Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 02.09.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188409021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-09
- Tag1884-09-02
- Monat1884-09
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.09.1884
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
>»«n,irm,»t Plenen«»»!» hur«, dl« «»>> M. ».7». - Snlerat« «»rleuft,. I» dl« «achmltl. » Uhr. «»,»1»»« dl» I« «l». In Reuilodi: »i »i«ji»rg. d nur »nweche»la«ei>dt« » Uhr. Rachm. Dir N««lilg« «eitt» uilelca. n »>1d«l»ld PI«. Unter «ln- «rlaiidi gell« »>> PI«, »ine «ar»nll, für da» »llit>lt>>l«l«e «rlihelnen drr In» jerale nitrd »lchl »cpede». Äu»wllr- jl«e I»Ierllons-A„Ilrü«c aepen Pra- numrrandojLhlu»« durch tlrlrsmarken ,dr»PoIlrlu»adIung » Gilde» >d Pl». Inieenie Illr Mo,nag »drr nach gell- t««en Pelllerlle Lu PI«. Jnlerale n>d»rn an: ltliinoureu-Vurraur von Haasrnllrtn u. lvaaler, Sind. Molle,, laucr ». (!».. Juualidrndank, Sil MtUlrr-ütrrll«. N. »lek-Magdedura.' n, t'arck Halle. B klendi-Ti-rUnUc., 1l Liincr-H-mbue«, Plollni-Tepiip. kUir !>illik«abc rtugrl. Manulcripic, krln« Prrdtndllchlctd ^ lrsdliÄachlN ^ Tageblatt für Politik, >5 KiilirSallmg. Kcl«W»nki>jr. Mrseiikericht, IreMMe. !ä Dvxavx von lsaudgit« § H xe8ekm»ekvollor kMutme« i »I« O^.rrmtk«. Xrvurv I lliuhfptotia. 4>'krksU«n, AlZm u »>< »lvNoi.llnHsif« «rt>- 8is>«c1»litLt krt>m'iek«e»ln»tLn«te »u» -vktem 4»tt. I. Nun«,»» KSdo«, I»l enänn, VIIn<trulr«,rnlritn»>« 2lt» u. t»«pl»i«:»>>trltn»„ v »m kontplldtr. 2> I. llesedäktsdücliör-kLbrik, Vllvkckviiolisrol u. 1-uülrLiistulH n». V 8ell«>i'5»88v 10, I., Lsiiioia. b>«,e«tr»,8k, SO, W TUvrik. LoLa I.i,i°„».»»d». ml«"«. tU,»,,u>x W MVM- Vrvgllvn, 8v«8trr»88v 20, I. WMWk U ^ r. »»»»»««-kep-ckltlo» Sie »II» 2«>wn««». ^«s II. Ti>e»ierklIIe,-V„L.uc Illr ll:s Tt>«»t«r. A III. »:ie,et»,-p.,ti'»l« unlor 0»r»nti». ^ IV. voll»««!»» cker 8Iei>». r.»i>cke»I»t«,rl«. W ä l^lM I»rei»nl«v Pb g 5 W-vor» lkio. SV) I Dlglarre von ullverZleieblicder keiner ljualilLt, III empliedlt ß v. «kskrsu, —,, räi 'i >- , , , —i — I >7-/7 I 'sl I ?A.drik-LtLd1i8Lem6nt eivk. u. elesLntsr LiuäsrTaräsrobs voll Hlsr-mäer kMvsoku. krLZerLtr. 6. meimüer -er KilllügeiverveMe. » ü, Is,»Rl»« n dl», I« »««d«,It1>i-, Vii^I». ««,«1 HVnl8vd»loir-L,»«a»« »«„ 5 NN, r»«l«-«e»t« Oto. »»üelvdei, dl« L<» HVaued»4oir- u. »lvu««», Iluverlod, «e:»c«»»ii»üi»1vl Nl*. 246. 29. Jahrgang. Auslage: 40,00« Srpl. Aussichten für den 2. September: Mäßiger Südwestwind, verän derliche Bewölkung, keine ober geringe Niederschläge, wenig verändert Dresden, 1884. Dienstag, 2. September. «eranlwortllcher Redakteur lllr Politisches vr. «mtl llllerev l» Dchiden Sobald am volitischcu Himmel die Begegnung dreier Gestirne von dem Glanze der Kaiser Europas bevorskelit, putzen die Jour» nalisten aus allen politischen Sternwarten geschäftig ikre Fernrohre. Eine Constellation solch bedeutsamer Steinbilder weist ja allen Staatskörpcrn im politischen Universum, den Centralsonncn wie den Trabanten, ihre künftigen Bahnen an. Diese im Voraus zu berechnen, ist zwar nicht so einfach wie das jetzt in Mode gekommene Nietcrlcgen von Fabrikjchornsieinen durch Pionnierabtl>eilu»gen; ober cS