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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.09.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187809140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780914
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780914
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1878
- Monat1878-09
- Tag1878-09-14
- Monat1878-09
- Jahr1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.09.1878
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ase« «ft . vrada. elegeara« der 878 ihre, Sristlichm ' ersähn von der Serajew, ommand« und nm der nord« nen wird i Armer» 8 Armer« :tablirt. llmrg de« an de» ag ohne ist aün- der Hoff- -ankungS« nunmehr neue Er worben >at keine l,«tp»4« -peocdev IHorxen». Vinte Leilage M Leipflger Tageblatt und Anzeiger. .»! M. Sonnabend den 14. September 1878. 72. IayMNH. IZ -i-N.7 >I3§ > 8.4 >10.7 > S.8 >11.1 >12.0 -«-16.0 >15.2 -t-is.o >18.2 -«-18.6 -«-17.« -«-12.» -«-12.« -«-16.2 -t-1»§ -t-14.« - -18.8 >18,0 >11.8 >11.« >14^ >17.3 >14.4 >15.1 lew nor- in Kediet >ei1e »ine wä ver- eile von » Letter cttoetilsnö »1 «r. Lasix»» illx d«° t enorm, Metall- t sich in rgenblick nk noch rn Sold« 307,000 ie Bank. «Ilge- ritt die i. DaS igt vom a 40 Dru a 10 ^ n kom- Die mg >N30^ isungen l Post en de- ind die lich bis Pence, eimal- lorida > West- krochen telegra« t ein«, erstatt. Handelsgerichtliche praju-icien. —»- Jncompetenzerklärung eine- Han del,gerrchtS wegen eigner Betheiliguna aller Richter an dem Processe. Die Glasfabrik von CbtlonS hat ihre Zahlungen eingestellt. Ein Herr Batier hatte Obligationen der Gesellschaft in dev Händen, für welche die Interessen ausblieben. Or verklaat nun d«r Gesellschaft und will sie fallit erklärt wissen. Der Gerichtshof, das Handelsgericht in Ch-lon- für Marne, erk ärt sich am 8. Juni aus obigem Grunde für incompetent. Wohin soll sich nun der Kläger wenden? Im Gesetze war Nichts darüber vorgesehen. Mehrere Hülle waren vorgekommen, aber noch nicht vor dem Eafsationshofe. Der Kläger wandte sich nun an die erste Kammer deS Pariser Gerichtsdofes, welche entschied, die Jncompetenzerklä- rung in CbtlonS sei legitim und er selbst, der Pariser Hof, berufen, ein anderes Gericht zu nennen, vor welchem die Sache rum AuStrag kommen solle. Es wurde da- Handelsgericht von ReimS (Marne) dazu bestimmt, über die Fallilsache zu entscheiden. (Es hätte auch das üivilgericht von EhälonS, daS volle Gerichtsbarkeit hat, ernannt weiden können.) Vermischtes. —l. Letpjia, 13. September. Pom königl. Mini sterium des Innern ist der Handelskammer auf daS Gesuch wegen Errichtung einer UmweckselungS- cafse folgende vom 3. d. M. datirte Verordnung zugegangen: „Der Reichskanzler, welchem von dem Ministerium des Innern im Elnverständniß mit dem Finanzministerium der in dem Berichte der Handelskammer zu Leipzig lvom 3./8. Juli dieses JahreS (». 3847) enthaltene Antrag auf Verbindung einer Umwechsel». ngScasse mit der Relckbankstelle dortselbst befürwortend mitgetheilt worden ist, hat der unter dem 17. 