Die Thematik der Kirchenkantaten I. S. Bachs usw. 99 und Say 4 (Rezitativ): » eng zusammengehörig. In Kantate 10 „Meine Seel' erhebt den Herren" (Bd. 1, S. 277) sind der Anfangschor und die Sopranarie (S. 288) auf einem ähnlichen Conlinuomotiv aufgebaut. In Takt 1 des Chores heißt es (Moll): in der Arie (Dur, transponiert): In mehreren Kantaten wird eine zwar freie Motivik für verschiedene Kantatensätze benutzt. Aber Liese Motivik steht zum Choral insofern in Beziehung, als in einem der Sätze diese Motivik als Ritornell- oder Kontra- punkt-Material der Choralmclodie gegcnübergestellt ist. Der Schlußchoral der Kantate 41 „Jesu, nun sei gepreiset" (Bd. 10, S. 58) z. B. greift auf das Ritornellthcma des Anfangschorcs (Bd. 10, S. 3) zurück. Ebenso bekannt ist die Verknüpfung des Chorals „Nun danket alle Gott" aus Kantate 79 „Gott, der Herr, ist Sonn' und Schild" (Bd. 18, S. 308) mit dem Anfangschor (S. 289). Im Choralsay der Kantate 11 „Lobet Gott in seinen Reichen" (Bd. 2, S. 40) wird der Hörer bei dem Motiv der Trompete: an Las ähnlich lautende in der Trompete des 1. Satzes (Takt 3): gemahnt. Für die Kantate 15 „Denn du wirst meine Seele nicht in der Hölle lassen" (Bd. 2, S. 135) hat Hermann Abert9 nachgcwiesen, daß Lurch das Dreiklangsthema mit stufcnweisem Rückgang nach der Terz (Adagio-Einleitung!) die Verbindung der Cinzelsätze hergestellt wird. Auch der Schlußchoral2) wird durch dieses Motiv (Clarinchor) in den Zusammenhang des Ganzen gestellt. 0 „Wort und Ton in der Musik des 18. Jahrhunderts", Archiv f. Musikw., Iahrg. 5, Biick-burg und Leipzig 1923, S. 48. -) Siehe S. 74.