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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.09.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187809140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780914
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780914
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1878
- Monat1878-09
- Tag1878-09-14
- Monat1878-09
- Jahr1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.09.1878
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Erste Anlage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^ L57. Tounabend den 14. September 1878. 72. ZchMIlg. »«>»»> t«, 7^ und -er Lust. Nor in1kNH«ltir,Nl,Il» aeaen die Ziele der Hyqieine Nachdem Redner die» Okr »nrermmouule vrrrnl ver l des Näheren erörtert hatte, besprach er das unrnmauna -er Flüsse« -es Lo-ens 'N diesem Jahre erlassene Fabrikgesetz, welche« er als einen Hauplfortschritt in der Gesetzqebuna bezeichnet-. Dasselbe sei fast ausschließlich sanitärer Natur. Die erwähnten Einrichtungen seien seitens deS Bunde» eingeführt, aber bei der Souverainetät der Eantone seien auch die letzteren in dieser Richtung vorgegangen. Insbesondere hätten die deutschen Eantone Organi- men. Der Verein, welcher »u Köln am Rhein am I Ai°"-n auf dnn Kdiete der .^und^ttpMe^ I. Oktober 187k gegründet wurde, hat sich folgend I Aufgaben gestellt: 1) Reinerbaltung de« Bodenö unte^ I ^^ ^St g g^ sen s , Leu n urg bereits locale unfern Wohnstätten und aller natürlichen Wasser* AEUndbettSamterunddas^ ät Sall-n -ben. laufe, sowie deS Gmndwassers. zur Erleichterung der Us/ocaleGesundb^ -in?z Lasserversorgung und »urBerbefserung der GesundheitS-1 ^.7.., oerbältniffe. 8) Unschädliches «bleiten de möglich st ver-! »nur m.d,r S»w-^ w-,«- I,m -inki>. I Kassel, 10. September. Unser Verein trat um 8 Uhr im Saale der „Stadt Stockholm" hierjeibft zu ,einer diesjährigen Jahresversammlung zusam- lichster Mitbenutzung des etwa schon bestehenden Eanalnetzrs. 3) Einführung von solchen Einrich tungen, welche eS ermöglichen, die Düngstoffe unge schmälert, möglichst schnell und unveraohren der Land- wirthschaft oder der Industrie zuzuführen und welche ein Reinerhalten der Luft ,n den Städten und namentlich in den Wohnräumcn bezwecken. 4) Trocken leches Jmpfgesetz besitze, sondern nur in der großen Mehrzahl der Eantone eine obligatorische Impfung, und gedachte »um Schluß noch deS auch tn der Schwerz entbrannten Kampfes zwischen den Gegnern und An hängern der Impfung. Nach Beendigung deS mit großem Interesse von den Zuhörern verfolgten Vorträge» wurde namentlich tage. S-nL »1 7rLL.'°7°L- °»W" L B.,W^ ?S7?" Differenzir-System nach Lürnur, welches sich in hol-1 Den dritten und letzten Vortrag hielt sodann Herr l ^-r^Bttein^kucht dkie °c!wecke"»u eneiÄen^IZ dur^ I ErnährunaSbedürfniffe dn Pflanren^und die Spül I jauche." Redner erwähnt zunächst der in England ü ! >etzt zur Anwendung gelangenden Berieselungen und ^'gv^ernen gruppm sem I ^merkt, wenn die Canalisation ohne Berieselung I schlechterdings unstatthaft sei, so habe doch auch die ! Eanalisation mit Berieselung Bedenken gegen sich. allgememenVersammlungen.4) durch motrvrrteAnträge I sin-s di-s-v R-v-n,-n n«n bildete da« 5k-ma seine« oder Vorschläge be» Communal- und Staatsbehörden. «teste« »eu «ter mmer «ti rreul e angelang und Wc!i frisch, fr" Die gestrige erste Sitzung, welcher heute eine zweite folgen wird, wurde durch Herrn Prof. vr. Reclam mit einer Ansprache an die Versammelten eröffnet, in ! welcher derselbe die