läßt sich mit einigem Anschein von Woblunterrichtetiein und etlicher Combinationsgabe recht gelehrt und erbaulich darüber schreiben. So klingt cs recht glaubhaft, wenn in einigen Zeitungen versichert wird, daß gemeinsame Maßnahmen gegen die Elemente des Umsturzes und die Verhältnisse, ans denen diese ihre Nahrung ziehen, einen Besprechnngsgcgensland der drei Monarchen bilden sollen. Nicht minder werden die Oberhäupter der drei Jricdens- mächte nicht mit Stillschweigen an der einzigen Frage vorübcrgehen, welche die Gefahren allgemeiner Verwicklungen in ihrem Schooße trägt. Die Zuslände auf der Balkan-Halbinsel sind cs nicht mehr, die einem stets gefüllten Pulvcrlassc gleichen — wären die Gegen sätze und die Eifersucht zwischen Rußland und Oesterreich über die Vorherrschaft auf der Balkan-Halbinsel noch so lebendig wie früher, so würden jetzt nicht der Kaiser Alexander und Franz Joseph zum fürstlichen Arubcrkusse eilen. Egnpten allein, mit seinen unfertigen Zuständen, ist eine Gefahr für den Weltfrieden, zumal die Engländer immer schwerhöriger werden, wenn Europa sie mahnt, daß sie ihm feierlich versprochen haben, ihm Rechenschaft über die Neuordnung im Pharaonenlandc abzulcgen. Die Kaiser dieses Erdtheiles sind aber ersichtlich nicht gewillt, sich von England übersehen zu lasten und sie wissen sich hierbei der Zustimmung Frankreichs sicher. Daß bezüglich Egyptens kein Gegensatz zwischen den Interessen Deutschlands und Frankreichs besteht, dürfte sich in den Unterredungen BiSmarck's mit dem französischen Botschafter v. Courccl in Varzin leicht ergeben haben. Somit kommt die politische Astronomie gewiß der Wahrheit ziemlich nahe, wenn sie ausrechnet, daß die Dreikaiscrzusammenkunst eine Spitze gegen die englischen Machtansprüche zur Folge haben werde. Diese im Voraus abzubrechcn, ist der leitende Minister Englands. Gladstone, »ach Schottland gegangen. Hier wird er. vor seinen Wählern in Midlolhian, ein Schneegestöber verwirrender Reden loslasten. Einstweilen ist über Zeit und Ort der Dreikaiserzusammenkunst nicht das Geringste verlautbart. Alle Muthmaßungcn, die bald Warschau, bald Breslau, bald eine Stadt in Russisch-Polen, bald einen schlesischen Magnatensttz. bald einen Ostseehafen nennen, sind nur Versuche, die Negierungen zum Widersprechen und dann zu Andeutungen anzulippen. Einen Faktor wird man bei allen Abmachungen i» Rechnung stellen müssen: das durch seine Wafsenerfolgc in die Höhe geschnellte Selbstbewußtscin Frankreichs. Man lese nur die Danksagungen der Parster Regierung an den glücklichen Admiral Courbet! Da ist von einer der ersten Wafscnthaten des Jahrhunderts die Rede. Er wird beglückwünscht, als sei er Moltke und Nelson in einer Person! In ihrem Bürgerkriege haben die Nordamerikancr See gefechte geliefert, die einige Aehnlichkeit mit dem Bombardement von Foutschou hatten. Aber damals hat der Admiral der Nord staaten, Farragut. als er auf hölzernen Kriegsschiffen unter dem entsetzlichen Kreuzfeuer der tapferen südstaatlichcn Rebellen deren Arsenale an den Flußufern zerstörte, sich noch ganz anders mit Ruhm bedeckt, als jetzt Courbet. Dieser batte zwar Kruppkanonc» gegen sich, aber sie wurden von schlechtzielcndcn Chinesen