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Dresdner Nachrichten : 23.12.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188412231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18841223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18841223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-12
- Tag1884-12-23
- Monat1884-12
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.12.1884
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"Ä'W-.rs »u> » u»k. u«uu z, »nui-n«»qcnt»itutt» r>, iiMii» vul- Ndenir« «»,. Uni« »(-- t» wird nicht I»l»e» ;«>>»-» »«Vt«. iüne Garant»« eI,tA»»rich«t»ktldcr^»> «epeden Au«! t«>l»-»usiraar ara«n Grä< «unurandvMtinna durch vrlcsmarlc» »dcr »oftelGiMun« » Gilden ll, -t» Jntrrate tttr Moning »der na» geü» ta«G> V»Ul««tl« SO Via. Int,rat» ntd»rn an: Annoneen tAureaux von Haasrnftetn u. Vogler, Sind Vtolse. tau» u. ilo.. Inpaltdenix,»!, «. Müller-Gdrlid. N. >l«d»Äagd»ura. kt. Varil-Hallc. R. Ärndi-BeritnVc. «I. Gtclner-Lumdnr,. Moiini-Tepii,. ,Iük «üitaade clnpei. Mvnuicrips, keine Betblnaliiitkctt. Tageblatt für Politik, Krtlriallimg. HesMioeilie-r, MMM IrM»lile. ^U88tvttunx pr»cktvoU«r Lä. pLvlilmann, Kxl. 8iied». llotUakoraut, 7. riloinizm ladadar (loraoit 1870 n l)iv«I«> r»erltr>-l«t«ll uiui vislkeci: xriinnin»» l.oövi'. unli Sranre- LslLnIsrlv^Lsron- fsdrilc. t Wer für küMM Nllmlr I^Iomtten ote. Oorroet« Auskaliruvxsn. 8oIiäo kreise. OklN. Lök'Up, Woitivor8trri886 26, orslo ^tü§8. IlMrin ttzjM- IttztlenvsÄitz» runitetrst ^om Altmurlct. ve>i»Iiar«1 biü,!!««,-, IVtlscki ukkerptrasse 2, LI. IsvkSvIivI'8 kestsursnl »ot«I AwLlisodor. Sttzilililiil: LuZsburxer Leoitm-LrLa, I'vi l«» Sägern»,. trlIotiiip;«-n »,rs«i>KI°ja°r >t. vatsrr»eli« LA LLLLA HH /sltmikt l». Lillo Luk ^irinu. 2» uolitou. Nr. AA8. 2!>- Jahrgang. Auslage: 40.N00 erpl. Aussichten sür de» 23, Decbr.: Mastiger Nordostwino, geringe Bewölkung resp. nebelig, keine oder geringe Niederschläge, kälter. Tr-Sdc». >884. Dienstag, SS. Decvr. ««tannnotlllchrr Redakteur sür Politisches vr. Sinil AlereU in Drcdd-n Auch der deutschen Nation imponirt der Reichstag durchaus nicht. Das bezeugen liinrcichcnd die Entrüstungs-Adressen. die allerorten, anlässlich der 20,000 Mark-Verweigerung, erlassen werden. Mögen sie die Gestalt einer Vertrauens-Kundgebung sür den Reichskanzler annclnnen. mögen sic direct dem Reichstage selbst Vorwürse wegen seines Beschlusses machen, In beiden Fällen liegt eine Verurtlicilung und Beschwerde der Nation über die kleinlichen Leistungen ihrer kurzsichtigen Vertretung vor. Es wäre seltsam, wenn die Zeitungen der srcisinnig-klerikal-sozialdemolralischen ReichStagvniehrlieit. betrofsen über die Stärke des sich freiwillig äußernden Unwillens der Nation, nicht den Versuch unternähmen, diese Kundgebungen möglichst zu verkleinern, ihre Bedeutung al zuschwächen, die ihnen zu Grunde liegenden Gesinnungen zu rcrdächtigen. Man svöttelt über den patriotischen Hcidcnläim, den Entnistungs-Höllenspektakel, den ins Krallt schiebenden, üppigen Servilismus. Ei. seht doch! Wenn das Volk einen thörichtcn Beschluss der Mehrheit seiner Erwählten als Ausbund hoher Weisheit demüthig hinnühmc. da wäre mit Fug und Recht von einer servilen Gesinnung zu sprechen, nicht