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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.03.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187903114
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790311
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790311
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-03
- Tag1879-03-11
- Monat1879-03
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.03.1879
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Vierte össlagt M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. r«. Dienstag den 11. März 1879. 73. Jahrgang. Stricht Gller Die Erste »rtzenNicke »eneral»erf«»«I»»A Ho» „Tächstschen Dampfkessel - Nevifion» - Verein»". Sei der am 17. Februar d. I in Chemnitz statt» gefnndenen ordentlichen General Versammlung waren 1» Mitglieder vertreten. Nachdem der Vorsitzende di« erschienenen Verein»-Mitglieder begrüßt hatte, aelangte der G-schäft» bericht de» Vorstand«» »um Vortrag. Derselbe berührt Fol.ende»: Der erste Dampfkessel - Revlsto n» > Verein bUdete sich in England 1884 und in Deutschland zu Mannheim 1»«, denen vom Jahre 1870 an so viele folgten, daß ihr« Zahl in Deutschland allein heute 88 be trägt. Hre Erfolge, welche diese Vereine in der tur,e» Zeit ihre» Bestehen» aufzuweisen hatten, ver- a»Iaßten, daß i« Sächsischen Ingenieur- und Archi- tekten-verein die Gründung erner derartigen Gesell schaft für da» Königreich Sachsen in Anregung gebracht wurde. Nachdem durch eine kurz daraus erlassene Leordnung de» königl. süchs. hohen Mini sterium» de» Innern die Bildung van Dampfkessel- NeP stonS-Vereinen unter gewissen Bedingungen «»glich gemacht worden war, ging man zur Ver wirklichung de» gefaßten Plane» über und gelang e» auch nach lleberwindung verschiedener Schwierig keilen am 1. März 1878 die eigentliche conftituirende Versammlung stattfinden zu lassen, in welcher die «ehremale umgeünderten Statuten und da- Regulativ endgültig festgestellt, sowie der jetzige Vorstand und verwaltungSrath gewählt wurden. Nachdem da- Ministerium de» Innern die Ge nehmigung zur Eröffnung de» Geschäftsbetriebe» ge geben und den vom Vorstande engagirten Herrn Haaqe in seiner Eigenschaft als Vereins-Ingenieur beftiliat batte, begann der Verein am 1. Mai 1878 seine Lbätigkeit. Demselben gehörten an: 3g ordent liche Mitglieder mit 191 Lampskcffeln, sowie 3 außer ordentliche Mitglieder. Di' günstige Lage de» Fürstentums Reuß ließ eS wünschen-werth erscheiuen, die vereinSthätigkeit auch auf diese-Land au-zudehnen. Die fürstliche Landes regierung geruhte auf Ansuchen eine Verordnung zu erlaffen, laut welcher unserem Vereine der Geschäft» betrieb im Fürstenthum Reuß älterer Linie ge stattet ist. Der vereinS-Jngenieur Herr Haage wurde am 1. November vom Stadtraih zu Chemnitz eidlich ver pflichtet. Der später folgende Bericht de» EasfirerS zeigt, daß die beim Entwerfen der Statuten festgestellte Scala der Jahresbeiträge richtig getroffen worden ist. Lrotz der vielen außergewöhnlichen Ausgaben, welche die Einrichtung de» Verein» bedingte, rst ein nam hafter lleberschuß verblieben Folgende zwei Verwaltung-Maßregeln haben sich als nothwendig herausgestellt: ») Von Dampfkessel- besitzcrn. welche nach dem 1. Juli beitreten, wird für da» laufende Jahr nur die Hälfte der Jahresbeiträge erhoben, wogegen dieselben für diese- erste Jahr auch nur auf je eine Revision ihrer Kessel Anspruch haben, b) Für Kessel, welche während de» ganzen Jahre» ununterbrochen außer Betrieb find, ist em Jahresbeitrag von nur S Mark zu entrichten. Diese Kessel find jedoch