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Dresdner Nachrichten : 28.01.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188001285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-01
- Tag1880-01-28
- Monat1880-01
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.01.1880
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»er»»«. H7. Saauar. ! Kronprinz rem mor- srüpv Ubr über Dres den nach Pegli. Beritn. »7. Januar. Nack "rm ReiclSlchat- «»»Setat komm«, «a Ueberwciiungen an« dem »rtrage dir Zölle der rad,rktteuer an die 7'ua» desstaatrn zur Vm-estv«« «-»».SttO Mark. Dl« Zoll-Ennadme drträgt s«k,»«l «S» Mk.. die Ta- bakstruereinnahmciE.tS« Mk.. dir Z »- und 7a- b«rksteurraversen:>.404.S00 Mk..z»iamm. I10.OL4.LOO Mk. Aut Preußen kom men L4.41L.48l) Mk. Lonr-^oivsrrttnmv HageSkatt für Politik, Unterhaltung, Gkschästoverkehr. Sörse»btricht,Frem-eiilistr. SckiL'»»< 0«., Lonpvl L 8oljlon8-8trit«ü6 14. xenUbor ckor fiparorim«-;''. Mftredacteur: vr. Li»1I Itztvr«^ Für das Frnlll.: I.uckMlzr ;^n- unä Vsrlcnut nllsr StLLlspspivpv, Mellon otv ^U87.ndluii8 rrUer Ooupous. Vuvut«;elt1icti6 Lontrolo ,1er Verloosung uilor VVort.Iwupim'0. ^Usn moli uul bnvtüolreiu äVozo. llomivilslvlls für VVvolisvI. Druck und Etaentbuin der Herausgeber: L1«r»n«I» «L LL«tQk»t»r»1» in Dresden. Verantwortl. Redakteur: ZL«turtvI» L-oIitvnIt in Drende« Konftanttnv-el. »1.Januar. Diebte eng« lisch - türkische «klaperet akset'afiende Konvention enthält Artikel, wonach alle, tle tart swen <Se- wüster bttabiendr verdäch- stae Schiff«. ausgenommen dir Kriegsschiffe, anqcdal» ten und vltttirt werke» können und dle schuldiae» den Strafgesetzen unter- «legen. Solta, Li. Januar. Dle Wahibethttiigung war äußerst ichwach; am ersten Wahltermtn wurden desvald nirgends dle Load- len vollzogen. pfLNübrivfü,^ 8 I^logaut u»li eoiiitortnliel oinsL-oiolitvto tivubnlw, Oarckorvbou i ^ u.^iailuiMU. Vol/llPiobm-ItoituutLirrlotcktür Damen,ltorroo j «eit.-Iiix.tiNN. I ixiinior /u.ivckoo Nu^> i>/oit. Kudleibou vioeanrer Ueitptercko ^ u. l'on8ions8tn»ungsn, II. tz'alii ^eLoiiU i e/um .>oib»tic>it!-edjröu. Äutiiatimv von pou-n 'm> <->ros!>0 .tzuscculil^ou^lieit^torckon /um Vertrank. » 9?^» 28» 2--D. Witterungsaussichten: Zunächst wenig Aender. bei Frostabnahme, spät. Trüb. Ivahrsch. Tressen. 'Mittwoch, 38. Januar. ,«»»«>» Politisches. Fürst Bismarck in Berlin, das ist das Tagesereigniß. Die so oft angekündigte, im letzten Augenblick redresstrte, wiederholt falsch gemeldete Reue deS Kanzlers nach der Reichst,auvtstabt ist nun doch erfolgt. Lebten wir unler normalen Verhältnissen, so würde man es allenfalls als ein kleines Ereigniß betrachten und besprechen, wenn der oberste Beamte eines Reiches sich von dem Eenlralsitze der Reichsbehorden entfernt, um für einig« Zeit in der Provinz Aufenthalt zu nehmen. Bei uns ist die Ausnahme die Reget. Roch nie aber war der Kanzler dem Kaiser, den fremden Botschaftern, den Behörden, der Starte der Parlamente so lange fern, wie diesmal. Selbst nicht die Geburt eines ersten Enkel,öhnchenö vermochte ihn von seinem ArbeitS- und Einsiedlersitze in Pommern nach Berlin zu locken. Welche Gründe ihn seinhielten, darüber ist man nur aus Mulhmaßungen