30. vorigen Monats anher ergangenen Rückäußerung zufolge Bedenken getragen, dem ge dachten Anträge zu ent'prechen, zugleich aber zu Ab Hülse der bervorgetretemn Uebelftände anheimgegcben, wegen der Umwechselung der kleineren Scheidemünzen vorübergehend eine Staatscassenstelle mit Ermächtigung zu versehen. Nachdem in dessen Folge von demFlnazmini- fterium die Lotteriedirectton zu Leipzig beauftragt worden «st, beider Lotteriedarle hnscasse bis auf Weiteres Aeichsmünzen vom Zwanzigpsennigstück abwärts gegen größere Relchsmünzen, beziehentlich gegen Banknoten »der Reichscassenscheine einzuwechseln, sofern die Zwanzigpsennigstürke und N ckelmünzen in Beträgen von mindestens 30 x und ReichSkupfeimünzen rn Beträgen von mindestens 30 X dazu angeboten werden, wird die Handelskammer hiervon mit dem Bemerken andurch in Kenntniß gesetzt, daß darüber von der Lotteriedirection öffentliche Bekannt mackung erlassen weiden wird." Es sei hierbei zu gleich darauf aufmerksam gemacht, daß die RcictS- bankhauptstelle sich bereit erklärt hat, Siibermünzen in Stücken von 80 an aufwärts jedeizelt gegen Gold oder Papier emzuwechseln und, soweit die Bestände dieS gestatten, umgekehrt Silbermünzen gegen Gold oder Papier auszugeben. -u Leipzig, 13. Septbr. Die neuerdings stattge- fundenen Abjchwächungen der Course der 8proc, Prioritätsobligotwnen der vormallgen Leipzig Dresdener Eisenbahngesellschaft, sowie die gleichfalls eingetielene Coursherabsitzung der 5proc. Sächsischen Staatsanleihe, ist auf Gerück.e zurückzu- führen, wonach eine Kündigung der ersteren und eine Lonverttrung der letztgenannten Papiere in 4proc. Staatsfonds demnächst statifinden werde. Wie wir nun als zuverlässig Milden können, ist zur Zelt w»der das eine noch das andere in Aussicht genommen. Eine Berechti gung, die Leipzig Dresdener Eisenbahn Anleihe vom Jahre 1»66 schon jetzt zu kündigen, steht übrigens ver königl. sächsischen StaälSregl. rung, als Besitzerin dieser Bahn, nach 8 3 dei Anleihebedingungen zu; denn der genannte Paragraph lautet wörtlich: „Die Tilgung der l4- und 8proc. Lei zig-DreSdener Eisenbahn) An leihen beginnt mit dem I.Jan. 1878 und erfolgt durch AuSIoosung und Rückzahlung der auSgeloosten Obligationen dergestalt, daß dazu jährlich mindestens «0,000 Thaler als der Betrag von 1 Procent der ganzen Anleihe-Summe, welche den Betriebs einnahmen zur Last fallen, nebst dem Be trage der durch die begonnene Tilgung all mälig ersparten Zinsen nach Maßgabe des (umstehend ersichtlichen) Til ungSplanes verwendet weiden. Jedoch steht eS der Compagnie frei, auch einen größeren Theil der Anleihe auSzuloosen oder die ganze Anleihe nach drei Monate vor her durch dreimal wiederholte Bekanntmachung in der Leipziger Zeitung erfolgter Kündigung zurück- zuzahlen." LetpjtD, 13. September. Die Zahlung der am 1. Oktober c. fälligen Zinsen der PuorttätS-Obliga- tionen lütt. kl. u. sowie der 5proc. Priorität- Obli gationen von 1876 der BreSlau-Sck Weid nitz-Frei vurger Eisenbahn wird am hiesigen Platze bei her All«grmeinen Deutschen Ereditanstalt er folgen. Letpzt>, IL. September. Die über die Mühlen sirma A. G Schlobach m Jon»tz und Dessau herein gebrochene Katastrophe hat bereits ein Nachspie gehabt, lieber die Bankfirma Julius Eohn u. To. in Dessau resp. über daS Vermögen der In haber derselben Julius Lohn unv Georg Eohn in Dessau ist in Folge der für die Firma A. G Schlobach der Thüringer Bank gegenüber