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Dresdner Nachrichten : 23.01.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188001231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-01
- Tag1880-01-23
- Monat1880-01
- Jahr1880
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- Dresdner Nachrichten : 23.01.1880
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vte rbetiun« der Dresdner VsoLt-rvlvSNWUllo .^rbettvna da Dresdner «»t»daur»«anns».'tt mit 2.'«men °b unv vet<v»og me rnmvev» u»a da amt-bauptmann- schaitl.Delegat.juDbvten. Berlin. 2». Januar. Die den Bundesraivsou«. schiffe« aderiririen« vor- Lc.r"L"LL«'H!: »ärgeletze«. benimmt außer dem Gemei deren ierner. daß die Friedenepräienz. ftärke vom Anfang April 1881 vl« Ente März l8*8 et» Pro.ent der Bevölke rung beträgt, woturct' sich die ledige Präsenzstärke Von 4»>.«nn> aui 427.25,» Loppvl Vaolt^SsvkLLt 8l!kIos8-Ktru«8o 14. enüker ckor ^pororga»««. Haqekkatt für UotitiK, Uiiterhaltnng, Geschäftsverkehr. Lörsendericht, Fremdenlistc. Mttredaeteur. vr «?«»» Für das Acuill.i LmÄMlU »«»»»»»»»». kigeni «L Hie ^n- unck Vvrkuut uUvr SlLkttspLpIvi'v, ?f»Nltdriofs, Kvklvn «tv ^usradlunL aller Oouponu. Onvotuoltliollo Lonlrolo äer Verloasung aller ^Vsrtkpaxierv. ^Uv« auod i aut'brivtlleliom'lVege. üomivllstolls kur Nvvtivvl. Druck und Eigentbum der Herausgeber: t«rl»»rs1e in Dresden. Berantwortl. Redacteur: Ll«1»»rteil» t „trlenl« » Dresden Mann erhöht. Die Manu» schatten der Ersatzrcserve 1. Klasse sollen im Frie- den zu den Hebungen ein. berufen werden. Dtejent. gen. weiche bereiiv die Hebungen abbleiten. sollen während cer ges.rmmten Dauer der Erlutzreiervc- vflickt in der Eri.rtzrcierve 1. «lasse bleiben. Die Uebungspflickt erstreck« sich aur 4 Hebungen, wovon r je 8 und die lehren 2 nicht unter 2 Wochen sind Die Motive welscn am um- sasscndc Armccreivrmen b. Nal'barsiaalc» hin, hinter welche» selbst nach den ricngcsortcrlc» Heercscr- höbungen Dcutsciffanb »och zurückblcibt. cLIogLnt unck ocnulc-rlahol oin^-riclrtotv ltuilbalw, Eitidorohou'! „ , ...... u.StLllungon. Vo,/.llgUolicu Uoituiitoiiiolrt tür Oumr-n, lloiro» Kincior ru isdvrIstzosnoit. ^usioilron vleMnwr lloitulinxlv! u. st«n»lon»,ts»ung«n, u. L'Ldr^vsomrrs! ruin Lc-IbstlcutLettir vn. Lutuirlunu von sten-! 2 vdru Vv8tru88v 2. ' «jonspsvläon. 0>..88o vlusrvirlil von Ii,üti>s,-I>lr-»/UNI Vru lccrul. c Politische». Zur allgemeinen Ueberraschung hat das preußische Abgeord netenhaus einmal die Courage zu einem Nein, einem vollen, glatten und runden Nein! gegenüber einer Regierungsvorlage gefunden. Das ungewohnte, ja unerhört zu nennende Ereigniß pasfirte bei dem Schanksteuergesetze. Schon bei seinem ersten Einbringen erregte der Vorschiag, das Feilhalten von geistigen Getränken ohne Unterschied mit einer verhältnißmüßig hohen Steuer zu belegen, lebhaften Widerspruch. Selbst das Lockmittel, daß der Ertrag Vieser Schank- stättensteuer nicht in die Staats-, sondern in die Gemeindekassen fließen solle, übte nicht die erwarteten Lerführungsklmste aus. Es ist überhaupt eine merkwürdige NegierungSkunst, die Staatsbürger immer mehr mit Sl »ern zu belegen und, um die