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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.02.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19120210015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912021001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912021001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-02
- Tag1912-02-10
- Monat1912-02
- Jahr1912
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.02.1912
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j Hi m - rro - Am Ende einer Zimmerflucht las et» kleiner Eßsaal mit unaewvbnkich breitem Erkerfenster. da» wett geöffnet war. An seinem Rahmen dot sich »in Ausschnitt de» Meere» und de» Vasen». rnuih. eine ichtankr «rituene mit reaelmätzlgen, schönen GesichtSzügen, konnte von Krem Ttschptatz au» Uber niedrige Bauuuvlpfet, Uber Rasenslüchen und ein paar Dächer von Hasengebäiiden den von der Sonne überstrahlte»» Wasserspiegel weit Überblicken. La» »onsulhauS lag in gleicher Höhe mit den Strandpfortenanlagen, einem zum Park umgewandclten Teile der ehemaligen Festungswerke. Uralt« Bäume rauschten dort, und eine verwitterte Kanon« au» der Lchweöenzeit er regte immer wieder da» neugierige Interesse der in diesen Anlagen spielenden Kinder. Ruth begriislle ihre Tante Martha mit einer an Nichtachtung grenzenden Kalle, wahrend ihr blonder, hübscher Bruder Laven, der den liebenswürdigen HeselllchastSmenschen niemals verleugnet«, der kleinen, verkümmerten Dame die Hand küßte. »Guten Tag. Martha!" sagte, ohne sich von ihrem Stuhl zu rühre«, die Frau Konsul. »Wie gebt eS Dir und Deinen Kindern?" DaS war bloß eine Höflichkeitssrage; man merkte eS dem gleichgültige« Tone deutlich an. »Bringen Sie noch ein Besteck. Augnst. Du ißt doch-eia Butterbrot mit uns, Martha?" »Darf ich Dir et» Glas Rotwein anbteten. Tante?" fragte Swen zuvor, kommend. Kegen arme Verwandte war er immer doppelt böslich, zum Aerger seiner Mutter. »Man wird so schon genug auSgenntzt, Du darfst es den Leuten nicht so leicht machen. Lwen!" tadelte sie ihn dazwischen. »Dein lieber Baler war in dieser Beziehung auch viel zu unvorsichtig." »Danke — uns allen geht eS gut," kam Martha Christiansen nun zu Wort. »Ich mach Dir heule meinen Abschiedsbesuch, liebe Mathilde: nur reisen am nächsten Freitag mit der »Ltnda" nach ElgenäS. In diesem Jahre sind nämlich wir an der Reihe." »Richtig. Ihr seid dran." bestätigte die Fvau Konsul, und häufte eine Portion Gartenerdbeeren auf ihren Teller. Sie war eine außerordentlich statt» liche, ta eine imposante Erscheinung. Ihre Stimme klang, auch wenn sie freund liche Worte redete, scharf und streng — gleich kleinen Hammerschlagen sielen die Silben von ihren Lippen. Martha Christionsen blickte wie hupnotifiert ans die Juwelen an de» Händen ihrer Kusine. »Ja, wir sind an der Reihe." wiederholte sie dann. »Und ich bin froh darüber. Hermine und Linche» brauche» nach dem angreifenden Schulsemesier Erholung. Gottfried will aus Elgeuäs botanisieren und zum Herbstexamcn arbeiten. Er hat sich einen Studienkamerädcn, einen jungen Kinnländer, zu den Kerlen eingeladen. Natürlich zahlen die Eltern -es jungen Menschen mir ein kleines Kostgeld, denn bei meinen beschränkten Mitteln bin ich doch darauf an- gewiesen, nichts umsonst zu bieten. Und Lisa soll sich von ihrem TnphuS in der Lchärenluft erholen und sich für ihre Lehrerinnenprüfung vorbereiten." schloß Martha Christiansen ihre lange, eintönige Rede. Die Kran Konsul runzelte ein wenig ihre dunklen Brauen, die in einem scharfen Kontrast zu ihrem vollen, grauen Haar standen. Lisa Grüben, die war ja auch da — das Waisenkind. Den unnützen Ballast hatte der ewig mitleidige und hilfsbereite Christoph seinerzeit ihr aushalsen wollen. Lisa zählte acht Jahre, als ihre Eltern kurz nacheinander starben. Sie war ein armes, kleines Reis am großen, wcirverästelten Stamme der Christiansen — ihre Mutter war eine Kusine des Konfuls gewesen. Lisas Vater hatte als bescheiden besoldeter Landarzt keine Seide gesponnen. Er hinterlieh nur etliche Schulden. Natürlich wurde wieder Christoph Christiansen um Hilfe angegangen. Er bezahlte di« Schulden und war ganz bereit, das Kleinchen als Nesthäkchen ins Haus zu nehmen. Aber da hatte die Krau Kvnful denn auch noch ein paar Worte mitzureden. Sie protestierte sehr energisch gegen das Pflegekind und setzte eS. nicht ohne Mütze, bei ihrem Galten durch, dab Lisa zu Martha Christian-sen in Kost kam. »Am Freitag trifft die »Linda" aus Stettin in unserem Hafen ein und »ampft dann gleich nach HelsingforS weiter." verkündete Martha Christiansen «sichtig. Ruth zuckte voller Ungeduld mit den Schultern. Tante Marthas Redeweise fiel ftzr allemal auf die Nerven, sie tpvach von bekannten Tatsachen immer so, als wären es wichtige Neuigkeiten. - 1« - fragte Swen. »Damal» trugst Du noch «etße Matros«na«^ü»i ^nd fucht«^«tt Nut alte. graue Wohnhäu». Lwens Blick _ de» Revaler Legeiklivb Und täglich war Regenwett?».