erschienenen Mitglieder und Gäste ! EineS dieser Bedenken nun bildete da« Thema seines VortrageS, nämlich daß die Verwendung der Spül jauche zur Ernährung der Pflanzen falsch sei. Auf Grund gemachter Analvsen wieS Redner lvdann die Richtigkeit seiner Behauptung in überzeugen der Weise nach und gab hierbei eine Menge 3000 Mark aber den schwer Beschädigten in, vorhandenen CarouffelS zu belustigen. Und in der dem feit Menschengedenken nicht so heimge I That gleicht dieser Markt einer kleinen Messe suchten, so reizenden Zillerthale zuruwenden.! Nicht nur Schau-, Schank-und Würfelbuden find Als Über diesen Antrag Beschluß gefaßt werden I aufgestellt, sondern auch Maaren aller Art sind zu sollte, traten mehrere VereinSgenossen aus, welche! finden. Bon den feinsten Polstermeuble- bi- zu auch die etwa« später sehr schwer Betroffenen im I den unbedeutendsten Pfennigstücken herab ist fast Taufererthal und Pinzgau zu berücksichtigen, I jede GewcrbSbranche vertreten. Der Besuch um so dringender baten, alS sie Augenzeugen dieser I Markte- ist ein ganz bedeutender; denn auS dem furchtbaren Verwüstungen gewesen, da- Gräßliche I Umkreise von 2 Merlen strömt herzu, was nur derselben in seinen Einzelheiten schildernd. Noch I lausen kann. Leider kommen nicht Alle, um zu find die amtlichen Erhebungen der ungeheuren ! kaufen, sondern meist nur au- Neugierde, und der Schäden nicht beendet, mehr als eine Million I Umsatz der Marktfieranten ist de-halb im Vergleich Gulden mögen sie betragen und sind um so em-1 zur Anzahl der Besucher sehr unbeträchtlich. Au pfindlicher, als die Muhren große Flächen Frucht I bedauern ist eS. daß auch in Altmügeln Werß- bringenden Boden- für immer in sterile- Land I käufer aller Sorten ihr dunkle- Handwerk verwandelt haben. Nach den erschütternden und» treiben. Alljährlich werden bei dieser Gelegenheit herzzerreißenden Berichten der Abgeordneten beschloß I Taschendiebe männlichen und weiblichen Geschlecht-, die Versammlung einstimmig, nicht drei Tausend, I sowie auch Damen von zweifelhaftem Rufe sondern vier Tausend Mark au-der VereinScasse I von der sehr wachsamen Gen-darmerie in sichere- zu entnehmen und dem CentralauSschuß anheim zu! Gewahrsam gebracht. Die Singspielhallen sind geben, wie dieselben unter die bedrängten Bewohner I zwar in fast übergroßer Zahl vorhanden, da jede- zener drei Thäler zu vertheilen. Freilick kann diese» RestaurationSzelt auch seine „Sänger" hat; den« Summe nur gering da- große Elend mildern, und ! noch drängen sich an den Haupttagen die Besucker ist daher zu wünschen und zu bitten, daß allent-1 darin massenhaft, so daß man sich oft mit Mühe halben für diese in- größte Elend gestürzten Be-1 und Noth einen Stuhl erobern kann. Für unsere wohner jener prachtvollen, nun arg verwüsteten I Nackbarschaft Mügeln ist dieser Markt von größe- Thäler gesammelt werde. Wer diese schönen Thäler I rer Bedeutung als die Märkte der Stadt selbst; besucht hat, wird gewiß willig sein Scherflein bei-1 denn da die zahllosen Geschirre in dem kleinen tragen, aber auck Andere, welche nicht jene Herr-1 Dorfe nicht Unterkunft finden können, so müssen lichen Gegenden besucht haben, werden von dem! die Wagen in der Stadt untergebracht werden, großen Elend ergriffen sein, und wird Leipzig! Auch die Geschäftswelt Mügeln- ist auf der Messe abermals beweisen, daß e- fremdem Elend zu steuern I stark vertreten, und mancher Gewerbetreibende ern bereit ist. Möge dieser Wunsch erhört wer-1 macht dabei sehr gute Geschäfte. Darum betet >cn, und reichliche