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Dresdner Nachrichten : 08.05.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189705082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970508
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-05
- Tag1897-05-08
- Monat1897-05
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- Dresdner Nachrichten : 08.05.1897
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»MW» 4L. Jahrgang. O«. tjoN»»t«4»oi«o >r. Z4»ji»«UU 4« s irka»ss, voo 8»ckr^»v OI»«ovI»«Iv», 4 »« »««, tzinrolvorilauk I»^i^«I«'n, HUinrr^Iit !». Dresden, 1897 l>W Sorscll« ^1 tu» »»ritt (keß« <jt»r 3<«8trn88« IX IVvulivItvn: »um«'»« - Oft, rlittittti«,» Ouittvn -1 rmvutt«» »union Oiikci'pift'ltv. Pftümpke unä llolrrua^s. Io ttrl« ivkn'ülrek« Sruniisedod». vlLLVLLrvll "der Hxl uu« deo H«d«»tond8tan 0>L8kiIt1«n 6« ln- und Fnnlund«-«. emnlehlen in n>jckknlti^r ^»,»»ki >VNI». Itilll « 8oIm. K^l. II »fi'vtvnuitvn, II. r>PN»,f»n««,I„««»II« ml». V»I»Ot«I». I, IIvNtWtMS 14. ,» <»nü»«t« äto-,«nt»I >„ ii,„ tur ftrükitikr und .! 8ommor der rvnonmiiNvnt«» d"ut«-a>"!> u. enzzli^ckeu Pubrilrut« I ru biiiizwten I'rei8eu, «> ß <«pL iir L G«»r»n, tü«-«izr>»Ir>tU n, s,i>tt nnd X IRaxre VAI8vaIl»N88ll'»88k 84. lVi>i8,»»Ii!»i88li'!i88e 34. HUi iitiA^. -« IVkuIivItvu «Ivz;r»ut sjxunulnt«!' V»»uv«I»iitv. "HWE 4i^A6lmÜ88i^6, persöllliedo Lw^u-ttf« Ullä Lloävntuäittll in Iftg'Iin, L)» 4^^ Englische Politik- Hosnachrichten. Stadtocrordnetensitzlina, GettchlSvelhandiungen. Mnthmaßlichc Witterung:! Lr»«inrill,'««7» iÜ VI». 1^4. ?t>irgrl. „Sictliuniiche Bouernchrc". „Goldfische". Lotietteliste. Unsicher, wechselnd, > SVUUllvcUU, y, 441 UI. Volttische». Lord Salisbury. der bisher mit einer anscheinend durch nichts I» erschütternden Gemüihsruhe in Nizza Villeggiatur hielt, wäh rend im O>tent das gnechilche Haienpanier vor dem tapferen Halb mond sich etlserlig rückwärts konzentrirte, har nun endlich einmal seiner Neigung zur Beguemiichkeil einen Stoß gegeben und sich in einer Rede über die inkclnationale Lage geäußert. Das ist für den englischen Premierminister, der im Grünte genommen ein ab- gkiügler Feind von politischen Veranstaltungen und Erörterungen til, schon eine anerkrnnensiverlhe Seibilüdeiwindnng. ein persön liches Ovier, daS er dem „Fr-eden Europas" gebracht hat, dem er durchaus nichts Böses nachzusagen in der Lage war. Die Ge treuen von der „Prtmroie Leugne" — der konservativen Bereinigung, sogenannt von ihrem Wahrzeichen, der Schlüsselblume — Hallen den Lord wohl oder übel in ihre Milte geschleppt und ihn zum Reben gezwungen. In dieser Versammlung erklärte Lord Salis bury, daß alle Besürchiungen betreffs der Folgen des griechisch- tiiiknchen Krieges endgiltig zerstreut seien, daß der Friede Europas im Großen und Ganzen, abgkiehen von lediglich Sittichen Streitig keiten. aus eine bessere Grundlage gestellt sei und bessere Hoffnung sin dessen Zukunft bestehe als lemals innerhalb der jüngilen Zeit. Eine solche Besicherung von io ringeiveihtee Stelle au« mügie für Alle, die aufrichtig die Ruhe in Europa lieben, eine höchst willkommene Kundgebung sein, wenn — Lord Salisbury eben nicht Lord Salisbury wäie. Der engiliche Premrerininliter hat ledemalls das eine Gute, daß er peilönlich ein gioßer Veieyrer der Ruhe und Behaglichkeit und deshalb nur schwer zu einem aggressiven Ent schlüsse zu bewegen ist. Als Diplomat aber gehört er mit Leib und Seele der Schule DiSraeli'S an. die als leitenden Grundsatz