aber, wenn die Wähler ein frcimüthiges Ultbcil über dieTbaten ihrer Beaustragten abgebcn lieber de» Abgeordneten stellt die Nation. Nur in zwingender Lage entschlicht sich überhaupt daS Volk, einen Tadel über die Geschäftsführung seiner Vertreter ausrnsprechen. Es ist ja das Natürliche, datz das Vertrauen, mit dem eine Wählerschaft jemanden auSslattete, auch über die Wahl hinaus anhält. Eine besondere Gcnugthuung kann es Niemandem gewähren, seinem Beauftragten öffentlich zuzurufen: Du hast Deine Sache schlecht gemacht! Dcr Reichstag ist dazu bestimmt, der Wahrer dcr Volksrechte zu sein, die Freiheiten des Volkes gegen alle Verkümmerung zu beschützen und dazu bedarf er dcr Autorität. Er selbst aber mub in erster Linie sür dieselbe sorgen. Kein besserer Hüter der Achtung, die er bedarf, die er zu beanspruchen hat, als er selbst. Wenn er sich ibrer aber selbst entschlägt und statt mit freiem Blick, sicherer Hand und in patriotischer Emslcht die Gesammtinteressen des Vaterlandes unparteiisch wahrzunehmcn, eine Politik deS Geärgertscino, der kleinlichen Ranküne und persönlichen Gehässigkeiten cinschlägt, dann fordert das Geschöpf daS llrtheil seines Schöpfers selbst heraus und darf nicht klagen, wenn ihm die "Nation zuruft: „Lieber Freund, du bist auf einem falschen Wege!" Gerade die Kleinlichkeit des Anlasses, aus welchem die Entrüstung des Volkes cxplodicte, beweist deren Berechtigung. Die freifiunig- llerikal-demokratischen Blätter stellen sich erstaunt und rufen: „Mir l)ian, waS ist denn eigentlich so Unerhörtes geschehen? Ter Reichs tag hat eine Forderung von 20,OM Mk. abgelehnt — das ist sein gutes Recht." Sehr richtig! Das ist schon oft geschehen und wird sich noch häufig ereignen. Fetzt eben streicht dcr Reichstag viele Hundcrttausende sür Kasernenbautcn, obwohl sich die 'Autoritäten des Heeres dafür gehörig an den Laden legen — trotzdem zeigt sich darüber nicht die mindeste Aufregung im Volke. Und wenn etwa die Reichsregierung in Mißachtung weise erwogener Abstriche der Volksvertretung Gelder unversassnngsmäßig ausgebcu wollte, würde das Volk energisch sich aus Seite des Reichstags stellen. Weil aber gerade hier die kleinliche Gehässigkeit und Undankbarkeit gegen den Leiter der kaiserlichen Politik die deutlichen Triebfedern der Reichstagsiiichrhcit waren und diese Mehrheit ihr gutes Recht zum Schaden des Vaterlandes auSubte, mußte dies ihr deutlich zu Gcmüthe geführt werden. Ter lange verhaltene Unmuth dcr Nation brach endlich bei einem Anlässe durch, der eben die wahre Natur der Henunschnh-Opposition recht deutlich erkennen ließ. Schon lange nahm das Volk mit Ver druß wahr, wie schlecht bcrathcn dcr Reichstag die Interessen des Reichs nach außen hin besorgte. Die Dampfersubvcntion will nicht vom Flecke kommen; die langen und gründlichen KommissionSvcr- handlungen haben die Lösung dieser, der Nation am Herzen liegen den Frage eher in die Ferne gerückt. Bei den Forderungen sür das Koniulatwcsen zeigte sich im Reichstage dieselbe Erscheinung nörgelnder Kurzsichtigkeit. Obwohl die Regierung glaubwürdig vor- fübrte, daß im Kaplande wegen der Bedeutung der dortigen deutschen .Eandelsinteressen, der Nähe Angra Peguenas und der politischen Beziehungen zu den Bocrnrevubliken