bedient, die an Geschick uno Erfahrung uncbcnbürtige Gegner waren. Zu dem hatte Courbct bei seiner Operation ziemlich hinterlistig ver fahren. Er passirtc die Forts deS Flusses Min, die einem von der See einsegelndcn Feinde den Weg versperren sollten, zu einer Zeit, da China mit Frankreich noch friedlich verhandelte und wo dem französischen Admiral der Weg flußauf von den Chinesen noch nicht verboten werden konnte. Dadurch kam der Admiral in den Rücken der Forts, die dorthin zu keine Vcrtheidigung zulasten. So hat er unter geringen Opfern diese Forts ebenso zerstört, wie zuvor das Arsenal selbst und hat sich nun mit jenen Kriegsschiffen vereinigt, die sich wegen zu großen Tiefganges nicht in den Fluß wagen dursten Nun geht er daran, sich wirksamer Faustpfänder zu be mächtigen, um den Starrsinn der Mandarinen zu brechen. Wird ihm dies gelingen? Zunächst ist der erste Akt des franzöflsch-chine. fischen Konflikts ausgespielt: das Secarsenal von Foutschou mit allem dort aufgehäusten kostbaren Material und die gelammte chine- fische Flotte ist vernichtet, dic JlußfortS sind zerstört und wcrthvolle Pfänder fallen in den Besitz der Franzosen. Damit ist die Ent wickelung der Kriegsflotte Chinas, aus die es seit mehreren Jahr zehnten viele, viele Millionen verwendet hatte, auf lange Zeit ge brochen. Außer den beiden in Kiel jetzt abgetakelt werdenden Kor vetten besitzt China keine Kriegsschiffe mehr. (Neue Aufträge an die deutschen Wersten »um Schiffsbau dürften chinesischerseitS nicht ausbleibcn.) Die Verluste, welche die Chinesen bereits jetzt erlitten haben, sind weit empfindlicher, als wenn sie, den französischen For derungen »achgebcnd, 80 Millionen Francs in zehnjährige» Raten für die Treulosigkeit bei Längs»» abgezahlt hätten. Kurz, die Lage hat sich für Frankreich jetzt so günstig gestaltet, daß mir gar bald auü Paris eine sehr stolze Sprache vernehmen werden. Um aus »»scrc eigne» Verhältnisse zu kommen, so knüpfen wir an jene Stelle des konservativen Wahlpiogrammö an. die von der Altersversorgung und von den Jnvalidcnkassen für Arbeiter handelt. Im Handumdrehen wird sich dieser Theil der sozialen Resoim nicht erledigen lassen, dazu ist er zu schwierig, zu tiefgreifend und es mangelt hierbei noch weit mehr an Erfahrungen, als bei den Kranken kasten- und dem Uniallversicherungsweien. Zudem nehmen die beiden letzten Stoffe augenblicklich die Thätigkeit der Behörden in starkem Maße in Anspruch. Gleichwohl wollen wir nicht ermüden, die gesetzgebenden Körper des Reichs an die Erfüllung der cingcgangeue» Verpflichtung zu mahnen: auch für die im Louie der Jabre erwerbsunfähig gewordenen Mitglieder des Arbeitcr- standcs so zu sorgen, daß sic in ihren alten Tagen vor Entbehrun gen geschützt werden, ohne der öffentlichen Armenpflege zur Last zu fallen. Alle Vorgänge, die beispielgebend hier eimchlagcn, ver zeichnen wir mit besonderer Gcnugthuung. Da wird denn soeben bekannt, wie nran in Oesterreich, wo man auch mit derartigen Pro blemen sich redlich besaßt, mit der Altersversorgung der ländlichen Arbeiter und Dienstboten vorzugchen sich anschickt. Dem Landtage in Kärnten gebübrt das Verdienst, ein hieraus bezügliches Projekt in Bcratbung