Dresdner Nachrichten : 14.10.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189910141
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18991014
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1899
- Monat1899-10
- Tag1899-10-14
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- Dresdner Nachrichten : 14.10.1899
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lve»«o»sebüdr »I, «miolüUk von «nkllndlgUliaen kür die naMe N«immer eriolat t« der Liauvtaeichatloslclle, Manenrü. SS. u. in dk» ?!kdc»l»nia>,mci,cllcn v. von«, ß bis S ulir Nachm. Smmiaas nur Niariciisir. ss v. N-'/.i UklrMittag». Sl n z e t a e n t a r i f. Die Nvaltige Gr»»d»c!le ica »Tilbcm isÄHAniilndmimacuauiderNrivac- ieite Zelle?0 Pi. :Dovt>ellrile..»mcrm Ltrim" 'Eingela„dt> «Pi. Nnind- -eile iür Monlaae oder nach Ncinaoen ko Lia- "ur Kamiliennachricklen ic.t. de», so Dl ^ AnSwartiae Auiträre nur aeacn Vom»Sbc,abIu,„. Bzlegblailcrweio. m roPt. beircknet. Vül Rückgabe einaclandtcr Schrcit- iliicke kettle Verbindlichkeit. Fernlvrechanschlub: »«,« I Nr. 1t Nr. L"NS. Lie Dresdner Nachrichten crichcinen " täglich Morgens. 8tr«ur>ut- IVüIim»8eIiinen 44. Jahrgang. empüMt H. 4Ärv«»«in»i»i», MklNÄsclüneQ-I'Ldrilc Vorlaut ia I »krrk: l-f«»8<leu. rktrsikk« 26. ^trieseoerstr»,»« l8, ^'»l8«»n»»»lli»8tru»i»ip 5 unO Vl8m»ri0t8fr>8»e 2. ÜWÜoM Tele. Nachriil «r.-Adresiet am, Dresden. CoNiotoraut ^ s 8ees<rs»»« ^lo. 4. ^ t — ß Ltrümvle >: .«rseeir ^ 8t»SVl8 > üsllcksvlluko > ^ Hei dst -HH aU«arvll.!' T Lote»rvoxv. x 8 ^ W» W, I»!l» Wt s — k'. irvtliev — Mr Orima-Kammgarn- ffrrsirilcatn. — Rrurchukoit,. ^ AM- Vorsamlbans für blatorlnl rnr Kald-itllomiolinnn von lenüpfnrkojtoo -MA ßBk" n»ok »Ilkevrlltrton .^lsllio-lnn nl.8 Nan'!ttr>)vit für vitM'M. dMG ^ L.öölirnes ! I notnsvLai-tsnsci,laues, > ^ HÜLMPL, N'lmeillmmti'.U i: ASO I^a, >!»«>, illeelellllütv l 'WO 6>e«8o chrisvalil in '.egsarsn, ealvn, jnr'rre > xarmr en ildameo- »7 ^ kiiiten ru btlU»Ltk: krsiLLN. llrassa -Vusnabl in 'kmusr hüten. 5^ iH llrnarbertun-r von Ilüts» rvircl bereitnillixst anrzsnommon. 7t. ^»8vsrlrs.nk üüiiiintlicller kk. Ineliv, Kueli8liin8». s'illvt«t-8t«tke K N W«88k -«»»»-«»-o--»»»»,-»—20"/o Rabatt von äoa bisberiZen ?rol86ll. ». 1.1.n? 20 Llni ion8tr»88v 20 (3 Raben). lliiiin^nl'' Internat. Möglichkeiten. Hoinackrichte», Standehausbau. Landesvbstbanvcrcin, iffl I-» ,»0 V» Stadtverordiietensibung. „College Cranivton". Eugen Holiday, tkclirergeiangverein. Mutlimasil. Witterung: Trübe, Niederschläge. ronuilllend, 14. Oktober 189S. WülsitilllböMitMkiits zu 28 Pfg. beginnen mit jeder Sonnabend.Nummer und müssen daher bei der Hauptgeschäftsstelle, einer der Annahmestellen, eitlem Austräger oder Kommissionär spätestens bis Freitag Mittag bestellt werden. Internationale Gefahren und Möglichkeiten. Tie englische Politik ist, wie versichert wird, eifrig an der Arbeit, um die Kontinentalmächte von einem Eingreifen zu Gunsten Transvaals obzuhallcn. Die Glaubwürdigkeit dieser Nachricht bestimmt sich nach dem Umfange der wcitergreiscnden Schwierigkeiten und Gefahren, die der englischen Weltstellung aus dem von de» Londoner Machthabern frivol hecaufbeichworenen Kriege in Südafrika zu erwachsen drohen, und hieran gemessen, erscheint allerdings die Wahrscheinlichkeit sehr groß, daß zur Zeit in London krampshaste Anstrengnngen gemacht werden, um die perfide diplomatische Hinterhand, die England seit Alters her so trefflich zu bethätigen versteht, hier und dort und überall spielen zu lassen. Die hauptsächlichste Gefahr, inii der das großbritannische Inselrcich bei der jcßigcn