Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.11.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011109014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901110901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901110901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-11
- Tag1901-11-09
- Monat1901-11
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.11.1901
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1017 - 10« - mir. und selbst wenn sie e» nicht wäre, aus die Dauer kam, mir Keine widerstehe«, «der nun gute Nacht, wir müssen in - Bett." In dieser Nacht schlief Lämmchen ganz ausgezeichnet, und am andere« Morgen »ahm der Dienst ans dem Manvverfelde ihn völlig ,n Anspruch: all d,e Dragoner aber »ach Siidera» zurückritlen. desiüruiten ihn wieder allerhand »sorgen und Bedenken und »or dem ersten aisi.uellen Zusammcnlresfe» mit der Familie graute ihm mehr denn ze. Besonders peuiliä! war eS ihm. an die Hauchrau beianzugeyen nnd >>ch wegeu seines aestrigeu Fernbleibens bei ihr entschuldigen zu i»ilssen, er war bei aller Schüchternheit dach zu fehl siavaüer, uni ein Gebot der Höflichkeit au her Acht zu lassen, und da er es nicht iui lehle» Augenvlick angesichts der ganzen Gesellschasl erfüllen wollte, lieh er sich ichon eine Vlertelstunde vor Tisch bei Frau r>. Twiclendorf melden. Er wurde sofort angenommen und traf zu seiner groben Erleichterung die Dame allem. Auch ihr schien das «et., a löte willkommen zu sei», denn sie bearüßtc ihn mit besonderer Herzlichkeit und hals ibm unk vn-leni t^eichick über die erste Befangenheit hinweg. Uebrigens hatte sie etwas Männliches in Erscheinung und Wesen, dos ihn zuerst lebhaft frappirtc, und der dunkle Flaum auf ihrer Oberlippe war so stark, daß mancher Jüngling s«e darum beneide,» konnte. Nachdem sie kurz ihre Theiluahme an dem fatalen kleinen Zwischenfall, wie sie eS nannte, ausgesprochen hatte, versicherte sie ihm, dab die Einquartierung für ihr Haus eine Last, sondern nur euie Freude sei und lenkte dann die Unterhaltung aus feine Kameraden, insbesondere auf seinen ebenfalls lUl schlosst liegenden Schwadronsches, den »iiimeiller >> Wach! Sie rühmte seine Liebenswürdigkeit, fein schneidiges, gehaltvolles Wesen und tagte schließlich, wie beiläufig: ..Nun, nach dem Manöver ist das Trauer jahr >a abgelanien Da wird seine Verlobung wohl endlich vervssentlicht werden." rammchen narrte fie ganz vcrstandniglos an. Er wußte genau, lxrb sein Rittmeister acht an s Heuatben daäüe, und nun sprach die Baronin von feiner Verlobung wie von einer bekannten Thal'ache Seine Befanaenhett kehrte angesichts dieser verblüffenden Aeußecung wieder zurück, nnd indem er lebhaft errölhete, stotterte er: «Eine Verlobung? sich weiß von keiner Verlobung, meine Gnädigste." S>e sah ihn mit einem überlegenen Lächeln an. ..Ihre Diskretion in Ebren^ lieber Zar an, aber Ihre Perwirrung verrät!) Sie. Sie iehen fast schuldbewußt aus. da Sie srch > ipfüchlek tünlen, die Wahrheit zu verschlvelge» oder zu leugne» llebrrgens brauchen ,Se vor mir nicht siouiodie zu spielen Ich erfuhr die Sache kürzlich unter der Hand >id weitz genau Veicheid. Die Braut, deren Vater voriges Jahr starb, ist sogar euie entfernte Verwandte von mir, und ich freue mich, ihren Verlobten hier kennen zu lernen." ammchen war in Verzweiflung. Auch von einer heimlichen Verlobung konnte bei dem > ittnic'iiler' nicht die Rede sein, denn