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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.02.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19120210015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912021001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912021001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-02
- Tag1912-02-10
- Monat1912-02
- Jahr1912
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.02.1912
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Für dl« Frauenwslt. «,,»s»r,ch. Tropft uo» »«1 Schicksal S«r»»t in dt» Lrdeaätraak, «, siärtt e« uuä sitr «ine» schwere» »aa,. Die «»«ter ««» der Vrftnaner, »aß Verhältnis der Mutter zu ihrem erwachsenen Sohn — welch eine Fülle von Konflikten birgt diele Gegenüber stellung in sich: wie schwer wird es mancher Mutter, auch aus den reisenden Jüngling noch Einslust zu haben, uird wie selten weih sic, die rechten Wege einzuschlagen, um ein tlxr langsam fremder werdendes Herz auch weiter an sich zu fesseln. Beherzigenswerte Aus führungen finden wir über diese wich tige Krage in der illustrierten Wochen schrift »Die Deutsche Krau", wo Meta Menz die Hauptansgabe der Mutter dartn fleht, dast sie ihrem Sohne wie den Ekel und den phnsischen Widerwillen, den der reinliche Mensch gegen Schlamm und Unrat empfindet, lo auch den gegen moralischen Unrat anerzieht. Gerade hier gilt der Sah, daß Erziehung alles ist. Jede Mutter darf heute ihrem Sohne frank und frei von den Folgen der Sünden rede», -te da tresfen Kind und KindeSkind bis iw» vierte Glied: sie muh nur die Stunde zu wähle» wissen, um ihn zu warnen und zu bitten, und sie must wissen, daß ihr Sohn senen Respekt vor ihr hat. der da wurzelt in der unbeding ten Sicherheit, dast die Mutter das rechte trifft. Und noch eins. ES ist heute nötig genug, was vor kurzem noch kaum zu glauben war, dem Sohne die doppelte, die zehn, und hundertfache Verantwortung etnzuprägen, die er gegenüber der Tochter „aus guter Familie" lnft. Die Freiheit, deren sich diese erfreut, hat Erscheinungen gezeitigt, die jedem, der tiefer fleht, deutlich genug sind. Und es ist für einen jungen Mann die Versuchung in dieser Be ziehung so unendlich viel gröber, weil das „Recht aus Liebe" und das „Recht aus Ansleben" heute von Mädchen gefordert wird, die man noch vor zehn und fünfzehn Jahre» als Musterbilder des „ehrbaren" Tnpus htngestellt hätte. Dast der junge Mann aber unbedenklich ergreift, was ihm so mit offenen Armen angeboten wird, liegt in der Natur der Sache. Und doch ladet er sich damit eine Verantwortung auf. deren »„geheuere Schwere ihn er drücken müstte. wenn er sie richtig füblte. Daß er sie richtig fühle, auch dafür hat die Mutter zu sorgen. Sie mutz ihm klar machen, dast nichts, auch nicht daS Mädchen fdlbst, ihn von d»;r Pflicht gegen sich und sie betreten kann. die fordert, dast der Mensch seine Trieb» überwinde, nicht ihnen unterliege. Auch ganz nüchtern praktisch betrachtet liegt eine groste Gefahr nahe, die des „Ver- pleurpernS", die gewöhnlich mit schwerstem eheliche» Unglück endet, und bei der beide Teile einen kurze» Rausch mit einem langen Elend bezahlen müssen. — Andererseits aber bat sich aus solcher Liebe auch schon eine sichr glückliche Ehe entwickelt, wenn der Mann ein fester Charakter war. Die höhere Tochter aus der Bühne, hat sie es leichter