angewiesen, ebenso wie über die Gründe seines nun doch erfolgten Erscheinens in Berlin. Genug, er ist da. Der Kanzler findet Buge von Arbeiten. Abgesehen von der auswärtigen Politik, scheint die neue Militärvoriage und was mii ihr zusammenhängt oder ouö ihr folgt, seine persönliche Anmesenhttt zu erfordern. Auch der Bundesrach schein» Aufklärungen fordern zu wollen über die politische Lage in Europa, welche die einzige Rechtfertigung deS neuen Militärgeseyes abgiebt. Außerdem sind die Bundesregierungen einigermaßen in So>ge, wie sie künftig das Gleichgeivicht in den einzelnen Landesbudgets Herstellen sollen. Alle Berechnungen über Einnahmen und Ausgaben muß es über den Hausen werfen, wenn auf einmal das Reich ganz unerwartet hohe Beträge für neue Kriegszwecke beansprucht. Al- der letzte Reichstag 170 Millionen neuer Steuern bewilligte, setzte bekanntlich der Abg. v. Frarileiistei» den Antrag durch, daß der Überschuß über 130 Millionen an die Einzelstaaten vertheilt würde. Llese 40 Millionen indirekter Reichssteuern sollten dazu dienen, die direkien Steuern in den Einzelstaat!» herabzusitzen. Auch im sächsischen Staatsbudget figurirt zur Herstellung des Gleichgewichts und zur Vermeidung von neuer Erhöhung der Einkommensteuer der entsprechende Antheil Sachsens an den 40 Millionen. Er kommt auch im laufenden Jahre zu Ehren. Aber von 1881 an — o jemine! Da wird'ü nun damit windig aussehen. DaS Prophetenwort Windlhorst's erfüllt sich: daß von den 170 Millionen neuer Reichsstcuern, die der atz dem einen Ende der Leipzigerstrabe sitzende Reichstag bewilligte, auf dem Transporte nach dem am anderen Ende dieser Straße sitzenden preußischen Landtage «in guter Theil in das zwischen beiden Häusern liegendeKriegsmimsterium «»schwenken würde. Daher heißt es nun schon der nächste Reichstag solle zu den kaum bewilligten neuen Steuern noch eine zweite Serie von etwa 40 Millionen hinzu bewilligen. Um di s zu thun, sei aber ein crnderer preußischer Kinanzminister nothwendig und dieser Hexenmeister ist Herr v B-nnigsen. Denn wenn auch die neuen Truppe,ikörper mit 26 Millionen eingrkleidet, mit Waffen, Pferdeil und Geschirr ausgestattet werden können, so wird ihre Unterhaltung mehr als die zunächst veranschlagten 17 Millionen jährlich kosten. Diese 26,000Mann be ürf n doch Kafrnen »5töll-, Ex.rci rplätze,Schieß stäine, Luzarethe, Magazine; sie erhöhen den Pensions-Etat u. j. w. Ueder das Militärgesetz Deutschlands kommt nun auch das Ausland zu Worte. Ein guter Theil dessen, was die Presse Englands äußert, ist wegen seines Freimulhcs absolut unnbdructbar. Ein wahres Wort äußert die „Times", indem sie das Beunruhigendste an der Vorlage darin findet, daß das Gesetz die schreckliche Lage deS Waffenstillstandes blitzartig enthüllt, in welchem Europa von einem Tage zum anderen lebt. Der Daily Telegraph meint: „Es sei nicht die Bestimmung der Menschheit, daß Deutschland durch Rüstungen verarmen müsfe, um Frankreich zu Gleichem zu zwingen." Andere englische Blätter freuen sich der Rüstungen Deutschlands, das sich damit in den Stand setze, Rußland mit Krieg zu überziehen, um dadurch England Luft für seine Pläne in Asien zu machen. Der „Standard" schiebt sogar ausdrücklich