Mißstimmung abzuleiten, einen Theil der neuen Steuern den Gemeindekassen zuzuweisen. Das Gehässige derselben überträgt sich dann unwillkür lich auf die Empfänger, denen m >n doch erst die neue Steuer gewalt sam zugrschoben hat Nun will allerdings daS Schanksteuergeseh einen sittlichen Gedanken verwirklichen helfen: durch Beschränkung de» BranntwemconsumS dessen schädliche Einwirkungen aus die Moral einzudämmen. Eine Verminderung der Fuselhöhlen ist ein Strrbezirl, zu dessen Erreichung sich alle Parteien die Hand reichen. Zu diesem Behuf« schied die Commission de» Abgeordnetenhauses die Extrabesteuerung der Bier- und Weinwirlhschaflen aus dem Gesetze aus und beschränkte sie auf die Schnapsschänken. Aber mit dieser Beschränkung auf Aniskapellen, Gilkatempel und Nordhäuscr- budikrn war der Regierung nicht gedient; sie ließ vielmehr durch- blicken. daß der Schnaps da» „naturgemäße Getränk des armen Mannes" sei; die neue Steuer auf die Schnapsschänken habe für sie keinen Wer»h, wenn man nicht vor Allem die Bier- und Wein stuben mit träfe. Diesmal setzte sie freilich ihren Willen nicht durch Zunächst lehnten die Liberalen diese ausnahmslose Extrabesi-uerw g aller Schanlstätten (worunter auch Hotels und Conditoreien fallen würden) ab und dann verwarfen die Conservativen die Beschränkung der Steuer aus die Schanlstätten. ia denn» das Getränk vergläsert wird, da» die Rittergutsbesitzer aus ihren Reihen fabriciren: der Alkohol. Damit war das ganz« Gesetz gefallen, olle einzelnen Paragraphen wurden abgrlehnt und damit ist eine dritte Berathung des Gesetzes im Abgeordnetenhause von selbst ausgeschlossen. Höchstens kommt die Vorlage noch an das Herrenhaus und wenn dort die schnapsbrennenden Rittergutsbesitzer eS durchgesetzt haben «erden, daß der von ihnen fabricirte Spiritus nicht schlechter behandelt wird, als das Bier, so kommt die Borlage noch einmal an das Abgeordnetenhaus zurück. Dieses wird aber diesmal wohl fest bleiben. So viel über das äußerliche Schicksal dieses Gesetzentwurfes. Den sachlichen Inhalt der Berathung anlangend, so wurde hierüber im Abgeordnetenhaus« manches treffende Wort geäußert. Das Emporschießen ungezählter Mengen von Schanlstätten aller Art ist jedenfalls eine wirthschastliche Mißcmwickelung. Man braucht nicht so weit zu gehen, wie der liberaleAbg. Meyer aus BreSlau, der „den Betrieb der Schankwirthichast in vielen Fällen nur eine Verschleie rung des MüssiganpeS" nannte und man muß doch sagen, daß seit dem Börscnschwindel und Krach sich allenthalben in Deutschland zahlreiche Personen, die in ihrem früheren bürgerlichen Erwerbe Schiffbruch gelüten haben, dem chrenwerthen Gastwirthsbetriebe zuwandten, weil dieser (freilich sehr mit Unrecht!) von ihnen keine sonderlichen Vorkenntnisie fordern zu wollen, vielmehr geringe Ar bctt und einen mitunter ganz angenehmen Zeitvertreib zu bieten schien Das Uebermaß der Wirrhschaften hat eme so wilde Concurrenz her vorgerufen. unter denen dasPublikum, die Wirthe und die Lieferanten von Bier und Lebensmitteln gleichmäßig leiden. Wenigere, aber leistungsfähigere Wirthichasten — das wäre eine große Wohlthat. So gering lohnt heutzutage vielfach