gezogen zu haben und dieses Kronlanb der Monarchie dürste vielleicht am ersten eine derartige Institution ins Leben rufen. Die Grundlage de selben soll in der Verpflichtung der Dienstboten und ihrer Lienstgeber bestehen, zu gleichen Tneilen Prämien einzuzahlen, deren Höhe nach dem Alter der Dienstboten zur Zeit des Beginnens ihrer Einzahlungspftichtigkeit beniesten wird. Cs wurde angenommen, daß zur Sicherstellung eine» Invaliditäts- Pension von jährlich 100 Fl. für den Versicherten bei besten Eintritt in die Versicherung im Alter von 18 bis 22 Jahren jährlich 5 Fl. 12 Kr., im Alter von 23 bis 27 Jahren jährlich 6 Fl. 32 Kr., in, Alter von 38 bis 40 Jabren aber jährlich 14 Fl. 93 Kr. an Prämie gr bezahlen ist. Es steht nichts» bezweifeln, daß bei gewisten- mstcr Einhaltung jener Verpflichtungen, welche das Statut den Gemeinde» bei Lösung der dieselben sehr nahe berührenden Diensl- botenversoraung vorzeichnet, der Dienst im Persorgungskastenwesen flott und vlme Gefährdung für das mithastende Land vor sich geben wird. Da diese Sache bereits von der K. K. Landesregierung in Kärnten reiflich durchberathen worden ist, kann angenommen wer den, daß ein Institut bald zu Stande kommt, welches ocn länd lichen Arbeiter in seinen alten Tagen vor bitterer Noth und Elend bewahren soll. Man siebt: auf den Bergen wohnt nicht bios die Freiheit, sondern manchmal auch die richtige Erkeuntniß in das. was wirthschaftlich, fozial und sittlich nothtimt. Was für die länd lichen Dienstboten möglich, wird sich wohl auch für die städtischen erreichen lasten und der kärntnerische Vorgang ist vielleicht ein sehr werthvoller Vorgang zur Lösung der Dicnstbotensrage. Reuestereltkramiiit der „Dresdner Nachr." vom I.Septbr. Berlin. Von hier auü sind in den letzten Tagen die Bundes regierungen verständigt worden, daß eine kaiserliche Verfügung wegen der Anberaumung der Neuwahlen für de» Reichstag für die nächste Zeit zn erwarten stehe, und es sich daher empfehle, um Zeit verlust zu vermeiden, die Wahlvorbereitungen möglichst zu fördern. Kiel. Tie Meldungen, wonach die Korvette „Elisabeth" kolo- ye' nialpolitische Aufgaben in Australien bez. Neu-Gninca offiziös demcntirt. St««. I. September. Credit 2!»«,«o. Slaaiedadn — —. Lombarden —. Nordwstd. —. Marlnoien —. U„«.«oU>r. —. Uug. LieditRuhig. »««»«. I. Sepibr. lLchlui.I Rente 7S,SI.. »Inleihe I08.L7. Ii-Iiener »ll.sa. eia-idbah» e»0.<0. Lombarden SIL.do. d». Priorilillen —. «gdvler L»S. veil. O.ldrenie -. Spanier »».58. Ouomanen b«7 Tabak-Netten —. gelt. «»"»»«. I. Gepidr., «,r». ll Uhr III Min. «,«!»» Illiw.. ISTZer Rnffe, sru,. Italiener Süll,. L««b»rben ir-,,,. Türken 8'.,,. 1->0 lunbirke «mrrikaner ILZ-.,. Ung. «»lbrente 7ü>,. Oeslerr. «olbrenle ««>/,. Preuh. «»»lall t»L. Ägypter 5S-„. Ltiomantank lZ'„, Suez-Retie« 7L'<«. — Glimm»»,: Ziemlich sejt. Wetter: Regen. L o n » » n , September. Englischer Welzen rnhl». stetig, srrm»er weniger gedrückt, angek-mnirnrr lest, gefragter; Hafer >t« Sh. Wacheafteigrrung; «n»ere» ruhig. Weiter: Rrgrn. lltirchen ist habe, werden M ünchc n. Während der gestrigen Aufführung der Götter dämmerung im Hostheater ereignete sich eine furchtbare Szene Während des Boripicles des dritten