über nommenen Bürgschaft, die sich auf ca. 800.000X be- rtffert, jetzt ebenfalls der EoncurS eröffnet, da letztere den Eredit in Anspruch nimmt und die Firma Lohn mit dem ganzen vermögen Ersatz leisten mußte. — Der Sohn des flüchten Schlobach ist auS seiner Hast wieder entlassen. » Letprt«, 12. September. Die seitens der Beimarischen StaatSregrerung für die Zweigbahn Vutha- (Station der Thüringischen Eisenbahn stuhla in Aussicht gestellte Subvention von 48,000 x il an die Bebmoung geknüpft» daß daS Sckmalipur- sfftem in Anwendung komme ES spricht für dasselbe dos gebogige Terrain, der billigere Bau und Betrreb, Me auch die niedrigeren Frachttarife. G velptll. 13. September. Nach dem Jahres bericht der Krankenkasse „Vertrauen" zu Leip- 11 für daS Berwalkungsjahr 1877,78 hat dasselbe ««ne Ersparniß von 1447 » ergeben, so daß der Re- /ervrfonds, zu welchem dies« Summe hinzugeschlagen worden ist, bei Beginn deS neuen Berwaltung-jahreS 17,318 X betrug. Der Mitgliederbestand am Schluffe des JahreS 1877,78 delief sich aus 838 Personen und -alte sich gegen daS Vorjahr um 7 Personen ver mindert. Die Krankenkasse hat für diese 838 Perso nen mit einem wöchentlichen Unterftützungsbetrage von 6110 X für den Krankheitsfall aufzukommen. Die Einnahmen beliefen sich auf 38,883 X (ein- chließlich 18,738 X vorjähriger Bermögrnsbestand), )ie Ausgaben auf 8678 X (darunter «737 X Kranken-llnteistützung). — Die Begrädnißcasse „vertrauen", deren Geschäftsbericht ebenfalls daS Verwaltungsjahr 1877/78 umfaßt, hatte am Schluffe deff Iben 63« Mitglieder zu verzeichnen, die ihr Leben mit zusammen 78.110 X versichert haben und dafür monatlich 187 X steuern. D»e Einnahmen, einschließlich 8773 X vorjährigen Caffenbestandes, beliefen sich auf 8138 X, die Aus gaben auf 1088 X (darunter 780 X gezahlte Todten- opfer), so daß der Bestand am End« deS Berwal- tungSjahreS sich auf 7028 X bezifferte' eS ist dieS ein Zuwachs von »266 gegen das Vorjahr. -u LeipjtG, 13. September. Wie wir hören, ist die BetriebSeröffnung der Tbellstrecke Berlin-Nord- hausen der Berlin-Wetzlaer Eisenbahn für den I. März 1878 bestimmt in Aussicht genommen. —ä. Zwickau. 11. September. In einer im voiigen Jahre abgehaltenen Generalversammlung des Stein- öhlenbauvereinS Hohndorf hei Lichtenftein wurde »schloffen, daß jede Aktie gegen Nachzahlung von 130 in eine Prioriläts-Actie verwandelt werden önne. Jetzt wird die 4. Einzahlung mit 30 »i für diese Pnorltäts-üctien ausgeschrieben. Die Einzah- ung ist in der Zeit vom 10. bis 14. Oktober in Leipzig bei Ludnig Gumpel, in Dresden bei Günther L Rudolph, in Glauchau bei Meyer L Jahr, in Lichtenftein bei Pleßner L Co. und hier bei Hentschel L Schulz zu bewirken. — In Sachen der Reicks-Enquete für die Baumwollen- und Leinen-Industrie waren im Bezirke der Handelskammer Zittau gegen 800 Fragebogen an etwa 830 Industrielle zu versenden. Von diesen Fragebogen ist schon eine erhebliche An zahl ausgelüllt beim Bureau der Handelskammer wieder emgegangen. Nach einer Bestimmung des Präsidiums der Kammer kommen die auSgefüllten Fragebogen keinem Mttgliede der Handels- und Gewerbrkammer zu Gesichte, auch dem Vorsitzenden nicht, werden von dem Secietair der Kammer unter tu sonderen« Verschlüsse verwahrt