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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.11.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011109014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901110901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901110901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-11
- Tag1901-11-09
- Monat1901-11
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.11.1901
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Allerlei Ungereimtes in Reimen. »viel Nebel im November bringt viel Schnee darauf im Vinter!" So heißt die Regel; manchmal stimmi's, doch manchmal stimmt sie minder. Und Nebel gab es reichlich in den lctztverfloff'nen Tagen, Doch deren düst'res Grau wollt' uns fürwahr nicht recht behagen. Da könnt' man ein paar Schritte kaum des Weges vor sich sehen, An jeder Straßenkreuzung mußt' man große Angst ansstehen. Und wer gar auf der Llbe mit den, Dampfschiff ist geschwommen, Der ist — des Nebels wegen — gar nicht an sein Ziel gekommen. Denn weil das Schiff, wenn Nebel ist, leichl kann auf Grund gcrathen, So wurden olle paffagier' bald wieder ansgeladen, Sie mußten ihrem fernen Ziel per perle« dann zuschreiten, Das war gewiß sehr unbequem, doch — 's ließ sich nicht vermeiden l Die Luft wird nunmehr schon zu frisch, um draußen 'rnmzubuinmeln. Ulan muß sich ob der Aalte jetzt gehörig schon einmummeln. An's Tageslicht sind vorgeholt die warmen Vinter sachen, Die durch des Mottenpulvers Duft die Nasen niesen machen. Doch diese Dufte schwinden hin schon in den ersten Tagen, Nachdem die Wintcrkleidung ward in's Freie 'rausgetragen. Ja, glücklich ist, in dessen Schrank die winterkleidung hanget; Doch Manchem, dem sie fehlt, es stark vor Vinterskälte banget. D'rum war' es jetzt wobl angebracht, im Hause bei den alten Bekleidungsstücken Umschau nach verwendbarem zu halten. Ts wird sich dabei sicherlich noch manch' Stück finden lassen. Für das der Aerm're gerne dankt, selbst — sollt's ihm nicht ganz passen. Mit gutem Villen kann man leicht die Noch der Armen linder». Durch Spende warmer Aleidung sehr des Vinters Schrecken mindern Im Dresdner Ausstellungspalast giebt's jetzt sehr fleiß'ge Hände. Die „Internationale Aunst-Ausstellung" ist zu Ende. In Aisten wird nun eingcpackt, damit's geht zum verschicken, Vas monatlang man ausgestellt vor der Beschauer Blicken. Ls wandert manches Aunftwerk fort nach weit entfernten Grten, Venn auch an's Ausland ist dahier sehr viel verhandelt worden. Und solche Aünstlerschöpfung wird erwecken viel Lntzücken, Venn sie beim Aunstfreund dienet, um d,e Zimmer ihm zu schmücken. Der Aünftler, dessen Werk verkauft, der darf sich glücklich nennen, Selbst wenn's ihm schwer war, sich von seiner Schöpfung ganz zu trenne,i. Und doch — wie mancher Aünftler möcht' die Trennung gern verwinde» von seinen Werken, könnt' er nur erst Aäufer dafür finden! „Aunstfreunde" find halt schwach gesät und bei den schlechten Zeiten Will man mit wenig Aajse gern die „Aunslfreuiidichaft" bestreiten! — Die „Ziehung" sollte sein, nachdem die Ausstellung geschloffen, Jedoch, sie ward verschoben und das hat etwas verdrossen, Denn wer ein Loos sich hat gekauft, der spannt darauf unsäglich, <Db ihm ward ein Gewinn zu therl, ob er — nur durchstel kläglich! Natürlich nahm kein Linz'ger sich ein Loos, um zu verlieren, Lin Jeder wollt' gewinnen, um sein Heim dann schön zu zieren. Doch Sa Fortuna, wie bekannt, ein launisch Frauenzimmer, Und weil bei jeder Lotterie die Mehrzahl Nieten immer. So ist auch hierbei manches Loos geblieben ungezogen Und mancher Hoffnungsvolle um sein Hoffen ward betrogen. Zur „Aunst-Ausftellungs-Lotterie" war doppelt