der englischen Politik das Prinzip ausstellt: „Alles, was England nöihig zu haben glaubt, nimmt es sich, wenn »ichi direkt, so aus Umwegen" Nach dieser Richtschnur hat auch Lord Salisbmy Immer gehandelt und deshalb ist dem sauersüßen Kompliment, das ei letzt dem europäischen Frieden gemacht hat, insoweit nicht zu trauen, als die sreuvttlsge Mitwirkung Englands an der Ausrecht- erhaliung deS Friedens in Betracht kommt. Die Ursache der augenblicklichen englischen Resignation ist offenbar die „bessere Grund'age" des Friedens, von der Lord Salisbury spricht und die in der Uebereinstimmung der drei Kaiiermächte zu suchen ist. Bo, etnem so stallen Schutzwall müssen alledings die „lediglich ört lichen Streitigkeiten", deren entferntere Triebfedern Lord Salisbury io nicht unbekannt sein können, ihren allgemeingefShrlichrn Charakter veilteren. und dieses Zugeständniß ist eS, da» in dkl Rede des englischen Premierministers auch von deutscher Seite mit Zustimmung begrüßt werden wird. Sonst freilich haben wir in Deutschland keine Ursache, von der Rede des englischen Premierministers erbaut zn sein, zunächst aus dem Grunde nicht, weil Lord Salisbury ausdrücklich nur von der Sicherheit des europäischen Friedens redet. Von Südafrika hat de, Lord dagegen weit weniger friedfertig geiprochen, obwohl man dreist behaupien dars, daß die dortige Lage augenblicklich das all gemeine Interesse in noch höherem Grade in Anspruch nimmt als das bereits besiegelte Srhickial Griechenlands. Lord Salisbury diückte sich mit Bezug aus die südafrikanischen Berhättniss» soigender- maßen auS: Wenn für England in Südafrika .Schwierigkeiten' beständen, so sei dies deshalb der Fall, weil es darauf bestehe, bah die Verträge beobachtet winden. Englands Absichten gingen dahin, die Beiträge leinerseirs zu beobachten, sowie zu verhüten, dak „Andere" dieselben zum Nachtheil Englands brächen. Die richtige Illustration erhallen diese Ausiührungen durch die inzwischen un ermüdltch fortgesetzten Trupprnirndungen nach Südafrika. Nahe an 8k>. tttt Mann Kat England bereits dort konze»trirt, die An sammlung einer entsprechenden Artilleriemacht ist säst vollendet und zu alledem trifft auch noch die Meldung ein, daß an dem- telben Tage, an dem Lord Salisbury in der Primrose-League seine friedfertige Rede kielt, der g.ößere Theil der rngllswen Kanalflotie mobilisirt wurde. Ein so auffälliger Widerwruch zwischen Dorten und Thaien muß nolhwendig den Verdacht er wecken, dm England dir in Europa gelchaffenen neue» Garantien für die Bewahrung des allgemeinen Frieden« nur widerwillig acceptirr und daß cs sich für die Ihm in Europa verwehrten Raubzügc inSüdasrlka gründlich schadloszu halten gedenke. Das eröffnet uns einen Ausblick aus unsere nächste koloniale Zukunit, der uaS mit sehr ernsten Sorgen zu erfüllen geeignet ist, Die außerordentliche englische Macht-ntsaitung in Südafrika ist zwar in erster Linie gegen Transvaal gerichtet, zugleich aber enthält sie eine indirekte Drohung gegen unseren eigenen afrikani schen Besitzstand. Wenn mir dem Falle Transvaals erst einmal ganz Südafrika ln englischen Besitz übergegangen ist. sitzen wir mit unserrm ostasrikanischen Gebiet elendiglich eingekeilt zwischen England Im Norden und England im Süden und dazu kvmn» von Westen vermehr und mehr zur englischen Filiale hkradsiukeuoe Kongoslaat. Daraus erhellt, welche koloniale Lebensfrage es iü, un« ist, daß nicht nur die Unabhängigkeit Transvaals gewahr, bleibt, sondern auch »nie, osi- und südwestasrikanisches Schutzgebiet mit anSretchenden Strritkiäfien belegt wird, sowie daß wir z» einer maritimen Machtenisaliung gelangen, dir den Engländer» wenigstens die Lust verleidet, uns zur See einfach ol- verächtliche Masse zu behandeln. Wie dir Dinge jetzt liegen, sind wir geradezu zur Ohnmacht und Unlhäligkeit verurtheilt und können in der Hauptsache nur aus die erfolgreiche Mitwirkung der gelammter' gegen England Interessirtrn kontinentalen Diplomatie, sowie in letzter Linie aus die Tapierkeit der Buren rechnen, wenn wir unsere Stellung in Südafrika erfolgreich vertheibigen wollen. Daß man in Transvaal nach den Vorgängen zu Anfang des Jahres IM mehr von unS erwartet hat, liegt aus der .Hand. Es ist daher auch nach Loge der Sache gar nicht unglaubhast, wenn neuerdings gemeldet wird, der Staatssekretär von Transvaal. LeydS. der zur Zelt in London wellt, habe eine Art von Nntciwersungscrklärung ln der Tasche, und diese Sinnesänderung Transvaals sei dem Umstande zuzuschreiben, daß die Unterstützung Deutschlands nicht den erhofften praktischen Werth gehabt habe. Damit stimmt eine Berliner Nachricht überein, derzusolge die dortigen leitenden Krctie in ihren Anschauungen über die Stellung Deutschlands z» einem eventuellen enqlisch-transvaaliichen Konflikt recht kleinmuihig ge worden sind, Alles infolge der Erkenntnis; der Unzulänglichkeit, an der unsere augenblicklichen Machtmittel zur See kranken Angesichts einer so beschämenden Lage, in der wir uns augenblicklich befinden, mußte sich der „deutsche" Rcichstai auch noch gefallen lassen, daß Herr Bebel bei der Berathung deS AuswanderungSgeietzentwursS vor dieser „Falle" eine „Warnung" erließ, weil eine Fiotten- vermehrung im Anschluß daran olS unvermeidlich vorauszusehen sei. Bei dem Centrum. aus das die Wvrte des wzialdemokratischen Führers vornehmlich berechnet warrn. sand er damit natürlich belkitwilliges Verftändniß, wenn auch Herr Dr, Lieber, um die Dekors zu wahren, eine gewisse formelle Unnahbarkeit gegenüber Herrn Bebei affekiirte. Ein derartiges nnqualisizirbares Spiel mit Sen hö uiten Interessen der Nation i,l ein hochgradiges patriotisches Aergerntß, an dem die Engländer ihre Helle Freude Huben werden, da« für uns aber nur ans's Neue die völlige Unhalibarkeit unserer gegenwärtigen parlamentarischen Zuitäude imt schmerzlicher Klarheit enthüllt. Ein weiteres bedrohliches Moment für die fernere Entwickel ung der internationale» Lage, soweit sie von dem gulen oder bösen Willen Englands abhängt, bildet die dorlige innerpolikischc Situation. Lord SaliSbary ist nämlich der Jingo- oder Kriegs- Partei im Lande zu pomadig in seinem Auftreten und es macht sich deshalb gegen ihn fthon seit einiger Z tt eine starke Strömung geltend, die ihn aus die Ausübung d,r Mftmterpräsidenischast beschränken und die Abtrennung des Porteseuilles des Aeußeren von seiner AmtSthättgkeii herbeiiührrn will Mit der Becwaitung der auswärtigen Angelegenheiten wünscht dic'e Richtung den „schneidigen" Mc. Ehamoerlain zu betrauen. Wenn die Verwirk lichung dieser chauvinistischen Absi bt gelänge, dann müßte man sich aus dem Kantinen, alle, Boraussi tu nach ans schlimme Dinge gefaßt machen, sowohl in Südafrika wie im Orient. Insbesondere dürfte dann von unserer Seite mit der mit Hochdiuck autge- aommenen Erneuerung der Beriuche zu rechnen sein, eil, engliich- sranzöiii hes Euiversrändriitz gegen die gemeinsame Po itik der drei Kaisermächte arisiuivielen. S hon jetzt