ein Gastwirthsbelrieb, daß ein großer Theil der Bicr-Restauralionsrnhaber sofort bankerott würden, wollte man ihre Nahrung noch mit einer, für größere Städte noch dazu sehr hohen Extrasteuer belegen. Speziell von Berlin wurde dir» mehrfach versichert und zwar aus glaubwürdigem Munde. Auch in Sachsen versichern Leute, dte alSVerwaltungsräthe in verschieden artigen Aktiengesellschaften (z.B. der Eisen-, der Papier-, der Glas- öder Textilbranche) Einblick in denGeschäftSgang haben, daß nirgends eS so schwer sei, Außenstände von den Abnehmern einzukassiren, als bei den Bierwirthen. Darunter leidet wieder ganz empfindlich das Baugewerbe. Das Uebermaß der Schanlstätten lastet mit ganz be sonderem Drucke auf den Wirthen selbst, die sich unter einander oft eine Concurrenz zu machen genötbigt sind, bei der ein großer Theil zu Grund« geht, nicht ohne die Brauer, die Fleischer, Bäcker, die Hauseigenthümer re mit zu schädigen. Hier muß man zunächst an die bessere wirthschastliche Einsicht des Volkes appellircn, um dem Aber glauben entgegenzuarbeiten. daß Jeder, der als Handwerker oder Kaufmann nicht» Ordentliches leistete, nun deshalb, weil er eine Pfälzer-von einer echten Cigarre, einfaches vom Lagerbier unter scheiden kann, auch das Zeug besitze, einen tüchtigen Gastwirth abzugeben. Freilich drängen unsere sozialen Zustände, welche die Begründung eines Familien- und Hausstandes immer mehr er schweren, auf eine Vermehrung des WirthShauSlebens hin. Es giebt in jeder größeren Stadt Tausende von Junggesellen, die ohne Aus sicht, je ein Wesen heimzuführcn, das ihnen den häuslichen Herd behaglich einrichtet, gezwungen sind, einen fadenscheinigen Ersah des Familienglücks hinter dem Biertische zu suchen. Daraus entwickelt sich jene» Herumlungern in den Kneipen, das sittlich oft viel bedenk- westphälischen Landrathö Meyer von Arnswalde Beachtung, daß man den sittlichen Zweck des SchanisteuergesetzcS viel wirksamer er reiche, wenn man gegen unsolide Wirthe scharf mit ConcessionS Entziehungen vorgeht. Um von dieser praktischen Frage noch kurz da» Gebiet der Politik zu streifen, so sei erwähnt, daß trotz der freundschaftlichen Worte, welche der König von Italien mit dem neuernannten öster reichischen Botschafter dieser Tage austauschte, beide Staaten fort fahren, ihre Grenzen für den Fall eines Kriegsausbruchs zwischen ihnen befestigen. Italien hat schon seit Jahren in aller Stille den größten Theil seiner Streitkräfte in nördliche Garnisonen ver legt, es baut die von Oesterreich nach Süden zu besonders stark an gelegte Festung Verona umgekehrt um, so daß sie ein Bollwerk gegen eine etwa aus den Alpen hervorbrechende österreichische Armee wird. Oesterreich wieder befestigt alle Alpenpässe in Südtirol und Kärnthen. Neuerdings wird so namentlich auch das herrliche Pusterthal mit Befestigungen versehen. Ein nach zweitägigem Marsche durch daS Sexten- oder das Ampezzanerthal debouchirendeS italienisches Ge- birgsjägerkorps könnte die Pusterthalbahn leicht zerstören und im vorigen Jahre haben italienische Offiziere unter verschiedenen Ver mummungen als einfache Touristen, Gleticherfexe oder Photo graphen sich