er lheüte Lämmchen s Ansichten über das zarte Ge«chlechl, wenn er ne auch nicht in so auffälliger Weise äußerte, und befand sich uuler- .Itmuiigslunigen Müttern gegenüber immer >>, der Defensive. Wie aber sollte er die Varouul voll ihrem Irnlnun überzeugen? Damen gegenüber vertagte seine Polemik . vllsiäiidig, und direkter Widerspruch erschien ihm unhöflich und brutal, so murmelte er nur etwas von unbegreiflichem Mißverständnis, rückte unruhig auf feinem Stuhl hin nid bec und benarkie durch seine 'Verlegenbell Frau v. Twielendorf immer mehr rn der Ueberzeugung. da): er enigeweiht ie» und nur nicht reden wolle und dürfe. Andererseits a ihr daran, volle Gewißheit zu erlangen, und so sagte sie in ihrer bestimmten, ener- . ünen Art: „Nun. Scherz bei Sette, Baron — Ihr Rittmeister lsr doch verlobt, nicht wahr?" Zum Aeußersien gedrängt, wollte Lämmchen energisch „Nein" sagen und immer leder „Nein", aber 'eine Ausmerkiamkeil wurde plötzlich abgelenkt und seine Ver irrung in einer Wesie gesteigert, ivelche ihm für den Augenblick klares Denken und sandeln unmöglich wacbie. Ilim gegeniiber hing »amlich ein Spiegel, nnd in diesem . Siegel «ali ei . was lumer seliiem 'Nücken vorging Zwei junge Mädchen, die sich nn- ' , -aciitel glaiilge.i natt' Panihenaus Veictnelbung ningten es Malve und Marie r ine ielii heiraten das »neue Nebenzimmer, kamen langiam näher und blieben unter der Pvikiüre sieben. Ter Name Lämmchen, im Tone freudiger lleberraichung gewrvche», o'-nng an »ein Obr. und dann gewahrte er, wie die Beiden fick anstießen. Marie Luiie avvlaiidi-. nid IN d e >>ä»Se «chlug »nd Malve idm ganz regelrecht eine Nase drehte, ssei sie es Nicht i-erneu: ihte. ihr fhiyeS Zünglein für einen Augenblick beranszustrecken. 5aS üiaäiie ilin völlig lai'lingsloS »»d ließ ibn oerge'sen, ivoooii die Rede war. Zwar audk- >»- ,rne unter einem kapiioti'chen Einfluß, der Baronin «einen Blick wieder zu. »oer er erhob ä>„ vabel von «einem Slg, verneigte «ich wie in hö'Ilcher .Zustimmung und .ouerte ulecharil'ch: „Ja. gewiß — ja. Sic haben vollkommen recht, gnädige Frau." Tie Wahrnehmung, daß die gingen Damen seinen Spitznamen schon kannten und ' ch offenbar au, »eine Verlegenhett wie auf ein amuianteS Schauspiel freute», ärgerte ihn nnknmig, und als er den beiden Mädchen gleich daraus vorge'kellt wurde, traf sie ein euisler. fast vorwurfsvoller Blick. Sie aber blieben ganz unbefangen, und Malve fagte lachend: „Wie «chön. Baron, daß ich heute einen Tsichderrn habe: gestern mußte ich mich :t meinem Pude! behelfen. " Tann wandte sie sich in'S Zimmer zurück und rief: „Komm her. Bobby, mach' deine Reverenz und zeige dem Gaste, was du kannst." Der Pudel macht«, einige »niMtücke. »nd Mährend LLmmä bewunderte — er war wirklich e»n schone« Tyler mtt klugen, lebhaften hatten Maaierra — füllt» sich da« Ztmmer immer «ehr. Lämmchen und dessen Sohn Mai. ließ sich den anderen Damen vorstellen und sah mtt «Staune«, ungeiiltt nch feuie Kameraden derelt« im Familienkreise bervegten. Panthenau vesond schien, wie immer, Hahn im Korb« zu sein und Fräulein Mannia v. Twielendorf w ltch em wenlg mit ihm zu kokett»«». saal hinüber zu iedliche dem 2 mit einer niedlichen von aller Welt nur uuaeairt sagte: ..O ... groß genug für meine ich sagen. darauf ging man zu Ti g man zu Ltta, Lämmchen führe», undicht hinter ihm ungen Engländerin, welche Missh genannt wurde. Da hörte er. wie diese