Aktes ertönten plötzlich 4 Mal entsetzliche markdnrchdrinaende Schreie. Das Orchester hörte auf zn spielen. Ein Besucher ves Theaters, Architekt Hummel aus Wien, war plötzlich wahnsinnig geworden, hatte sich aus eine im Parquet neben ihm sitzende Tanie, die Frau des Musikalienhändlers Schmidt, gestürzt und versuchte dieselbe zn erwürgen. Sechs Herren stürzten such aus den Rasenden und cS entstand eine schreckliche Rauferei, bis unter Hilse eines Arztes der Irrsinnige hinaustransportirt wurde. A in bcrg. Die .Katholikeii-Vcrjamnilung nahm heute ihren Anfang. Der NeichstagSabgevrdnctc Frhr. v. Huenc wurde zum Präsidenten gewählt. Die Bcthcilignng war stark, ca. 800 Anmel dungen waren ei folgt. Anwesend waren der Fürst Erzbischof von Salzburg, die Bischöfe von Regensbura und Eichstädt, der Reichs- tagsvicepräsident v. Frankcnstcin und Windthorst. Paris. Barrörc reist heute aus seine Kosten nack Kairo. Er ist beauftragt, die Flüssigmachung der wegen des Bombardements von Alexandrien geforderten Entichädigungen energisch zu fordern. — Eine gestern abgehaltene Versammlung der äußersten und radi kalen Linken war ungemein schivach besucht. Sie beschloß, den Präsidenten der Republik einznladen, er möge die Kammern un verzüglich einberufen. — Gestern wurde in Bincennes das nationale Schützenfest eröffnet und in Belsort des Densert-Rochereau-Denkmal enthüllt. Beide Festlichkeiten sind von der Patrioten!,ga veranstaltet, demnach waren alle Kundgebungen benicrkenswcrth gedämplt und die diskrete Vertretung der offiziellen Welt bei beiden Gelegenheiten ist hervorzuheben. R o in. In den von der Cholera infiszirten Provinzen sind insgesannnt 120 Erkrankungen und 74 Todesfälle vorgckommeir. Warscha n. Die Warschauer Zeitung meldet, Degajew, der Mörder des Polizcivbefftc» Sudcikm, sei im AuSlande verhaftet und nach Petersburg gebracht worden. Ans Ergreifung Degaicw's waren 10,000 Rubel ausgcsetzt. Berliner Börse Von Wien lagen matte Notirungen vor, auch hier setzten die Kurse meist niedriger ein, namentlich auf inter nationalem Gebiete. Später besserten sich die Kurse nicht un- crbeblich infolge der bestehenden Decouverts. Schluß still und un verändert. Spekulative Banken vermochten ihre anfänglichen Ver luste nur theilmeise cinznholen und schlossen demnach niedriger als am Sonnabend. Für dciilichc leitende Hahnen bestand eine recht feste Haltung, die Kurse erfuhren mehrfach beträchtliche Erhöhungen. Spekulative österreichische Bahne» schwankend, gegen Schluß meist höher. Spekulative Bergwerke stark gedrückt. Laurahütte 2'/,. Dort munder 3 Proz. niedriger. Von Kassapapicrcn Banke» still, eher schivächcr. Bahnen recht lest. Oestcrreichischc Prioritäten unbe achtet. Bergwerke schwach. Brauereien fest. Solbrig I'/« Vroz. höher. Tcunche Fonds und sreindc Renten behauptet. Znm ultimo wurde heute dir ZahliinaSveilegcnhrit einer kleinen Firma bekannt. Dagegen wird aus Pest die Insolvenz eines dortigen großen Speku lanten gemeldet, dessen hiesige Verbindungen indes; seit einiger Zeit zurückgezogen waren. A«««n»r« ». M.. >. ?kp,z>. ,rt»i> er«',. k»»at»i>->dn e»»,. v»wd«rdk, IL>> ». »0«r v»»>« —. v«ll. Piidernnic —. Papikrrkiile —. »«Iizier