Krisis zu rechnen hat, wittert von Indien heran und zwar in Gestalt der panislamitischcn Bewegung. Tic Propaganda für den Panislamismus, d. h. für die Unterwerfung der Muselmanen aller Länder unter die religiöse Lberhoheit, das Khalifat des Sultans, nimmt >» Asien immer greifbarere Formen an. Um welche „nsehnlichen Bevölternngsmassen cs sich dabei handelt, beweist die Thatsache, daß die Zunahme der Muha- mcdaner in Britiich-Jndien allein in den letzten lO Jahren rund 7 Millionen betragen hat. Ferner fanden in derselben Zeit drei Millionen Bekehrungen zuni Islam dort statt. Die zahlreichen Ucbertlitte zum Islam werden namentlich gefördert durch das agitatorische Treibe» verschiedener islamitischer Sekten, die einen ganz gewaltige» Fanatismns entwickeln und in ihren Predigten uiiailsgesctzt die Nvlhwendigkcit betonen, dgß das Banner des „heiligen Krieges" wider die Ungläubigen, d. h. die Engländer, entfaltet werden müsse. Dazu geht unter den indischen Eingebore nen die Sage, daß mit dem Ablaus dieses Jahrhunderts die eng lische Herrschaft über Indien durch einen allgemeinen Ansstand endigen werde, und kundige Beobachter indischer Zustände und Gepflogenheiten wissen sogar von gcheimnißvollen Zeichen an Bäumen und Wegen zu berichten, wie sie auch der großen Scpov- Erbebung in den 50er Jahren vorausgingen. Weitaus das bedroh lichste Moment dieser Entwickelung ist aber die offenkundige Unter stübung, die der panislamitiichen Bewegung von Seiten des Sultans zu Thcil wird. Schon seit längerer Zeit werden in Konstnntinvpcl gemeinsame Bciatbnngcn der geistlichen und welt lichen Bebörden über die geeigneten Mittel zur Förderung dcS Panislamismus gepflogen und zablreiche Agenten gehen sortgeseht nach Asien und Afrika ab. um die dortigen von Muhamedanern bc- wobnten Gebiete zu bearbeiten. Gerade die vom Sultan bc- thätigle Hinneigung zu dem panislamstiiche» Gedanken hat das allgemeine muhamcdaniiche Solidaritätsgcsühl mächtig geweckt und belebt, iodaß sich England letzt in Indien vor Verhältnisse gestellt sieht, deren eventuelle Rcflexwirkungcn im Falle des Ausbruchs von Unruhen gar nicht zu berechnen sind. In Rußland versolgt man die wachsende Agitation zu Gunsten des Panislamismus mit dem begreifliche» satten Behagen, das ein Nebenbuhler Englands von so ausgesprochenem Interessengegensatz nothwendig empfinden muß, wenn es bei dem großbritannischcn Allerwelts-Unruhstiftcr im eigenen Hause zu brennen beginnt. Die russische Presse erklärt, es spreche für die politische Schulung der indischen Muselmanen, daß sie de» Konflikt zwischen England und Transvaal mit der größten Ausmerkiamkeit verfolgen und be deutende Ergebnisse für Indien von ihm erwarten. Zugleich wird mit unverkennbarem Hohne daraus hingcwicscn. daß man sich in Indien daran erinnere, welche Mühen es England noch vor zwei Jahren gekostet habe, den Aufstand der Afridis zu bewältigen, und wie dies schließlich nur aus dem Wege eines für England nicht gerade ruhmvollen Kompromisses mit den tapferen Berg stämmen geschehen konnte. Endlich wird mitgetheilt, der indische Generalstab halte die von London aus verlangte Abgabe von Truppen sür den Kamps in Südafrika für sehr gefährlich und sei der Ansicht, daß die indische Miliz nicht die Macht habe, allein die Ruhe in Indien ausrecht zu erhalte». Gleichzeitig kommt aus Afghanistan die Nachricht von einer Schreckensherrschaft des Emirs, der in Geistesstörung verfallen sein toll. Wie dem auch sei. jedenfalls besagt die Meldung genug, um den Londons Machthabern klar zu machen, daß Rußland jeden Augenblick auf dem