und dire t an das Bureau der Enquete Commission (im Reichskanzler amte zu Berlin) eingejendel, so daß die wünsckens- werthe Diskretion im vollsten Umfange gewahrt bleibt. — Der „bleibende Ausschuß" des deutschen HandelstageS hat in seiner gestrigen Sitzung be schlossen, eine Plenarversammlung des deutschen Hand lStageS auf den 30. und 31. Oktober er. nach Beilin zu berufen und auf die Tagesordnung der selben zu setzen: I) die Frage über Errichtung eines volkswirthsckgfillchen Senats, 3) die Revision der Statuten deS deutschen Handelstages. 3) die Frage der Reform der kaufmännischen Zahlungsweise und 4) daS TabakSnu nopol. — Die „Deuts che Fischerei-Zeitung", Wochen blatt für See- und Binnenfischerei, Fischzucht, Flsch- beieitung und Fischhandel auch für Angelsport und Aquarienkunde. Unter Mitwirkung bewährter Fach männer. Stettin, Herrcke L Lehrling. Erscheint wöchentlich einmal. (Vierteljährlich3X) Bei demweiten Kre.se der gestellten Aufgabe kann eS nickt an mancherlei interessantem Stoff auch für Nlchtfackmänner fehlen. Neben den daS Fisckereigewerbe betreffenden Artikeln und Berichten spielen dah r die unterhaltenden Par tien deS Blattes eine nickt unansehnliche Rolle und sind gar wohl geeignet, demselben eine wettere Verhrei- tung zu verschaffen. — Berlin-Dresdener Eisenbahn. Nach dem Geschäftsbericht (der Betrieb dieser Bahn ist bekannt lich am 1. Oct. v. I. auf den Staat übergegangen) hat sich für die B niebsperiode vom 1. Januar 1877 hts 31. März 1878 eine Einnahme von 3,334,881 eine Ausgabe (Betriebskosten) von 3,744,863 ^ und ein Ueberschuß von 680,o>6 ergeben. Darauf waren angewiesen 1) Rücklage zum Reservefonds 63,837 X, 3) desgl. zum Erneuerungsfcnds 413,776 Mark, 3) Zinsen für den Coupon Nr. 1 der blS zum 31. März 1878 begebenen Prioritätsobligationen 61,863 X, 4) Zinsen für die Darlehne der General- staatscasse vom I. Oktober 1877 bis 31. März 1878 336,710 X, 8) Zinsen für Bauschulden pro I. Oct. 1877 bis 31. März 1878 36,708 X, 6) Belr ebsüber- schuß pro 1. Januar 1877 bis 30. September 1877, welcher dem BaufondS überwiesen ist, 101,448 X zusammen 888,338 X Das Betrieb-iahr 1877—78 schließt also mir e.ner Unterbilanz von 848,313 X, die durch den Staat zu dicken, auS den etwaigen Ueberscküffen der nächsten Jahre aber zurückzuzahlen ist. Dl« Bitriebsüberschüffe pro 1. Januar dis 30. September 1877 sind zur Deckung der Schulden des BaufondS nebst Zui.en in Anspruch genommen, im übrigen sind aber die Bauschulden nebst den Zinsen bis zum 30. Sept. 18.7 auS der vom Staate garan- tirten Anleihe gedeckt worden. Die sämmtlichen am 1. Oktober 1877 noch rückständigen Bauzchulden hat der Betriebsfonds m»t 4'/, Proc. zu verzinsen. Der etwaige Mehrbettag an Zinsen ist auS dem EilöS der Anleihe zu entnehmen, daS pro 4. Quartal 1877 und 1. Quartal 1878 sich ergebende Deficit aber auf Grund der Bestimmungen de- vorerwähnten Ver trage» vom Siaate zn tragen. Der Geschäftsbericht sübrt daS ungünstige Ergebniß deS Abschlüsse-, wie zu erwarten war, hauptsächlich auf die Maßnahmen der sächsischen StaatSbahnverwaltung zurück, bemeikt aber, daß nach langen Verhandlungen ein Bettrag zu Stande g» kommen sei, welcher vom I. September 1878 ab das frühere Berhältmß wenigsten- nahezu