dem deutschen Kanzler den Gedanken unter, daß er nur aus einen Anlaß lauere, um Rußland mit Krieg zu überziehen. Rußland wisse dies und häufe d. skalb Truppen in Polen an. Der letzteren Thatsache widerspricht aber die russische Regierung in der formellsten Weise und zwar mit solchem Eifer, daß man fast auf den Gedanken kommen könnte, ihr sei soeben ein geheimer Plan durchkreuzt worden Seltsam ist es auch, daß die französische Presse mit verhältnißmäßigem Gleichmuthe die Nachricht von den deutschen Rüstungen aufnimmt. Frankreich weiß eben genau, daß es sich von Dentschland nichts Arges zu versehen hat. Wie man auch darüber denken möge, daß eine Auseinandersetzung zwischen Germanenthum und Slavenwelt unausbleiblich ist, so be zweifeln »vir, daß Fürst Bismarck diesen Zeitpunkt der Auseinander- setzungv'U beschleunigen gewillt sei. Sache einer weisen Politik »väre es, das Germanenthum nicht zwi chen den Panslavismus und das Nomanenthum zu bringen, vielmehr ein aufrichtiges und dauerndes Friedensverkältniß zwilchen den beiden Kulturvölkern der Deutschen und Franzcsen herbeizuführen ; dann hat dieGefahr, welche der vom MoSkoio tei hum geleitete Panslavismus der Kultur bereiten will, nichlS Bedrohliches. Von sonstigen Ereignissen in Deutschland beansprucht der Be schluß der Gemeindebehörde von München, 100,000 Mark für das in diesem Jahre zu begehende Jubiläum des Hauses Wittelsbach zu bewilligen, ein allgemeineres Interesse. Die Väter der Hauptstadt deS Baierlande» haben nämlich diese Bewilligung an die Bedingung geknüpft daß das Festprogramm auch so durchgesührt werde, wie eS vorliegt: d. h. unter persönlicher Theilnahme des Königs. Um nicht Gefahr zu laufen, daß die Hauptperson der Feier, der jetzige Träger der Wittelvbacher Königskrone, sich durch einen der zahlreichen auf „pold" endigenden bairischen Prinzen vertreten läßt, hofft man, daß derMonarch seine königlich«Zusage ertheilt, an demJub'läum seine» Hauses nicht auf einem einsamen Spazierritt in den Alpen oder bei einer musikalischen Soloaussührung in einem seiner Schlösser, son dern in der Mitte seines allezeit getreuen Baiernvolkes zu weilen. Der Eisenbahntarifkrieg, den sich die beiden herzinnigen Freunde Deutschland und Oester» eich bereiten, trägt bereits seine Früchte. Um der üblen Behandlung zu entgehen, welche die Maybach'schc Eisenbahnpolttik den österreichischen Massengütern bei ihrer Durch fuhr durch Deutschland androht, hat sich Oesterreich entschlossen, Deutschland ganz zu umgehen. Es baut die sog. Vorarlbergbahn, d. h. jenen kurzen, nur 137 Kilometer langen Schienentralt, der Tirol zum unmittelbaren Anschluß an die Schweizerbahnen bringt Zwischen Innsbruck und dem Vodensee liegt der ho -e Arlberg, der jetzt doppelgeleisig durchtunnclt werden soll. Die ganze Bahn koste» 35^, der Arlbergtuimrl allein 16'/^ Mill. Gulden. Seine Bau zeit ist auf 5—6 Jahre fixirt. Da diese Bahn wesentlich mit zum Absätze der ungarischen Massengüter: Getreide und Holz, nach de» Schweiz und Frankreich bestimmt ist, so wäre es in der Ordnung, wenn Ungarn dazu entsprechend beitrüge. Da aber die Ungarn hierzu keme Neigung haben, so reguliren sie die Donau bei ihrem Austritt aus Siebenbürgen nach