Okiikrr. »«It-reni« —. «»/, Nn«. a»o>d»t„ir 7i«r Rulle» —. «rr Rull«« —. L. vricnionlcide —. R«u«l>« »n««r. O-oldauleN,« —. ». vri«>it>>»>ti»k —. Un«»r. P-,pI«rl. —. DUc»ni» >»»-/» »«»,,«> »»« ,. »stidord». —. Ziemlich sei» Lokales und Sächsisches. — Se. Maj. der König hat der evangelischen Burg- und Stadt- kirckie zu Groitzsch einen Kelch, eine Patene und eine Hostien- büchse zum Geschenk gemacht. — I. Mas. dieKönigin kehrt morgen vom , Reheseld nach Schloß Pillnitz zurück; Frau G-äfin Fünf gegenwärtig zu Besuch anweiend. Ueber die Absicht Ihrer Majestät, demnächst Schloß Morawetz in Mähren zu besuchen, verlautet an kompetenter Stelle noch nichts Bestimmtes. — Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg begab sich gestern früh per Bahn in Begleitung des Chefs des Gencralstabes, Oberst von der Pianitz, und des Major im Generalstabe, Freibr. von Lausen, nach Großenhain, um der vurch den Divisionskommandeur, General lieutenant von Senkst. Excellen;, stattfinbcnden Besichtigung des 1. Husarenregiments l8 beizuwolmen. Der Prinz kehrte gegen Mittag wieder nach Dresden zurück. — Hauvtmann und Intendantur-Rath im Kriegs-Ministerium von Pcreira crkiclt das Lssizierskreuz der Rumänischen Krone. — Ueberall in Deutschlands Gauen gedenkt man heute mit Stolz und Freude des TageS, an dem vor nunmehr 14 Jahren das siegreiche deutsche Heer der Sedan den Pcrnichtungsschtag gegen das stolze Frankreich geführt, des TageS, an dem das französische Kaiierthum den Todesstoß empfing, und den wir zugleich als Geburtstag der drutichen Einheit und des neuen deutschen Reiches begrüßen. Die Erinnerung an den glorreichen Tag ist rin unersetz liches Erbtlicil für das deutsche Volk und verdient fort und fort in würdiger Weise gefeiert zu werden. Auch diesmal bleibt unser Dresden in der Erfüllung dieser patriotbchen Pflicht nicht zurück. Die Gebäude prangen in Flaagenschmuck und in allen Lebranstalten finden Erinnerungs-Feierlichkeiten statt. Die Feier auf dem Alt markt wird in üblicher Weise ihre» Verlauf nehmen. Viele Vereine und Gesellschaften veranstalten zu Ehren des Tages ebenfalls besondere Feierlichkeiten. Auf den öffentlichen Plätzen werden Abends die Gaspnramiden brennen. — Von dem Wiedereintritt des Herrn Bürgermeister Dr. Rüger in den Staatsdienst, nach Ausgabe seines städtischen Amtes, ist. wie inan uns aus guter Hand mittheilt, Abstand genommen worden. Eine Vakanz >>n Justizministerium besteht zur Zeit nicht; auch würde das Einschieben außer der Reihe unter den Rathen im Justizministe rium Aussehen erregen. Voraussichtlich wird sich Hr. Dr. Rüger wieder der Advokatur zuwenden; elie ihn eine mächtige Hand in den Staatsdienst beförderte, lebte er in Dresden als Rechtsanwalt, ohne, bei seinen günstigen Privat-Bcrhältnissen. nöthig zu haben, die advokatorische Praxis sehr zu poussiren. — Die Dresdner Kreishau-tmannschast hat die Statuten der sieben Ortskrankenkafsen. die der Stadtrath von Dresden in Aus führung des Krankcnkassengesehes zu errichten beschlossen hat, ge- m dieser Statuten, amtlich beglaubig nehmigt. Abschriften tzangen hö>. in der Flur des Altstädler Rathhauses zu Jedermanns Einsicht aus. Sie betreffen sämmtlichc Gewerbe, die in Dresden betrieben