diese interessanten Partien genau angesehen. Italien wird infolge seines Landhungers nach fremdem Eigenthume von allen Großmächten ohne Ausnahme beargwöhnt. Wie kann dies auch anders sein ? Es giebt kein Reich, auf dessen einzelne Theile nicht die Italiener einen Anspruch erhöben. Selbst Rußland, das die slavrschen Albanesen als in seine Machtspäre fallend betrachtet, stößt auf italienische Agenten in Albanien, welche dieses Land als zu dem neubackenen Königreich gehörend bezeichnen. Das dereinst vom Liberalismus so verhätschelte Italien begegnet überall Mißtrauen und steht völlig isolirt da. Man findet es doch zuletzt unschicklich, daß ein Staat fortwährend das Gut seiner Nachbarn beg-hrt und weder das 7. noch das 10. Gebot nicht für sich geschrieben betrachtet Alle heuchlerischen Gegenbetheuerungen der italienischen Staats männer, daß sie mit dem Thun und Treiben der Sekte des „un versöhnten Italiens" Nichts gemein haben, finden keinen Glauben Der Wahnwitz, d«iß ihr Staat Anspruch auf jeden Landesstretsen habe, wo die Sprache Dante's und Taffo's geredet wird, spult so lange in den Köpfen der Italiener, bis diese einmal eine empfind liche Lektion über Völkerrecht und Eigenthumsbegriffe erfahren ha ben, selbst wenn diese Lektion so scharf wäre, daß von dem neu backenen Einheitsstaat nicht viel mehr übrig bliebe, als eine ge schickt liche Erinnerung. Neueste Telegramme «er „Dresdner Nachrichten." Berlin, 22. Januar. Dem Bundcsrathe ist eine Vorlage über Ergänzung, resp. Acnderung des Reichsmilitärgesetzes zugcgan gen. Hiernach sollen vom Anfang April 1881 ab die Infanterie in 503 Bataillone, die Feldartillerie in 340 Batterien, die Fuß- artillerie in 31 Bataillone, die Pionnicre in 19 Bataillone formirt werden. Neu errichtet werden 11 Jnfanterieregimenter (8 preußi sche, 1 baiersches, 2 sächsische), 1 preußisches Feldartillerieregiment von 8 Batterien, 1 preußisches Fußmtillcrieregiment, 1 preußisches Pionnierbataillon. Ferner treten zu den bereits bestehenden For mationen 32 Feldbatterien 24 preußische, 4 baicrsche, je 2 sächsische und württembergiiche) neu hinzu. Tie hierdurch erwachsenden dau ernden Ausgaben betragen 17,160,242 Mark; die einmalige Aus gabe beläuft sich auf 26,713,166 Mark. Berlin. 22. Januar. DaS Abgeordnetenhaus begann die zweite Lesung beö Feld- und Focilpolizelgcsctzcs. genehmigte mittels» Namciiöadsiimmung I mit 302 gegen 74 Stimmen und nahm bieraul die folgenden bis 8 vorwiegend nach d n Com. mlliiontzaiitiäaen an. Minister 1)r. Lucius war lebhaft sür die Vorlage cingetretcn. Berlin. 22. Januar. Die „Norddeutsche" unternimmt den unalücklichen Verrück, die von Io ziemlich der gcsammte» Presse gegen die Gründung der deutsch.» SüdscebandelsgescU- ickckt mit Unterstützung des Reiches erhobenen Bedenken zu widerlegen. Ucbcrall sei der nationale Gedanke der die Sacke beherrschende gewesen. Nichts lei unw 'brcr, als die Behauptung, dem es sich »m die direkte ober indirekte Untcrsiübnng einer be kannten Hamburger Firma lanblr. <Soviel Sake, soviel Un richtigkeiten!) DaS Blatt zwelleit auch nicht, daß die geiepg'bc». den Faktoren de? Nria eS in dickem Lmne d e Aiigelkgeni elt anttcmcn »nd tieieibe trog manche» Widerspruches von bekannter Seite auttzelßen werden. Paris, 22. Januar. Unterrichteterseits wirb tlc Ernennung DrSpreß z»m Botscha'ter Frankreichs beim Vatikan besiätlgt. In der Deputlrtenkammer brachte VonlsBlanc einen Nntrag aus die Gewährung der vollen Amnestie ein. Die Versammlung bejchloß die Dringlichkeit. Kabul. 