Rumänien auf ihre Kosten und erlassen den Eisleilhaniern hierzu die sonst nölhigen Beiträge. An, übelsten koinmt dabei Deutschland weg. In wenig Jahren wird der gcwinnreiche Transport gewaltiger Mafien aus Ungarn, Rumänien und Südrußland nach dein Westen und Norden Europas gewaltsam von den deutschen Eisenbahnen weggedrängt sein und uns, speciell auch in Sachsen, höchst annehmbare Verdienste unserer Staatsbah nen verloren gehen Das Alles geschieht angeblich im Interesse der deutschen Nation. O Maybach! Neueste Telegramme der..Dresdner Nachrichten." Berlin. 21. Januar. Abgeordnetenbanö. Beratbnng deö Ae'd- lmo Forstpolizei, eicl-cv. 8 4>. ter log. Pllz- und Bceren- Paragrapd, wurde dahin angenommen, baß ttralbar wird, wer der Peliz.lvkrorbnling zuwider oder gegen das Verbot des Mald- elgenibümcrs Krämer, Beeren und Pilze lammest, mit dem Zu satze. daß daS Sammeln nur da. wo dasselbe ntäst aul Berechti gung oder Herkommen beruht, verboten werden knnn. sowie ml» dem ferneren Zulatze, wonach die Vertelgung nur aul Antiag «»tritt. Der Rest deö (Y.sctzeö wird mit unerh blichen Aende rungen genehmigt und taö Fiscderclgesetz angenommen. K 0 nstanrtn 0 pel. 2»>. I m. Die Konvcution dber Ab tcl-a"ung der Sklaverei in der Türkei lst beute von Layard und Lavao Pascha unterzeichnet worden. Locale» and Sächsisches — Landtag. Dte zweite Kammer verwle» gestern den Gesctzcntwurk über bab AmtSkleIt der RechtSan. w alte an dle GesevgebinigSdehutg'lon. Abg. Lehmann aner kannte zwar die Kürze deö Entwurfs, sowie die Schnelligkeit, mi> der derselbe an dle Kammer gelangt sei. »alte aber d >cl, große Bedenken dagegen. Dle i» Sachsen cmge ührte Amkörnbc ent spreche seinem Kunstsinn l?> nicht. In dein Entwürfe iehle eine Bestimmung darüber, was geschehen solle, wenn der Rechtsan walt die Rode doch: nicht anlcge. Der Antrag aus Wiedercin- sührui'g billiger Klassiker - B 0 r tt e l l u n g e» beim Königlichen Hott catcr würbe von den Abgeordneten Leh mann und Hcgcr vckürwortet und zwar mit Rücksicht aus die unserer Zeit so nöthige Bslcge deS Idealen. Man sei letzt vielfach a» der ryicnze der Kunst angekoinmcn, so wenn man irage: haben Sie die neueste Oper gesehen« oder wenn ln de» Kunsttliüken das Hauptgcntcht cm! die Tollcttenlra e, mistcitt aut rle Kunst gelegt werbe. Privattheater, welche de» Kamp» umS Daici» kämpfen müßten, könnten sich nicht tn der wünichcnSnenden Welle mit der Förderung der reinen Kunst be schäftigen. Das sei Ausgabe der >vostheatcr und Insbesondere dcö hiesigen, taö durch königliche Huld reich tollet werbe. Dasselbe svue In drm Ocean her Kun» ein Lcuchttburm sein, dessen Lickst leuchtet, trotz Llun» und Wogen. Die Frage wird später ciitichiedcii. - Aul die neulich instgetbellte Inter pellation beb Abgeordneten Liebknecht antn ortete Mmiurr von Noslltz-Waliwltz. daß die Regierung darüber, ob und I» welchem Nmlange die a läßlich der jetzigen Notblagc aus öffentlichen Misteln Unterstützten aus den Relchstagswabl- listen gestrichen werten sollen, letzt keine Kenntniß habe. Dir tbatsächllchen V erhältnisse seien sehr pcr'chltden und müsse es Sache der zuständige» Behörden bleiben, tn jedem einzelnen Falle z» cistschclken. Jerewans könne er erklären, baß