oder schwerer, sich dnrchzuseven. als ihre minder gebildete Kollegin? Man sollte denken: leichter, aber das bestreitet Hilda Menz. u. a. aug» mit dem vlnweis daraus, daß die heutige Schauspielerin, wenn sie vor- märts kommen will, nicht nur eine Künstler-, auch eine Kampf natur lein must. Und sind wir Haustochter, fragt die Versasssrin mit Recht, dazu erzogen? Wir sind es ge wohnt, uns unter den Gleichgebildcten einer gleichen Gescllschastsstnse zu be wegen. Mehr oder minder ist jedem von »ns ein bestimmtes Mast von Luxns- bedürfnis in der Lebenssührung aner- zogen. Aus dem Rahmen eines ge sicherten Heims treten wir. deren Ent wicklung. Bedürfnisse, Wünsche und Umgang bisher der Gegenstand sorg samster Aufmerksamkeit waren, nun mit einem Male mit alle» anerzogcnen An sprüchen und der Gepflogenheit und Verwöhntheit einer Dame hinaus auf die Bretter, die die Welt des Kampfes bedeuten. Und dennoch hcistt es, aus praktischen Gründen, besonders für die Ansüngrrin, guter Kamerad sein, auch mit Personen, die einem nicht'snmpathisch sind, über die man sich kraft seiner Stellung und Bildung hinwegseben zu könne» glaubt, deren Vorleben, Grund sätze und Art des Verkehrs einem zum mindesten ungewohnt sein werden. Es soll nun keineswegs behauptet werden, dast ein Mädchen aus gesell schaftlich tiefer stehenden Kreisen durch diese schmerzlichen Erfahrungen, die ieder beim Antritt seiner Bühnenlauf bahn macht, nicht ebensalls erschreckt und verlebt werden könnte. Aber die An zahl dieser bitteren Erfahrungen wird für sie ungleich geringer sei», als für die Kollegin ans der Geiellschast: denn es liegt ans der Hand, dast einen Menschen das Nichtbefriedigtwerden von Ansprüchen, die er niemals machen lernte, das Anserachtlasien von Rück sichten, on die er nie gewöhnt war, nicht ircfscn kann. Sonnabend, den 10. Februar. LVIT Zwischenspiel. Noman von Hedda v. Schmid. Seit vielen Jahren war die sinnländischc Schäreninsel ElgenäS Gemeingut der Kamille Christiansen, die ans Schweden stammte, aber längst in Rußland heimisch geworden war und nun zu de» TeutschbaUen zählte. Ein Zweig der Familie war in Reval am finnischen Gols ansässig, ein anderer in Moskau, ein dritter am Schwarzen Meer, und vor etwa einem Menschenalter war ein Christiansen aus Reval nach Stettin ansgemandert, hatte es dvrt durch eine reiche Heirat zu Vermögen und Ansehen gebracht und war jetzt Besitzer einer großen Reederei. Im allgemeinen waren die Christiansen nicht mit irdischen Glückü- gütern gesegnet. Es gab hauplsächlich Prediger, Landärzte und Oberlehrer unter ihnen, die schlecht und recht auskamen und meist eine grvste Kindersclzar hatten. Die einzigen Kausleute waren der Stettiner und sein verstorbener Beiter, der Konsul Christoph Christiansen in Reval, dessen Witwe das groste Exportgeschäft meitersührte. Nur zwei Kinder waren im Konsulhausc — der drciundzwanzig- jährige Swen und die neunzehnjährige Ruth. Die Frau Konsul führte ein strenges Regiment. In ihren Augen war das Geld überhaupt nur z» Sparzwecken da. Ihr seliger Gatte hatte zu ihrem öfteren Verdruß eine viel zu osscne Hand besehen: ibrer Meinung nach lag es immer am Menschen und nicht an widrigen Verhältnissen, wenn es einer zu nichts brachte und sogar anderen Leute» zur Last siel. Wozu beging z. B. der Oberlehrer Peter Christiansen seinerzeit die Torheit, ein bettelarmes