in der Kapstadt der bisherige kausmänmsche Konsul durch einen ReichSbeamtcn. dcr mit der Auto rität eines Generalkonsuls ausgerüstet sein müsse, abzvlösen sei, bewilligte dcr Reichstag doch nicht einen solchen, sondern nur einen einfachen Konsul und strich ihm noch dazu 8000 Mark am Gestalt, obwohl sich jedermann sagt, daß bei einem solchen Gestalt ein anständiger, seiner Sache gewachlcner Vertreter nicht zu haben sei. Aehnlich knickerte der Reichstag bei den Forderungen für die kon sularische Vertretung in Korea, obwohl die dort zuiammenstoßcndcn Interessen Japans, Ehinas, Englands und Rußlands und die Be deutung des aufblühenden deutschen Handels auch dort einen Generalkonsul erheischten und der Ausbruch dcr Revolution in Korea die Notkwcndigkeit dieser Forderung grell beleuchtete. Wie beschränkt endlich war der Horizont des Reichstags bei den Ab strichen sür die konsularische Vertretung in dcr Südsec. Drei Konsuln waren für dieses ausgedehnte Gebiet gefordert, dcr Reichs tag konnte sich nur zur Bewilligung eines einzigen cnüch ießcn. Mit gutem Grunde batte die RcichSregierung gerade drei Konsuln verlangt, denn in aller Stille hatte ste von langer Hand her die Beschlagnahme wichtiger Fnselgrupvc» im westlichen Tbeilc des ^ Stillen OzeauS vorbereitet. Natürlich hing sic dieses Vorhabens nicht an die große Glocke, die Engländer würden unS da ja zuvor-! gekommen sein Auch während der Reichstagsverhandlungen spielte sie diesen Trumps nicht aus, sondern beschränkte sich daraus, die i handelspolitischen Gesichtspunkte für die Bewilligung dieser drei! ReichSbcainteu zu betone». Ein nicht gehässiger, rin einsichtsvoller - Reichstag würde sich beschiedcn und, da er selbst über diese Vcr-, hältnisse kein hinreichendes sachgemäßes llrtheil besitzt, den aus genauen Informationen begründete» Angaben der Regierung ^ Glauben bcigemessen haben. Fetzt wird er wohl beschämt erkenne», wie verfehlt auch hier seine berühmte „Sparsamkeit" war. Möchten sich doch iliiserc Bvlküverlreler gegenwärtig halten, daß alle Schritte, die Bismarck in der auswärtigen Politik tlmt, wohlüberlegte waren und bisher immer zum Heile des Vaterlandes ansichlngen! Tie nencste große Aktion in der überseeischen Politik und Kolonialerwerbung war von langer Hand vorbereitet. Sie war schon sür den Anglist beabsichtigt, mußte aber wegen AnsbUnbenv der dazu bestimmten Schiffe verschoben werden. Am 23. Scptbr. ging dann die „Huänc" von Sidncy nach den Inseln ab, allein die „Elisabeth", welche Angra Pcgucnn unter deutschen Schutz ge stellt und dann im August Besel'l erhalten hatte, nach Australien zu dampfen, konnte erst am 16. Oktbr. mit versiegelten Ordres a»ü Sydnen abgehc» An Bord derselbe» befand sich auch der Konsul Hörnsheim. „Mbatroß" hatte gleichzeitig Beseht, sich von Samoa aus mit dcr „Elisabeth" zu vereinigen und auch die „Marie" sollte aus Eciilral-Amcrika rechtzeitig zur Aktion eintrcssc». Fügen wir dem noch hinzu, daß Herr 1>r. Fiinsch, wie bereits mehrfach er wähnt, mit weitgehenden Vollmachten von Seiten^ der Reichs- rcgicning ansgcstattet, an Bord des Privatdampscrs „Sophie Anna" von Sndnc» abgcganaen war — wie man vermukhet nach Neu- Hannover — dann wird man leicht begreifen, daß ein so großer