stadtverord- neten-CollegiumS, sich eingefunden halten. Nachdem Herr Director Näser die officielle Anzeige der Eröffnung der Festtafel gemacht, und in humoristischer Weise die Geschäfts- oder Tafelordnung publicirt hatte, entfaltete sich eine solche Fülle der Toaste, vaß wir nur im Stande gewesen, die hervorragendsten und ansprechenderen derselben im Gedächtniß zu behalten. Außer der durch Herrn Director Näser geschehenen Begrüßung der Festgäste und der be geisterten Ansprache von Schulze-Delitzsch war es vor Allem der Toast unseres Bürgermeisters, der, fortwährend unter brochen von Beifallsbezeigungen, schließlich emen wahren Begeiste rungssturm hervorrief. Nach einer Hinweisung auf das Tagen der Versammlung in Leipzig, dessen Local-Comite bestrebt gewesen, seinen Gästen den Aufenthalt so angenehm als nützlich zu machen, schilderte Redner das Genoffenschafts wesen der ehemaligen Zeit und sagte dabei un gefähr : „Die Zeit liege noch nicht lange hinter uns, wo daS Ge noffenschaftswesen, als etwas Bedenkliches geltend, von den Auf- sichtSorganen streng überwacht worden sei. Dem sei jetzt nicht mehr so, denn überall, wohin man blicke, gewahre man Fortschritte; eS sei, obgleich einige Kopfhänger immer noch die gute alte Zeit liebten, doch bester geworden, mindestens ein hoffnungsreicher An fang gemacht; die jüngste Zeit erst beweise eS, daß wir dem Ziele nahe gerückt; blicke man daher hoffnungsreich in die Zukunft! Möge sie daS Beste bringen für die Genossenschaften, denn die Genossen schaften seien daS Product der Selbsthülfe; mögen diese aber auch dazu beitragen, den Forderungen des Volkes gerecht zu werden. Mit dem Bewußtsein, daß Wohl und Wehe nur in eigener Hand ruhe, möge man rüstig und besonnen vorwärts schreiten, und diesem rüstigen, besonnenen Fortschritt gelte sein Hoch." Nicht minder beifällig wurde der von Herrn Prof. vr. Eck stein in warmen und gediegenen Worten auSgebrachte Toast, ebenso ein von Herrn Wagner auf da- Wohl aller auf Selbst hülfe und Gegenseitigkeit beruhenden Vereine und Genossenschaften, der deS Herrn Petersen auf den genossenschaftlichen Geist rc., während wiederum eine von einem Berliner Abgeordneten gegebene humoristische Skizze einen donnernden Beifall hervorrief. Der Sprecher bezeichnet« zunächst die diesjährige Feftfeier als daS zehn jährige Jubiläum der Genoffenschaftstage, gedachte sodann deS Orte- Delitzsch als der Wiege deS Säugling- der Genossenschaften, stellte hie drei Claffen auf, m welche die Genossenschaften zerfallen, und schilderte endlich die Kämpfe, welche Schulze-Delitzsch zur Durch setzung seiner dem VolkSwohl geltenden Bestrebungen zu bestehen zehabt. Denn als derselbe nach den bekannten Erlebnissen in Berlin am Abgrunde gestanden, habe er sich muthig in den Ab grund „rinjestürzt" uno sei dabei „auf die Genossenschaften ;ef allen". Lange anhaltender Jubel namentlich ob dieser letz teren drolligen Ausdrucksweise folgte diesen Worten. Im fernern Verlaufe der Tafelfreuden sprachen noch die Herren Lasnitz auS BreSlau, welcher als das Herz Deutschlands Sachsen, und Leipzig als das Herz dieses Herzen- bezeichnte, weiter die Herren Schulze- Delitzsch, ParisiuS-Gardelegen, Näser, vr. Heine, Bürgermeister Strohmeyer auS Constanz, Matthies aus Stralsund u. A. Am heutigen Morgen vereinigten sich wiederum einige der Abgeordneten zu einem Spaziergang durch die Anlagen deS Jo hannaparks nach Plag witz, um die dortigen Canalbauten in Augenschein zu nehmen. Wahrscheinlich in Folge deS späten Endes des Festessens hatte diese Excursion jedoch keine so zahlreiche Betheiligung gefunden. ^ Leipzig, 26. August. Die heutige, letzte Sitzung deS Vereinstages deutscher Erwerbsgenossenschaften be gann im Saale des Schützenhauses früh gegen r/z 10 Uhr, und war ausschließlich den Interessen der Consumvereine gewidmet. Gleich nach der Eröffnung ging ein Telegramm ein, welche- die Grüße einer Anzahl Gleichstrebender in Wien enthielt, und mit dessen Beantwortung Herr Schulze-Delitzsch, als GenosienschaftS- anwalt, beauftragt wurde. Auf der Tagesordnung stand zuvörderst folgender Antrag de- Verbandes der Consumvereine der Provinz Sachsen u. s. w.: „Für Vereine, welche eine größere Ausdehnung gewonnen haben, beispielsweise mehrere Verkaufsstellen besitzen, empfiehlt es sich schon aus dem Grunde, auch an Nichtmitglieder zu verkaufen, weil die Lagerhalter außer Stande sind, die zum Kaufe berechtigten Personen zu kennen, und dadurch zu Uebenre- tungen sowohl der Staatsgesetze als der Statuten veranlaßt werden," über welchen Herr Richter aus Magdeburg referirte und die Gründe für die Stellung des Antrages rechtfertigte. Derselbe wurde schließlich nach längerer Debatte, an welcher sich die Herren Parisius - Gardelegen, Schulze-Delitzsch, Eugen Richter-Berlin, Germann - Leipzig, Hofmann - Görlitz, Pfahl - Königsberg betheiligten, mit der Voraussetzung, „daß dieselben zu Tagespreisen verkaufen", gegen 3 Stimmen an genommen. Der zweite Gegenstand der Verhandlung sollte ein Antrag der Anwaltschaft über Gewinn- und Geschäftsantheile bilden. Der Anwalt Herr Schulze-Delitzsch zog jedoch den selben unter dem Bemerken, daß er sich darüber klar geworden, daß die Sache, wie sie im Anträge vorliege, noch nicht reif sei, noch vor begonnener Verhandlung selbst zurück. Dagegen
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