Glück von nöthen, Venn man etwas gewinnen will; das meiste Geld geht flöten l — — Da ist die „kandes-kotterie" doch eher noch zu loben, Bei dieser hat sich Mancher schon gleich Tausende erhoben. Mir ist dies zwar noch nicht geglückt, doch kann cs ja noch kommen. Ich sag's frei 'raus: von mir wird auch das „große Loos" genommen, j Doch weil darauf, wie mir bekannt, auch Andere reflektiren, Will ich für diese Ziehung mich darauf nicht kapriziren. Und sollte auch die Prämie nicht auf meine Nummer kommen. Dann wird — nur um nicht durchzufall'n — der Linsatz gern genommen! — Lin „sonderbarer Heiliger" von Dresden ist verschwunden, Der während vieler Jahre Kat Beachtung oft gefunden. Venn durch die Töpfergassc man linksseitig that hingehen. Da könnt' man auf des Schlosses Dach den Hcil'gen stehen sehen.! Lr trug anscheinend schwere Last i»i Sacke auf dem Rücken. D'rum mußte sich der gute Mann etwas nach vorwärts bücken Und dadurch könnt' er g'rade in des Schlosses Lsse blicken; So etwas ist doch indiskret, es scheint sich nicht zu schicken. Der Leser, der dies nie geseh'n, wird mit veiwund'rung fragen: Vas wohl der Mann dort oben sucht? Ich will kurz Antwort sagen. Der „Heilige", der auf dem Schloß stets in die Lsse blickte, Var nichts als A u g e n t ä u s ch u n g, wie der Zufall sie grad' schickte. Der Mann stand auf der Airche Dach, jedoch in gleicher Richtung. In der des Schlosses Lsse stets dem Auge kam znr Sichtung. Der Standplatz dieses Heiligen der gleiche ist geblieben, Jedoch die Lsse auf Sem Schloß that man beim Lau verschieben, 's ist eine „Sehenswürdigkeit" von Dresden Zwar gewesen. Doch konnte man darüber auch gar manches Vitzwort lesen! — — vor ein'gcn Wochen hat«' ich Grund mick d'rübcr zu beschweren, Daß man die Aufsicht wollte in der Haide nickt vermehren. So wie 's der Meister Haby thut. kann ich ein Lied heut' singen: „Ls ist erreicht I" — „Ls ist erreicht!" so mög' es wciterklingen. .Ls ist erreichtl" der Haideklub wird nun mit d'rüber wachen, Daß dort nicht mehr passiren gar so fürchterliche Sachen. ! Dem „Haideklub" muß man dafür hier vollen Dank auch zollen, i Veil Alle, die ihm »ahestch'n, die Haide schützen wollen! I Der Stübelbrunne» ward geweiht I — Zur Feier ist erklungen > Lin ernster Psalm, er wurde vom Aluninenchor gesungen. > An Meister Vermann richtete, damit 's ihm dieser sage, ! Lin Journalist, der 's wissen wollt' zu dem Bericht, die Frage: s .Wer hat den Psalm wohl komponirt?" — „„Der ist von mir, ich bitte!"" Der Journalist lenkt hochbeglückt schnell heimwärts seine Schritte. Dort macht' er schleunigst fick an's Werk, um den Bericht zu schreiben, i Fn dem der Aomponist des Psalms nicht unerwähnt darf bleiben. ! Zwar hatte er de» Namen „ Miehr " vormals noch nie gelesen ; Lr dacht', es sei ei» Aomponist aus frük'rer Zeit gewesen. List als gedruckt war -er Bericht, hob sich des Irrlhum; Schleier: § Der „Psalm" war nicht von „Miehr", er war von Vcrmann! Schreibelmaper. Begreiflicher Irrthun». Frau: „Ich begreife nicht, wie Du das aushältst. Seit zwei Stunden steht ein Gcflügclhändler mit Litten unter Deinem Fenster!" Professor (zerstreut): „So so, Luten find das . . ich dachte, Du > hättest Aaffeekränzchen!" Liste Silbe. Man sicht es nicht, doch hört man's wohl. Bald klingt es schwach, bald stark und hohl, Vst musicirt's mit großer Araft Und treibt und dreht und hebt und schafft. Zweite und dritte Silbe. I»> Garten sieht man's herrlich blüh'n. Bald roth. bald weiß, selbst gelb und grün; Von manchem Thurme schaut's darein, Dann ist es freilich steis von Stein. Das Ganze. Lin unscheinbares Stückchen Stahl Giebt mir der Mensch wohl zum Gemahl. Wo weder Straße, weder Steg, Zeig' ich ihm dann den rechten Weg; Ich leiste Dienste, viel und groß. Sogar ihm in der Lrde Schooß. Auflösung des Räthsels in Nr. 2y7: n X I. -I.A «» I-N.