Apparat nur nach den sorgfältigsten Vorbereitungen in Bewegung gesetzt werden konnte. In England nimmt man diese Voigängc mit vethäilnißmüßigcm Glcichmuthe hin. England gewöhnt sich an den Gedanken, daß es nicht den ganzen westlichen Tlieil des Stillen Ozeans cinstcckcn darf. Seihst bezüglich Nen-GuineaS legt sich England Beschränkungen ans und beansprncht lediglich die Austra lien gegenüber liegende Südküste Neu-Guinca's. Fm Uebrigcn tröstet sich England damit, daß die Nebenbuhlerschaft der beiden vorzugsweise koloniiirendcn Nationen Englands und Deutschlands die beiderseitigen Interessen im Stillen Ozean fördern muß. Unser Reichstag hat bei dcr 3. Lesung Gelegenheit, seine fnrzsichtigen Beschlüsse wegen ocr konsniarisck'cn Vertretung Deutschlands im Kaplans, i» Korea und im Stillen Weltmeere, sowie betreffs der 20,000 Ä. zur Vervollständigung des Bismarck'ieben Handwerkszeug wieder gutzumachen. Es ivar aber rotbwcndig, daß ihm bei Zeiten gesagt ivurde, wie überhaupt die Nation über seine A>t der Ge- schästSbchand.ung denkt. Dazu brauchte mau nicht erst dis zur 3. Lesung zu warten. Tann wäre die Entrüstung der Nation zu spät gekommen. RrnesteTele«r«mme der „DreSdnerPachr." vom 22. Dccbr. Berlin. Amtliche Meldungen, welche aus dem Auswärtigen Amte und bei der Admiralität cingegaugen sind, bestätigen, daß kaiserliche Kriegsschiffe an verschiedenen Punkten Neu-Guineas und des iieilbritaiinischeil Archipels die deutsche Flagge ausgchißt haben, um ans den, im Sommer d. I. von den bethciiigtcii Rcichsaiigc- hörigen ausgesprochenen Wunsch hin, die dortigen deutschen Nieder lassungen und Hnndclsstationen unter den Schutz des Reiches zu steile». — Tic afritaniiche Konferenz hielt heute ihre letzte Sitzung vor Weihnachten ab. Unterstaatssekretär Busch prasidirte an stelle des noch immer kranken Staatssekretärs Grasen Halzseldt. Die An erkennung der internationalen Koiigvgcsellschast seitens Oesterreichs wird beute oder morgen erwartet, seitens Hollands ist sie bereits möglicherweise in Holland crivlgt, die Anerkennung durch Spanien steht bevor. — Aus der deutschen Botschaft in Paris hat man, wie — 1(^6!—., , , Tie gesetzliche MarNnal Arbeitszcit soll 58 Stunden pro Woche sein und zwar eine zehnstündige Arbeitsdaucr an den nins ersten Tagen der Woche und sonnabends eine achtstündige. Es soll eine Kon- trole sür alle Ardeitsräume, nicht nur für Fabriken, sondern auch sür das Handwerk und die Industrie eingefrihrt werden. Ferner wird eine Erweiterung der ThätigkeitderFabrikinspektvren gcsvrdcrt, die z» dcr Stellung von Arbeitsmspcktore» erhoben werden sollen. Tcnselbcn sollen durch das allgemeine Wahlrecht der Bctheiligtcn hcrvorMangene Arbeiterkammcm zur Seite stehe», welchen die Kon- trole über die richtige Ausführung aller im Arbciterschutzgcsctz ent haltenen Bestimmungen, die Feststellung der Unfälle und ihrer Ur sachen und die Wahrung der Interessen der Arbeiter gegenüber den Arbeitgebern obliege». Weiter wird das Verbot der Ausnutzung dcr Zuchthaus- und Gesünanißarbcit seitens privater Unternehmer, das Verbot jedweder industrieller Sonntagsarbeit. die Abschaffung der Kinderarbeit und das Verbot der Nachtarbeit für Frauen und jugendliche 'Arbeiter gefordert. Brcm c n. Der 