100 Hermann Sirp In Kantate 138 „Warum betrübst du dich" (Bd. 28, S. 199) ist die Motivik des Schlußchorals: « » » P-- abgeleitet aus der des Anfangschores: und damit aus dem Choral selbst. 8. Verknüpfung von Kantatensätzen durch Zurückgreifen auf den Choral. Eine Anzahl von Kantaten (besonders Choralkantaten) wird durch die Choralmclodie in solch starkem Maße beherrscht, daß die Motivik sogar scheinbar freier Sätze von ihr abhängig ist. I. Freie Kantaten: Die Kantate 161 „Komm, du süße Todesstunde" (Bd. 33, S. 3) wird durch einen motivischen Choralsatz eröffnet. Daß die Choralmelodie für die Motivbildung mehrerer Sätze der Kantate bestimmend gewesen ist, zeigen die Satzanfängc. Die erste Choral zeile lautet: llÄ ! i -i" l-Z Daraus entstammt daS Flötenmotiv in Satz 1 (siehe Choralarien): Beeinflußt ist auch die nächste Arie (S. 10): die die Quarte e—a zeigt, ferner der Chor (S. 18): XX dessen Flötenfiguren außerdem stark an des Flötenmotiv des ersten Satzes anklingen. In Kantate 131 „AuS der Tiefe rufe ich" (Bd. 28, S.2ff.), deren Anfangschor motivisch an den Choral „Auö tiefer Not" an-