Mädchen zu heiraten, um dann an der Schwindsucht zu sterben und seine Witwe mit drei unversorgten Kindern zurückznlast'en? . . . Und Cbristopli Christiansen hatte natürlich nichts Eiligeres zu tun gehabt, als den Hinierbliebcnen seines Vetters eine Jahresrente ausznsebcn. In jedem Monat erhob die Frau verwitwete Ober lehrer Martha Christiansen im Geschäftskvntor des KonsulhaiiseS eine reichlich bemessene Summe. Frau Martha Christiansen besaß ein ganz nettes Einkommen, seit ihre beiden erwachsenen Töchter als Hauslehrerinnen selber für ihren Unterhalt sorgte». Trotzdem klagte sie beständig über Mangel und Nahrungssorgen und ging gewohnheitsgemäst mit einer Jammermiene umher. Am Morgen des ersten Juni trat sie aus den Geschäftsräumen der Firma Christiansen in die dämmerige, grvste Vorhalle und stieg die teppichbelegte Treppe, welche zu der Wohnung der Frau Konsul führte, empor. Das HanS war von altertümlicher Bauart — es stammte noch aus der Hansazeit —, hatte spitze Giebel und tiefe Fensternischen. Die innere Einrichtung entsprach dem Geschmack der sechziger Jahre. Im Hochparterre lagen die Kontorräume, den ganzen ersten und zweiten Stock bewohnten die Frau Konsul und ihre Kinder. Martha Christiansen, die Oberlehrerswitwe, mußte in ihrer Jugend sehr hübsch gewesen sein: nun waren ihre Züge unangenehm spitz. Sie sah wie die teure Zeit aus und trug noch dazu immer schwarze, altmodische Kleider. Aus dem letzten Treppenabsatz schnappte sie erst einmal nach Luft, bevor sie schellte. Ein Diener in brauner Livree öffnete. „Die Herrschaften sind beim Frühstücken" sagte er und nahm der Dam« bas Cape ab. Dan» verschwand er, unhörbar über den Teppich gleitend, um anzumelden. Martha Christiansen betrat de» anstoßenden Salon, und ihre Blicke strichen neidisch durch den ihr wohlbekannten Raum, in dem alles gleich prächtig und ge diegen mar: die Möbel im englischen Stil, die Gemälde, die Vorhänge und Teppiche. „Frau Konsul lassen bitten," sagte der Bediente, und hielt die Tür für Le» Besuch offen. AVer ZÄDelager^r 8ect RmiIU Jeder Fabrikant oder Händler, der meine lgeselzlich gesch.) - v»übo„!« fabriziert bezw. verkauft, macht sich strHar. Echte Konfton», vorzügl. bei Hüften, Heiserkeit usw.. >/« Psd. 25 Ps., nur zu haben beim alleinigen Fabrikanten Odo««!»«! en-Ill «-rl nx. rianin« solidest. Fabrik., Nnkb., Anstatt, 3 Pedale kstunmi.Zng), vorz. Ton, Spielart. 5 j. Garant., selten billig, Selten aünftigetfteleoeniicft! L. Nou«ia»i«, Amalienjtr. ft. Irott iler von ettMn-guMLt sind meine 7 Zoll grobe« 1 ök'ikettT « « U I.H frei Keller geschüttet. k3.-kiii88l)ri!lett8 i.L?.'« frei vors Haus, Abtragen 6 <s., Hol, und Kohlen billigst. »NW VM 44 osirvrstr. 4L. Tcl. 43gi. LlepperbelnH tzLOKLlepperdeLlL. —krLueuLtr.Y. Kücftsen ü -60. l 20, 2 25, <2Sunckb-F^ Ssesritierft ^ reine unverfälschte Wsre von köstlichem liesciimsci«! ein geehrtes Publikum von 6er vorrÜAlicben Hur»ILtr»t unä tliKlLvit Ull8vrv8 ImtArlMlrtii' ru llberreuZen, veranstalten wir Loansbenil, «len lü. kebrusr IS12. einen KiÄchkode-AiimIisiiIl äieser /Viarke in unsren OeLciiäkkIokalen MdrMr 8tr<iü8v S l'ir»:>mlier Istlitr Kskso t/iorx° vsulselimsiSlsl' «irck in >/,, '/«-fftunck-psckungsn rum kreise von ^Ik. 2,40, 2,—, 1.60 unck 1,20 per sftunct verkauft unck erbsiten cki« ersten ckrs! 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