anS 1 rlvatcn Mitteln lintcrsiüist ntck't gestrichen würden, well blrS kemtvesetz zuwlberlaulen würbe; daS Wabigesttz spreche nur von einer Streichung Im Fall einer öffentlichen Ursterstüpung. Abg. Lieb knecht wünschte, daß die Regierung noch vor Feststellung ter RelchStagSwabllille über tie'e Frage Entschließung bahtn iasir. daß eine Streichung nicht er>olge. Die Beschwerbe Böttger's aus Crimmitschau wegen Schließung der bortlelbst bomtct'irendcn „C e n trat - r» ran ken - und Sterbekasse der Gewerkschaft der Manu<akstir-. Fabrik- und vantardelter Deutschlands" «beider lei Geschlecht«« ließ die Kammer au» sich beruhen. Die Gewerk schaft wurde auf Anordnung der Zivlckauer Krelöbaupstnannschgst verboten und zugleich etc Ht lskasse glichst sie», well innerhalb derselben sozialistische Bestrebungen torigcsetzt b«vorge»relen wa-en. An der Shiire stauben sozialdeinokrallickcc Fülrer. dle Gewerkschaft unterstützte soriglistlsche Agitatoren und Zeitun gen und selbst auS der i lliö'aste stostcn Beiträge zu k-n „allge meinen Ausgaben". Böttger rccurrlrte bc> ter Relchskoinmlsslon wie b.tm Ministerium d>S Inne n erwlgloS und wendete stch ent sth mit einer Be'ck'werde an die Kammer. Abg. Frev'ag suchte darzulegen. daß die Schließung der Kasse auS den geltend gemachte» Grünten unzii'äkstg gewesen sei. und beantragte, die Petition der Regierung zur Erw igung zu überweisen. Der An trag ward lnkeß nicht ausreichend unterstützt. Abg. Liebknecht meinte, man könnte ebenso gut den Landtag schließen, well er hier eine soJaidkmokratlsck e Rede halte. DteGkwerkschatten undHilsö- kassenvercine hüteten «ich, Partelpolltlk zu treiben. Der ReserentSlbg. Schreck wies nach, daß die -I sskaste mit der Gewerkschaft ln lnnigcm Zusammenhänge gestanden und daß deren Mitglieder in corpore allertlngS soclaldemokra'Iscl e lentenzen gelörtert hätten. Hier nach verlötete Abg. tlble-Plaue über die NothstanbS- Petitionen auS Meerane »nd dem Mülic»gru> de. Cr Hai mit dem Abg. Ulste-GIauchau die dortige Gegend bereist und stch überzeugt, baß die Roch dort in dem Maße n Irklich Vorbauten ist. wie sie die Petenten schildern. Abg. Ullrich legte in längeicr Rede dar. baß v«e Ursache de» Rotbstanbeö ln de: ru gering st bncnde» Hausindustrie z» suchen sel. die allerbingö vem Fabri kanten mannlchigche B «beste bitte, wesba b sic sich w hl auch so lange «basten vabcn mag. Wo Ne Fgbrik- vor der > auS- wcbeeel vorherrsche, iei der Notl>»a»b nicht in gleichem Maße ausgetreten. Die Auchebung der Frauen uno Kinbcr-Arbett würde zablrttche Famtltcn schwer schädigen. Die neuen hä-ten tetneu Cmstuß gui den Notbstand geh bt. Abg. Kirdgch: Die Noihstige bereiche nicht nur ln dem Müsten- gcunbe, sonder» auch in v>cle» anderen Gegenden des Volgt- lantco, so in Wildemele, Hartenstein, Müh troff, Paula, sowie ln ten Ortschattc» deö oberen BoigtianbcS, auS denen schon im vorigen Jahre Hil-cruic erschollen. Man tonne also einen An trag aus Staats»ilic nick)» aul de» Mülsengrund beschränken. Endlich wanttc er sich gegen einen Anncig des Abg. Werner aus Ltaaitzhstie iin Betrage von 5>>,<«(><» Mk.. wodurch den Webern dcö Müliengrundeo unb vo» Biteigne die Möglichkeit gegeben werden soll, zu einer anderen