28 Otto Mörtzsch: lagerungstechnik nicht erobern. Wohl aber sah man von der Feste aus die Feuersbrünste der Dörfer den Himmel röten. Vier Orte in unmittel barer Nähe Stolpens: Röthendorf, Letzsche, Ludwigsdorf und Jockrim blieben Wüstungen. Der Name Jockrim aber ward bis 1489') oft für Stolpen gebraucht, ja sogar 1510^) kommt er noch vor. Nach dem Sonderfrieden Friedrichs des Sanftmütigen mit den Hussiten, 1432, Aug. 23., kehrte Ruhe in die Mark Meißen ein, Kurfürst und Bischof konnten das Werk des Wiederaufbaues beginnen. Auch auf Schloß Stolpen ist in damaliger Zeit gebessert und ergänzt worden. 1437, Okt. 17. verspricht Bischof Johannes IV. dem Domkapitel, die vom Abt zu Altzella infolge Verkaufs des Schlosses Nossen gezahlten 800 rheinischen Gulden, die er wegen großer Not und Schulden in Sachen der Kirche anderweit zu verwenden genötigt gewesen, binnen der nächsten zwei Jahre wiederzuerstatten. Das Geld ist in Abwesenheit des Bischofs, „as«ö wr> rmserm /rsrren chem Lsr/«er Aerir AeLNAen woran, Lru unser« «Gossas Kohwn nrw§ un^ not" bezahlt worden. Gegeben zu StolpeiV.) Leider brannte „mit dem neuen Städtlein zugleich das Schloß" im Jahre 1440 alck). Die Wiederherstellung muß bald nachher erfolgt sein, denn schon am 5. April 1451 läßt der alte Bischof Johann IV. „rn ass/narro «uo /«/amalr ca«tri Kotxan"") sein Testament anfertigen. Am 12. April starb er, beklagt und betrauert von seinem Bistum Meißen, für das er stets aufs wohltätigste gewirkt hatte. Seine letzte Ruhestätte fand er nicht in seinem geliebten Stolpen, sondern im Meißner Dome. Die Gelder aber, welche die zweite Jubelfeier des Bistums der Stifts kasse brachte, verwendeten seine Nachfolger u. a. auch zur Fortsetzung der Bauten auf Stolpen. (In dieser Zeit, 1459, April 25. wurden Schloß und Stadt, in König Georgs von Böhmen Erb einigung mit dem Herzog von Sachsen mitaufgenommen als böhmisches Lehn)"). Bischof Kasper von Schönberg, der viel zur Berichtigung und zum friedlichen Ausgleich der zwischen Böhmen und Sachsen aus gebrochenen Grenzstreitigkeiten gewirkt hatte, begann den Bau des Kapitelturmes, errichtete auf Stolpen sein Testaments) starb am 31. Maist 1463, liegt aber ebenso wie Johann IV. in Meißen begraben. Sein Bruder und Nachfolger Dietrich von Schönberg suchte zu vollenden, was vorher begonnen. Unter seiner Regierung ging der Bau des 9 Domstiftsarchiv Bautzen, Altes Almanach Abtlg.I. Uoo. H Nr.12ä, Bl. 19t>. 9 Bibliothek des U8r>4. 995. Ooä. episeox. Llisn. ^ppsnä. 'low. I, 116. 9 0. II, 3, 58 tz Uoo. 14616. 9 0.11,3,90. ^estuarium-IExocaustum-Heizgewölbe. °) 0. 7615. 9 0. II, 3, 140-145. ") Gerckes Datum a. 1463, Juli I. kann nicht richtig sein, da Dietrich von Schönberg bereits am 13. Juni zum Bischof erwählt wird.