wiederheistellt. — Secundairbahn. Der „Magbeburg-Halber- städtcr Eisenbahngesellschaft" ist die Erlaubniß zur Anfertigung der generellen Vorarbeiten für e,ne Eiscnbabn untermordneter Bedeutung von Calhe a. d. Saale nach Förderftedt etthettt worden. — Der Coittumverein zu Ascher-leben, welcher am 8. d. M. seine ordentliche Generalver sammlung abhielt, hat wegen deS abermals confta- lirten erheblichen Verluste-, der sich nunmehr auf einige Tausende beläuft, die Liquidation de» Ver ein- endgiltig beschlossen und den Vorstand und verwattungsrath ihrer Functionen enthoben. * Frankfurt a. M, 13. September. EouponS- processe gegen österreichische Eisenbahnen. Dieser Tage ist hier eine neue Kategorie svon Pr»-1 ceffen gegen österreichische Eisenbahnen eingeleitet worden, welche, wenn sie Erfolg haben sollte, die Zahl der CouponSprvktsse erheblich vermehren dürfte. Die „Fr. Ztg." berichtet darüber: AlS s. Z. die Verwal tungen österreichischer Eisenbahnen e,ne nach der ^ anderen begannen, ihre PrioritätencouponS statt mit dem zugesicherten Betrage deutscher Währung nur noch in österreichischen Silbergulden, resp. in deren Aeaui- valent zu bezahlen, entschlossen sich viele deutsche Priorilälenbesitzer, daS, waS sie «IS Unrecht empfan den, dennoch ruhig hinzunebmen, weil sie nicht für j die Dauer eine- ProcesseS auf den CouponS-Betrag warten mochten. Mehrseitig wurde damals angeregt man mdge den von den schuldnerischen Eisenbahn- Gesellschaften angebotenen Minderbetrag unter > notariellem Protest annehmen und dann die Differenz einklagen. ES verlautete indeß, daß j die Gesellschaften hierauf nicht eingehen würden, und! in der That soll daS hiesige HauS Rothschild, so weit es Zahlstelle für derartige Coupons ist, die öster- Fabriken spreche, ich nicht unsere sämmtlichen in dustriellen Etablissements im Auge habe, sondern daß ich diesen Ausdruck nur auf Fabriken einzelner Branchen bezogen wissen will. Wir befinden uns in den Gründerjabren, di« Fabriken hatten reichlich zu thun und konnten gar oft den an sie gepellten Anforderungen nicht genügen, deshalb wurde ein Etablissement nach dem anderen erweitert, Hunderte von neuen Arbeitskräften macht« man sich dienbar und verblendet, wie man war, arbeitete man darauf Io-, ohne an die Zeit des sicher kommenden Rückschläge- zu denken. Wie bestimmt vorau-zusehen, trat derselbe denn auch ein, der Absatz begann plötzlich fick bedeutend zu vermindern und trotzdem konnte man sich meist nur sehr schwer ent schließen, die Fabrikatton zu beschränken, denn die großen Gebäude waren einmal vorhanden und das Capital dann feftgelegt. ES wurde daher noch lange Zeit mit ungeschwächten Kräften fortgearbettet, WaS dazu führte, daß sich eine Menge Vorräthe ausstapel ten. Diese Vorräthe mußten nun zu jedem Presse loSgeschlagen werden, denn um weiter arbeiten zu können, biauchte man Geld, und so trat in einzelnen reichlichen Eisenbahn-Verwaltungen derart unterstützt I Branchen der Fall ein, daß der Preis de- Fabrikats haben, baß es, sobald Coupons im Bei'ein von Notar I sich billiger stellte als der deS Rohproducles. und Zeugen eingereickt wurden, die Zahlung über haupt verweigerte. Dieles Verhalten erreichte, wie sich jetzt zeigt, nur theilweise seinen