22. Januar. Die Bemühungen der Engländer, die angesehensten Sirdons sHäuptlingei kerAfghancn zurUntcr- werkung zu bewegen, gelingen. Zwei Sbbne von Hndbabaiius Khan >?) waren am 20. dies, im Lager der Br'trn angetommcn. Mabomed Kban befinde« sich mit o Regimentern in Gbazni. vokale» and Sitchstiche». — IJ. KK. HH. der Srbgroßberzog unb die Erbgroft- herzogin von Sachsen-Weimar begaben sich gestern Nach mittag 2 U br 25 Min. miitelst grwbbnltchen Zuges per Leipziger Bcibn nach ihrer Nrsikenz zurück. — Der sächsis'k Gesandte am Berliner Hole, Herr von Nosilp-Wallwiß. batte am Dienstag Vbend daS Unglück, am' der Straße auSzuglcitenu». den Fuß zu brechen. Herr v.Nostiß, welcher in ber Lennüiiraße vor dem Brandenburger 2hore wohnt, pflegt seine Besuche ln der Stabt stets zu Fuß abznmachrn. So war Straßenfeger, der den Schnee bei Seite scgie. kain schnell berbci und holte eine Droschke, miitelst welcher der Gesandte in icine nabe gelegene Wohnung geichafft wurde. Der «gleich hervei- geruttne Geheimrath Vr. Klatsch untersuchte den Fuß und konnte die beruhtgende Erklärung abgedcn. daß keine arge Berlepuiig stattgekunten. sondern nur eine Knochenröbre gebrochen sei. Nach einer etwas unrudia verbrachten Stacht bat sich der Patient im Laufe dcS Mittwochs ziemlich wvbl bekunden. Nachmittago 4 Ubr wurde ein Gvpoverband angelegt, in dem der Bruch hoffentlich bald wieder gebellt werte» wird. - Dem iüngst verstorbenen Prcinierlientenant v. König ist sebr bald ein Kamerad seines Regiments in dao Jenscirs gefolgt. eS ist dies der Hanptmann und .«omvagnleches im 2. Grcnadier- Neglment „Kaiser Wilhelm. König von Preußen" Herr Edler von der Planitz, welcher am 20. d. M. Abends Ubr in Freibcrg in Sachsen, wo er sich während seiner KraMbclt aufge- balten. seinen Leiden erlegen ist. Die Beerdigung bcsscidcn findet an genanntem Orte heute Nachmittag 3 Uhr statt. — Landtag. Gestern Abend beriet» die 2. Kammer die Etats dcS Ministeriums des Innern iRcs. Adg. v. Oeblschlägel». Beim Ministerium nebst Conzei wurde etwas an den Besoldungen gestrichen und somit daS Kapitel von 344,490 aus 343.4NO Mack adgcmlndcrt. Zn den Kreis- Haupt ma n ns ch a st e n ergreift Abg. Liebknecht das Wo«: Wen» man den Depntatlonobcricht durchlese, müsse man denken, eö gehe in Lachsen sehr gcmüthlich zu. Er sei genötbigt, einige Tbatsa.hcn auizusühren, daß seitens der Krelsbanptinannscl a'ten gegen die Seclaldemo- kratte mit etncr Härte vorgegangen sei, die nicht im Geiste dev ocialistengcseßcS licge. Man bade sämmttiche socialdemokrattschi Blätter verboten, mochten sie auch noch so gemäspgt auitreten. Man sei gegen sociaideinokratische Vereine. Corpcrationen, Ge nossenschaften rc. wciter gegangen. alb es seine Auttaffnng des SocialtstengesetzeS zulasse. Er habe Grund, anzunebmcn, baß