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Dresdner Nachrichten : 26.01.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192301265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19230126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19230126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1923
- Monat1923-01
- Tag1923-01-26
- Monat1923-01
- Jahr1923
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- Dresdner Nachrichten : 26.01.1923
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Nr. 24 Dresdner Nachrichten. 26. Jan. 1623 Seite 2 d chatzanweisunqf von rund 1K»ä Milliarde« Mark, a« LL. Januar Eli vou 18SL Milliarde» Mart. Vom Kriegsende bis zum Llblanse de- Jahre- 1V2N ,var dir schwebende Schuld „ur vv» 5l Milliarden aut llill Milliarden gestiegen. Vom Be nin» de- lausenden Rechnungsjahres bis zum 22. Januar bat sich da ne ne» die schwebende Schuld »in l58t> Milliarden ver. iiiehrt. Ltzelches Ausmatz die Störung de» deutschen Finanz. Wesens durch den GeivaUakt an der Ruhr annehmen wird, lagt sich nach nicht annülxrnd Übersehen. Der Ae»such -er Besatzuugsarmee, -le Hohlen, steuer uns Sie ZVUe an sich -u tzrin>en, »lr- »vn uns mit allen Mitteln dritSmpsl «er-en. liedhafter Beifall s Aber schon der Versuch der Beschlagnahme inus, ans die Einnahme» schädlich einivirken Z» den Minder» > i»na!,»ie» geselle» siel, Anegaben zur Beseitigung der durch d>e Ltcsetzung enlstehenden SbÄdcii. «Hört! Hört!) Die RelchS- re uerung wird in den n. Men Tagen mit einer größeren »ireditsordcrnng zur BZeitigung der wirtsclinstlichen Schulden dar Ruhrbesetzuna an den Reichstag herantreten. Da klingt es wie H o I> n. wenn Herr Po i »care in seiner Kammcr- rede zur Rachnertigung de» EXgrmltaktc» erklärt: ..Wir wellen anch Deun'chiand zur Durchiütnuna van Reformen bringen die unsere Finanzen reiten und die Mark stabilisieren sollen!" i Lache ni Gros, sind die Leiden der Bewohner des Ruhrgebiet». Die an sich nicht überreichlichen Lebensmittel werden zum Teil non den niitiiürischen Eindringlingen mit Beschlag betegt tPniiruie.) Die ohnehin autzeiordenilich hohen Preise werden weiter stark liinansgetrieben. Die Versorgung der V'völkeruw' wird immer schwieriger. Im ganzen Reiche regt sich eine hoch« erfreulich« Hilf»- nnd Spserberettsckast, die sich jedoch uicht ans die Hergab« von Geld. Lebensmittel« und dergleichen be schränken bars. Der Ernst nnd die Not der Zeit zwingen da» gesamte deut'che Volk znr Enthaltsamkeit, in »beson der e zur Einschränkung aller LnrnSanö- gaben. tSehr wabr!) Dem wird ei» in Vorbereitung be findliches Notaesetzt Rechnung tragen. Der iüngste Sturz der Reichsmark aus einen liSlier un erhörten Tiefstand ln.t auch die lehtc Möglichkeit genommen, eine» geordneten Bo ca »sch lag aufzustetlen, ganz zu schweigen oo» einer Stabilisierung der Mark. Wir inüisen »ersuchen, oou nilsercm schwer bedrängten Volke die üutzersie Rot ab- zuivende». Wir müssen finanzielle Vedcnkrn hintansetzen, wenn e» gilt, den am meisten bedrängten »kreisen de» Volkes die Möglichkeit de» nackten Leben» zu verschossen. Die Ernährung der Bevölkerung darf nicht weiter ver schlechten werde». Je mehr nn» die Gewalt bedrängt, desto mehr Mittel wird die Regierung zur Abwendung einer schweren dauernden Schädigung unseres ganze» BolkSstninme» zur Versiignng stelle» müssen. iBeitall.l Ich weise auch ans die Summen hin, mit denen da» Reich der Nol des nicht mehr erwcrbösäliigen Mittelstände», z. B. der kleinen Kapitalrcntner. steuert. Einstweilen triumphiert die Gewalt. Der sranzösiiche Ministerpräsident lieh keine Gelegenheit »orubergclicn. ohne Deutschland in heiligster Weite mit Bc- ichtiupsungen und Drohungen an,»sollen. untere Friedens liebe zu verdächtige» und sich über unteren angeblichen schlechten Willen in der RcparailvuSsrage zu beklagen Jede dieser Reden übte einen weiteren Druck auf de» MarkknrS an». Wir könne» mit Fug nnd Rech« gcgrni ber Frankreich den Bi'rwiirs de» sortgcicilten bäte" Wi"eno erheben tleb- hatte Zustimmung) nnd beweisen. Die Politik Frankreich» ver'olgt Ziele, bei denen ihr nicht» gleichgültiger ist als die Leistung vernünftiger Reparationen durch Dcntschland. «Sehr wahr!» Ter Einbruch Frankreich» in da» Rulrgebiet ist zu- aieich der schwerste Eingr! sfin die B c r t r a g S r c cht e derer, die von Deutschland Betrüge für ihren Wiederaufbau erhofften. lZnstimmung) Das, die dciitiche Regierung mit unbeugsamer Ent schlossenheit alle ihr zu Gebote stehende» Mittel an, wenden wird, um die Ziele der EKewailpolitik De-ttch- lanö gegenüber zn vereiteln, da» kann ich vou dieser Stelle auso neue bekräftigen. Es war eine Schmach sondergleichen, wenn wir bei dem i,bietenden Unrecht unter dem Druck von militärischen Be fehle» nn» zwingen lassen sollten, den französischen Gewalt habern da .u behilflich zu sein, Zahlungen oder Lieferungen an» dem besetzte» Gebiet heransznbolen sLcbhaster Befall.) Enischloticncr Widerstand itt schon dcobalb nötig, um mit dem Irrglauben einmal nründüch an'znräumen. das, man an» Den! chland alle» heransbo'cn könne, wenn man ihm nur die Daiimcnfchranben anicze. lLebbastc Znstimninvg > Was nur teilten wollen, wollen wir aus Grund gegenseitiger Ver einbarung leisten. Unter dem Zwange der Basoncttc leisten wir nicht». sLedbastcr Beifall.> Ich« oder nie mästen wir der Welt die Auzc» darüber ö> nen, datz die von sämtlichen Alliierten er zwungene Unterzeichnung de» 'Versailler Vertrag» nnh die Annahme de» Londoner Ultimatums u .m.avdcn rin 2krch« zn der Annahme gibt, dah mir nun anch ve terlin und in alte Ewigkeit »"» der Willkür der F r e »> d h c r r > ch a s t fügen wä:den. (Lebhafter Beifall s Es ivürde eine verhängnisvolle Täuschung sein, wenn man aus dem setzt erfolgten Akte brutaler Gewalt im Ruhrgebict das Fiasko der früheren deutschen Politik folgern wollte. Fhr posi.tveS Ergebnis ist, dag die brutale Gewalt hcuie von Frankreich allein auügeht, das; die Welt die rechtswidrige Mitttüiwitltür verurteilt und die deutsche Ration in ihrer nt'chlvsseueii Abwehr einig ist. Gegenüber der Nheinland- Uemmtsiiv». die sich wie die Repko zum willigen Werkzeuge Fcaulrcichs hergegeben und auch nur ohne de» Schein einer Begründung eine Reihe von Verordnungen erlassen hat, u iid wie bisher auch weiter alle» geschehe», um jedem rechts widrigen Eingrisf die sofortige Abwehr cntgegcnznsetzen. bi» anch davon überzeugt, dag niemand vor persönlichen Mosern und Unzuiräglichkeiten zuruäi.hrccken. sondern ein- schlossen seine Pflicht gegenüber dem Lande eNüllen wird. Ehre jedem der Unseren, der nicht weicht nnd wank,. lLtürmischer Beifall.l Wir stehe» mitten in der Finsternis und sehen nicht, wie lang der Leidens weg ist. den unser Volk noch gehen mnsr: aber mir sind entschlossen, mit der Ruhe des guten Gewissens diesen 'Weg n gclze», weil er »ns znm Lichte »»d zur Frei heit sührcn kann. Wir werden der Gewalt nicht weichen. lLebllaster Beifall.l In diesem Entschlich ist die Negierung mit dein ganzen drnk'chcii Volke eins, kl n s c r hei her Dank aber gebührt den schwcrbcdrängten Brüdern an der R »h r. Ihr leuchtendes Beispiel bestärkt in »ns den Mn! zum Ausharren nnd die Zuversicht ans einen endlichen Sie,, unseres guten Rechte». Unser Dank geht weiter an die Bevölkernng des altbcsetztcn Gebietes. Sie alle, die brausten unter persönlichen Dpsern für die Ehre de» deutschen Namen», für die Erhaltung de» Reiche» einstehen, sollen wissen, das! das Reich sie mit tätiger Fürsorge täglich umgibt, nnd tie enge Verbundenheit mit ihnen, vor allem durch schnelle Hilfe, bezeugen wird. Wärmsten Dank nnd höchste Anerkennung spreche ich den unter schwerster Bcdrncknng leidenden Beamten und Angestellten der Finauzvcrwaltnng sür ihre »»wandel bare Pflichttreue nnd ihr tapseres Erhalten gegenüber fremder Willkür ans. lErneuter stürmischer Beifall.) Uns beseelt die feste Ucberzeugung, dag alle Drohungen und Zwangsmntznahmcn der Franzose» nur den Nachweis erbringen können, datz Gewalt das verkehrteste Mittel Et, nm !m» Ncparalionsproblcm seiner Lösung näher zu bringen IScbr richtig!) So lange militärischer Druck nns bedrängt, so lange daS rechtswidrig überfallene deutsche Gebiet noch von den gegnerischen Truppen beseht gehalten und das Rheinland vergewaltigt wird, werden »vir Reparationen weder leisten noch leisten können (Sehr wahr!) Sobald jedoch die Gewalt dem Rechte gewichen ilt. wird man nn». »erettfinde«. Ster eine »eruSnstine .. ... tioueu i« »erb»»-«!«. wie wir f« such nie daran gedaht haben, nn» solche« Leistung^« »» entziehen Der Wunsch des deutsch«« BvIkeS geht «ach Krleten nnd Arbeit. Bajonett« «n- «aschlnenaewehre als Ver« Handlung»«Jasirnmenre In wirNrhaftllchen Fragen sin» el« für allemal ab-» lehnen. lSehr rtchtigs) Wir sind »»« de« festen «lauben a» den Er folg unser«- ««rattschen Widerstande» ersitlt. denn er »chsnst sei», «rast an» de« nnzerpSrhare« Wurzel» «ns«rerd «»»«- tu«», an» der »nverdrtichlichen Trene zu Reich und Land nnd au» der starke«, alle» überwindenden Liebe z« unsere« tenreu Heimatbaden. (Lrbhafter Beifall und Händeklatschen auch aus den Tribünen.) Die Aussprache. Abg. WelS lSoz.): Bon einem wirklichen FriedenSzustand seien wir bei der Haltung Frankreich» mehr al» le rutscrilt. Die AuskunsiSpslicht der Banken und der Depolzwang mützten in dieser Zeit der gesunkenen Sleuerinoral aufrcchlerhallcn werden. Tie Mittlardengewinne der Bors« zu Spekulgttvne» würden auch nicht genügend ersaht. Die Ossenlcgung der Steuerlisten sei ein Erfordernis, »m jede Steuerhinterziehung Regelung der Repara- rinne« e» gar nicht lant genügen die Welt hluau-rusen: U, «chnld die IrauWjche G«, tunlsten: Ruf» im Zentrum; zu vereiteln; ein Steuergeheimnis dürfe e» nicht geben. Wir t Freilag 2 Uhr «usere« Ruin trägt die «leh .. wattpolitik. lLärni bet de» Svmmunlst .. . , 'Ruhe!) ^Nvch einmal mutz vvr aller Oelsentllchkeit mit der Lüge ausgeräumt werden, datz Deutschland selbst sein« Wäh rung und seine Finanzen absichtlich in Unvrdnnng gebracht habe, nm sich der Wtcdrrgutmachung-psllcht »u entziehe». Seine Partei halte fest bi» »um letzte» an dem richtig auf- grfatzten Veartss der ErfllNungöpvItttk. <>> Sie respektier« im Versailler Vertrag alles, wa» Recht und Billigkeit fördern könne. Sie lehne irbe Grmetnlchast mit «tner Partei ab. die au» dem Einbruch der Franzosen die Folgerung ziehen wolle, datz mir ineseren Bervslsch'nnaen ledia seien. «Sg «och (We'el) erklärt namen» des Zentrum», der Deutschen Volk-partei. der Demokratischen Partei und dcr Bäurischen BolkSpartel. zu den Einzelheiten de» Etats heule Stellung zu nehmen, ist zwecklos. In der auswärtigen Politik isi es wlchllger, einmütig zn banden al« »» reden. Hier ist die Regierung bernse«, ,n stibren lSehr wahr!), aber niemand sonst ISel r wahr!) Tie HaNnng der Regierung in der anS- w.irtlgen Politik tat unsere Billigung. (Beifall.) Allein in der Krall und in der Eintracht des deutschen Voltes (legi seine Hoffnung. lLebhaster Beifall.) Nach NS Uhr vertagt das HauS die Wctterberatung auf Sie Vorbereitungen znr Abschnürung des Ruhrgebiets. l»lgner Dr b i b e r l ch, d»r «D r««d n e r N «ch r l ch t, n .» Daraufhin wurde den Forslbeamten Set -er psälzt- Pari», 2ä. Fan. Dle »«gekündigte Reise de- General« Weygandt ln» Rnhrgebiet ist nunmehr zur Tatsache ge- worden. General W.'ygandt begibt sich gemeinsam mit. dem Minister sur öffentliche Arbeiten Le Troegner in da- besetzte Rnhrgebiet. Voraussichtlich wird General W.ngandt, der gestern von dem Präsidenten der Republik enipsauge» wurde und der dle letzten Instruktionen erhielt, binnen kurzem zum Dberlommi^ar sür da» gesamte Nnhrgeb'ct ernannt, und sowohl die Zivil- al" auch die Staatsgewalt in seiner Hand vereinigen. Der Grund hierfür scheint darin zu liegen, das, sich zwischen den drei Dienststelle», die sich „ugeu- blicklich in die Verwaltung de« RulwgebieteS teilen, starke Meinungöverschiedenhciton ergeben haben. Infolgedessen will man an Stelle eines konsularischen Kollegium» einen Diktator setzen. Man erzählt, datz da» Kommissariat im Rulngcbiet vor General Wrngandt Louchcur ang"bo>ten worden sei. der es aber a b g c l c h n t habe. Der „Motiv" glaubt allerdings zu willen, datz gegen die Ernennung W'ngandts zum Kemmillnr lm Nuhrgebiet noch gewisse Widerstände bei den Alliierten vorhanden sind und datz erst nach deren tkebcrwlndung die endgültige Er nennung statisindcn soll. Kambvrn von Delqiern beseht. Düsseldorf. 2b. Fan. Hamborn ist von belgischen Eiscnbahntrnppen beseht worden. Die drut chen Eisenbahn» beamten nnd Arbeiter baden die Arbeit nicdergelcgt. Der Zngverkcbr rnl.t. Wülfrath nnd Lange nbetg sind von den Franzosen besetzt worden. iW. T. B > Ausdehnung -er Besetzung dis Koblenz. Pari», Li. Fan. Nach einer HavaS-Meldnng soll die franzväshc BcsetzuugSzouc vom t. Februar ab ans den Brückenkopf »ioblen »ausgedehnt werde». lW T.B.i Abermalige Desehung -es Vahnhofz Diisseidorf. Düsse ldors, Sä. Fan. Der Düsieldorser Bahnhos ist heute mittag nencrdings von französiichen Truppen besetzt Worten. Die Eiscnl»ahner haben die Arbeit niedcraeiegt, so datz der Bat-nhos für den Verkehr geschlossen ist. Durch die Sperrung von Düsseldorf »nd D-ahlhaiEen ist da» bergiÄ>e Land fast gänzlich vom Verkehr ab- geschnitten. <W. T. B.) Prokcstslreik der Düsseldorfer Behörden. Düsseldorf, 25. Jan. Sämtliche Beamte. Angestellte und Arbeiter der Reichs-, Staats- und Kommiiilalb.'hörde» Düssel dorf» traten l cute naclMitiag von 5 bis 7 Uhr wegen der Ver haftung von Dr. Schintiu» und Raiffeisen in eine» PrvIe st- streik. lW.T.B) Die obersten pfälzischen Jorstbeamlen mit Ausweisung bedroht. Speger, 25. Jan. Von der franechsischen Bcsatzungöbehörde ist zur Durchführung der von der Interalliierte» Rh.inlands- kvtumiinon angcordneten Beschlagnahme der Staals- schcn KreiSrcgikrung von dem Vetter dieser französisch',, Forstkammer und der sranzösischen BesatzungSbehürb« die Frag« vorgelegt. ob sie bereit seien, mit diesem lr a >, , ö s i s ch c n .Komitee zur Durchführung der Bekchlag- nnkv: cn z u s a m m c n z u a r b e i t c n. Sämtliche Beamte der Forstkam ner d- r Pfalz haben schon gestern diese» Ansinnen abgelehnt, da sie al» de«tscl»c Beamte nicht in der Lage seien, an der Durchführung einer Matznahme m!tzun irke», de nach dem Versailler Vertrag, nach dem Nlgiinlands, Abkommen »nd nach dem Völkerrecht nnzntäsllg und ungültig ist. Heute vormittag wurde von der französischen Besotzunas- bchörde das Ansinnen der Mitwirkung erneut an die Be- amten gestellt- Als die Beamten wiederum sämtlich daSAn - sinnen ab lehnten, wurden die vier höchsten Bea trn der Psalz, darnnter der Leiter der Forstkammer der Psalz, RrgiernngSdirektor Staminger, verhastet «nd den ande ren Beamten mitgetcilt, datz sie sich in ihren W linnn- gcn znr Berfügnna der Bcsatzungöbehörde z» halten hätten. ES isi damit zu rechne», daü anch die Ausweisung dieser Be amten, dle zum grötzte» Teile geborene Pfälzer sind nnd teilweise ihre ganze Dienstzeit tn der Psalz verbracht habe», cr'olgt. Verhaftung de» Landrats von Kreuznach. Frankfurt a. M.. 25. Jan. Nach einer Meldung der Franks. Ztg." an» Koblenz Ist der verbastetr Landrat des Kreise» Krenzvnch Müser im Automobil <»»S Kreuznach >vcggeschasft morden. Seine Familie mntz innerhalb von sechs Tagen das besetzte Gebiet verlassen haben. sW.T. B.) Degeilkerler Empfang der DerurleMen in Eilen. Fritz Thnsicn lallt sich anch fernerhin nicht zwingen. Ellen, 25. Ja». Die Aniunsl Fritz Tlullcn» nnd der kiinf anderen Industriellen, die von dem französischen Kriegsgericht vcrurleilt worden sind, erfolgte heute nachmittag auf de», Hauptbahnhof von Ellen. Aus dem Platz vor dem Bahnhos und vvr dem .Kohlensnndikat hatte sich eine Menge von etwa illliug bi» 12 000 Personen angesammelt, »in Thnilen und seine fünf Begleiter zn erwarten. Auch di« Bahnsteige waren von Mensche» überfüllt. Thn'sen und seinen fünf Genossen wurden, als sie au» dem Zuge stiegen, sowohl aus dem Bahnhos wie auch »»tcn ans dem Platze bc- geisterte Ovationen zuteil. Einem dcnlschcn Zettungs- vcrtretcr erklärte Fritz THussen w a.: Wir werden das Urteil nicht anerkennen. Wir werde» Revision beim Appel. latirnSgericht in Part» ctnlcgen. denn e» handelt sich hier um ein Prinzip. Mein Standpunkt ist grnan derselbe geblieben, der er vcr meiner Verhaftung »nd Verurteilung war, und anch nicinc Haiinng wird sich nicht ändern. Ich werde auch weiter so handeln, wie ich bis jetzt gehandelt habe. Ich werde auch fortan nur den deutschen Gesetze» gehorchen and den Verfügungen der deutschen Negierung trc» bleiben. Die Frage, ob er unter solchen Umllä »den die Kohlenlieferungen auch weiter verweigern wolle, bejahte Thyssen. VvAsernährung „iicrlätzlichcn 6A^'^civs,,hr t besetzten deutsche» Gebieten zurückzuziehc», zur ört.'rung kommen. — „Pall Mall and Globe" zufolge Verbot der Devisenobgabe an die BesahurlgsbehöNen. Berlin, 25. Jan. T-er Neichswirtschastsmiiiister hatte heute den svlgciile» Erlab an den Reichötvmmtssar für Aus- und EincuhrbeivilUgnug.» ergehen lassen: Durch Beiordnung iss der Interalliierten Rheinland.ouimissivn sind die nn» Anö- suhrgc'chäsie» stammenden Devisen, welche aus Grund der Vorschriften der A»si„hrbeivilligungSi<eUen vom Exporteur über die Banke» de» bcietz.cn Gebiet» an die Reüh»bank ab- zulie.ern sind, einseitig z u g u n st c n de, Besatznngs- behördc beschlagnahmt wo, den. Unter Vezugi,a.,me aus de,, Erlas, der Rcichoregierung »nd der Landeorcgiernn» ge», Prcutzenö, Bayer,>». Hesiens und Oldeubnrgs vom 2i>. d. M. weise ich darauf hin, datz diese Verordnung der Nc.ein- landkommi jioi, r e ch t» „ n w i r k s a m ist. Ten,nach tritt leine Aenderung in der Verpflichtung der Exporteure ein. die Expentdevise» in vorgeschriebener Höhe der Reichsbank in Berlin zi'.znleitcn, welche dieselben dringend zur Deckung dcS Tevisenbe.aris des 2>e.che», insbesondere zur Durchführung der für die benötigt Werden die Pslichtöevisen nicht der Reichobauk zn- gesühr«, so bleibt also die Dcviienabiiescrungöpslicht „iiersüllt nnd e» treten die au di« Nichtersüllung einer A»-snhr- brd ngung geenüpitcn Folgen ein. Durch die gleiche Verordnung nimmt die Interalliierte Rl'ciiilaiidhommlinon da» alleinige Siecht zur Erteilung von Ein- nnd Aussuhrb.willigungen für das alt- und iicuöeietzte Gebiet in Anspruch Sie behält sich serner durch Verord nung 175 die Regelung der A u tz c n y a n d e i ö k o » t r o l l e nach eigenen B e st i m m u n g c n vvr. Auch diese Matz- nahmc» sind nach obigem Erlas, ungesetzlich. Die aus ihrer Grundlage erteilten AuS- und Einsuhrbriv'.liigungcn sind u n- wirksam. Demnach sind die Zollstellcn des besetzten Gebiets »nd de» unbesetzten angewiesen worden, alle nach dem LS. Ja nuar lllLS erteilten Bewilligungen de» AussnhrauitcS Ems oder einer anderen ReWi"ignngsstcllc der Interalliierten Rhcinlandkommission nicht an z «erkennen. Berechtigt znr Erteilung von Ans- »nd Einsnbkbewillignngen anch für die Firmen des alt- und nenbc ctzten EkbietS sind insolge- dcsicn nnr noch diedem Neichskommissar sür AnS- „nd Sinsuhibewilligungen unterstehenden Bewilli- g rings st eilen, glci<k>>v:cl ob die Ware an» den, alt- oder nenbeielltcn oder dem unbesetzten Deutschland anSgestthrt oder dahin eingesührt werden soll. (W. T B > Ein weiteres Verbot des Reichskohkenkommissars. Berlin, S5. Fan. Der Reichökohlcnkommisiar gibt be kannt: Da die rechtswidrigen sranzlsisch-belgi'chen Matz- nahmcn gegen daS Nuhrrcvicr eine StLrnvg der dem Reichs- kohlcnkommisiar rbliegendcn Kohlcnverteiliing bewirken, so wird den im Kohlenhandel tätigen Personen vcrbitcn, den von feindlicher Seite eingesetzten Stellen durch Auskunft»» crtcilnng, Vorlegung von Geschäftsbüchern, Gcschüsts- pavicre», statistischen Materials «sw. Vorschub zu lelsten. (wtb.) ktelne deutschen Ausgleichsverhondlungen mlt Frankreich und Belgien. Berlin, LI. Jan. Da die durch die widcrrechtllckw Be setzung des Rnhrgcdictö g schassene Lage ein gedeihliche» Zn- sammenarbcite» zwischen Deutschen und Franzrs.n, sowie zwisch:,, Dentschc» »nd Belgiern nicht gestattet, haben da» Re ichsa n ö g l c ich s a m t »nd der dcuischc Treu händer für das feind'iche Vermögen bi» ans weiter:» den amtlichen Verkehr mit de» in Betracht kommenden fraiizösi- schcr, „nd belgischen Behörden cingestellt. Abberufung -er britischen Truppen vom Rhein? Da» englische Kabinett znr Nnhrbcsetzung. London, 2l. Jan. Banar Law hat für morgen eine K a b i n e I t S s i tz u » g cinbernsen, nm die gesamte» Nnhr- fragcn zn erörtern. Wie verlautet, wird die von mancher Seite geäutzerte Ansicht, die britischen Truppen aus den von ' ' Er- hat ! Bvuar Law die morgige KabinetlsraiSsitzung einbcrvfen. nm i die B.edro'ung der britischen Interessen dnrch die Aktion iPoincarös, die weit darüber hinansgegangen sei, alö »r- , s«riinglrch ana gebe» w >de. zn erwähne». In gninntcr- ! richteten Kreisen h rrschc die Nebertengniig, das, die Be- i drohnng der britischen Interessen n I ch t l ä n g c r m o l, r n> i t Gscichmnt angesehen werden könne- Während > der letzten Tage seien die Mitteilungen der sranzöllschen Re- gicrung, wie gerüchtweise verlautet, weniger brsried-gend ge wesen, a s nnwittelbar nach dem Abbruch der Pariser Kon ferenz. Lant „Evenlng Standard" besteht Grund zu der "n- ! »atme, das, in d-r Frage der Znrttckzlehnvg b r britische» Truppen an» Köln die Ansichten der britischen Minister geteilt l>ud. Bonar Law selbst sei sür eine Zurückziehung, und diese Ansicht dcS Premlermiaisters würde vou den meisten Ministern geteilt, die im Unterhaus sähen. „Die SSuklloline für Denttchlanc»." London. 25. Jan. Der französische Plan, da» Nnhrgcbiet vom übrige» Deutschland abzuschneiden, erregt i» der ge samten Prelle arvtze» Ansscsien- „Daily Exvretz" nennt ihn die Guillotine sijr Deutschland. „Daily Herold" hält ihn für einen kostspieligen Misserfolg. „Dailn Ehrvniclc" sogt, dieser neue Schrltt Frankreichs passe vollkommen tn die allgemeine Politik der Zerstückelung Deiiischlants. „D a i l n N e w S" fragt, ob man mit Gl"tcl»»nt die Echassung eines neuen Elsntz-LvthringcnS durch Frank reich anschcu könne. Es werde beute selbst tn Frankreich zu gegeben. das, die französische Aktion dnrch die Zerstörung dtr deutschen Industrie bereits die noch übriggcblicbene Aussicht auf Bezahlung zerstört habe. „Daily Mail" meint da gegen. Deutschland müsse entweder Vorkehrungen treffen, um seinen unmiiiclbarcn Verpflichtungen nachzukommen oder dem Ruhrgebiet für lange Zeit Lebewohl sagen, (W. T. B"
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