Zweck. Besitzer von großen Couponsmengen piäsentirten diese einfach bei anderen Zahlstellen und ließen dort Protest aufnehmen. Die Proteste blieben vorerst unbenützt: nachdem aber das Reichsoberhandelsgericht m mehreren Fällen die verklagten Eisenbahngesellschaften für verpflichtet erklärt hat, ihre Prioritäten - Coupons mit 3 X für den österreichischen Silbergulden einzulösen, sollen nunmehr auf Grund der schon vor Jahr und Tag aufgenommenen Proteste die Differenzen eingeklagt werden, in der Erwägung, daß dieselben Rechts- grundsätze, welche für daS Ganze gelten, auch für einen formell aufrecht gehaltenen Theilanspruck in Kraft blecken. In einem uns bekannt gewordenen Wer sollte aber die sabricirten Maaren kaufen? Der ständige Abnehmer der Fabrik hatte, gezwungen durch die allgemeinen Zenverhältnisse, durchaus nickt mehr den gewohnten Bedarf, von Tag zu Tag gingen daher bei der Fabrik weniger Bestellungen ein und deren Waare häufte sich immer nuhr. Da half man sich; Fabriken, die blS dahin nur den Kaufmann be suchten, fingen an, auck drssen Bbnehm r mit Reisenden »u überschwemmen. J»der kleinere Mann also, der bislang gezwungen war, in einem EngroSbause seinen Bedarf zu decken, wurde nun von der Fabrik selbst aufgesucht, er trat mit ihr direct in Verbindung und da ihm die Fabrik selbstredend billiger lofern konnte als das EngroShauS, so war solches um den Kunden gebracht. Dieser direkte Verkehr einzelner Fabnken mit dem Konsumenten, worunter ich hier den Ver- Falle wird die Differenz auf unter notariellem Pro-I arbeitet- der von der Fabrik erzeugten Waare ver- t>st eingelöste circa 8000 Stück Coupons von El sa- beth-Prioruäten durch den hiesigen Anwalt Herrn vr. Sckottiänder eingeklagt. Auch soll die Differenz auf mehrere tausend Coupons von Franz-Joseph- Coupons eingeklagt werden. Auch die Zahl von Coupons-Processen gewöhnlicher Art ist im Steigen »egriff n, seit die Kapitalisten gesehen haben, daß den lageführenden CouponS-Besitzern durch das Reicks- oberhandelSgericht nickt nur der Vollbetrag in deut- cker Währung, sondern auch Zinseszinsen sowie Er- atz sämmlllcher Kosten zugesprochen wurden. Die ver tagte» Eiscnbabngesvllswaflen ihrerseits bleiben bei der nsherigen PiariS, die Processe durch alle Inst >nzen zu 'ühren, weil sie hoffen, durch solche Langwierigkeit stehe, bildete sich nach und nach so sehr aus, daß der Zwischenhändler, der Kaufmann, gänzlich beseitigt wurde, er hatte mithin im Vergleich zu früheren Jahren erheblich weniger zu thun und eS lieat auf der Hand, daß viele Klagen über schleckten Geschäftsgang nur auf diesen Umstand zurück,ukübren sind, denn wenn die Fabrik selbst dem Kaufmann Concurrenz mackt, so wird der Consument bei Ertheilung seines Auftrages den Kaufmann d. h. Zwischenhändler selbst verständlich umgehen und wäre wenn man sich dieses System bis in das Extreme ausgedehnt d.nit, dieser eigentlich vollständig überflüssig. Eine Abhülfe für kiesen Uebelstand, der so viel Interessen schädigt, ist leicht gefunden; man braucht Viele Obligationaire vom Processiren abzuschrrcken. I auch hier nur wieder England zum Muster zu nehmen. Aus die hierdurch entstehenden und schließlich den Essen bahngesellschaften zur Last fallenden Proceß- kosten kommt eS