Sprunge stekt. um etwaige Schlappen Englands in Süd afrika an der indiich-asghanislaniichen Grenze auszunützen. Ferner behauptet eine a»S Madrid verbreitete Version, daß der russische Minister des Auswärtigen. Graf Murawiew, eine Sonderabmach- ung zwilchen Rußland. Frankreich und Spanien angeregt habe zum Schutze der Meerenge von Gibraltar gegen eine etwa von England beabsichtigte Sperrung. Endlich liegt auch die Wahr scheinlichkeit in der Lust, daß Rußland sich die günstige Gelegen heit zur Aufrollung der Dardanellen-Fragc nicht entgehen lasten werde, da cs ihm heute mehr als je darauf ankommen muß. ans dem Zustand der Geschlossenheit des Schwarzen Meeres herauS- zukommcn und sür seine dortige Flotte den Weg in's Mittclmeer und nach Ostastcn frei zu habe». Alle die angedentelen Gefahren und Möglichkeiten sind keine bloßen Hirngeipinnite. sondern Entivickcliingsmomeiste von real- volitiicher Bedeutsamkeit, mit denen die Londoner Drahtzieher in der gegenwärtigen Krisis rechnen müssen, und zwar um io un mittelbarer und ernstlicher, ie weniger günstig sich die Lage Eng lands nui dem südafrikanischen Kriegsschauplatz gestaltet. I» dieser Verlegenheit greift man in London zu den, alten Mittel, das Jahrhunderte lang den Briten aus icder Fahr und Noth herans- geholien hat: man sucht in periider Weste die kontinentalen Brächte an einander zu hegen, um dadurch eine geschlossene kontinentale Politik iin antiengliichen Sinne unmöglich zu machen. Zn dem Zwecke ist zunächst das samoie afrikanische Theilnngsgerüchr in die Welt geletzt worden, demzufolge Deutschland als Preis sür seine Neutralität im Transvaalksieg die portugiesische Besitzung Angola und die Neger-Republik Liberia erhalten haben soll. In Frankreich ist bereits ein Theil der Presse ans das englische Manöver binein- gesnllcn und gicbt der Äebanotnng Ausdruck, daß Deutschland einen Keil zwischen das »ranzösische Einstnßgebiet im Sudan treiben wolle. Aus einen weiteren von London aus lsinaehaltene» Köder haben die Franzoien ebensalls bereitwillig aiigebissen. In diesem Falle bandelt es sich um die englische Unterstellung, daß Rußland infolge der Konzessionsertbeilung zu der Bahn durch S»r!e» bis Bagdad an ein deutsch-französisches Spndiknt wegen seines Einslnsies in Persien beunruhigt sei und deshalb gegen Franlrcicb sowohl wie gegen Deutschland Mißtrauen gefaßt halte. Die französische Presse nimmt das sür baare Münze und regt sich deshalb gegen Rußland auf. Bei dem französischen Berkalten scheint der Aerger darüber vorzuwiege». daß die englischen Theil- lnigsgerüchte blos Tentschland und Rußland etwas zueikeiinc». Frankreich dagegen leer ansgehen lassen. Durch iolche rafsinirtc Verhetzungs-Manöver, deren im weitere» Verlause der südafrika nischen Ereignisse sicherlich noch eine ganze Kette zu erwarten steht, lucht England jetzt seine Zwecke ans dem Kontinent zu fördern: Beweis genug, daß den Londoner Goldattieii-Miiiistern das Feuer der unliebsamen Tsiatiachen bereits auf den Fingernägeln brennt. Blau darf annebmcii. daß die auffällige Verzögerung in den eng lischen Kriegsvorbcreitnngcii. die dem Erlasse des transvaalischcn Ultimatums lmmiticlbar vorher ging, mit eine Folge der be drückenden Erwägungen gewesen ist, drc sich den brutalen Macht habern an der Tbenste noch im letzten Augenblick ansdrängtcn an gesichts der schweren möglichen Koiisequcnzen des von ihnen an- gezetteltc» frivolen Blutvergießens Tie führenden kontinentalen Staaten würden ein höchst blamables und miserables Schauspiel geben und wahrhaftig den Namen von „Großmächten" nicht mehr