lasse» untrügliche Anzeichen daraus schließen, daß Frankreich, durch aeichtchtti he Ettal) äuge» anscheinend unbelehri, in dein „CancerN der Mächte zürn Theil nach cngftftchen Noten spielt und daß Herr Hanotaux zwischen der von .entfernteren Hoffnungen" getragene» englischen ,Freundschaft" and demienigea polimchen Anschluß, den Frankreich die solidarischen Jiucresftn aller Kontinciilulma vre gegenüber England voczeichnen, in bedenklicher Weise hin und her pendelt. Fcrni<b,etb- nnd Acrmprpcki-'räkNchtr vom 7. Mai. * Berlin Dem Eenttalkomilö der deutschen Vereine deS Nöthen Kreuze- wurde nunmed, amtlich mugctkcilt, daß der Sultan dringend wünsche, die Pflege im Nttdizvolpilal der Ab- ardnuiig deS deulichen Rothe» Kienzes Hu üderiragen. Iniolge- oesien formirte das Eentralkomiiö die für den tücliichen Kriegs- tzhgnp'atz bestimmte Expedition neu. Die Leitung wurde dem Proftssm Hasse übertrage», der sich übermorgen in Begleitung eines OdmannS und zweier Pfleger des Rauhen Haules bei Ham burg nach Konstantinopel begiebk. Die ans den griechache» Kriegs schauplatz entsandte Abordnung wurde nach Bolo beiöroect Berlin Reichstag Pläsideni v. Buol khcilt mit. der Kaiser habe >etne vergleichenden Tabellen über den Stand der deutichen Marine in den Jahren >886 und I8!>6 dem Reichstage für dessen Blvtiorhek zuaeden lassen. Der Präsident habe zanäch» die Aufstellung dieser Tabellen vehuls Einsichtnahme seitens der Abgeordneten angeoidnet. Aus der TageSoldiuina fteht zunächit die dritte Berathung des Antrags Eoibur wegen Neuregelung der eftaß-lothnngilchen LandesauS'chutzwahlen, — Abg ColbuS (Elt.) iübrt auS: Werde auch dieser Antrag wieder vom BundeSrath adgrtehnt, dann solle es also dabei bleiben, datz die Eliaß-Lolhttnger Deutsche zweiter Klasse blieben, und dann dütte man sich auch ntchl wundern, wenn die Erbi terung der dortigen Bevölkerung »eige und daselbst die Sümpachien iür Deulictüand immer geringer würden, als sie vor dem Kriege waren. — Abg. Prriß zEb.i em pfiehlt ebenfalls den Gesetzentwurf, indem er die angebliche RechiS- losiakeit der Ehaß-Loihriiiger und namentlich auch der dortigen Presse schildert, unter Hinweis aus die neuerliche Unterdrückung zweier Blätter auS Anlaß von Artikeln über die Eeutenarieiec. — Geh. Rath Halley emgegnet, diese Aritkel hätien Haß und Ber- ach'una aepievtgi und Beietbtgungen gegen den Kaiser enthalten. Die „Elsässer PolkSzeitung". das Organ des Borrebne-s. habe geradezu Lftienigen »iS ehr- und charaktcttoS bezeichnet, die am 2T März »wein würden Die Regierung wnide nicht ihre Pflicht ihu», wenn sie da nicht einschttlle. Ebenso sei das nöihig gegen die nach Ausweis der Beruvle des Polizeipräsidenten aut Um'lurz gerichteten iozialdemottattschen Beilrrdungen in Eilaß- Loihrinaen. (Lachen t»i den So,»>lftemolraten.> — Abg, Bneb lso«): DaS Poftzeisyslem in Els.ik Lochttngen lei dasselbe wie unter Napoleon lll. Für die Uulrrdiückang der „Eolmarer Zeit ung" und der „Müihainener Bolkszeiiung' Hube es an ledem Grunde i gekehlt. — Abg. Bebel (Wz.) beichwcn sich über die Behandlung ^ der Soziaidemokraien in Elsag-Lolhttngen, Ihm sei es in Sitiß- bnrg unmöglich gemacht worden, seinen Wählern über seine Thäiig- keil Im Reichstage zu berichten, auch habe man ihn durch Geheim. Polizisten aus Schritt nnd Tritt bemachen lassen, Herr Halley irre übrigen«, wenn er meine, die Eenieuatteier habe den Bcisall des ganzen Landes gehabt. ES sei überhaupt sehr fraglich, ob die Frier nur den größten Theil