vom VereinS-Jngenieur mittelst Plombe unter Verschluß zu legen und müssen, ehe sie wieder in Betrieb genommen werden können, einer inneren Untersuchung bez. Druckprobe unterworfen werden. Der Ingenieur-Bericht befiudet sich schon in den Händen sämmtlicher Mitglieder, so daß von einem vorlesen desselben Abstand genommen werden kann. Da Niemand der Anwesenden über denselben zu sprechen wünscht, beschließt der vorfitzende seinen Bericht unter Mittheilung, daß dem Verein gegen wärtig 79 Mitglieder mit 313 Dampfkessel, sowie 3 außerordentliche Mitglieder angehören und richtet an die Mitglieder die Bitte, zur Vergrößerung und Ver breitung de» Verein» thitig beitragen zu woflen. Hierauf erfolgt die Berichterstattung der Rechnungs- Revisoren. Die Versammlung ertheilt de» Vorstände und dem verwaltungSrathe Decharge. Die Versammlung beschließt ferner, von dem sich ergebenden Ueberschuß de« verflogenen Jahre» 800 dem Reservefonds zu überweisen und den Rest auf da» neue Jahr zu übertrage». Bei der hieraus folgenden Wahl der statutenmäßig «»»scheidenden 3 Mitglieder de» BerwaltungSrath» »erden die Herren Hirt, Ehrhardt und Vogel wieder- gewählt. Lr« Herren nehmen die Wahl an. Hieran schließt sich die Wahl der Rechnungs- Revisoren für da- Jahr 1879. Die Herren C Dür- feld und Hermann Boael werden wiedergewählt und nehmen dre Wahl gleiOfafl» an. Nachdem Herr Hermann Vogel dem Vorstande und de« Verwaltun-Seathe im Namen der Mitglieder de» Verein» den Dank für die umsichtige Leitung der Geschäfte und Herr Direetor Ehrhardt Herrn Ingenieur Haage im Namen de» verem» die An erkennung feiner unermüdliche» Thätigkeit ausge sprochen, schließt der vorfitzende die Versammlung mit de« Wunsch«, daß der Verein der den In dustriellen immer mehr Anerkennung finden möge. Ver«ischter. z An» der Fremd«. Die plötzlichen und so großen EourSvertnderungen, welche »ei Gelegenheit »er Eonverfionögerüchte an der Pariser Börse ent standen waren, mußten wegen de» He'lauf» der Aguidation manch« Beunruhigung Hervorrufen. Sollen doch damal» innerhalb weniger Lage für 11« Millionen Franc- Capital an Rente verkauft worden sein. E» stand unzweifelhast fest, daß groß« Verluste stattgefunden hatten, und daß «ehr al» ein Speku lant große Anstrengungen würde machen müssen, um feinen Credit zu retten und feine Differenzen »u be- »ablen. Jndeß hat der Markt diese Probe mit Ehren erstanden, e» ging Alle» geräuschlos vorüber. Kaum daß in der Louliffe ein oder zwei Häuser dritter Ordnung einige Engagement» unerfüllt ließen. Aller dings waren mächtige Eapitalien dem Platze zur Disposition gestellt worden, welche über die Klippen binwkghalfen. W«r haben bereit- vor 8 Lagen mit akthnlt, wie von knndiger Hand die Kenntniß de- Beschlüsse» der Regierung gegen die Eonverflon bei Beginn der DonnerStagbörse auSgebeutet worden wer. Die Fünfprocentiae, welche ja speciell der Er schüttrrung unterlag, hat im Ganzen ihr« alten Course wieder erlangt; die anderen Renten befinden sich auf den höchstcotirten Coursen. Jndeß mangelt dem Geschäft der frische Zug, der Comptant sendet nur schmal« Aufträge. Die kleinen Rentier» und Capitalisten haben sich von ihrer neulichen Auf regung noch nicht vollständig erholt und die Epecu- lation selbst wird durch die politischen Vorgänge der letzten Lage in Athen» gehalten. Bor All,« ist «» die Frage, ob die Regierung de» 18. Mai procesfirt werden wird, welch« die Börse am leb haftesten beschäftigt. Wie sich von selbst versteht, mag die Börse Nicht- davon wissen und hofft, daß die Regierung eine genügende Majorität für ihre Ansicht in der