verdienen, wenn sie trotz der längst ansgereiftc» Erkenntnis; des englischen Jntrigiiem'piels noch einmal den Engländern de» Gefallen thäten, sich gegenseitig in die Haare zu fahren, um dem verfiden Albion die Rolle des sich freuenden Dritten zu überlassen. Soweit wir bcthciligt sind, muß cs ja unserer Diplomatie ein Leichtes sein, die Franzose» davon zu überzeugen, daß mir gar nicht daran denken, ihnen in Afrika m die Quere zu kommen oder sonstwie die bisherige strenge Loyalität unserer Politik gegenüber Frankreich zu verleugnen. Wie steht eS aber mit dem denlsch-rnssiichen Velhältniß? Das ist eine Schicksalsfrage, deren Beantwortung leider zur Zeit nicht in so klivver und klarer Form möglich ist, daß alle Zweifel über die volle Wahrung unseres nationalen Interesses bei der Gestaltung unserer Beziehungen zu Rußland ausgeschlossen wären. Verschiedene Alizeichen — u. A. die anfflillend kühle offiziöse Behandlung des russischen Kasierbesnchs in Dnrmstadt und das Ausbleiben einer Begegnung zwischen Kaiser Wilhelm und dem Czaren — scheinen leider daraus hinzndentcn, daß der Draht nvische» Berlin und Petersburg, wenn auch nicht zerrissen, jo doch gelockert ist. Die nationalen Politiker der PiSmarck'ichen Schule muß diese Wahr nehmung mit schwerer Besorgnis; erfüllen. Gerade jetzt, wo das alte englisch'' Jntrigneiffpiel anläßlich der südafrikanischen Krisis auf's Nene mit Mmbt entsetzt, ist ein engeres Zusammengehen Deutschlands mit Rußland mehr als je von Nöthen. Mögen darum die Konsuln sehen, daß der Staat keinen Schaden leidet! Das Abrncken von Rußland bei gleichzeitiaer Anbiederung mit England wäre ein nationales Verbängniß schlimmster Act, vor den; der Geist unseres Bismarck uns bewahren möge Fcrnschrcili- und Ferusprrch-Berichte vom 13. Oktober. * Land v n. Reuter's Bureau meldet aus Ladhsmith vom 13. Oktober: Die Tmvven des Oranje-Freistaats rücken in einer Entfernung von 38 Meilen über den Tinlwa-Paß vor. 70 berittene Jäger wurden zur Verstärkung der Kavallerievorposten abgesandt. * London. Das Kriegsamt erhielt folgende Depesche von dem Obcrloinmandireiiden in Kapstadt: Ein gepanzerter Zug aus Maseking. mit 2 Siebenpfünder-Gcschützen, von hier nach Ma'eking abgesandt. wurde in der lebten Nacht bei Kraal Pan aiigegriffen: augenscheinlich waren die Schienen entfernt worden, iodag der Zug entgleiste. Die Boeren richteten eine halbe Stunde lang Geschütz feuer auf den Zug und nahmen ihn sodann. Die telegraphische Verbindung nach Maseking ist in Kraal Pan unterbrochen. Ans Maseking wurden die Frauen und Kinder »ach Kapstadt gesandt. Die beiden Geschütze gehörten der Kapkolonie und waren leichte Geschütze alten Modells. Einzelheiten über Verluste an Menschen leben sind noch nicht eingegongcn. "Kapstadt. (Reuter-Meldung.) Alle Personen, welche sich in dem abgesangenen gepanzerte» Zuge befanden, wurden, mit Ausnahme des Lokomotivführers, gefangen genommen. Berlin. Der Kaiser besuchte heute Vormittag die Bild- hauer-AtelicrS der Professoren Ebcrlern. Vrömcl und Kraus und besichtigte dnielbit Gruppen sür die Sicgcsnllec. Bei dreier Ge legenheit äußerte er: „Ich glaube kaniri, daß eine andere Stadt io viele und mannichfanrge Talente bei vieler Aufgabe hätte in's Feld führen können, wie dies Berlin gcthan hat. Als Ich meinen Plan bekannt gab. meldeten sich nicht weniger als 350 Bildhauer, on denen Ich dann 32 auSwählte." In dem Atelier des Malers hling besichtigte der Kaiser die von ihm bestellte Darstellung einer Scene aus der Schlacht bei Hoheirfriedberg: Angriff anhalti- nischer Regimenter gegen einen