'Norddeutsche Llopd bat für die erste Kajüte seiner Scbnelldampfcr eine Ermäßigung dcr Paffagcpreise dahin eintrcten lasse», daß dieselben fortan je nach Lage der Zimmer 350 bis 500 Mk. betragen. P aris. Tie Anarchistenversaiiimlung ün Alcazariaale beschloß die Absendung einer Znstnnmilnasadressc an die Riederwald-Atten täter. — Tie deutsche Botschaft ocmentirt die Nachricht des Figaro über die Hierhcrtünst Bismarck's. Die Nachricht versetzte die Presse in große Aufregung. Die meisten Blatter erkläre», ein solcher Besuch wäre eine tiefe Temüthiauna Frankreichs und ein Berrath Fcrip'S. Ter „Mali»" beschwört deus Fürsten Hohenlohe. Bismarck von der Reffe abznrathcn, da seiner hier das Schickial'Alfonso'L harre. Warschau. Die große Tuchfabrik von Natynsli. Zhmborski und Kiejemski ist »ui »amintlichcn Wollsorräthen niedcrgcbzannt. Die i» den oberen Stockwerken beschäftigten Arbeiter kvinitcn nur mit Mühe ihr Leben retten. London. Tie Effenbahnbchvrden erklären. eS liege kein Grund vor, daß geglaubt werde, die heute von Station Windsor genicldelc Fcuersbmnst sei durch die Fenier veranlaist. Genauere Erinittelungcn ergaben, daß keine Höllenmaschine in der Kiste ge wesen und daß ebenso in dcr betreffenden Flasche kein Sprengstoff enthalte» gewesen sei. London. Dem „Reuter'schen Bureau" wird aus Kapstadt gemeldet, daß eine Anzahl bewaffneter Boern von der Grenze des TranSvaallanvcs her vordlingc und daß dcr Präsident vergeblich versuche, sic aufzuhalten. Die Berliner Börse verlies in günstiger Stimmung, lieber die jüngsten Wiener Ereignisse beginnt man, kühler ;n denke». Tcckungskänfc befestigten sich. Ter Schluß brachte eine leichte Ab schwächung. Spekulative Banken waren animii t und höher, deutsche Bahnen durchweg iesl, Mecklenburger bevorzugt. Tic leitende» österreichischen Bahnen waren gut behauptet. Spekulative Berg werke vernachlässigt und schwächer. Für fremde Renten bestand ante Knilstust, die Komis waren anziehend. Kassiibahnen ziemlich sest, Kassadaiileir still und fest, Dresdner anriehend. Bergwerke "chm. Für Industrien bestand nur geringe» Futercffe. Lesterrei- chffche Prioritäten waren belebter als in den letzten Tagen Aranitur» n. »!.. 02. Tc<kwdc>. »reo« 244',,. vlaal»oai,n 2L1>/,. voniiiardcu irr-/,. «0kr Looie —. Oelierr. EUderrenle —. V»»>errc»l« —. »att-tii —. Oclicrr. woidrcme —. 4-/» ring. Gvldrknie 7!«-/,. 77« Russen —. SOrr Russen !!. Orteiilanleide —. Reuelle Ungar. Woldonleiiie —. 3. Ortenlanlethe —. Ungar. Pnpterr. —. Dikconio 2U>-,«. Lanvier 01-.,. «olie.>!g. —. Serben —. gcst. Wie», 27. Tcccmbcr. Sredii 2!>s.c>0. Suwtsdniin 307,üo. Lombarden 14->.so. Nordmcslb.172.cv. Mi»k»oie»-ie.3->.-,. Ung. isredii acv.äv. ülbeihal —. gellest. tzinrl«. 22. Trcbr. Schluß. Rente 75 m. üinlethe 103.02. Italiener SS.S5. 8taal«bal>u —. Lombaidcn 3I7>,-.0. da. Mtarittiien —. -tgybler 322.SV. Vest. Goldrentc —. Cpauicr iiü-/«. Oilouiancu bvs.oo. Tabak-ilctle» —. Lfft- >e«nr>,», 22. Dccrmster, Sari». I! Uhr in Min. rkonsai» >873cr R,lisch RN'«. Italien« 27-,. Lombardru 72-/,,.. Türken 8' ,0. <«,'« snub, Lmerik. >2ü'«. «"/o Ungar. Äoidrenic 72' «. Leftcrr. Gaibrente 82',. VreustUchr llansalt 123. k?