Bcichä'iiguiig übergeben zu können. Die Regierung nü.de nicht in der Lage sein, mit dcr genannten Summe das zu erreichen, was Antragsteller erreicht »Men ivvlle. D eier erklärte, sich bes-veibc» zu wollen, wenn noch bteier Landtag seitens dcr Regierung eine Vorlage geina > t werbe. Abg. Fabrmai.n Weilte mit, baß auch in der Ob rlausttz ein Rotbstünd bervorgeircten iei, bcr dem Im Mülsengrnnte gleich komme. Er bezwecke,te. daß der BeicdclilngSvcrkchr den Webern von Nutzen sei. und wünschte, baß derselbe «allen gelassen werte. Abg. Gelbke konstcstlcie, daß dcr Amtöhanpimgiin und die Be- zirksvertretiing über die Verhältnisse drS Müliengrundes voll ständig orlenkirt leie». Dir schenkweisr Ueberlastung ter ge wahrten Dar ehcn müsse v-m Bezirkstag erst gknebmigt werten, derselbe trete am 10. März zusammen. Abg. Bunde empfiehlt die Einführung einer neuen lohnenden Haus industrie, der Korbflechterei. Die Vandwirtbichait könne durch Anlagen von Weitenkutturen sehr viel dazu bei tragen. Mit der feineren Korbflechterei werde mtnbrstrnö daß Hoppelte verdient dessen, was an rer Weberei verdient werke Abg. Liebknecht erblickt in dem Notbstande den letzten Akt «m Kainpte zwischen der Hand- unb Maschinenwebcrei. Er bei alte sich vor, hierzu Anträge zu stellen, wenn die Vorlage der Regie rung blcrüber zur Bcrcckbung siehe. Man sei es der Weber- bcvölkerung, welche lenen Kamps zum AuStrag bringe, schulvlg. sie zu unrerstützcn, damit sie selbst dabei nicht untergehe. Der DeputationSderick't spreche von der großen Genügsamkett der Arbeiter tm Mülsengrund, welcher sie verhindere, lohnender« Beschäftigung zu wählen. Dieselben hätten sich in ihrem Leben--- ttande derart berabvrücken lassen, daß kaum noch d>e Maschine« mit ihnen bezüglich der Billigkeit der 'Klbeit konkurriren könnten. Man bade es der SozlaldcmokrallL tzizrn Votwurs gemacht, baß sic gegen bitte BedürinIßlostPM ankämpie: unb doch sek eS gerade diese Bedürinlßiongkelt. die seren Aufschwung zu Hövcrem Verbindern. Redner behauptete ferner, daß ter heu tige Staat eine sozialistische Grundlage habe: so sei das Staat»« clsendabnsyiiem. daö LabakSmonopoi rr. sozialistisch. Er stellt« einen Antrag aus Elniübrung eines RormalarbestSiagrö und au« Regelung ter Vechälinlsse zwischen Arbeiter unb Arbestgedcr«« Aussicht und erklärte endlich, daß eS letzt an der Zeit sei, gegen die wtrthschaftlick e Reichspolitik zu protestirr», welch« die noth, wendigsten Lebensmittel zu Gunsten deö FiskuS verweuere. Abg. Uhle-Giauchgu hätte gewünscht, daß der Bezirksausschuß «m Mülsengrunde etwas entschlossener vorgegangen wäre. ES wollte« täglich drei Mahlzeiten sein; da könne brr Hungernde nicht erst warten, bis am ist. März der Bezirkstag znsammentrttt. vlre- prättdent Or. Pfeiffer beklagte es tiet, daß die Deputation grnö- kvtgt gewesen sei, ein so trauriges Bild zu entrollen; noch mrbr beklage er aber, bas; die Deputation nicht tn bcr Lage war. Vorschläge zur so«ortigen Brsrsttgung beS Stoib standes zu machen. Er hätte geglaubt, Liebknecht würde ver- arttge VorsckZäge machen. Damit stimme er mit demselben nicht überein, daß Alles nur von S taatShilfe zu erwarten sei. Abg. l)r. Heine erging sich in gewohnter Bceite über