Gaben nicht allein den Bewoh-1 man auch schon Wochen vorher um gute- Wetter, nern de- Taufererthal-, sondern auch den »weil der Regen die Stoppelfelder so unpassirbar gleich hart Beschädigten im Zillerthal und s machen würde, daß nur wenige Bewohner der bc- Zinzgau zukommen. nothwendig gewordene Verlegung der Versammlung auf einen früheren Zeitpunkt, als ursprünglich be stimmt, viele Mitglieder an der Theilnahme verhindert worden seien. Sodann begrüßte Herr Bürgermeister Klöffler NamenS der Stadt die Versammlung, welche wohl alS der passendste Vorläufer für die Naturforscher- Versammlung erscheinen müsse. Der Verein werde in Kassel auf Sympathien rechnen können. welche dre Zuhörer zu einer lebhaften DiScus sion nach Schluß des Vortrages anregten. Es wurde hierbei ein von dem alS Gast der Versamm lung beiwohnenden Herrn Fabrikinspector OsthueS (Dortmund) empfohlener Antrag, welchen Herr Pro fessor vr. Reclam sofort ,u dem seinigen gemacht batte, einstimmig angenommen, dahingehend: „Du Magistrate derjenigen Städte, in welchen Berieselung eingeführt ist, zu einer chemischen Lnalysirung des .. ! durch die Berieselung abfließrnden WafferS zu ver- theNten) TagAordnung gemäß Herr Prof. vr.R.e clam-1 anlaffen." Die Ausführung diese» Beschlusses wurde ^pzlg^dle Eröffnungsrede, rn welcher er m treff I dem Vorstände übertragen und nach Vornahme der 1 Walst der Rechnung»-Revisoren die., Sitzung gegen Wickelung is, die Zielpunkte und Aufgaben der Hy-! Wahl der Rechnung--! rlegte und zualerch ihre geschlchtltche Snt-! ,/i uhr geschloffen beleuchtete. Er w,eS darauf hin, wie früher ! vr g irv n die Gesundheitspflege nicht von einem allgememenStand-! puncte auS aufgefaßt worden sei, sondern man habe eine ng angeko, eduusr, erSstr. daS »orzii b rauerer. kr<ui :»Iitäteo, lorr. Ailtai akt grünöi rmsieViköi rnekwea» nrrtlrSe, rnscker 1>iqi n Krsnäe » i» »bgegelx im äer U» eitilobno«, rtilltl »v« z i«00l»8Ul> i»t, e- a 8ili»er «o! :er«ckei<ten is«dleibon mil « »ilver 6,o er-8pei,elo er-It»cke«Iö! Nidetweböp üU»er 8»pp uUd» 8,1« » k7»»rt»«da » pkecker cö r11>e«,e>o», tü«k ob« MArS« ?o»tr« z, »» d«ieö «. UBllNUklSt lpfeblen >«' kmilienftrt Beflöge«. medicinische Polizei und eine polizeiliche Medicin gehabt, das Uebrige aber der persönlichen Diätetik überlassen. Erst alS Medicin und Naturwissenschaft zu frischem Muftk. Vermischtes. ^ ^ , * Herr vr. Wilhelm Rust, Organist an Leben erwachten, sei das Fallenlassen der Dogmen und I der ThomaSkirche. dessen große Verdienste bezüglich Naturphilosophew- und d-r Uebergang zum nüchternen per Herau-gabe Bach'scher Tonwerke von unS Redner weiter, solle eine angewandte Physiologie sein,! Conservatorium der Musik m Leipzig sie sei abhängig von den Fortschritten der letzteren.! "^hrer angefiellt worden. Die Aufgabe der Hygieine aber sei die Erhöhung der! Her* Friedrich Hermann, einer der be- LeistungSfähigkeit der Menschen für geistige und körper-! währtesten und vorzüglichsten Musiker Leipzig-, licke Arbeit, dadurch werde sie dem Einzelnen, wie der! welcher früher durch au-gezeichnete virtuose Leiftun- »esammtbeit nützen. Redner beschäftigte sichsodann mit! gen im Violaspiel nicht wenig zum Ruhme deS den Mitteln, durch welche die allgemeine GesundheitS- ^ipziger Streichquartett- bcigetragen und über- Organe, so müsse die Hygieine auf die normale! berühmten Leiter de« Florentiner Quartett- Herrn Befriedigung der Naturbedürfniffe bedacht sein. Wir IIean Becker zur Mitwirkung in den bereit leben aber vielfach in normwidrigen Zuständen. Die! angekündigten und festgestellten Concerten in Däne- oorgeschrittene Eivilisation erweise sich, wie Redner de»! mark und Schweden dringend eingeladen worden. Näheren ausführte, der Befriedigung unserer Natur- Der bisherige Biolaspieler diese« anerkanntermaßen LrL --- x-MA-". S.