Anzeiger. Amtsblatt dtS König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. W 304. Montag den 31. Oktober M». Ein feste Burg ist unjer Hott. A«« NeformationSsest 187«. Kaum scholl noch je in größrer Stunde ' WaS böse er gedacht zu machen, Der deutsche Wehr- und Schlachtgesang, Seit er auS seines Dichters Munde Wie Klirren schwerer Rüstung klang. Der Himmel hielt Gericht und machte Der welschen Spötter Spott zu Spott: Der Krieg frißt Den, der ihn entfachte — Ein' feste Burg ist unser Gott. Die Grube, die der Feind gegraben, War seines eignen Falles Schooß — Selbst rief er dunklen Unglücks Raben Und wird sie nun und nimmer loS. Er hoffte neuer Siege Lenze Und fand nur herbstlich fahles Laub Hin welken seines Ruhmes Kränze Und werden der vier Winde Raub Ward durch die Gnade Gottes gut: Sie half uns in dem Frieden wachen Und war im Kampfe Deutschlands Hut Sie half die stolzen Heere schlagen, Wie Martin Luther schlug den Feind: Der Wartburg-Geist hat uns getragen, Der Wartburg-Geist hat uns geeint. Zu spät, mit Qualen der Verdammten, Schaut Frankreich unsrer Siege Zahl, Erkennt, wie seine Hände rammten Zum Bau All-DeutschlandS Pfahl um Pfahl. Die Einheit, die eS hindern wollte, Sieht fertig eS und unter Dach — DaS Uebel, das unö treffen sollte, Traf seine Söhne tausendfach. Stimmt an, stimmt an das Lied der Lieder, Den deutschen Wehr- und Schlachtgesang! Sein Geist warf unsre Feinde nieder, Nimmt siegreich durch die Welt den Gang Bon allen Lippen soll eS tönen: « Ein fromm Bertraun wird nicht zu Spott' 3nS Ohr der Feinde soll eS dröhnen: Ein' feste Burg ist unser Gott. Bundes - Kriegs - Anleihe betreffend. De» Subfcribeutea hüsiaer Stelle hierdurch zur Nachricht, daß die pr. 1. November diese- Jahre- gefällige auverweite Li«- zahlung »ebst Zinsen an 20 Thlr. 10 Ngr. vom Hundert de» 1. oder 8. November z« leiste» ist ; die vollgezahlteu Zusagescheirre dagegen vo» S November ab zu Einholung der Schuldverschreibungen hier einzureichen find, wobei e- den Besitzer» nachgelassen ist, die Avpoiut- zu bezeichnen, m welche» sie die Verschreibungen zu erhalte» wünschen, ohne daß jedoch auf unbedingte Erfüllung solcher Wünsche zu rechnen sei» soll. Leipzig, den 29. October 1870. Königliche Lotterie-Darlehnseaffe. - Ludwig Müller. Bekanntmachung. Der am 17. November d. I. fällige vierte Termin der Grundsteuer ist »ach der zum Gesetze vom 7. März d. I. erlassene» Ausführung- - Verordnung vo» demselben Tage mit Zwei Pfennige« vo» jeder Steuereinheit zu ent richten, und werden die hiesigen Steuerpflichtige» hierdurch aufgefordert, ihre Steuerbeiträge nebst den städtischen Gefällen an 2,, Pf. vo« der Steuereinheit vo» diesem Tage nb bis spätestens LA Tage »ach demselben au die Stadt-Steuer»Einnahme allhier zu bezahle», da »ach Ablauf dieser Frist die gesetzlichen Maßregeln gegen die Säumigen eiutreten müssen. Leipzig, de» 28. October 1870. Der Nath der Stadt Leipzig. - - vr. Koch. Taube. Bekanntmachung. Für de» Neubau der Nieolatschnle an der König-straße hier sollen die Maurerarbeiten, so wie ein Theil der Stein- metzarbeiten und die Bauplanke nebst Zubehör im Wege der Submission vergeben werde». Diejenige» Herren vaugewerke», welche die Ausführung dieser Arbeite» zu übernehmen gesonnen find, wollen die Zeichnungen und BlankeLt« auf unserem Bauamt gegen Bestellung «»er Camion von zehn Thalern abholeu und ebendaselbst, mit ihren Prris- forhmmae» versehe», bis zum 18 November k. I. versiegelt wieder abgebe». Leipzig, am 29. October 1870. Der Nath der Stadt Leipzig. vr. Koch. SnusZiw