des Volkes hinter sibhabe. Erbitte, voliieaenden Geictzentwuri anzunehmen, damit endlich der Zustand i tn Elsaß-Lo,'bringen, diese Schmach iür Dentschland, ein Ende nehme. <B iiall linkS.s — Geb, Nald Halley bestreitet, dak cs ! Benel durch die Thatigkeit der Straßburger Polizei unmöglich gc macht worden iei, dort Versammlungen abzuhatteu — Ter Geletz- . enlwurf EoibuS wird gegen Konservative, ReichSparteiler und den ! größten Theil der Nauonalliberaien angeiwmmen, — Es wird w< ^ dann die zweite Beiathung des vom Abg v, Kardors und Genossen i einaebrnchten M a rga r i n e g e i e tz - E n > w nrl cs ioriuefttzi. Am !2, und 3 April halte sich die Äeschttiyunsahigkeit des Hauses er geben bei Abttimmung über die gie>chla»tendcn Anträge pon Plötz und v. Gamp (ReichSp j: die in dem Ge'etzeniwnrs enthaltene nnd von der Kommission gestrichene Beitimmling wieder heruisiellen, nach der in Orten von bei«» oder mehr Einwohnern die Verkauis- räume iür Margarine und Butter getrennt sein müssen. Tie namentliche Abstimmung hierüber wird wiederholt, sie ergievt An nahme de- Antrags Plötz und Ncnvssen mit >12 gegen IM Stim men. Dafür stiminlcn die Konft'ivattven mit Ausnahme von v Buchka, die Reichspartei mit Aas» >hme von Mecbach und Müller-Harbura, die Aittiscmften m>! Ausnahme von Klemm- Dresden, das Centrnm mit Ausnahme von Trimborn. Wenders, Fritzen, FuSungel. Hiimann. ferner die beiden anwesenden Polen, die 'Nationalliberalen Biankenhorn. Ottoia und Huche, von den Elsässern summte nur Eoibus und zwa> mit Nein, ebenso die beiden Welsen Hodenberg und v, Olenhusen, Sechs Abgeordnete enthielten sich der Stimmabgabe, darunter Schulz-Lupitz, v. Stumm und v, Bcinitorff-tlelzen. — 8 7 der Vottage, der von der Kvm- mftsion unverändert angenommen tsl. ordnet die AnzeigepsUchl m iür Denjenigen, der Margaltiiekäie oder Kunstspeiselett gewe,bs- mäßiß he,stellt oder vertreibt. — Abg. Wurm ttoz.s beantrag,, die Anzergepflicht auch aus den Prodazenlen und Vettieiber von Butler auszudehnen. — Abg, v. Plötz wldettprichi dieiei» Ant,ag. Man könne die kleineren Biltierplvduzenlen. die nur ab und z» etwas Bniler verkautten, nicht »öthigen, die« anzumeiden, — Siaais- iekreiär v Böuicher sieht keinen lechttichen Zweck de« AnuagS ein da das Gesetz keine Bottchriften über Piodulkivn und Ver hieb von Butter anvrdne, auch 8 8 gewähre ocr Polizei nur die Revisionöbesugniß bezüglich der Räume mit Butter-Inhalt, um zu revidiren. ob nicht veiboiSwidrig Butter mit Margarine ve,macht werde. Der Antrag Wurm wird abgelehnt. Der Rest des Ge setzes wird debattelos angenommen. — Morgen: Dritte Lesung des Auswanderungsgttetzes und oes Margattnegeietzes. Berlin. Der Reichskanzler ha, für Mittwoch Einladungen zu einem größeren dipiomati chen Diner ergehen lassen. — Der sächsisch, Legatioiisjekretär v. Stieglitz ttt von leinem scchSwöche,»- iichen Urlaub aus Italien zurückgelehrt. — Omttüs wird mtt- geiheift, dak brr Frage der Wieberauinahme der Insliznovelle zwar innerhalb der Parteien erörtert werde, regiernngsttitig sei man jedoch noch nicht mit ihr beschäftigt — Das Abgeordneten haus setzte die Berathung des KnltusetalS sort. Zu dem Titel „zur Verbesserung der äußeien Lage Ser Geistlichen aller Bekenn! niste b /r Millionen" wurde ein Antiag der Konservativen angc nommen, wonach diese Mittel behuiS G> Währung v.ai Ausbester »ugSilttagen an bestehende Pfarreien und von AlterSzulagen an Piarrer wesentlich erhöht und in einer festen Summe oe» geord neten