Kammer finden wird, sonst steht man einer den Geschäften sebr nachtheiligen Erregung entgegen. Der Bank- und Eisenbahnmarkt bewahrt seine ganz« Festiakeit; ein Theil der Eapitalien au- dem verkauf derFünfprocentigen hat sich den Eisenbahnobligationen »ugrwandt. Die großen Eisenbahngesellschaften fahren in ihren Mehreinnahmen gegen verflossene- Jahr fort, waS die Klagen gewisser Kreise über die industrielle und commerzielle Laae wenig zu rechtfertigen scheint. Tie Kammerverhandlungen über das Gesetz wegen der Handelsmarine haben zur Folge gehabt, daß ein Projekt zur Gründung einer SchifffahrtS-Credit-Ge sellschaft zu Tage trat, welche mit Privilegien und einer jährlichen Garantie de» Staat» versehen sein soll, um den Schiffsbauern und Rhedern die nöthigen Capitalien zur Umformung »hreSSchiff-materialS zu gewähren. ES wird eine staatlich« Garantie von 4 Proc. beansprucht für rin Capital von 80 Millionen. Die Gründer wollen, wenn man ihnen die Eoncesfion zur Au-qabe von Obligationen ertheilt, dem Staate Vorschüsse zu den Hafen-verbrfferungS-Arbeiten leisten. Doch trifft da- ganze Project wenig Sympathie. Da- italienische Parlament hat die Unterdrückung de- Affidavit für die Italienischen RententitreS von 100 Frc». und weniger beschlossen. Man sieht der bevorstehenden Annahme der Maßregel entgegen, welche die drei malige jährliche Couponszahlung statt der zweimaligen für italienische Rente einführt, vier Fünftel der Italienischen Rente Weeden übrigen- in Italien selbst gehalten. An der Madrider Börse haben Fallissement- stattgefunden. Die Erklärung der russischen Regie rung über die Priorität ihrer Jndemnilätiforderung an die Pforte hat den türkischen Finanzprojecten, mit denen man die große Masse zu blenden sucht, arg mitgespielt. Der Credit Lyonnais will sein Capital um weitere 88 Millionen Frc». erhöhen, also aus 100 Millionen Die alten Actionaire haben zu 88*/. Agio da- Priori tütSrecht darauf. Ein ansehnlicher Bankerott wird au- larbeS gemeldet: Lacoy, Präsident de- HandelS- gerichtS, mit angeblich 8—8 Millionen Frc». Die Ein nahmen des Suez-Canal- zeigen in den ersten beiden Monaten d. I. em MinuS von 883,861 KrcS. gegen vor. Jahr in Folg« der Reducirung der Tonnen gelder »nd der Depression de» Handel». Der neu ernannte französische Handeltmimster Lirard ,st Frei händler und seit langer Zeit der erste HandelSminrster, welcher in seinem Fache bewandert ist. Die englischen Eisenbahnen müssen ihre Minderein nahmen rn Folge der üblen GeschäflS-Lonjuncturen und der den Verkehr hindernden Witterung durch möglichste Ecsparuiß so gut eS angeht zu compensiren suchen. Im Januar und Februar haben 18 eng lische Linien 180,000 Pfund weniger eingenommen, und in Schottland sieht e» noch schlimmer auS. Eine officielle Zusammenstellung de» Werth» de- englischen Export- zergt folgende Tabelle: 1888: -s- 88,71*/,. ISO*: -i- 9,99°/„ 1873: -i-80.80*,.. 1878: -s-8L6*/., 1876: -t- 1,17 0,0. 1877: — 8,04 Im vor. Jahr fand bekanntlich eine noch wertere vermmderung statt. Nrmmt man aber den Werth de- Export- von 1877 zu den Pressen von 1873 an, so zeigt sich folgende» Re sultat: 1877: IS1,8S0.8«0LstrI., 1873:198,483,900 Lftrl. Dre Quantität scheint daher nicht bedeuten» abgenom men zu haben. Gin Petersburger Correspondent, den wir schon früher erwähnten, führt auS, daß in Folge der in den weiten, menschenleeren Grenzgebieten naturgemäß verlangsamten Circulation der «eldwerthe e» in Ruß land erner arößern Zahl in Umlauf befindlicher Werth- zeicheir, al- bei Staaten mit enger zusammenwohnender Bevölkerung und besseren