— Eivilisation und Naturbedürfniß. Sie müsse die Swi-! lerrschen Thätigkeit gestört. Au« jener Einladung lisation fördern, indem sie dem Einzelnen Schutz gewähre! geht wiederum hervor, daß Leipzig da« gänzliche im Kampf gegen da» Dasein. Den Spielraum de» l Fernhalten de-Herrn Friedrich Hermann von NaturbedürsiiiffeS habe die Physiologie nachzuweisen, l den GewandhauSaufführungen sehr zu bedauern und die Lygieme, wie diese Grenzen zu erkennen und I hat. Wenn dem hochverdienten Meister auch nicht ML L-'Äk°7-n °u, dE LÄ»» L, öffentlichen Gesundheitspflege, insbesondere betreffs der! ist nehmen, so wäre doch seine Wohnungen, Eanalisation rc. und bemerkte am Schluffe! Mitwirkung be» einzelnen hervorragenderen Auf seiner interessanten Ausführungen, daß die Hygieine,! sührungen sehr wünschenSwerth, ivenn richtig auSgeführt, manche- sociale Problem zu! * Fräulein Elisabeth Marr au« Leip- lösen berufen sei. Weiter kam der Vortragende sodann ! zig(MarcuS)gastirtgegenwärtiamitgroßem Erfolge darauf zu sprechen, wie wenig die Bestrebungen zur I bei Kroll in Berlin „Berliner Post" und „Theater Hebung der öffentlichen Gesundheitspflege be, un» m I Figaro" sprechen sich über ..diese äußerst stimmbe Deutschland noch erkannt und gew^digl silen, während I vorzüglich geschulte jugendliche Sängerin" da« ,n anderen Ländern, wie z. B. der Schweiz und! ^ England, nicht der Fall se,. Entgingen so der Hygieine! todend aus. bedeutungsvolle Stütze« in Deutschland noch dadurch,!^ ^ , daß da» Volk und wissenschaftliche «rperschaften an ZU« HÜlfeNls sUV -ÜS Lauftrerthal. den Bestrebungen, welchen der Verein diene, keinen I - ^ ^ Antheil nähmen, so sei er u» so mef« auf d,e eigene! b- d M. -u (ffchl abge- «rast unddi« Theilnahme Gleichgesinnter angewiesen, bstltenen Generalversa mmln ng de» Deutsch- Unbeirrt aber werde dt« Hyginne weiteiffchreiten, um! Oesterrerchischen Alpen - Verein- zurückge- di« beiden Gegner, Eivilifauon und Naturbedürfniß,! kehrt, erhält Schreiber Kenntniß von dem hier er- zu versöhnen. . ^ . I lassenen Hülferufe für die durch Hochwetter arg An den mü lebhaftem Beifall aufgenommenen Vor-1 beschüdigten Bewohner deSTanfererthal« in 7aa..»«lchen w.r h»r nur fluchtig skiuiren konnten, I z-^ol; doch der hart Beschädigten sind noch weit da a^a^eMe ! "thr als in diesem Hülferufe angegeben, von den ÄLL,,' dl, »» > Md d« «ußten, Herr Profeffor vr. Vogt-Bern da» Wort,! AlpenveremSbelträge de« Jahre« 1877 sollten »m seine Zuhörer mit den Gesundheit-gesetzen I 8000 Mark für nne Caffe zu Unterstützung der kr Schweiz bekannt zu machen. Redner bemerkt. I in ihrem Berufe verunglückten Führer nach dem »aß er nur da», wa» in neuerer Zeit auf diesem Ge-! im Juli d. I. gestellten Anträge de- Eeutralau-- biete geschehen sei, erwähnen werde und beleuchtete so-I schuffe- abgesetzt werden; da verwüsteten im Auguf knn nach einigen einleitenden W°rten d,e Stnftthrung I sch„cklich« Weiter Fluren. Wälder und Gebäude Angabe der Todesursachen, welch« auch in Deutschland I ^ 'tstrebt, aber nicht erreicht wurde, und bezeichnet« diese I Versammlung vorznschlagen, die Wbrercasse einst- Emrichtung als von außerordentlicher Einwirkung ' weilen n»r mit 5000 Mark zu dotiren. d« übrigen Aus Sta-t un- Lau-. ?r. I nachbarten Ortschaften