diesen natürlich nickt an. so lange die große Mehrzahl der deutschen Prioritätenbesitzer indolent genug ist, die ihnen angebotene Silberzah- lung ohne Widerspruch anzun-huren. So ist beispiels weise die Kaiserin Elssabetb-Babn bekanntlich schon durch daS RerckSot erhandelsgericht rechtskräftig ver- urtheilt worden, ihre Coupons mit 3 X für 1 fl. zu zahlen. Dessenungeachtet bringt sie so eben einen anderen solchen Proceß, in welchem sie bereits von der ersten und der zweiten Instanz verurtheilt ist, wiederum vor die dritte Instanz. Zugleich schweben gegen diese Bahn allein beim hiesigen Stadtgerichte nicht weniger als sieben neue Klagen. * VrcSlau, 12. September, lieber den hiesigen EngroS-Markt für Manufacturwaaren be richtet die „Schsis Pr " Folgendes Der Engros-Ver- kauf, welcher nur von Sonnabend bis Mittwoch dauert, hat die auf idn gesetzten Hoffnungen im All gemeinen übettroffen, besonders machte sich reger Be gehr für Winter Artikel, wie Barchent, Frsss, wollene Strümpfe und Filzschuhe gellend, weniger gut ging es mit Teinenen und baumwollenen Bettzeugen, doch zeigte sich auch hier regelmäßiger Abzug, ebenso für leinene, halbleinene und baumwollene Hemdenstoffe. Ter Consum von Leinwand hat durch den ausge dehnteren Gebrauch der jetzt so billigen Baumwollen stoffe sehr abgenommen, umsomehr als die Anwendung der chemischen Bleiche den Leinengeweben viel von ihrer Dort hat eine jede Fabrik ihren Agenten resp. ihren EngroS-Abnehmer und damit ist ste vollstänvig zu frieden, ja noch mehr, sie ve. weist jeden anderen Abnehmer an das betreff, nde Engros-HauS, eine Coulanz, die man bei uns beinahe vergeblich sucht. Dem englischen Fabrikanten liegt daran, mit wenigen Firmen große Umsätze zu machen, während man bei uns eS vorzuziehen scheint, mit vielen Firmen kleine Umsätze zu macken. — Wollen also unsere Fabriken zur Hebung der KrisiS beitiagen, und daS wird wohl ihre Pflicht sein, so mögen sie sich bestreben, ihren englischen Kolleginnen baldigst nachzueifern. Leipzig, den 13. September 1878. 0. p. Han-elstzkrichtssachen im Königreich Sachsen Eingetragen: Firma Gilbe rs'sche Sortiments-, Buch- und Kunst- Handlung (Felix Schöne) in Dre-den. Inhaber Herr E. F. Schöne daselbst. Firma Emil Baldauf in Zöblih. Inhaber Herr G. Baldauf in Annaberg. Vertreter Herr K. L. Baldauf in Zöblitz. Veränderungen: Tie Firma Fritzsche L Sohn in Zschopau, deren Inhaber Herr H. I. Kreher daselbst ist, firmirt künftig JuliuS Kreher. früher gerühmten Haltbarkeit entzogen hat. In Baum-112 woUgswebenübtrschültetunSdieGroßinduftrlebeSElsaß! VÜlJt Ülll 1-). -DtPitUIvtk. mit ihren Produkten, mit denen die heimischen »n Bezug auf den Preis schwer c»ncurriren können. Flanelle von hier, Prausnitz, Festenberg und Bern ftadt haben durch die Concurrenz der Thüringer Fabriken, welche rhre minderwerthige Waare in schö nen Dessins billig abgeben, an Absatz verloren und gingen deshalb schwach. Auf den Lagern der Groß Händler entwickelte sich in Winterwaaren lebhaftes Geschäft. D>e Preise fast aller Artikel der Manu facturwaaren-Lrancke sind so billig w»e seit lanaen Jahrrn nicht, doch sind auch die Rohstoffe und Ar beitslöhne in demselben Maße im Preise zurückge gangen, so daß dem Fabrikanten immer noch ein, wenn