plötzlich ganz l sehen Sie. wie merkwürdig! Diese Lritnant Lemmcheu sein ine liebe Malve, wirklich, eine schöne Paar, srrr schön, da laut und «hcklich da« muhß Lämmchen wurde seuerrottz, Malve aber drehte sich blitzschnell tu ihrer Freundin «m und entgegnete, vhne eine spur von Berlegendeit: „btinei >our o»o bnijr>f»e Schön ist anders, bei uns handelt es sich nur um die Lauge, aber auch die «st ein schätzenSwenkcr Vorzug." und mit komischer Grandezza schritt sie an seiner «Seite ruhig an ihren V ^ ^ gedacht halte. « erst als er ruhiger , ^ ^ musterte, sagte sie in ihrer frischen, unvermtttelten Art: „Sie thun mir aufrichtig leid. Baron!' „Leid — uh Ihnen?" — Er starrte sie fast erschrocken an. aber sie nickte gleichrnuthlg. ,,Ia sie. Baron Bock v. Bockenthal. genannt Lämmchen. Es muß sä ltch für Sle sein, in Geselljchasl jo vieler junger Damen zu speisen — daS rein« teuer." „Aber ich bitte Sie." wandte er höflich abwehrend ein, „wie können Sie glauben. daß " Malve ließ ihn nici^t auSreden. „O." meinte sie lachend, «ich glaube er nicht nur, ich weiß es ganz genau. <:ie haben ganz furchtbare Angst vor unS. Weißgekleidete Jungfrauen sind Ihnen ein Greuel und ein töchterreiches Haus daS reine — Strot- auartier. sie befinden sich in einer Zwangslage, die Ihnen unerträglich erscheint, und denken ernstlich daran, den Abschied zu nehmen, nur. um kein Manöver mehr mitmncheu zu müssen." „Und woher wissen Sie das Alles?" fragte er. unfähig, noch länger zu leugnen „O. von Herrn v. Panthenau und den Anderen. Wir haben sogar schon früher von Ihnen gehört, und ich freute mich riesig daraus. Ihre Bekanntschaft zu machen." „Wirklich? — Das ist kaum zu begreifen." „Ihre persönliche Erscheinung hat mich aber, offen gestanden, enttäuscht. Ich hatte Sie mir viel schlimmer voraestellt und vor Allem auch viel interessanter. Ein echter, rechter Weiberfeind muß eigentlich pechschwarz sein, mit verwildertem Bart und finsterem Gesicht, und ungefähr aussehen wie eme leib» hastige Illustration des schönen BerscS: „Den Dolch trug er im Gewände." Er mußte lachen und mit diesem Lachen schwand ein Theil seiner Befangenheit unerwartet schnell dahin „Sie vergessen, daß ich Offizier bin. mein gnädiges Fräulein," sagte er ruhig. „Eine Rmalvo Rmaldini-Erschcinung dürste in der preußischen Armee numoglich sei», und verletzen, sei eS auch nur durch Unhöstichkeit, möchte ich erst recht Niemand. Man scheint mich überhaupt bei Ihnen verleumdet zu haben. Freilich, ich bi» keine leichtlebige, gesellige Natur, sondern schwerfällig und ungeschickt, aber daS Gute und Schöne erkenne ich doch, und die liebenswürdige Ausnahme, die uns kner zu Theil wild .kann auch mich nur zu tiefstem Danke vervsllchten." sie zuckte die Achseln. „Dank barkeit ist eine schöne Tugend, aber mitunter doch recht unbequem, und wir legen auch keinen Werth darauf. Gern solle» Sie hier fein, luitig sollen Sie sein — aber daS bringen Sie in Tamengejellschast natürlich nicht fertig. Nun sagen Sie mir, bitte, nur Eins: Weshalb Haffen sic die Frauen?" Lämmchen wurde roth. „Pardon." meinte er, „ich Haffe sie nicht, ich verehre sie sogar." „Aber Sie gehen ihnen doch möglichst aus dem Wege'?" „Allerdings, das kann ich nicht leugnen." „DaS muß doch einen Grund haben." Er sah sie unsicher an. „Ich wüßte keinen." „Margot meint. Sie hätten entweder schlimme Erfahrungen gemacht oder kennten die grauen überhaupt noch nicht" „Das