EommunrcationSmittela be darf. Dazu kommt, daß die Summe de- gewiffer- maßen todt daliegenden, d. h. von den Besitzern für besondere Fälle zurückgrhaltenen, mithin nicht in Um lauf befindlichen Capital- dort »erhältnißmäßig weit größer »st, als in anderen Ländern Mit enlwickelten Crebitanstalten. Wir find mithin der Ansicht, daß für die gegen wärtige Zeit du Summe von 780—800 Millionen Creditbillet» da- Mindeste ist, wa» wir bei den ge gebenen Bedingungen für unseren Verkehr bedürfen. Sogar in den Jahren 1878 und 187« zeigt« sich bei un», trotz erhöhter Ausgabe von Creditbillet-, an einzelnen Orten, sogar in Moskau, ein solcher Mangel an Lerthzeicheu, daß Zahlungen vermittelst erst für da» folgende Jahr fälliger Coupon- geleistet wurden. Die Arbeiter in einzelnen Distrikten erhielten sogar au» — Leder hergestellte Wetthzeichen. Am 1. De- cenrber 1878 betrug die Summ« aller in den Privat banken befindlichen Einlagen nur »» Millionen. Labei bedarf e» nach Aufhebung der Leibeigen schaft ungeheurer Summen zur Bezahlung der früher »u unentgeltlichen Diensten verpflichtete» Arbeiter. Die Bauer» brauchen Geldzeichen znr Ablösung der ihnen überlassenen Ländern««, dir Bevölkerung bat sich seit 88 Jahren um 17 Millionen vermehrt, dre StaatSauögaoen find um 800 Millionen gestiegen. An Eisenbahnen find 17,«« Werst hinzugekommen. Die Summe der durch Handel und Industrie be wirkten Umsätze hat sich um 400 Millionen erhöbt. Di« Bankeinrichtungen haben nun zwar den Geld verkehr erleichtert, haben aber auch neue Zahlung»- Anfordnungrn hervorgerufen und i« Verein mit den neu auftauchenden Aetienunternebmungen die Summe de» allgemeiuen Geldumsätze- im Reiche wesentlich gesteigert, wa» durch Beispiele bewiesen »erde» kann. Nebmen wir eine i« Umlauf befindlich« Summe von 480—800 Millionen Rubel al» für unsere Be dürfnisse genügend an, so kommt dei einer Bevöl kerung von p. p. 8« Millionen auf den Kopf 10 Rubel. Sie mäßig dwser Satz gegriffen ist, geht daraus her vor. daß von den im Umlauf befindlichen Werth- zeichen in England, Großbritannie» »nd Irland, auf den Kopf 40 Rubel, in Frankreich 48 » 88 Rubel, in Deutschland etwa 88 Rubel kommen. V a. Prag, 10. März. (Special-Telegramm de- „Leipziger Tageblatt«»".) Die Pilsen- Priesener Eisenbahn löst vom 8. April ange fangen den Julicoupon von 1878 und den Januar coupon 1879 der Prioritäten I. Emission mit je Gulden 14 Kreuzer österreichischer Währung ein. * Leipzig, 10. März. Ausstellung in Eidney. Ter deutsche Consul in Eidnev. Herr C. L. Sahl, schreibt an Herrn E. Lautenschläger in Stuttgart: „vor allen Dingen möchte ich den deutschen Fabrikanten anratben, nur da» Veste in jeder Art ihrer Erzeugnisse zu senden, da die amerikanischen und anderen europäischen Industriellen alle- Mög liche ve»suchen, den australischen Markt gänzlich al- Absatzgebiet für ihre Products an sich zu reißen und die Ausstellung dazu auSersehen hoben, ihre Pläne zu verwirklichen, indem st- die Aus stellung mit den besten Fabrikaten beschicken." Es bestätigt Die- durchaus die Worte de» Herrn vr. Jung in der letzten Sitzung d«8 hiesig-n Ver ein- für Handelsgeographie. — Herr E. Lauten- schläger in seinen internationalen Freundschaft-- und HanbelSnachrrchten sagt: „die in Sidney ver säumten ÄuSstellungSchancen können in Mel bourne nicht einaeholt werden. -u Leipzig, 10. März. In der gestrigen Sitzung de- VerwaltungSrathe- der Aussig > Teplrtzer Eisenbahn-Gesellschaft wurde beschlossen, der drmnächftigen General-Versammlung dieLertheilung einer Dividende von elf Procent für da- Jahr 1878 vorzuschlagen, außerdem