^ ha» tüglil durch das Erkerfenster zum »ritze stni »« Land»«« »platz evaler Segcikluvs ankerte seine weltze stnnlünbtsch« Jacht. »Dante Martha, wa» würbest Du dazu sagen, wenn ich «tne» Dageü -lgenäs angesegrlt käme?" wandte er sich dann an sein« Ttschnachba tenke nämlich daran, mit unserem Stettiner Vetter eine längere »u machen. Wir erwarten Martin Nickla» tn allernächster Zeit." Martha Christiansen spitzte ibr« Obren. »So—o?" sagte ste. ^Martin NtcklaS' Besuch steht schon fett Monaten bevor." bemerkt« dt« Krau Konsul grlassen. »Wie Du weiht, ist er aus der Art der Famtlt« geschlagen — vor ihm war noch kein Christiansen Maler. Nun will er hier nordisch« La«-. schastSstudien machen." »Sr braucht ja auch nicht Geld zu verdienen," erwiderte Marth« Christian- sen spitz. »Das hat sein Vater reichlich besorgt, nun d«rf sich der Satz» «t««» freien Beruf wählen." »Cs kommt nicht so sehr daraus an. wa» ma» ist. wenn ma» nur «tlwal Tüchtiges aus sich macht." sprach di« Frau Konsul mit Nachdruck. Dann hob sic di« FrüHstückstasel auf. und der Besuch nahm Abschied. »Also wir sind Dir aus Elgeuäs willkommen — Martin Nickis» und tchB> fragte Swen, sich über die Hand seiner Tante neigend. »Bitte. Es wird uns eine Ehre sein, wenn Ihr Such ««serer «rt«n«r« solltet." Ruth bitz sich zornig auf dir Lippen. ES war einfach schmachvoll, bah Taut« Martha sich durch solche Redensarten vor den reichen Verwandten erniedrtgte. Und dabei lag immer ein verhaltenes Gefühl erlittener Kränkung tu thre» Worten und ihrem ganze» Gebaren. »Armut ist nur dann erbärmlich, wenn sie sich selber zu etwa» Verächt lichem herabmürdigt. Armut kann stolz und frei macken," backte Ruth, und reichte ... "bschird. ihre Dü, innerlich widerstrebend Martha Christiansen ihre Fingerspitzen »um Abs »Tante Emmchen begleitet uns nach ElgenüS: da versäumt Ltfa Klavierstunden nickt." sagte die Fortgehende, und verabschiedete sich in o«r nochmals von der Frau des Hauses. Ruth wandte den andern den Rücken zu und trat an das Fenster. Bon waldigen Usern umrahmt, schimrnerte die Meeresbucht im Sonnen schein. Ein paar Dampfer gingen langsam tn offene See. Die Insel Nar«»n, die von schwedischen Fifcherbauern bewohnt ist. erschien in der tzellen Vekenchtnn« als schwärzlicher Streifen am Horizont. Im Hafen herrschte ein rastlose« Treiben: Waggonladungen Getreide, die aus dem Innern Rußland» gekommt« waren, wanderien in den Elevator. Und dann ergötz sich -er Strom der goldigen Körner in die unteren Schiffsräume. Die großen Frachtdampser dnrchfurchte» die Ost'ee: bls nach Deutschland. England „nd Holland ging die Fahrt. Und hier im Kontor de» Konsulhanfes liefen die Fäden zusamme«, hf« wurde aebucht. aerecknet und disponiert, und tn die Kaste der Firma strömte et« unversiegbarer Goldstrmn. Ruth war schon früh mißtrauisch geworden. Sie wußte, welch ein« Mach» der Reichtum ist Sie durfte von seber das meiste tun. wa» ihr bestsat«. ihr gegenüber zeigte sich die Mutter niemals geizig auch lange nicht so berrsckssicktig, wie aegen Swen. — Aber diese Nachsicht und Güte stießen bei Ruth immer ans Herbbei» »nd Verschlossenheit. Mit den Jahren wuchs die geistige Scheidewand, weiche Mutter und Tochter einander entfremdete. Ihren Bruder betrachtet« Rnt- als den guten liebenswürdigen Jungen, der er war. Nur ihren Vater h«tt« sie kritiklos geliebt. Swen begleitete Martba Christiansen bis tn den Borsaal und schlendert« dann z» seiner Schwester zurück, die am Fenster lehnte. Auch er schaute «ach» denklich über Hasen und Meer — die Fa^t nach Elgenäs lag ihm t» Gt«». tTortseyuatz tolgt-t Ba-e -ein Km- in Ed. PatermannS Badc-Würfel. Der jugendliche Organismus ist besonders befähigt, heilsame Stoffe durch die Haut aufzunehmcu und in seinem lebendigen Körperhallshalt segensreich zu verarbeiten. Ed. PatermannS Bade-Würscl sind antiseptisch. Härten die Haut ab und sind für jung und alt von belebender kräftigender Wirkniüs Das Badewass.r wird durch Cd. Patcnnanns Bade-Würscl weich, und wird auch hierdurch der wohltuende Einfluß eines Bades erhöht. 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