Snmprwald. der von Sachsen und Oesterreichern vcrtherdigt wird. Weiler besuchte» der Kaiser und die Kaiserin gemeinsam das neueröffnete Kolomalmnserim am Lehrter Bahnhof. Der Kaffer sprach sich sehr anerkennend über dir Ueliersichtlichkcit der Sammlung aus und wünschte, daß insbesondere >die «chüler dahin geführt werden, um einen Begriff von unseren i Kosmrierr zu erhallen. Mittags empfing dann der Kaffer den Gesandte» der Republik Haiti Dalbemar irr Antrittsaudienz, sowie den irerieriranliten Oberpräsrdenten von Poren und den bisherigen ! Oberpräsidenteli von Polen v. Wilamvwib-Möllendori. -- Prinz , Eitel Fritz erhielt von der König!» Wilhelmina der Niederlande !das Gwßkrerrz des Niederländischen Löwenordens mit Stern und ' Band. Ter Kaiser hat der» niederläridiiche» Minister des Aus j wärtigcn de Beaufort und dem niederländischen Gesandten am 'hiesigen Hofe Jonkhecr TetS van Goridriaan den Rothen Adler-Orden 1. Klasse verliehen — Tie Novelle zum Unsallver ! sichernngsgeictz wird vernnrthlich den, Brrirdesrath erst nach Neu jahr zugeheli. Zur Zeit unterliegen die vomRcichsamt des Innern arrsgcarbeiteten Abänderungsvorschläge erst der Begutachtung des vrerrtzischen Staarsminsiierinnis. welches heute unter Vorsitz des j Fürste» Hohenlohe eine Sitzung abhielt, an der auch der aus Hannover znrückgekchrte Finanzniinister v. Miarrel theilrrahm. Berlin. Die „Nordd. Allg. Zta." schreibt irr offiziösen ! Lettern: Wir haben bisher von der Zertrrngsschde, welche sich j zwischen politische» Blättern der verschiedenste» Richtungen über ! eine angebliche Krisis innerhalb des Staatsmrnistcrrums eirtjpoiineii ' hat. keine Notiz genommen ans dem einfachen Grunde, weil nach ! unseren zirvcrlcsisigeir Informationen über die schwebenden Frage» unserer inneren Politik Meinungsverschiedenheiten im Schooße vcS ! Ztaatsministeriums überhaupt nicht bestehen. Wenn einzelne. ^ Zeitungen aber jo weit gehen, zu behaupten, der Direktor des ! Litterarischcn Bureaus des StaatsministeriumS, Geh Regrerungs- ' rath Dr. v. Faick habe im Auftrag des V'rccvräsidenten des TtaatSministeriirms allein oder iu Gkineirsichask mit einen! Anderen die Redaktion der „Reuen Prenßiichcn Zeitung" ausgesucht und daselbst vergeblich Erklärung abgegeben, so erscheint es doch ge boren. weiterer Legeirdenbttdung entgegeirzrrtreten An der ganzen Nachricht, deren tendenziöse Nnwahrbert übrigens von einiger maßen nrtbcilssähigcrr Blättern leicht hätte erkannt werden können, ist selbstverständlich kein wahres Wort. — Die „Krcnzztg." kvirstatirt. daß die zahlreichen aus London herüberkorinneirdeii Gerüchte und Erzählungen über eine denrriächstige Reffe des Deut schen KasierS »ach England nur Gerüchte ans englischen Quellen sind. Nach älterer Erfahrung wird der Engländer immer dann besonders enivtängüch für deutsche Freundichast. wen» anderswo die Schwierigkeiten für ihn sich mehren. D>c deutsche Reserve gegenüber der Transvaal-Angelegenheit möge den englischen Interessen wenig entsprechen, und wenn man sic thatsächlrch auch nicht umgestalten könne, io wäre doch der Schein einer deutschen Billigung des englische» Vorgehens in Südafrika schon werthvoll. Und so sollte der Besuch des deutschen Kaisers als erwünschte' Folie dienen, als ein Beweis, daß Dcrrffchtands Politik mit jener Großbritanniens in Südafrika nicht irr direktem Widerspruch stehe. Zweierlei erhofft man u. A. dadurch: eine Erkaltung des rrrisisch- dentiche» Verhältnisses und die Schädigung des TentichthumS in Südafrika, vor dessen einst vielleicht dort führender Rolle in London heimliche Sorge herrscht. — Zu