wird der ErneuerungS- fondS dieser Bahn mit 180,000 fl. dotirt. u Leipzig, 10 März. Der Cour», zu welchem die in Silber zahlbaren Coupon- der PrioritütS- obligationen öfterreichrscher Eisenbahnen an den deutschen Zahlstellen eingelöft werden, ist unvei ändert (87) geblieben. ES werden demnach bis auf Weitere» für 100 fl. 174 bezahlt. — ä. Zwickau, 9. März. Der Monat März ist der Dividendenmonat, und wer viel Aktien hat kann während desselben seine leer gewordene Eossette wieder füllen. Freilich bleiben die-mal viele Kohlenwerke gänzlich auS, weil der schlechte Geschäftsgang und die niedrigen Preise keinen Reingewinn ermöglichten; aber die besseren Werke spenden ihren Segen noch immer. Außer den beiden Kohlenbahnen, sowie Forst, Schaber und verein-glück, welche ihre Dior denden schon seit einigen Tagen au-aeschrieben haben, kommt jetzt noch der Zwickau-Ooerhohndorfer Sternkohlenhauverein (Wilhelmschacht), der auf jede Doppelactie l.it. ä und 6 <830 Einzahlung) eine Dividende von 34 gewährt. Dieftlbe kann vom 84. März ab bei allen Zwickauer Bankhäusern erhoben werden. Im vergangenen Jahre setzte eS 40 ^6; demnach ist auch bei diesem Werke das Ge schüft ein genngereS gewesen al- im Jahre 1877. Im Vergleich zu verein-glück »ft aber da- Geschäft ein bessere- geworden; denn während verein-glück für da- Jahr 1876 noch 858 gewähren konnte, ver mochte Wilhelmschacht damals nur 80 zu ver theilen; Heuer ist aber die Höhe der Divende bei beiden Werken gleich. Man nennt Wilhelmschacht immer da- Werk der Zukunft; w»r wünschen nur, daß sich Die- bestätigen möge. Di« Lage der Flöhe ist auf den Kodlenfeldern de» Wilhelm- schacht- nicht so regelmäßig wie bei den anderen Zwickauer Werken; der Abbau wird dadurch elwa» koftspieliger und der Gewinn daher etwas geringer. — Auch die Zwickauer Bank wird für I87T eine Dividende von 7 Proc. — gegen 8 Proc. im Bor jahre — vertheilen können. Diese» Resultat ist immer noch ein sehr gute»; denn bedenkt man, daß hier verhältnißmäßig zehr viel Bankhäuser bestehen, daß auch der Lorschußverein viel Bankgeschäfte de- treibt, und daß seit eimgen Jahren auch eine Filiale der Reichsbank hier etablm ist, so muß man zuge- geftehen, daß immer noch »iel dazu gehört, wenn die Zwickauer Bank 7 Proc. Dividende erübrigt. Am 84. März Nachmittag» 3 Uhr findet die diesjährige ordentliche Generalversammlung der Zwickauer Bank im Hotel Zur grünen Tanne hier statt. Außer den gewödulichen Punkten steht noch d,e Beschluß fassung über einen Antrag de- Aufsicht-rathe- auf Reduction de» Actiencapital» um 300,000 >6 durch Rückkauf von 1000 Stück Aclien auf der LageSorbnung. Die Gründungssumme betrug ur sprünglich 3 Milionen Mark. Durch den Beschluß erner außerordentlichen Generalversammlung wurde dieselbe auf die Hälfte herabgesetzt, indem je 8 Inte- rirn-scheine mit einer Einzahlung von je 180 zu einer Aktie S 300 verwandelt wurden Da da- Geschäft bisher gut ging, so sieht man eigentlich nicht recht ein, weshalb eine Verminderung de- Actiencapital» nothwendrg wird, besonder» da die Actien immer fast v»ri stehen. — Dre Lugauer vergbaugesellschast Rhenania, seit längerer Zeit mit Saxonia ver einigt, hat immer mit Geldnoth zu kämpfen gehahH denn e» verging fast keine Generalversammlung, be» welcher nicht die Beschaffung neuer vetneb-mittil eine Rolle gespielt hätte. Dre Ausgabe von Priori tätsanleihen war nicht «ehr thunlich, und man hat deshalb 3 Serien Pr,ontät»aclien gemacht. Bi» zum 10. April ist die siebent« und letzte Einzahlung auf Prior,tätSactien Serie III bei Ludwig Gumpel in Leipzig, Ehrler L Bauch hier