eipMer Anzeiger SiMIE d« Sich!. BqirkSjtiW md de« NH« der Stadt SchM. W LSI. Sonnabend den 17. Deeember. 187«. Zur gefälligen Beachtung. Wir beabsichtigen vom I. Januar 1871 ab das Tageblatt in einem veränderten und zwar größeren jonnat erscheinen zu lassen und gedenken bereits am 20. Deeember d. I. der an diesem Tage erscheinenden mmer des Tageblattes einen Probebogen beizulegen, durch welchen daS geehrte lesende und inserirende Publicum en den neuen Einrichtungen und Raumverhältnissen in Kenntniß gesetzt werden soll. Wem es daher wünschenswerth erscheint, ein Inserat in diesem Probebogen aufnehmen zu lassen, wolle gefälligst bis spätestens heute Abend 6 Uhr an uns einsenden. Expedition -es Leipziger Tageblattes. Ludwig van Heelhoven. Geboren den 17. Deeember 1770. selbe AuS jenem Fürstenkreis erlauchter Geister, Die in der Töne Reich unsterblich, ragt Erhabnen HauptS der Meister aller Meister, Deff' Genius den kühnsten Flug gewagt. Von seiner Stirne glänzen in die Weite Machtvolle Hoheit, heilig düstre Glut — Gleich einer Offenbarung klingt die Saite, Die golden einst in seiner Hand geruht. Wir hörten näher uns in diesen Tagen Den Odem wehn, der seine Werke füllt — Mysterien, die seine Brust getragen, Sahn wir wie Götterstatuen enthüllt. Wir wandelten an seiner Töne Strome Bis aufwärts, wo der Himmel endlos blaut: Wir beteten in dem erhabnen Dome, Den für daS Herz der Meister auferbaut. Er riß uns fort zu überird'schen Bahnen, Die keine Phantasie vor ihm durchmaß — Wir sahn den Himmelsstürmer, den Titanen, Der in dem Kampf sein blutig Weh vergaß. Mit wunder Seele ging er durch daS Leben, Ost vor dem eignen Innern auf der Flucht - Er möchte Welten um ein Lächeln geben: Die Freude flieht den Armen, der sie sucht. Und wieder wurden wir durch seine Töne Versenkt in des GemüthS Unendlichkeit — Erschlossen lag in seiner ganzen Schöne Vor unS des Seelenlebens Lust und Leid. Geheimnisse, die in dem Herzen schliefen Wie Niren unter'm windbewegten Rohr, Der Meister rief sie aus der Tiefe Tiefen, Und schwanenhalstg tauchten sie empor. Von welcher Seite wir sein Bild betrachten, In edler Größe stellt eS stets sich dar — Den todten Sänger mag daS Grab umnachten, Nie welkt des Lorbeers Grün in seinem Haar. Stets wird sein Genius die Welt erheben Zu höchster Ideale Dom und Thron: In seinen GeisteSthaten wird er leben, Ein Hoherpriester, Deutschlands großer Sohn.