seitens teS Ministers des Innen» Auftrag zu einem solchen Vor gehen gegen dirSoctaldemolratle gegeben worden. Pc an verbiete Wäb>ervcrsa,nmlnngen und Zeitungen, die kein soctaldrmokratisches Wort enthielten, man verkümmere den Soclaltemokraien das Wahlrecht. In Lachse» würden die Ausweisungen schroffer ae- handbabt. alS überall anderwärts. Vabltcich sei auS seine» He>» mathstabt Leipzig, Ka'ncr auS Dresden mittelii Vaaabonden-Ord- nung, v.Bollmar, obgleich er sächsischer Unterthan geworden. anS- gewiesen worden. Ltaatöminlster v. N o st i tz - W a l l w i tz: Wenn der gewünschte Friede ni > t tz>Mp»te herrsche, so sei nicht die Verwaltung, sondern ganz MM Leute Schuld. Wenn die KrclSvaupttnanns,hasten das Retchsgcictz gegen die Sockalisten gewissenbait ausführten, so hätte» sie die Billigung der Regier ung. Das Ministerium habe jede Ainveisuug bezüglich der Wahlen vermieden; aber wenn die Krclsbauptmcmnschatten Wählcr- veria-nmiunaen verboten hätten, die offenbar zu soz alistlscheu Zwecken anberaumt wurde», so habe dies ie>ne volle Zustimm ung. Die Ausweisungen hätten nur aui gesetzlicher Grund age stattgcinnten. Abg. Frevtag: Er und se n Freund Liebknecht fän den es inrielbilverständlich, daß das Sozialistengesetz auch auögefübrt werden müsse; aber eö sei de» KreiSl'auptmcmnichaste» der Vor wurf gemacht worden, daß sic das Gesetz nicht iohal anSiührten. Man bade nur sozialdemokratische Uebergriffe. nicht aber sozial demokratische Bestrebungen überhaupt durh daS Soziastnrngeirtz ciutzschließcn wollen. Aber die Behörden haben nicht gekragt: ist hier von Umsturzbesto bringen die Rede ? sondern nur: ist das ein sozialtem. Blatt, ein sozlaldem. Verein? Das ici keine gewissen hafte, loyale Auslegung des Gesetzes; dieic bc verstoße gegen Wortlau. und Sinn teS Gesetzes. WaS die Ausweisungen be treffe. so komme daS alte sächsische Gesetz, aus das sich die Regierung beruie, nickt in Betracht; eö sei durch daS Frcizügigkeitog'setz außer Kraft gesetzt. Wenigstens sc! bes t» RevistonSbedürltiakeit von allen Seiten anerkannt. Abg. Or. Minckwttz spricht dagegen, baß Wähler Versamm lungen deshalb verbeten werden, weil unter den Einveruiern ein Sozialist Ist. Abg. Ackermann bedauert, daß immer und Immer wieder Gegenstände in die Debatte geworfen werden, die nur lose mit der Tagesordnung zu'ainincnhänacn. Einen Zweck könnten solche Rede» wohl haben «aus der Tribüne waren zahl reiche Sozialisten versammelt», ater eine Wirkung aui die Kammer batten sie nicht. Er danke den Krelöhauptmann- schaitc» daiür. daß sie gcwisscnbair, aber streng las Sozia listengesetz auögeiübrt haben S taatsminlstcr von Noititz- Wallwitz wellt mit Entschiedenheit den Frevtag'sckcn Vcrwurs zurück, als seien dlc KreiSbaurtinannsckaiten illovai vor- gegangcn. Illoyal beiße ungesetzlich oder falsch. Man solle gegen Behörden nicht solche Vorwürie erheben. Die sozialem. Agitation zwinge den Staat, die bürgerliche» Frcckcttcii erst zu beschränken; die sozialdem. Partei habe erst die Strenge argen sich provocirt. A bg. Liebkneckrt bestreitet, daß die S ozial- kemokratie gegen den Staat ankämptc. Dte geaen sie ergriffenen Maßregeln bewiesen