oder Meyer 4 Jahr in Glauchau in der Höhr von 10 ^l zu leiften. Wir können nicht glauben, daß nunmehr die Geldcalamität «ufgehirt habe; denn wenn die großen, schon seit Jahren i« Betrieb« befindlichen Werk« nicht viel erübrigen, wird Rhenania auch keinen Reingewinn erzielt haben. E« wird wohl noch ein mal die Beschassuug neuer Geldmittel nötig sein. — Der Kohlenversandt ab Nah,»HofZwickau hat im Februar diese» Jahre» die Höbe de» Vorjahre» noch nicht erreicht: denn e» wurden Heuer 84 Ladungen weniger abgeschickt al» ,m »ergangenen Jahre, so daß die täglich« Durchschnittszahl um 1 gegen da» Vorjahr zurtckdlerbt. Gegen 1877 beträgt allerdings der versandt iwwer uoch 8883 Ladungen S 8000 K»l» mehr. Li« ganze Label« de» versandt geflalt-1 sich folgendermaßen: Eäcbs. Staat»- und Privatbah- nen >8,l3I, Baverische Staat-babn 4*44. Buschtie hrader Bahn 1». Berlin-PotSdam-Magdeburger Babn 30, Verlin-Anhalter Bahn 188, Friednchrodaer Bahn 18, Frankfurt Bebraer Bahn 18. Gero-Weimarer Bahn 131, Halle-Sorau-Gubener Bahn 184. Kaiser ranz - Josef > Bahn 8, Magdeburg - Halberftübter ahn 894, Nordbausen-Erfurter Bahn 10, Saal- Bahn 800. Saal-llnstrut-vahn, 6. Sächs. Thünnar- chen Oft-West-Bahn 190, Württemberg» Staat»-Bah» 80, Werra-Bahn 348, Thüringer Bahn 171g. Summa 36,790. Gegen den gleichen Monat de» Vorjahre»: 86,834, daher weniger: 84 Ladungen. — Wenn also optumstssche Actionaire erwartete», )aß da» Grubenunglück bei Teplitz für den Erein- kohlrnverkehr unserer Gegend zum Vortbeil« sei« wurdc, so haben sie sich getäuscht; denn die böhmischen vraunkohlenwerke können mit Leichtigkeit den Fehl betrag der Förderung decken, wie ja der gesteigerte Kohlenverkehr auf der Aussig-Teplitzer Bahn beweist. Die Sehnsucht nach Kohlenzöllen wird darum hier immer größer. Aber man hat e» dabei ans Oesterreich abgesehen. Wenn nun selbst einer der Führer der Schutzzollpartei, nämlich Herr v. Kar- dorff, Oesterreich gegenüber gelindere Saiten auf- ziehen will, als bei anderen Staaten, so wird die Agitation für Koblenzölle wohl wenig nützen. X von per sächsisch-bötmischen ätrenze. Da» Ausbleiben der Quell»n in Teplitz hat alle Badeorte mehr oder weniger in Aufregung gebracht und jeder Oit, der eine heilbringende Quelle besitzt, lernt den Werth »derselben dadurch von Neuem erkenne». In Franz« n»dad spielt schon seit einem halben Jahre ein Proceß der Monopolisten der Badequrlle (die Stadt Eger und die vvr. Loimann und Cartevieri) gegen den Erbauer eine- neuen BadrhauseS, Ban- guter Singer in Petersburg. Der Letztere hat Bohrungen auf dem Moorgrunde in FranzenSbad vornehmen lassen, um neue Quellen zu gewinnen und au» diesen ein eigene» Badehau» mit Wasser zu versorgen. Der Bau diese» BadrhauseS war schon einmal siflirt, wu,d- aber später wieder gestattet. Dem Erbauer wuroe nur die Inbetriebsetzung einer Dampfpumpe, vermittelst deren er da» Bassin seine- Badehause» hätte speisen können, verboten. Die Be wohnerschaft von FranzenSbad war ans Seite de» Banquier» Singer, denn ihr konnte eS nur lub sein, wenn durch eine Concurrenz die Bäder billiger wur den. viele Badegäste, die sonst alljährlich in Fran- zentbad eingrkehrt waren, sind ja um der themen Bäder willen oft nicht wiedergekommen. Die Mono polisten beuten nun daS Teplitzer Unglück für sich au-, indem sie eine Petition an den Wiener Reich»- rath abgesandt und darin die Behauptung auf gestellt haben, daß die Badeqoellea in Franzens- dad durch die Bohrungen de» Banquier» Singer be droht seien. Sie wünschen also e,n Verbot dc» BaueS, der schon ziemlich weit vorgeschritten ist. Im Egerer