Organen der evangelischen und der katholischen Kirche zur eigenen Verwendung nach bestimmten staalsgeietzlich srsiznstellenden Grnndiätzrn iiberwieien werden. Bei dcm Medi zinalwesen wünscht Abg. v Werbcck die Berusung eines Homöo pathen in dir Minislerialinstanz. Dr. Eckeis dttchwerle si d »bei die Kurpfuscherei des Schälers Ast und fand es btiremdlich. daß die StaalSanwailichasi noch nicht die Anklage wegen Betrugs gegen Ast erhoben bade. Dem Uebel der Kurviulcherei könne gründlich nur durch die Bestimm»"» abgehvlsen werden, daß die Ausübung der Heilkunde gegen : >igelt Aerzten gestattet sei, Virchvw veu„e>o>gte Gewerbeireiheit. Weiteiberalhung morgen. Siettln, Heute ertolgie aui der Grünen Schanze in der Wobniing des rittsiichen BicekoninlS Kappert bei der R paratur der Gasleitung eine furchtbare Explosion. Fiins Personen wurden schwer veiletzt, darunter zwei Dtenitmävchen tödt ich. In dcmielben Haulc eriolgte eine Stunde später, rin Stockwerk höher, durch doityin gezogenes Gas eine zweit« Explosion, wobei ein Arbeiter ichwer veiletzt wurde. Wien. In der heutigen Sitzung deS Abgeordnetenhauses erhob sich ein beispielloser Sturm der Enttüstung. als de> Justtz- minister in einer Rede bemerkte, die Antragsteller wegen der Minitteranklage hätten ihren Antrag selb» nicht ernst gemeint Der Minister konnte nicht weiter reden, die Sitzung mußte nnier- tnochen werden. Während der Nnicrbrechnng tand eine Berathung des Kabinets statt. Nach Wiederaufnahme d r Sitzung wieder holte sich die gleiche Scene, iodaß die Worte des Iuilizmiiiifters unverständlich blieben. Später brachte der Präsident die vom Iustiznttnister abgegebenen EiklSrnngen zur Bcrleiung, Der Prasi dent laS: „Die Aeußernnaen. die ich gethan habe und auf Grund welcher Sie mich an der Fortsetzung meiner Rede hindctten, grün den sich aus meine AufsassunH, daß es sich bei den Anträgen, die in Verhandlung stehen, lediglich um eine parlameuiariiche Taktik gehandelt habe, wobei es mir selbstverständlich nnyl beigekommen ttt. durch Wiedergabe dieser Auffassung eine Partei beleidigen zu wollen." D iraui endlich trat Ordnung ein, und es wurde tn der Tagesoidnung iorigetahren. Karlsbad, Seil halb 4 Uhr steht daS Hotel „Große KönigSv>lla" ii Flammen, Halb 6 Uhr sollten der veizog von Sach'en'-Ailenbllrg und Prinz Alb echl von Preußen in derselben rintreffen. «Ihre M.nestät Königin Carola wohnt in dem Hotel „Schöne Königin".) Paris. Für etwa 20 Opfer oes BcandnngiückS vom Diens tag wurde heute 'Vormittag in verschiedenen Kirchen TcauergotteS- dienst abgehalten In den Klrrven und ani den Straßen, durch die sich dcr Trauerziig bewegte, war eine ungeheure Menschenmenge angeiain »eil, die tiefe Bewegtheit kundgab. Rom, Kammer. Aus Antrag di Sandonito'S. den der Finanzminister Namens der Regierung nntersrützte, wurde be schlossen, die tiejc Anttieilnahme der K immer und des Landes an dem Uagiück in dem Panier WohlthätigkeitSbazar zum Ausdruck zu bringen, R o m. Der Herzog von Anmale ist »u Cuccio aus Sizilien. a'S er die N chrichi von den, Tode der Herzogin von Alen^on erbirit, plötzlich un Herzschlag gestorben. Er verschied nach einer wenige Mimiken andauernden Krisis, ohne zu leiden. Seine bei ihm weilende Schwester, die Herzogin Elemeniine von Coburg, ist schwer erkrankt. nur de» approbiclen dagegen die ärztliche 'ruyqgi pan lloyousr^z agsaounnog 'agsao)vyoj>j 'gz az-, -aonul.n/ 'llügueg llsrzaoaz - TW "«VM T
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