-I!,Z-8b:i, n kiiii: x » 4^b! u z >!!!> I l> z V l I» x> <i,ZI' 'I'Ll 4M I'.I , INH AufIös u n g des Räthsels in Nr. ZOZ : Arenzzug. 111.1 .1 , > .« .1 > 111111 «1111 > 11 ' 111111 1 « I I i»I I 1 » I I > I I I I » I 1 » » > 1 » i I » > I I I .« > !! -!-!!! 21' 81.' '1111 Zs, S11111Z11 Hl *1,11.1 SZZiii?iir ! «1 > ' 1 t t.I , I 1 , , , , , S, , , I I , , t , , ,8, »1 , , , » , ,S1 I «»« k? r HiilMlstislhk Wagt« G-SVürrdct 1856 ^ krWvl jtki »II Tonnabend, den S. November. Reie gcharnischtc Sonette», jetzigen Renndier Rleisgen in Dräsen. 854. FranfösiscH-därkische Balgerei. Jetzt balgt sich Frankreich 'rum mit der Därkei Und holt sich cnne Bortion Gloiic. Worauf cs ja schon längst begierig war, Denn dieser Sehnsucht bleibt es ewig trci l Und väderchen sagt diesmal nicht: „Li, ei! Seid friedlich, denn sonst kommt Ihr in Gefahr!" Nee, höhere Genehm'gung gab der Zar Zur Rache an der därk'schen Schwindelei! Und wie en aldcr schwacher Mummelgreis, Der sich zu radhen nicht und helfen weiß. So zrddert nu der arme „kranke Mann"! Docck fängt er scton zu hoffen wieder an: Ls bring« ihn doch wie immer auf den Strümp L ncier großer unvcr—fror'ner Pump! Der „lieber Norc»". Zobu Bull will allen Ernstes nun, Den bösen Burcukrieg beenden Und Ailchener soll Ulles tbuu, Den L-icg sich endlich zuzuwcudcu. Rcin Aliltcl soll der Brave scheu'n, Des Feindes Acst zu unterjochen, Dust endlich mög' der Bur bereu'n, !Das gegen England er verbrochen. E>o nullst sieb denn der Aitch ner jetzt, Darüber eifrig nachzusinnen, !Das er versäumt und was zuletzt Er !vchliiiuneres noch könnt' beginnen Er bat geraubt, er bat gesengt, Den Molststand Tausender vernichtet, (befang ne Uelden aufgebängt Und Burcufreukidc bmgerichtet. Lr schonte weder Rind noch Greis, Trieb schwache Frauen in's verderben Und liest die Aermsten schaarenweis An junger und an Krankheit sterben. Kurz, wie kein Teufel Haufen kann, Hat er gehaust im Burenlande Und längst schon gilt bei jedermann Als Haupt er einer Alörderbande. Endest, Zohn Bull verlangt noch mehr; Noch schlimmstes soll der Lord vollbringen, Um rasch mit seinem Söldnerheer Des Sieges j?alme zu erringen. „Molstan," so ruft der Henker aus, „)etzt soll man mich erst kennen lernen, ^oll dringen meiner Thaten Graus Bis in des Erdballs fernste Fernen. ^ch hänge keinen Buren mehr Und lasse keinen mcbr erschiesten. Petroleum schafft schleunigst her, Dast wir den Feind damit begiesten. Ein ^cbivefelholz genügt dann schon, Den Best der Buren zu verbrennen, Und einen Bero wird mit Hohn Alan künftig einen Stümper nennen!" E>o prahlt der Lord, doch — 's ist zu dumm — Bevor er wird zum Ziele kommen, Hat sicher das Petroleum Der Bur ihm wieder abaenommen. x. L Natürlich. Aäufer: „Die Butter kostet z.vo Mark? Das ist ja schrecklich theuer Händler: „Theuer is das ? Vas meinen S', was ich dabei noch zusey'?" Aäufer: „Margarine." Gefahr in, Nerruae. Dame: „Gut, Laß Sie endlich kommen. Herr Doktor l Ich fühle mich so elend I Ich fürchte, diesmal bin ich wirklich sehr gefährlich krank." Arzt: „Nun. nun. meine Gnädige. Hoffentlich wird es nicht fo schlimm sein, wie Sic fürchten. (Nachdem er die Gnädige untersucht und ein Rezept geschrieben, zum Diener): „Hier eilen Sic schnell in die Apotheke und lassen Sie die Medizin machen, abcr halten Sie sich unterwegs ja nicht auf!" Dame: ..M>», Golt, ist Gefahr »n Verzüge, muß ich sterben?" A rzt: „Das nichl gerade. Abcr wenn die Medizin nicht schnell kommt, werden Sic ohne diese wieder gesund!"
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