Gemeinderarhe waren die Aeußerungtn gegen Singer etwa- erregt; man me,kte e», daß die Eon- currenz anfängl, für die Monopolisten unangenehm zu werden. Die Bürger deS Badeortes sehen begreif licherweise dem Resultate de- ProcessrS mit groß.r Spannung?entgeuen. Die Handelskammer von Eger bat über diesen Gegenstand noch nicht beralhen. Daß dieselbe nicht für eine Erweiterung d-S Schutzkresse» der Badeorte »ft, glaubt man um deswillen annthmen zu dürfen, weil mehrere Kohleninterefftnten Mitglie der der Kammer sind. E» verstimmte sogar vor längerer Zeit die Egerer Handeltkammer ein wenig, al» die Lnreguna zum Schutze der Badequellcn und zum Verbote de» Raubbau«», der auf den böhmischen Biaunkohlenwerken getrieben wird, von der Handels kammer zu Prag auSging. — In einer der letzten Sitzungen hat die Handelskammer von Eger ihr Sut- achttn über den Hausirhandel mit Spitzen in den Badeorten dahin abgegeben, daß derselbe ver boten, aber den Spitzenverkäufern ein passender Stand zum Feilbalten ihrer Waare angewiesen werden möchte. — Hinsichtlub der an der Grenze schwunghaft betriebenen Fabrikation von Musikinstru menten machte kürzlich ein Fabrikant im , V. Anz." darauf aufmerksam, daß bei Anfertigung der Instru mente meist zu viel auf den äußeren Schein, weniger aber auf den inneren Werth gesehen würde und daß in Folge besten die Fabrikate sich verschlechterten. Wenn man nun ferner erwägt, daß in Klingen thal einige Fabrikanten die Zchlechten Maaren mit der Bezeichnung ,,deutsche Industrie", die besseren Fabrikate aber mit fremdländischen Etiquetten ver sehen, so aiebt Die- zu denken. Möchten doch unsere Industriellen den Mahnruf eine- ihrer Genossen be herzigen und ihren Ruhm vor allen Dingt n in der Lieferung nur guter Aaareßsuchen. Fällt auch in schlechten Zeiten etwas weniger Gewinn ab, e- wird schon wieder besser werden. — In der Woche vom 83. Februar bi» 1. März 1879 find in den deutschen Münzstätten geprägt worden: An Goldmünzen »n Doppelkronen 1.101.860 Mark, in Kronen 86 670 »orher waren geprägt: Doppclkronen 1 853.984,060 >l, Kronen 408.181.430^8, halbe Kronen 87,969,148 Die Gesammt-Au»- Prägung in Goldmünzen beträgt 1,686,044,888 ^8 (hiervon auf Privatrechnung 366,786,486 ^l). — Die Neichsbank hat an Gold angekauft vom 16. di» 88. Februar 1879: w Münzen 807.818^8 9 /G gegen 137,788 »l 8/4 im Vorjahre; in Barren wurde Gold angekauft für 18,986 8 ^ gegen 4,074,778 ^6 80 4 im Vorjahr«. — Nach der amtlichen Nachweisung der zur An- schreibung gelangten Einnahmen (einschließlich der creditirten Beträge) an Zöllen und gemein schaftlichen Verbrauchssteuern im deutschen Reiche für die Zeit vom 1. April 1878 bi» zum 31. Januar 1879 betrug die Einnahme an Zöllen 90.898.713 ^l, Rübenzuckerfteuer 44,088,887 ^8, Ealzfteuer 30.876,918 Tabakssteuer 870878 Mark, Branntweinsteuer 31,833.088 Ueber- gang»abgabe von Branntwein »8,436 Mark, Brausteuer 13,916,473^, Uebergangsabgaben von Bier 774.686 Die Mehrbeträge der Em- nahmen bei der Branntweinsteuer und der lieber- gang»abnahme von Bier im vergleich mit den Ein nahmen de» vorzahre» werben noch nicht hoch genug sein, die Minderoetläg« bei den übrigen Gegen ständen zu ersetzen: deunoch ist die L>sserenz welche sich gegen da» »orjahr «rgiebt. i« v«i gleich mit der im Decembrr 1878 beobachteten klein, da die neuere nur 8,981,640 betrögt. Berlin, 9. März. Li« Zolltarifcom- mrssio« hat die erste llrsung beendet. Die zweite Lesung wird, w'e Mitgli-der der Lommssfion »ersichern, nach den umfassenden Vorarbeiten, die der
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