versucht werden könnten, zum Markte zu kommen. In diesem Jahre war daS Wetter sehr gut, der Geschäft-Umsatz groß und der Besuch zahlreich. Der Markt hat Mittwoch den 10. September begonnen und endet Sonnabend September. Die Marktfieranten, mit o. Leipzig, 13. September. Der Malers Ferdinand Schiertz, welcher seit beinahe fünf!per, 13. Jabrzehnten einen weit verbreiteten künstlerischen I denen wir"spracheu, waren zwar mit dem Ge' Ruf genoß und in seiner Vaterstadt Leipzig alS I Mst-gang nicht recht zufrieden, aber sie waren biederer und liebenswürdiger Mensch sich allge-1 auch nicht ganz unbefriedigt, so daß man den Markt meiner Achtung und Beliebtheit erfreute, »st letzten I zu den mittelmäßigen rechnen kann. Dienstag in Niederfähre bei Meißen ge-! Riesa. 11. September. In der Nacht vom 6. iorben. Vor zwei Jahren wurde Schiertz von I zum 7. September brach in der im unteren Theile emem Schlagstuß getroffen, der eine Lähmung der I der Stadt gelegenen Gründling'schen Restau- reckten Körperhälfte zur Folge hatte und den »ration Feuer auS, welche- zwar aus den Ent- leißigen Künstler außer Thätigkeit setzte. Er sie-1 stehungSort beschränkt blieb, da« aber um deswillen Veite hierauf nach Niederfähre über, wo er Heilung I herben Verlust über die Calamitosen brachte, weil suchte, aber nicht fand, und in seiner Hülflosigkeit I die ganze Ernte, die nicht versichert war. mit ver- den Tod willkommen hieß. Schiertz wurde 1804 I brannte. Auch die nur niedrig versicherten Klei- m Leipzig als der Sohn eine« armen Kürschner- dungSstÜcke und die Wäsche fielen den Flammen gehülfen geboren, erlernte die Kaufmannschaft und zum Opfer. 240 Mark baareS Geld fehlen bi« widmete sich in seinem 25. Lebensjahre der Kunst, heute noch, doch weiß man nicht, ob dasselbe unter Eme Zeit lang lebte er in Merseburg und ließ I dem Schutte verborgen liegt oder ob diebische sich dann für immer in Leipzig nieder, wo er als Hünde hierbei im Spiele waren. Portraitmaler bald einen vortheilhaften Ruf Frankenberg, ,2. September. DaS Institut erlangte. Bald legte er sich jedoch auf Landschaft«- der Webschule m unserer Nachbarstadt Haini - malnei und Genre, m welchem letzteren Fache erlchen feiert nächsten Sonntag sein 25jähriqeS Ju- entschieden da- Beste geleistet hat. Eine seltene I biläum. zu welckem man eine Fachausstellung aus Fertigkeit besaß Schiertz nn Restaurrren alter oder l dem Weber-Jnnungöhause veranstaltet hat. ' DaS beschädigter Gemälde, we-halb ihm auch im Jahre! Programm der Festlichkeit ist nach dem dasigen 186t, alS da- große Hagelwetter mehrere Gemälde«Localblatte folgende«: Früh 10 Uhr Empfang der rm Leipziger Museum beschädigt hatte — darunter fremden Gäste und Besichtigung der Ausstellung. Laroche'- Napoleon — deren Wiederherstellung Nachmittag- 2 Uhr Sammeln auf dem Meister- anvertraut wurde. Schiertz hinterläßt einen Sohn, der al- Maler in Amerika lebt. Sein 1814 ge borener Bruder Wilhelm, der bekannte Seemaker, befindet sich seit vielen Jahren in der norwegiscken Stadt Bergen, hat aber schon jseit längerer Zeit den Pinsel für immer au« der Hand gelegt. ID Reudnitz, 13. September. Bezüglich der demnächst ins Leben tretenden Postfiliale — die Hauptpoststelle befindet sich bekanntlich auf dem abseits gelegenen Halle-Sorau-Gubener Bahnhof — erfahren wir, daß dieselbe in den zeither von Herrn Meubleur Otto, Gemeindegaffe 3 Hierselbst, inne- gehabten Parterrelocalitäten untergebracht werden soll. Der derzeitige Inhaber ist durch eine Ab findungssumme zur Lösung de- ContractS zu