Zur Chronologie der Leipziger Vokalwerke J. S. Bachs 2 7 links (BWV 89, 70), dann in einer Schleife (BWV 238, 40, 154); aber schon von den Epiphaniaskantaten an (BWV 154) liegt diese Schleife häufig nicht mehr unter den Notenlinien, sondern wie früher in der Mitte des Noten systems, und in der Kantate zum 3. Ostertag desselben Jahrgangs 33 fällt der senkrechte Abstrich sogar bisweilen ganz weg. Bemerkenswert ist ferner der Baßschlüssel in den frühen Handschriften dieses Kopisten. In der Grundform ähnelt er, wie bei den meisten Kopisten Bachs, einer spiegel verkehrten 9, ist jedoch sehr breit gezogen und beginnt bezeichnender weise mit einer horizontalen Wellenlinie, manchmal sogar mit einem dach förmigen Haken auf der mittleren Notenlinie. Von den Osterkantaten des Jahrgangs I an wandelt er sich in die von Bach gebrauchte Form, reicht jedoch mit seinem linken Ende meist noch bis etwa an die unterste Noten linie (in BWV 4 beide Formen vertreten). Oer r-Srhliissel zeigt zunächst schlichtere, ab BWV 154 in zunehmendem Maße krause Formen. Die Achtelfähnchen bei nach oben gestrichenen Noten verlaufen parallel zum Notenhals oder bilden mit diesem einen spitzen Winkel. Die Sechzehntel fähnchen zeigen zunächst die ältere, einteilige Form; um die Jahreswende des Jahrgangs I setzt sich dann die neue, zweiteilige Schreibart durch. Die Achtelpausen sind sichelförmig; nur in BWV 23 tritt eine völlig andere Form auf, deren linkes Ende stark nach oben aufgebogen ist, so daß an genommen werden muß, daß die Niederschrift dieser Stimmen schon in den Februar 1723 zu datieren ist. Die Auflösungszeichen gleichen weit gehend der heute üblichen Form, doch ist der rechte Abstrich am unteren Ende im Haken nach rechts oben aufgebogen. In den Trinitatiskantaten des Jahrgangs II tritt eine neue Form des Violin schlüssels auf: Der senkrechte Abstrich wird nicht mehr nach oben auf- gebogen, sondern endet (ähnlich wie beim Violinschlüssel Bachs) meist etwa an der Stelle des Ausgangspunktes auf der g'-Linie. In den Kantaten der ersten Trinitatiszeit ist der Schlüssel oft überdimensional groß, um bis zum ersten Advent allmählich wieder auf die Normalgröße zurückzugehen. Etwa um die Michaeliskantate des Jahrgangs II machen auch die Auf lösungszeichen und die Achtelfähnchen nach oben gestielter Noten eine charakteristische Formveränderung durch. Die Auflösungszeichen ver lieren dabei ihren Haken rechts unten; das „Quadrat“ wird zum Dreieck mit einem spitzen Winkel rechts seitlich, wobei die linke und die untere Begrenzungslinie in einem Zuge mit der rechten abwärts gerichteten Senk rechten gezogen werden, während die obere Begrenzungslinie meist frei stehend, ohne Anschluß an die übrige Figur mit einem etwas nach rechts abwärts gerichteten kurzen Strich gezogen wird. Diese Form wird künftig stets beibehalten. Die Achtelfähnchen nach oben halsierter Noten sind vom gleichen Zeitpunkt an meist kürzer und werden in gleichmäßiger Rundung aus dem Notenhals gezogen, während der Schreiber sie bisher neu angesetzt hatte. Eine neuerliche Veränderung erfahren diese Achtelfähnchen von der 33 Vgl. die Faksimilewiedergabe der ersten Seite von P 1138 in NBA I/io.