«>N>t« 64'Luamanbank 13'-/,». Sncj-Aclien 73"«. — Liimmnng: Fest. Wetter: Änl». , Breäla», 22. Lccenib«. Nachm. (kSetrcidemarll.r Spirit»« pr. ux> Liter 10 Proc. Pr. Trccmbrr-Iannar 42», pr. Slpril-Ma» 45,32, In».Anglist . Wetze» pr. Tcccinb« 155,22. Roggen Pr. Dcccmb« 133,22, pr. April-Mai 134». pr. Mai-Juni >36,52. Rstdöl pr. December 51,52, »r. April-Mai 52152, Mai-Juni 53.22. Rüstig. — Wctier: Trüb-. London, 22. Deeeint«. Weizen fest, fremder Baltpreisk, insinuier ge ringe Avance. Augckommine Gerste rüstig, stetig, ordinärer Hafer «illtgcr. Mai« scsi. Mcstl träge. — Weiter: Italr. Lokales und Sächsisches. — Tie Glückwunschcouren am hiesigen kgI. .Hof« finden wiederum am 1. Januar in den Paradesälen des Residenz- sckrloffcs statt, und zwar cmpsangcn Ihre Majestäten dcr König und die Königin Mittags 1 Uhr die Herren Itaatsminisicr, darnach die Herren des diplomatischen Eorps und die am kgl. Hose vorgestcllten fremden Kavaliere, die vorgestcllten einheimischen Herren vom Civil, sowie die Herren Militärs z. D. und a. D. und endlich die Gcncrnlität und das Offizier-CorpS. — Abends 7'/- Ubr emv ängt Ihre Majestät die Königin in ihren Zimmern die Frauen Obcrhos- meistcrinnc», die Zutriltsdamen und die .^oidamcn und nach diesen die Damen des diplomatischen Eorps, worauf dann beide königliche Majestäten — punkt 8 Uhr — die genehmigten Voistellungen der anaemeldcten Damen und Herren zur Präsentation nnnelnnen-. '/c>9 Ubr versammeln sich dann in den Paradesälen die sümmtlichcn bei Hose vorgestcllten Fremden und einheimischen Dame» und Herren zur Asscniblöe. — Se. König!. Hoheit Prinz Friedrich August besuchte gestern das Magazin von H. Warnack. Pragerstraßc, und kaufte daselbst einige Fagdartikcl ein. — Im Leitartikel der Nr. 318 unseres Blattes befand sich, in Aus führung einer Reick-StaaSrede des Hcnn Unterstaatssckretärs Or. v. Schelling über die Mängel des jetzigen GcrichtSvollzieher- wcscns eine abfällige Kritik desselben, in welcher u. A. auf eine eigenmächtige Ausbeutung der Stellung der Gerichtsvollzieher, auf ungerechtfertigte Benachlbeiligung dcr Schuldner als Folge dcr dem Geri tsvollzicber in Betreff der Aufbewahrung und des Ver brauchs von Piandstückcn gelassene Freiheit und aus sonstiges Ge bühren dieser Beamten hingewiesen war. Die Bemerkungen unicies Btattcü sind insofern unvollständig, als darin nicht dcr wesentliche Unterschied heroorgclioben worden war. dcr zwischen dcr Stellung dcr Gerichtsvollzieher in Sachsen und derjenigen in anderen Bundes staaten besteht. In Sachsen sind die Gerichtsvollzieher sestbcsoldete Beamte, sie haben die von ihnen vereinnahmten Kosten an die Gc- richtskasse abzulicscrn und unterliegen in Betreff ihrer Geschäfts führung einer regelmäßigen Beaufsichtigung. Infolge dessen können die in unserem Leitartikel crbobencn Ausstellungen keinerlei Bezug haben aus die sächsischen Gerichtsvollzieher. Dies im Interesse dcr Wahrheit und dcr Eine dieser Bcamtcntatcgorikn zu erklären» fühlen wir uns sür verpflichtet. — Gestern Mittag 12 Uhr fand im großen Saale des Land-' gerichts zu Leipzig die feierliche Verkündigung des in dem A nar- chisten - Prozesse über die Veranstalter ses geplanten Attentats auf dem Niederwald gefällten Urtbeils statt. Der bereits durch ein Extrablatt mitgetbcilte Spruch lautete: Neinsdorf. Rupsch