20 Alfred Dürr Wenn diese Kantaten nicht zum fünften Jahrgang gehört haben, so müßten sie überzählig sein. Es besteht somit eine gewisse Wahrscheinlichkeit, daß wir hier tatsächlich Reste des Jahrgangs V vor uns haben. c) Kantaten, die sich nicht mit hinreichender Gewißheit einem der vier übrigen Jahrgänge zuordnen lassen: 4. Advent 26 1. Ostertag 3. Ostertag Jubilate 1. Pfingsttag 1. Pfingsttag Trinitatis 4. p. Trin. 7. p. Trin. 27 16. p. Trin. Mariä Reinigung? Michaelis? 132 Bereitet die Wege 15 Denn du wirst meine Seele 158 Der Friede sei mit dir 146 Wir müssen durch viel Trübsal 59 Wer mich liebet 34 O ewiges Feuer 163 O heilges Geist- und Wasserbad 24 Ein ungefärbt Gemüte 54 Widerstehe doch der Sünde 161 Komm, du süße Todesstunde 200 Bekennen will ich seinen Namen 50 Nun ist das Heil und die Kraft NV: P + einige Sti erhalten: P + Sti erhalten: nur Abschriften erhalten: nur Abschriften erhalten: P + Sti erhalten: P + Sti erhalten: P erhalten: P + Sti erhalten: nur Abschriften erhalten: nur Abschriften erhalten: P (Fragment) erhalten: nur Abschriften Die Zugehörigkeit dieser Kantaten zum Jahrgang V ist zwar möglich, bleibt aber doch unbewiesen. d) Kantaten ohne erkennbare Bestimmung im Kirchenjahr: 97 In allen meinen Taten NV: Sti; auch P erhalten 100 Was Gott tut, das ist wohlgetan erhalten: P + Sti 117 Sei Lob und Ehr erhalten: P 131 Aus der Tiefe erhalten: P 150 Nach dir, Herr, verlanget mich erhalten: nur Abschriften 192 Nun danket alle Gott erhalten: Sti Von einem Versuch, Trauungs-, Ratswahl- und ähnliche Kantaten einem ^Bestimmten Jahrgang zuzuweisen, wurde hier grundsätzlich abgesehen. Überblickt man das Ergebnis der Rekonstruktionsversuche, so zeigt sich, daß uns drei annähernd vollständige Jahrgänge erhalten sind. Ein vierter Jahrgang waf mit einiger Wahrscheinlichkeit auf Texte Picanders (von 1728) komponiert; er ist bis auf geringfügige Reste und einige erhaltene Abschriften verschollen. Ein fünfter Jahrgang, über den sich nichts Ver bindliches aussagen läßt, ist gleichfalls verschollen. Die Oratorien standen dagegen vermutlich außerhalb der Jahrgangseinteilung. IV. Relative Chronologie der Jahrgänge I bis III und der im gleichen Zeitraum entstandenen üb rigenVokalwerke Um eine möglichst vollständige Rekonstruktion der einzelnen Jahrgänge zu bieten, hatten wir bereits weiter oben die Betrachtung der in den Kan- 26 Weimarer Kantate, in Leipzig vielleicht zum 1. Advent verwendet. 27 Die gleichfalls für den 7. p. Trin. bestimmte Kantate BWV Anh. 1 „Gesegnet ist die Zuversicht“ wird als vermutlich unecht nicht aufgeführt (vgl. BJ 1951—1932, S.4if.).