nur. daß kcr L taat ein böses Gewissen bade. Er empiebic England dem Minister als Muster. Abg. 1)r. Krause bcklaat sich, taff die Sozialdemokraten immer daS erste Wort haben müßten, während er sich vor Liebknecht zum Worte gemeldet habe. Aut eine Auslage reö Abg. Or. Krause erwiedcrte LtaatSminIstcr von Nottltz- W al > wItz. daß er ancv beute nocv ni.i t dagegen sei. daß das münd'Iche Vcriabre» bei de» Verwaltungsbehörden eingc'übrt werde; doch ici dazu noch nicht die Zeit gekommen, das Publikum müsse sick' erst an das durch die neue Elvllprozeßordnung bei den Gerichten cinge'i'brte mündlicke ^ erfahren gewöhnen. Entschieden aber sei er gegen eine Erweiterung dcö mündlichen VcriabrenS aui alle Vcrwaltungsstrrltigkeitcn. Hieraus wurde der Zuschuß zu den Kielöhanptmannsckasicn mit 275,7*5 Mark ge nehmigt «gegen 2*3,035 Mark In der Rcaicrunasvorlage). hieraus trat die Kammer in die Berathung der AmtShaupt- mannschasten cin. Lebbaite Debatte verursachte die vorae- schlagene r Heilung der Dresdner Amtoh.iuptmgnoschalt. Abg. Liebknecht oppontrt gegen die Wabl dcö AmtöbauptmannS in die Stänbckammer. Minister von Ncstitz-Wailwift spricht sür die Tbcilung und widerlegt die von der Presse gebrachte Notiz, daß man bioS eine neue Stellung sür einen Adligen schaffen wolle, skte Sli ung taucrt um 8 Ubr noch iort.) - Oeiientliche Sitzung der Stadtverord neten. den 2l. to. Ser grci'c Advocat Heybenreich dokumen» tirt abermals seine ttir daS Wobl und Webe der Gemeinte leb hafte Antbcttnabme, indem er ln einem iebr umsgngiichkn Schreiben ..... ... » auch Dienstag, nackdem er icvon am Nackmittage verschiccene Vorschläge »ür di Rclorm der Gemelndeabgabcn-Erdkbui'g macht. r ^ Anvererkeitü sollten in Gänge gemackt. noch dem Diner trotz des hcittgrn Lchncetteibcns Wenn die hechwicktiac Frage, deren Valdig sie Erledigung licher ist, als der SchnopSkonsum selbst. Anverersens sollten m dcr zu Fuß von Harste iongeaangcn. um den ickweriichl,, dringender als mancknö Andere ist. von de» beiden siädt.scken nächsten Zeit wmrgstenS dle Behörden mrt derConecssionöcrtherlung Gesandten. Baron von Bi dt, zu beiuchcn unb nachher noch rin Collcgicn mit demselben Feucreiier an ißt wird, ' ievon Leiten sin eigenen Jmerefse der jetzt concessionirten Wirthe so lange zurück »«ckteiüier verfahren, bi> ein richtige» Berhältnih zwischen dem wirk lichen Bedürfnis de« Publikum« an Wirthschasten und dem An- -äot annithm« erreicht ist. idrdüch verdient auch da« Wort de« Stündcken Im Casino zu verweilen, dritrv nickt all zu entkernte dieses würdigen alte« Herrn dann dar« die Einwobuerschast bos- Wege Unter den Linden. An der Ecke der Len,,.- und König- irn. rea» "old on e.n r Ar« her Besteuerung »errett zu werden, arätzerstraße anaelang». wollte Herr vr'» Nostitz dort den Dumm deren Wttrrsii'n.g.cit brückend aut Tau'cnden lastet. DaSSchret- übersckreiten, glitt au» einem übncisten Stein au« unb siel so den ward der berr.Dep, tatlon zur" nnalückltch. daß er den Unten Fuß am Knöchel brach. Sin der Ta'eooctnuna atebt nur der nrVorberathung übergeben. AnS Bericht des Fiuuiuauölchnsir»
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