und Ruchler sind zum Tode vcrnitheilt. Außerdem eihält erslercr 15, sie beiden letzteren ie 12 Jahre Zuchthaus. Bachmaun und -Holz hauer erhalten je 10 Fahre Zuchthaus. Söhngc». Rheinbach und Töllner wurden frcigesprocben. — Heute begeht einer der bekanntesten Männer unserer Stadt, der Herr Direktor Clauß, sein 25jähriaeS Ducktorjubiläuni. In 2 Jahren erfüllt sich ebenfalls die Zeit, seit welcher Herr Direktor Elauß dcr hiesigen Gewerbeschule 25 Jahre lang als bewährter Leiter vorstcht. — Unter ansehnlicher Bctheiligung von Herren des Adels- und Bürgerstandeö unv specicll noch Vertretern der Bogen- und Schciben- schützcngcsetlschastkn zu Dresden e>solgte am Sonnabend Nachmit tags die feierliche Bestatttung des Königl. Kammerberrn Freiherr» Friedrich August ä Bnrn auf dem katholische» FricLhosc. — Aus den M itrheiIn ngen deS evangelisch-luthe rischen Landesko »sistori» ms erhellen eine Reihe Zahlen und Thaitachen. die für das große Pubiikum von Interesse sein dürsten. Wie bekannt, wurde IM das neue Landcsgeiangbuch ein- acführt und bis aus etwa 20 Gemeinden überall angenommen. Mit der Einführung dieses Gesangbuches ist die Betheiligung dcr Ge meinde an der Liturgie eine allgemeinere geworden. Tie Nach mittags- und Wochcn-Gottesdieiistc haben zum Theil überraschend günstige Erfolge aiifzuweisen. In Treuen i. B. hat die Abhaltung eines NachmitiaggotteSdiensteS am Todteiffoiintage in der Gottes- ackerlapclle besonderen 'Anklang gesunden, in Trcsdcn dagegen ist ein in früher Morgenstunde eingerichteter Gottesdienst für solche, die Sonntansdicnstc leisten muffen, wegen Mangels an Thcilnahme wieder eingestellt worden. Hochcvreuiich ist die Thatsache, daß die Theilnahmc an Beichte und Kommunion eine abermalige Steigerung erfahren hat. nur in 5 Bezirken war gegen 1882 ein Rückgang von 3813 Koiimnmikanlc» z» verzeichnen. Diesen Rückgang abgerechnet, beträgt die Gesammtrunahmc 3!.311. Avlangcnd die Prozentsätze dcr Koinmunikantcnzahlcn zu dcr BcvölkcrungSziffcr hat sich ergeben, daß dcr Gesnimntdurchschnitt -es Landes 10.3 Proz. beträgt, sowie daß die Prozente in landwirthschastlichc» Distrikte» steigen, in Jn- dustricgcgcnden und großen Städlen sinken. Was daS Begräbniß- wcsen betrifft, so stellt sich das Gesamnitverhältniß dcr unter Assistenz eines Geistlichen vollzogenen Beisetzungen zur Gcsammtzahl dcr Beerdigungen für 1883 günstiacr als im Jahre 1882, nämlich 87,60 Pro;, gegen 87,19 Proz. Genagt wird noch immer über Abnahme dcr Lcichcnbcgtcitnng und »der das anstößige Verhalten vieler Vereine, welche nach dem Bearäbniß in die Wirlhsliinffer ziehen n»d dort unter Gelagen den Tag beschließen. Bei dem Berichte über SonntagSheiligiing und Äirchcnbesuch im Allgemeinen wird daraus verwiesen, daß die Hoffnung, es werde binsichtlich der Somi- tagsheiligung zu bessere» Zuständen kommen, sich nicht erfüllt habe, sowie daß die Gememdeorgniie z»m Einschreiten wenig und zur Er- laiibnißcrthcffnng für Sonntagsarbeit sehr geneigt seien. Ausdrück liche Verweigerungen der Tausc wurden 1882 42, 1883 dagegen nur 36 Fälle gemeldet. Fälle ausdrücklicher Verweigerung dcr Trauung lamcu 1882 13 und 1883 27 vor. Dieser Rückgang ist nur mit l»
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