die Ursachen de» Noibstandes. die »1 dcr falschen wlrthschaftl'chen Politik bei Staates zu suchen seien. DerNoihstand habe etimeten müssen, er bade es vorausgesagk. Die Idee, daß der Nothstanv seine« Grund in den neuen Zöllen mit baden sollte. finde rr komisch. Abg. Mehnert wicö au« die Nothzustände. r«e seit langem im Erzgebirge besteden, hin. Sie baben ivre Ursache zumeist >m Rückgänge dcö Spitzenklöppelns. Staatsminister von Rost tz-WastwItz: Die Regierung tüble iür die in Notb befindlichen Weber ebens» warm wie die Kammer. Sie bade sich bereit» lest vorigem Herbste Berichte aus den betr. Gegenden über die borttgcn Nabrungsver« vältnisse erstatten lassen. ES kämen bierbet alle Gegenden, tn denen Baumwollenweberei betrieben werde, in Frage. Wenn aiiderwärtS rei Nothstand nickst io intensiv bcrvorgetreten sei al» im Miilsengru de. so liege das daran, daß anderwärts die Kevcrrk nicht io ausschließlich betrieben werde cstS gerade dort. In diesem Augcnbl ckc sei StaalSbilie noch nicht erforderlich, aber fie werde erlorterstch weiden, wenn die letzlgcn Verbältnifie «ortdauern. Privatwobltväiiakeit unb Gemeinden hätten bereit» »eckend elngegriffen. Durch Aushebung des Veredelung» - Berkedrt würden die Druckecelen schwer geschädigt, während unter dem selben die Weder leiden. Hier.rut wurde die Regierung ersucht, baß sie nach vorgängiger schleuniger Feststellung der Höhe de» behaupteten, ebenso wie eines etwa anderwärts in Sachsen ber- vortretcnten NoihstanteS diejenigen Maßregeln, welche ln dies» Richtung etwa geboten erscheinen, in Erwägung ziebe und noch dem gegenwärtigen Landtage Mittdellung blcrüber bez. Vor schläge zuiehen laste. Aui die weiteren Punkie ver Petition» Frauenarbeit In Fabriken, Aushebuna der EtngangSzöste, Normal arbeitstag re., einzugeben, lehnte die Kammer ad. da dies Reich»- lache sei. Die Petition Pcunpel's u. Gen. in Niekcrbaßlau betr. der Nothlcige dcr B ockw a-Obe r h ohnd orier Knapp- schaftSkasse iRtt. Ulste-Plaue) überwies die Kammer der Regierung zur Kcnntnlßnahme. - Im Landtage tritt rin Gerückt in solcher Stärke auf, daß eS nickt länger zu ignorlren ist. ES beißt, bitter Landtag sei der letzte, wclckem Herr v. N 0 stitz - Wa11 w«tz aiö Minister de» Innern dclwobnt. t-ckon vor Jabrcn hieß eö, Leine Srrellrnz sehne fick auS dem anstrengcnden StaasSdicnste nach brr Ruhe des Privatlebens; blöder ist cs ictock gelungen, die ausgezeichnet« Arve tskrait dieses Staatsinanneo dem Vaterlande zu erhalte». Neuerdings ciber wolle »ich Herr v. Nostitz bestimmt tn's Privat leben ziirückzleven und fick ausschl'cßiich der von ihm mit beson- drrcr Liebe bctricbene» Landw>rlh>chgst widmen. Hoffentlich beh'rrt Herr v. Nostitz nicht ani diesem Vorsatz: er wäre aerade setzt kaum zu er'etzen. estlmnst kann versickert werden, daß gie Veiweiliing dcö Fi chcreigesepeS durch die erste »ammer unb vte 'Ablehnung der Tbcllung dcr Dresdner Amtöhauptmannschatt durck' die 2. Kammer nickst aus den Entschluß Sr. Ercellen- ein gewirkt haben. — Dem Landtage stnd eine A»»gk>l von Petitionen vo» Badegästen und Einwohnern von Elster aut Vermehrung der Mvorbabzellen in Bad Elstrr zugegangen. Dt« Kur-
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