den in London verbreite ten Gerüchten, daß die aegenwärtig vor Lissabon befindlichen eng lischen und dentichen Escadres sich von dort gcineiisichaftlich nach der Delagoa-Bai begeben würden, konstatire» die „Berl. N. N.". vor Lissabon befinde sich kein deutsches Schiff, geschweige denn ein deutsches Geschwader. Auch wäre Derilschsand leider gar nicht in der Lage, ein solches in die Delagoa-Bai zu senden, wo wir übrigens nichts zu suche» hätten. Die Meldung ist wohl als ein Ausfluß der Londoner Bestrebungen anzrisehen. Deutschland Transvaal gegenüber als im Kielwasser der englischen Politik be findlich erscheinen zu lassen. — Z» der vom „RcrchSanzerger" amtlich veröffentlichten Rede deS Kaisers anläßlich des Besuchs an Bord des Kreuzers „Kaiser" bemerkt die ..Deutsche Tagesztg.", sie müsse dringend davor warnen, innerhalb der Geltungsdauer des Flotkerrgeictzes neue Flotteirsorderrnrgcn ohne irmnittelbaren Grund und Zwang zu erbeben, obgleich durchaus nicht zu verkennen sei. daß in vielen Kreisen des Volkes die Stinrninna für die Flotte günstiger geworden sei. Die Stimmung würde aber sofort wieder crbslancii. wenn man mit unzeitgemäßen und übertriebenen Jvrdcr uiigcn arr den Reichstag berankrekcn wollte. Sie würde noch günstiger werden, wenn man endlich arffhörcn wollte, die Noth Wendigkeit einer Flotte mit der Nothwendigkeit der Getreide- Einsllhr und einer übermäßigen Ausdehnung der AuSfrihr-Jndirstrie zu begründen. Zur Begründung genüge vollkommen unsere Wclt- stelliing, iliiserc Weltmacht und die Nothwendigkeit einer klaren nnd kraftvollen Kolonialpolitik Zn Brsmarck's Zeiten habe inan übrigens trotz einer viel kleineren Flotte niemals ähnliche bittere Ersnhrrrngen gemacht, wie inngst r» Samoa und Südafrika. Wenn das denpche Volk, schließt die „Tagesztg.". in nnierer auswärtigen Politik wieder de» großen Bisrnarck'sche» Zug bemerkt, wenn cs sieht, daß mir aus der» gefährlichen Kielwasser Englands wieder herariSgekonimen sind, wenn es erkennt, daß »ran mrcder allerseits sich dessen bewußt geworden ist. wo die Wurzeln der deutschen Kraft immer gelegen haben und immer liegen werden, wenn es die Abkehr von der unseligen Eavrivikchcir Politik deutlich empfindet, dann, auch nur dann wird cS bereit sein, z» seiner Zeit, d. b. »ach Ablauf der vereinbarten Dauer deS letzigcn Flotle»- velgroyerniigsvlancs das für eine weitere Stärkung 'einer Kriegs macht zu bewilligen, waS Deutschlands Macht und Ehre erheischt. Berlin. In der heutigen Verhandlung gegen die Vorstände des „Klubs der Harmiojen" bekundete der Schneidermeister Schwarz, daß er für die Familie b. Kracher seit langer Zeit arbeite. General v. Kröchet habe ihm einmal nahegelegt, daß er seinem Aelteste», der ihm Sorge mache, weil er spiele, zum Griten rathen möge. Im Vertrauen habe der alte Herr dann lnnzugcsctzt, daß er ja schließlich im Nothfalle bezahle, daß der Sohn aber nicht ohne Weiteres darauf pochen solle. Einige Zeit darauf sei der Angeklagte v. Kröchcr mit seinem Bruder bei dem Zeugen ge wesen und habe ihn in großer Aufregung bestürmt, ihm 2000 Mk. zu leihen, da er Svielverlriste gehabt habe und seinem Vater jetzt nicht komme» dürfe, weil er diesem erst kurz vorher gebeichtet und quasi das Versprechen gegeben habe, nicht mehr zu spielen. Da dem Zeugen nahegelegt wurde, daß sich eventuell der Angeklagte v. Krockier eine Kugel durch den Kops schießen müßte oder der Vater an gebrochenem Herzen sterben würde, so Hut der Zeuge die 2000 Mk. hergegcben und m zwei Raten zurück erhalten. Obn-
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