auch bescheidener Nutzen bleibt — Rum änisch-galizischer Getreideverkehr. Der Getreideverkehr auS Rußland und Rumänien D>e ungemüthlichen Velhältnisse, unter deren Druck die Börsen nun schon seit einer längeren Reihe von Tagen stehen, dauern unveiändert fort, die G.schästS-- losigkeit scheint sich in Permanenz erklären zu wollen. Daß sich unser Markt den Einflüssen der andauernd ungünstigen Meldungen von den maßgebenden Plätzen nicht entziehen kann, bedarf keiner weiteren Beweis führung, wir sehen die- m an dem Börsenverkehr, der einen Tag wie den andern ebenso monoton wie langweilig verläuft und dabei eine nur wenig feste Haltung de- Markte- erkennen läßt. Die Nach richten von den gestrigen Börsenversammlungen in Berlin und Wien lauteten wiederum unbe friedigend; von den MittagSbörsen hatte di« weichende Cour-bewegung abermals Opfer gefordert; in den Abendverkehren vermochte zwar die Baisse nach den norddeutschen, schlesischen und sächsischen I weitere Fvltschritte nicht zu mach -r, erne Erholung LonsumtionSplätzen soll seiten- de- betreffenden Eisen-1 konnte aber nach den erheblichen Rückgängen ebenfalls bahnverbande» durch weitgehende Tarif-Ermäßigungen kiäftig unttrstützt werden. Gleiche Maßnahmen sind, wie der „P Llo." meldet, auch für den Verkehr nach Bayern. Süddeutschland Elsaß-Lothingen und der Schweiz in Aussicht genommen, zumal die neuerlich in veistärktem Maße ausgetretene scharfe Concurrenz vi» Galaz. Braila und Odessa zu raschen Gegenmaß regeln drängt. Die betreffende Angelegenheit soll in der am 13. d. M in Straßburg stattfindenden Lon ferenz des rumänisch-galizisch-deutschen und schweize rischen Eisenbahn-Verbande- zur AuStiagung gelangen (Eingesandt.) veitras zur Beseitigung der KrtfiS. Es sind zu dem Capitel „lieber da- Darniederliegen von Industrie. Gewerbe und Handel" schon unzählige Beitiäae geliefert worden, aber man hat meine- Wiss.nS bis i'tzt einen wichtigen Factor vollständig außer Acht gelassen und ich erlaube mir daher darauf aufmerksam zu macken. Bemerken will ich im Vorau-, daß, wenn ich von nicht Platz greifen. — Frankfurt machte „wenig Ge schäft". Hier eröffnet? die Börse in farbloser Hal tung, da eS an GesckäftSlust ebenso mangelte, wie an einem umfangreichnen Angebote, — der Verkehr de nn ate fich schwerfällig, die Umsätze hielten sich in den g»- wohnten engen Grenzen Nack dem Eintttffen der heulu genBerlinerundWienerEröffnunaScourse, die erheblich Niedriger lauteten, ging dieGeiammthaltung de-Mai k eS »u einer ausgesprochenen Mattigkeit über. Da- Ange bot trat mit mehr Nachdruck auf- bei der genügen Neigung zur Aufnahme de» osserirten Material- schlugen die Course weichende Richtung ein, eS etabUrte sich eine ganz respektable Baisse, die blS zum Schluß der Börse anhielt. so daß die Course auf vem nn drig- sten Standpunkte tns TageS schlossen. Dre Nachricht de- „Wiener FremdenblatieS", der österreichische Armee« Commandant Philippovick werde am 38. d. M. sein Hauptquartier von Seiajewo nach Brod verlegen, hatte sowohl in Wien al» in Berlin die Deroute her vorgerufen. — Heber die Detail- de« heutigen Ver kehr- haben wir nicht viel zu berichten. Die Deutschen Staats-Fond- waren ,rn
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