be wegen gewesen und stehen vom 1. Oktober ». e. ab die Räume zur Disposition der Postverwaltung. Um die Lokalitäten aber für den in Rede stehenden Zweck dienstbar zu machen, müssen zuvor einige größere Abänderungen, Herstellung eine- ent sprechenden direkten Eingang- rc. vorgenommen werden, die e- fraglich ersckeinen lassen, ob der postalische Geschäftsbetrieb sofort ausgenommen werden kann. *Volkmar-dorf. Die Socialdemokraten wollen in Zukunft unter dem Deckmantel der Ge fangnerer ne ihre Agitation forttreiben. So find z. B. bei einem hiesigen Gesangverein „Einig keit" „Mafseneintritte" angemeldet worden. Sie wollen in diesen Vereinen ihre Agitation fort- setzen und so der Polizei ein Schnippchen schlagen. Ob sie sich hierin nicht wieder verrechnet haben, dürfte bei der besonderen Aufmerksamkeit, mit wel cher man den Socialisten hier auf die Finger steht, sehr zu bezweifeln sein. X Osch atz, 12. September. Wie der im vo rigen Monat abgehaltene Stoppelmarkt in Lorenzkirchen, bei welckem allein fast 1500 Stück Vieh zum Verkauf kamen, so ist auch der Altmügclner Markt ein Volk-fest für die ganze Umgegend. Wenn auch seit 4 Jahren die Schulen keine Ferien mehr haben, so strömen doch besonder- am Haupttage (Donnerstag) auch die Kinder, welche am Nackmittag keinen Unterricht habe», massenhaft nach Altmügeln, um sich ent weder an den massenhaft zum Verkaufe auSgestell te» Gegenständen zu ergötze« oder sich auf den Hause, dann Festmarsch nach dem Feldschlößchen, woselbst eine Festrede gesprochen wird und worauf später Concert, Commer- und Ball folgen. Dre-den, 12. September. DaS große Velarium, welche- anläßlich deS Emruge- der auö dem Feldruge 1870/71 siegreich zurüagekehrten königl. sächsischen Truppen im Jahre 1871 seiten- unserer Stadt ausgestellt worben war, und aus dem besonder- da- Bildniß der „Germania" als symboliscker Mittelpunkt der nationalen Feier her vorragt, ist vor nicht allzu langer Zeit auf städtische Kosten reparirt und sodann dem königl. KrieaS- ministerium zur Disposition gestellt worden. Wie wir vernehmen, hat daS letztere da« Velarium alS Zierde und bleibende- Zeichen der Erinnerung im Exercirhause de- königl. sächsischen Cadettencorps ausstellen lassen. Dre-den, 13. September. AuS Zürich meldet man hierher einen erheblichen, in der Nacht zum 7. d. M. in einer Uhrenhandlung am Limmatkai vorgekommenen Diebstahl, welcher durch Ge brauch von gut gearbeiteten N-ckschlüffeln verübt wurde. Man vermißt allein über 100 goldene Remontoir-, Anker- und Cylinder- und eine noch größere Anzahl silberner Uhren, 21 goleene Ketten, goldene Medaillon«, Haken, Schlüsse^ Ringe, Ohr- gehänge. 7l Stück silberne Ketten, 87 DoublSketten und noch Andere« mehr. Vermischtes. Altenburg, 12. September Die „A. Z." schreibt: Von verschiedenen Seiten geht un- die Mittheilung zu, daß eine Anzahl Gal-- und Rittergutsbesitzer im Ostkreise, denen auch einzelne im West kreise beigetreten find, eine neue, ihre In teressen vertretende Zeitung gründen »ollen. Wir haben dann im Herzogthume »nd resp. für das- selbe folgende Blätter: „Amts- «nd Nachrichts- blalt", „Altenburger Zeitung für Stadt und Land", „Neue Altenburger Zeitung und Anzeiger", die neu erscheinende „Derneitung". deren Titel noch nicht bekaunt ist, „Osterländer Bote", „volks- blatt", „Wochenblatt für Gößnitz", „Wochenblatt für Schmölln", „Ronneburger Anzeiger". Bote von der Schnauder", „Wochenblatt für Lucka und Umgegend", „Eisenberger Nachricht-blatt", Eisen-
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