Letztere stimmt." .Find darum sind sie Ihnen unhelmlich?" „'Vielleicht." „Sehen Sie, — was man nicht kennt, soll inan nicht verurkheilen. Uebrigens ist die Thatsache an sich schon wunderbar genug Haben Sie denn keine Schwester» und Konsinen, keine Jugendfreundinnen, Baron?" Lämmchen seufzte. „Nichts von Alledem. Als Waise kam ich sehr früh auS dem Hause, wurde im Kadettenkorps erzogen und verbrachte meine Ferien bei meinem unverhei- rachcten alten Onkel, der als königlicher Oberförster mitten im Walde lebte. Seine zahnlose alte Haushälterin und ein paar derbe Mägde waren die einzigen weiblichen Wesen, die ich zu sehen bekam, und sie schienen nicht gerade geeignet, mein Berständniß für die Vorzüge dcS zarten Geschlechts zu erweitern." I'ostvu illeiäerstvsss. äio v.r duorn» dUItk sirilmvkten. gebon «ir mit xaur kleinem Xutrsn «sie nactwtebenä nd 110 rm br t iv n'Iov wolle«neu Tnrkev, statt 2.SO pro Aeter. mit 110 em breit LI-Ldöer Ennre. mir in man ns unll 8eb»nrr, »tntt I.8S pro Iletsr, mit 05 cm droit bllsn8Lor ^Vnnre, in allen karbso. statt 1.00 pro Letor, mit 1,00» 05 rm breit seövers tjualität, m allen warben, statt 1.70 pw Aetor. mit bemerken nnsclrücklie!). ll,-ws es ivzralLiv IVaare voll rvlav Volle ist. L*iri»»»r8vlivr in größter Auswahl. zolle Garantie siir tadelloses Brennen. ^ s>. f. Kilvrer ^ flntiiliktslk.il! früher Sche'selstraße . ansnahmsw gutes, kür »Musiler. Lehrer od. kür Tanziaal :e„ für IM M zu verk. Oovvttz 17, vt. r. PmWk fitlilkii-fikisilllkMiS-Aililill - LSL i» Mi«, lim'MsikS Bis Avril IM auSgrzablte Bersichcrungsbetr: 100 Millionen Mk. zur Cinlommenserhökun» und Allersverkorgung. K n»»t tal ve»n-,toki«»n«»nie für HItIl>Ln«II«ii»t und Pertreter: Franz Dreichke in Dresden, Marienstr. 42. Wilhelm Jacob in Bautzen. Adolf Na klier in Bischofswerda. Gr. Kirch en sie 1t. OSwald Flechsig in Frciberg, Poststraße 7. A. L. Lier in .Herriihut. August Reißmann sen.. Stadtrath in Kamenz. Hermann Petzold in Löbau/ S. Arthur Geitncr in Meißen, Gerbera. 2. Alfred Fischer in Pirna, Markt 1V. Oscar Bogel. Uhrmacher in Radeberg. Emil Gaichüh in Rieio. G. F. Hirt in erßner in Leipzig. Iohannisplatz 12. 1. Zittau. Julius Meißner in Leipzig, Johannisplatz Ü3Mpf>LV88vI, vaisend für Färberei, bill. zn verk. Adler-Apotheke. Weißnitzstr. 20. L»ini»o»r, Hosphotogravh. seestraße 21, ll. Dresden Allst. gegenüber dem Ministerium. HIoOera eingerichtetes Atelier. I^oniintt - 1 j,, künstlcriicher Alrsführung. Ausnahmen von I'nmNion- n Verein»«»'»!»!»«'» im Atelier oder unSwärts. Vei'8»'ü>,»«-vunz:«'n » kleinen Bildern. SvezialitätKittderaufnaiimen. Btsitformat 12 St. v. 5 M. an, Kabinetiorm.lck „ 12 „ .. Löttinkvlt, Hofvhotogravl«. seestr.2l, !l. <Zaiish.>,Tresden-A. Vianino für 250 Ml. desal x iait. Nußb. gutes Pianino f. 75M. Ppppitzvl.17,p.r. M ritte warm kann Jeder sagen, der vLuerdrsmä-Otöll von «iclltk'r 1«l». tzLüvosvntra»«« I w. 0 benutzt. Illustr.Preisl.gratrs. lltllm Sevtlei'. lli W»IIrl»»« li. V-IktSiltüzW UesIaZer. Vanerbraiiä-ösksv, H»N8port-IIorcko u. Lvssvl, 01«i»or„et»vr, orvonolztrnnv» 1«i tzw,vnl»l. VMIne V.Lekovr, Mmäikt 13. Schreiben. Buchsühr.. Brief stil. Rechne«, Stenogravbie. Kurie für Herren u. Dame». Eintritt jederzeit AuSkunst und Prospekt kostenlos. Hever Tame zu einpfchlen ist das Lager eleMiittzr Iliits ,u billigen Preis«, bei » Walpnrgis- l» strotze S. pt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder