Eine unbekannte Violinsonate von A S. Bach. Von Or. Friedrich Blume (Berlin). Im Privatbesitz von Herrn Manfred Gorke in Eisenach ist ein bisher unbekanntes Werk von Johann Sebastian Bach zum Vorschein gekommen. Der Herr Besitzer hatte die Liebenswürdigkeit, mir die Bearbeitung des bedeutsamen Fundes zu überlassen und mir sein gesamtes Material zur Verfügung zu stellen. Es bandelt sich um eine Sonate in 6-dur für Violine und bezifferten Baß in vier Sätzen. Die Handschrift, die im folgenden abgekürzt als HsG bezeicbnet werden soll, ist ein sehr schön ge- geschriebeneS Autograph von über sechs Seiten Umfang, das auf zwei weiteren Seiten, ebenfalls autograph, daS Lis-dur-Präludium des Wohltemperierten Klaviers I enthält. Die HsG dürfte damit als einer der wichtigsten seit langem gemachten Bachfunde anzu- seben sein'). 1. Die Quelle. Die Handschrift umfaßt sechs Blätter in Folio (22x35 cm), von denen Blatt 1—4 ineinandergeschoben und geheftet sind, also Bogen 1—2 bilden, während Blatt 5—6 einen separaten Bogen bilden. Die Seiten sind nicht paginiert. Diese drei Bogen sind, wahrscheinlich erst um 1800, zusammen in einen Umschlag von dunklem, marmoriertem Papier eingcklebt worden, so daß die erste und letzte Seite der Handschrift fest mit dem Deckel verbunden sind. Der Inhalt verteilt sich auf die zwölf Seiten folgendermaßen: r) Um unnötige Anfragen zu vermeiden, beauftragt mich der Besitzer mit- zuteilcn, daß die Handschrift unverkäuflich ist. Die Sonate selbst wird in Kürze als Veröffentlichung der Neuen Bach-Gesellschaft erscheinen. LopxriZbt 1929 by Ureitlropf öe Härtel, UeipriA.