werden und unter das Krankengesetz fallen. — Mit gestern hat nun auch in Sachsen die Jagd auf Rebhühner begonnen, die in Oesterreich bereits seit I. August Jagd aus ans das weibliche Ed ini Gange ist. Zugleich begann die Jagd aus das weibliche und Damwild und Kälber beider Wildartcn. auf Schnepfen, Wachteln. Bccassinen, wilde Tauben und Hähne von Auer-, Birk- und Hasel- wild. In Preußen ging gestern die Jagd aus Elchwild (kommt aber fast gar nicht mehr vor), Auer-, Birk- imd Fasanenhühner rc. auf. Schließlich sei erwähnt. daß nach sächs. Fischereigcsctz die Forelle vom 1. September bis znm 31. Dezember in der Schonzeit steht, in Cottbus aber am heutigen Tage der große Karpfenmarkt abge- halten wird, zu welchem sich aus allen Theilcn Mittel- und Nord- dcutfchlands sowohl die namhaftesten Teichbcsitzcr als die größeren Fischhändler einzufindcn pflegen. Diesmal dürfte diese Karpfcnbürse etwas stürmisch verlaufen, da dem Vernehmen nach ein Theil der Produccntcn eine Preissteigerung durchzusetzen gedenkt, in welche die Großhändler nicht willigen wollen. Von letzteren ist auS Dresden Herr Hvsstschhändlcr G. Jank anwesend, der gewiß alle Hebel in Bewegung setzen wird, die Karpscn nicht noch mehr vcrthcuer» zu lassen. — Im Jnscratenthcil veröffentlicht daS Directorium deS NlbertoereinS bezüglich dcS AlbcrlfcsteS im Könial. Großen Garten einen Dank an Alle. die daS schöne. edelstem Zwecke die nende Fest irgendwie förderten. Die Brutto-Einnabme betrug ca. 26,000 Mark; das Reinerträgniß ist noch nicht aanz scstzustellen. doch erreicht cs sicher einen Betrag, der anselmlichc Mittel zur Förder ung des FriedenswerkcS aus dem Gebiete der Krankenpflege gewährt. — Der Extra'llg, welcher am vergangenen Sonntag von Leipzig nach Dresden und Scbandau verkehrte, war mit über 1000 Passa gieren besetzt, von denen 350 am Sonntag Abend mit Extrazug »urückkebrten, während gegen 700 BillctS für mehrere Tage Giltig keit besaßen. Auch der übrige SonntagSverkehr war em sehr lebhafter. Auf dem Böhmischen Bahnhose verkehrten 14 Extra- zügc, 6 aus der Bodenbacher und 8 auf der Tbarandter Linie. Auf der Leipziger Linie verkehrte» 2 Leipziger Ertranige und je 3 nach und von Kötzickienbroda und Meißen. Aus der Schlesischen Linie fanden ca. l 1,000 Personen Beförderung. — Mit der heilte ihren Antana nehmenden 13. Generalver sammlung des deutschen Apothekervcreins ist, wie be reits erwähnt, auch eine Ausstellung aller in das Avolkekersach ein« schlagenden Artikel verbunden. für welche sich die Räume des Ge- »erbcliauses, wo auch der Verein seine Sitzungen adhaltcn wird, vorzüglich eignen. Die Betheiligung an der Ausstellung ist eine überaus zalsirciche. Gestern waren die DorbereitungSarbciten in vollem Gange, doch ließ sich bereits erkenne», daß die Ausstellung nicht allein den Fachleuten, sondern auch dcn Laien viel Interessan te- bieten wird. Die Ciöffnung derselben findet heut« Mittag 1 Uhr statt. — Seit gestern hat der S chulu n ter r i ch t in de» hiesigen Volksichulcu wieder uni 8 Uhr begonnen und ist dadmch in vielen ,,ai»il>cri. welche Gegner des 7Uhr Beginnes sind, bis Juni kom menden JahreS Frieden geblasen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite