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Dresdner Nachrichten : 26.01.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192301265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19230126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19230126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1923
- Monat1923-01
- Tag1923-01-26
- Monat1923-01
- Jahr1923
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- Dresdner Nachrichten : 26.01.1923
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Deutsches Bolksopfer für das Ruhrgebiet. «elch»»r«ft»,n, und Kauz.er rufen zur Opfertak. Ausruf an alle Airlichafiskreise. Mitten i», Frieden haben französische nnd belgische Trup pen deutsches Land besetzt »nter Vorwänden, die niemand in -er Welt über die wahre Absicht täusche». Mitten im Frieden haben sic B c l a g e ru n g u n d K r i c g s r c ch t ü b c r d e n t - sch es Gebiet verhängt. Sille Deutschen sind mit der NcichSregierung in dem Entschlüsse einig, weiter f il r Frieden und Freiheit mit den Massen des Rechts zu streiten. Zn diesem Kampfe musi nnserc Sache siegen. Mir wenden uns an die deutsche Wirtschaft mit dem Ausruf, diese Rot als eine genreinsame auszunehmen, abzuwchren und zn überwinden, mit den« Ausruf zu ihrer Linderung die Herzen und die Hände zn öffnen, auch ans kargem Unterhalt zu geben, was möglich ist. Wer viel hat, schuldet viel. Aber es gibt keinen, der nicht auch au seinem Teile Schuldner ist Wirtschaftliche Not wollen wir linder« nnd durch solche Tat unser Volk in sich stark machen, dem Anölaude aber zeig:«, dab das dentlche Volk sitr stfecht nnd Freiheit mit allen Artisten sich cinzufetzeu bereit ist. Wir fordern daher Arbeitgeber nnd Arbeitnehmer ans, sofort für diesen Zweck Geldmittel zur Verfügung zu stellen. Zahlungen nehmen entgegen die Reichsbank und ihre Nebenstellen, sämtliche Banke» und Bankiers, Sparhassen und Genossenschaften unter der Bezeichnung „Ruhrhilfe" (Abwehr des Einfalles ins Nuhrgebleti. Von de» Arbeitgebern wird erwartet, das, sie vornngchen und Opfer bringen in Höhe des Vierfachen der von ihren Angestellten und Arbeitern bereitge st eilten Beträge. Unternehmer, die eine Im Verhältnis zu ihrer wirtschaftlichen Bedeutung geringen elahl von Arbeitern nnd Angestellten be schäftigen, werde» gebeten, ihren Beitrag entsprechend zu er- Avnumenlalmülkrei. Eine Anregung des Akademischen NatcS zu Dresden. Reichstag und Landtage haben sich in letzter Zeit ein gehend und ausführlich mit der Notlage der Geistes arbeiter und Künstler beschäftigt und Vo.schlage und Masinahmen erwogen, wie dieser Not abzuhclsen sei. Auch der Akademische Rat zu Dresden hat sich wiederhol! mit der allgemeinen Notlage der bildenden Künste besaht. Er unterbreitet heute der Ocsscntlichkeit clne aus seiner Mitte gegebene wertvolle Anregung. Der alte Brauch, öffentliche Gebäude in ihren Innen- räumen durch Werke der bildenden Kunst zn verschönen, hat in unserer hauptsächlich auf die Lösung praktischer Ausgaben bedachten Zeit merklich nachgelassen. Darunter hat besonders die monumentale Ri a I e r e i gelitten, die in ihrer ab geklärten Wirkung wohl der eindringlichste nnd vornehmste Zweig der bildenden Kunst ist. Man darf sich darüber nicht täuschen, dab heute die Mehrzahl unserer schassenden Künstler dieser Malwcise entfremdet ist und ihr wenig erfahren gegen- übersieht. Das ist um so mehr zu bedauern, als gerade die künstlerisch durckgebildctc Wandmalerei Aufgaben zu erfüllen bat, die besser als das Stasfeleibild einen Daucrwert stir die weite Allgemeinheit bedeuten, wle das noch in den fein- empftndendcn Tagen der Renaissance, in Deutschland noch im 18. Jahrhundert, die Regel war. Auch die bildende Kunst braucht im groben Publikum eine starke allgemeine Teilnahme aller Volksschichten, um lebens kräftig zu bleiben. Unsagbar öde muten aber heute den Be schauer viele unserer groben öffentlichen Bauten in ihrem Inner» an: langweilig gähne» so manche wette Hallen, Treppenhäuser und Sitzungszimmer in unseren Rathäusern, Gerichtsgebäuden, Schulen, Turnhallen und anderen Ge bäuden. Ein weites Betätigungsfeld würde sich also unseren bildenden Künstlern eröffnen: eS mübte nur die Erkennt nis in weitere Kreise dringen, das, hier ideelle Werte ge schaffen werden können, die sür die Allgemeinheit von grübtcm Nutzen sind. Geschieht dies, so werden sich auch Mittel und Wege finden lassen, die Kosten dafür aufznbringon. Staat. Gemeinden, Vereine und andere Körperschaften müssen daraus bedacht sein, Stifter und Förderer zu gewinuen, die bereit sind, solchem künstlerischen Tcha,sen zur Ausführung zu verhelfen. Sie erwerben sich damit nicht nur den Dank der notleidenden Künstler, auch die Nachwelt wird ihren Äe- mcinsinn rühmen. Um die Gewähr zu bieten, das, gerade die besten Kräfte an den richtigen Platz gestellt und die besonders geeigneten i Räume für monumentale Ausmalung aemäblt werden, müssen Ss gehl «m Deutschlands Dasein r»n- Zukuiisr. verll«. 28. Jan. Nachstehende Aufrufe werden un» zur Veröffentlichung übergeben. Ter Erwartung aller Volks- krrise entspricht eS. dab der Appell zur werktätigen Hilfe für unsere bedrängten Volksgenosse» überall im Lande weiteste Verbreitung findet. In glücklicher Weise ergänzen sich die Kundgebungen, die sich a» die Allgemeinheit und besonders an die Wirtschaftskreise ««enden. Nainhaftc Spenden sind bereit- von den verschiedensten Seite» cingcgangen. ES ist zu er warte». daf, alle ltzaben nunmehr zu einheitlichem Zweck zusammen flicken morden. Da«rsches Vvlks-pfer. Deutsclw Volksgenossen! Im Frieden entgegen geschlossenen Verträgen hat der französische JmverlallSniuS das kltrihrgebict, freies deutsches Land mit militärischer Macht vergeivaltigt Zn> Nheinlond bat er die Schranke» durchbrochen, die die Verträge der Bc- satznngSmacht auferiegen. Darüber hinaus bedroht er das ganze deutsche Land mit wirtschaftlicher Not und Teuerung. Frieden und Reckt sind gebrochen. Gewalt nnd! Unrecht find unserem Volle angetan, das unter schwerster Last seiner Arbeit nachgehen wollte. Zn zäher Abwehr steht die Slevölkernng der besetzten Gablet« wie ein Mann. Ans Gedeih und Verderb sitr Wirtschastölcben und Freiheit setzen sich Arbceitgeber nnd - rScitnehmer und Bamtc im Kamps sür das Recht ein. Neue schwere Not cnisteht, schwerer wohl, als wir sie ie- malS trugen: Not im vergewaltigte» Gobiei, Not im alt- besetzten Lande am Rhein, Not in ganz Deutschland. Der Staat wird Helsen wo er kann. Aber zur Staatshilse mns, eine andere Hilfe kommen, freier, beweglicher, die -Hilfe des Volkes am Volke. Sch'» haben sich Herzen und Hände auf geschlossen. »in Leid nnd Last zn linder», de» Widerstand für deutsches Recht zn stäblen nnd «wr Welt die Kraft Deutschlands und de» Glauben an sein Recht knndzutnn. Was Deutschland erneut auscrlcgt wird, verlangt ein grosses gemeinsames volksopfer. Grvsie wirtschaftliche Verbände gehe» daran, den HiUS- gcdankcn ln Ihren Kreise» zur Tat »«erden zn lassen. Nie mand wird ziirücksielicii dürfe», kein Land, kein Alter, kein Stand, kein Geschlecht. Wir »«ende» nnö darum an alle Volks genossen nzit dem Ausruf: Emf'sindct die kommende Not als gemeinsame deutsche Not! Wehrt sie ab und lindert sie. Entsagt Luxnö und Ueppigkeit, nm den Acrm- stcn zu Hessen! Gebt aus Ueberslnb w e ans bescheidenen Verhältnissen, was geleistet werden kann! ES geht nm Dentschland. »m Dentschlando Dasein nnd Zukunft, um Reiht und Freiheit des Volkes. Gebt deshalb znm deutschen VolkS- opser! Die aufgebrachlen Nüttel werden von einem Ner- traucnSauSschils, verwaltet nnd verwendet, der unter dem Vorsitz des Reichskanzlers Zusammentritt. Berlin, den 21. Januar 1S23. Reichskanzler Dr. C u n o. Reichspräsident E b c r t. höhen. Arbeiter, Angestellte und Beamte wollen ihrerseits zunächst den Verdtrnst einer ArbettSstunde opfern. Um die Mittel schnell und reibungslos bcreitzustellen. wird cmpfvhlen, entsprechend den Abzüge» bei den Lohn- und Ge haltszahlungen zuzustimmen. Die Vereinbarungen sind zweckmästtg nnicr Mitwirkung der wirtschaftlichen Vertretun gen der Arbeitnehmer zu treffen. Die Arbeitgeber wollen den Ertrag des gcmeinschastlichen Opfers den obengenannten Ab-' nahnnstcllen überweisen. Die Verwaltung und Verwendung der Mittel liegt in den Händen eines BerwaltungSauS-l schusseS, der von den Unterzeichneten Verbänden paritätisch zusammengesetzt worden Ist. lieber die Annahme von Spenden' von L>K""Sn,titeln ergehen durch die wirtschaftlichen Organi sationen besondere Ausrufe. Arbeitgeberverband Deutscher Vcrsichcrungsunternchmun- gen: Dr. Rohrbeck. Dr. D onne r. Deutscher Handwerks- und Gewerbekammertag: Plate, Dr. Mensch, Her mann. Zentralverbnnd des deutschen Bank- und Bankier- gewcrbeS: Dr. Rleber, S a l o n, o n s o h n. Tentsch.'r Industrie- und HandclStag: v. Mendelssohn, Dr. Brandt. Hansabund sür Gewerbe, Handel und Industrie: Dr. Fischer, M e i, c r - Leverknö. Hauplgcinesnschast des deutschen Einzcll-andelö: Grün seid, Kampe. Reichs- anSschus, der deutschen Lanbwtrtschast: Freiherr v. Wangcn- h ei»,. Freiherr v. Kcrkerin g. Ncichsvcrband der Bank- leitungcn: Dr. Mveseler, Micha lowsky. NetchSner- band der deutschen Jndm'rte: Dr. Svrgc, Dr. Bücher. Rcichsverband der Privaioersicherunaen: v. Rasp, Kn oll.' NcichSverband dcü denischen HandwertS: Derlien, Dr-i M olch, H e r m a n n. ReichSvcrband des deutschen Verkehrs-! gewcrbes: Dr arger, P» n t. Vereinigung der Arbeit-! geberverbündc des Grobhandclö: Dr. Lnstig , Kei » at h.! Vereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände: Dr. h. e. Borsig, Dr. Tänzlcr. Zcntralverband des denischen' Grobhandclö: N a v c n ö, K c i n a t h. Allgemeiner denlstder Gewerlschastsbund: Lei pari, Grabmann. Deutscher Gcwerkschaftsbnnd tGcsa atvcrban- der christlichen Gewerk schaften, ttzesamtvcrband deutscher Angestelltengewerkschaften, Gesamtverband der Beamten- nnd Staatsang-esteiltengewerk- schaflcns: Stege rwald, Thiel, Guts che- Gemerk- schastsrkng deutscher Angcstellt>'n- nnd Beauitcnvc,'bände: Hartman», Schneider, Sörnpp. Allgemeiner freier Angestellte»-»»-: Stöbr. S U b- Allgemeiner deutscher Bcamtenbund: Falkenbcrg, Haendlcr. Kotzur. Völte r. Deutscher Beamtenbnnd: Flügel, Ne m m c r s. Dieselben Organisationen haben noch folgenden be herzigenswert«» Aufruf erlassen: Die Folgen deS Re-chtöbruchö an der Nubr haben sich In einer weiteren starken Entwertung des Geldes ansgedrückt. Diele EnUverlui'g entsprich« nicht der tatstichlübcn iv-rtstkast- Nchen Lage Denttchkandö. Infolgedessen besteht Nntast, der Entwicklung des Dollarlnrses in d-r Preiseniivichlung in Landwirtschaft, Handel und G-werbe überhastet nach- oder gar vor»uSz:re!len. Diese Zurückhaltung verlangen wir von allen beteiligte» Kreisen, mit grösttem Nachdruck anzu-streben. viel- nrehr die Preisentiv'cklnng trotz de« nnasinst'»«« Gest-Etnng der W hrnngAkursc mit alle» Mitteln, anck unter Opfern, in erträlichen Grenzen zn hasten. Insoweit den PreiSklrinernnqcn eine ent pr«b nbe Fcstseoung der Löhne und Geha'tcr folgen mnb. sollen die N^rkiandlmmen darüber van der Arbaitgeberkchaft mit dem Willen zvm Entgegen kommen biszuränbcrstenGreuzedcsMöalichcn, von de» Arbeitnehmern in Ancrkcnnnug dcrSchwic - rig ketten geführt werden, die sich «ns der Eiesa.ntkage Deutschlands «ich für dessen Wirtschaft ergeben haben oder noch ergebe« werden. S^on beiden Seiten wird verlangt, doch mit Rücksichst arcs die Gcsamtlage ave Verhaicdlungen vom Geiste der Verantwortung nnd vom vorbehaltlosen Willen zur schnellen Verständigung getragen werden. Berlin, den 21. Januar 1823. OerMches un- Siichsisches. Eine grotzzügige süchftschei Slr»tzr-Ätls»«kttvn -es süchftschen Ber-baues. Fm Zwick« «er und L«gau»OelS«itzer Berge revier sanden im Lcmse dieser Woche zwei ansterordentiich stark besuchte VersammUingen deS RrichSverbandes deutscher Slerg, dau-Angestcllter lN. d. Bf statt, die sich mit der durch die Be, setzung des NuhrgebietS entstandeneu Lage beschäs, tigten. Nach einem Referat des HauptgeschästSfithrers Dr. Herwegen (Essens nahmen die vrrsamnrelteu sächsischen Berg bau-Angestellten die Beschlüsse der Halleschen VorftandStagung vom LI. d. M. au, wonach der deutschen Wirtschaft im all, gemeinen »nd den Bergbaubefchäftigteu des NuhrgebietS im besondere» durch die Leistung von Uebcrschichtcn nnd Z«rverfllgn«»gstel1iing des Lohnes ans diesen Ucbcr- sch schien geholfen werde» soll. Aukcrdem will man, wenn diese Mittel zur Hintanhaltnng von Not nicht genüge» sollten, noch 5 Prozent des gesamten Einkommens fort laufend zur Verfügung stellen. Darüber hinaus erklärten sich die si;chsis«l»e!i Bergbau-Angestellten bereit, etwa vertriebene Angestellte in i h r e W o h n u n g e n auszunehmen» wenn die Slergwerkolwsitzer bereit seien, diese Angestellten auf den Werden Sachsens unter,'.«bringen. Die WerkSbesitzer haben ihre Bereitlch-ast dazu bereits lnndgegebcn. Verhand lungen darüber finden in den nächsten Tagen statt. Die Dresdner Hotels Franzosen und Belgiern verschlossen! Die am L5. d. M. in Anbetracht der Nnhrbcsetzung z«, sammenbcrnstne Versammlung deS Vereins der Hotel besitzer von Dresden nnd Umgebung hat fest- gestellt. dab seit dem Einmarsch ins Nnhrgcbnt keine Fran- zrscn und Belgier in den Dresdner Hotels ansgcnom >cn worden sind. Die von der Entente lommavdiLrten Ver trat, r sind av.sgesord/rt werden, ihre Zimmer bis Sonn abend abend zu räumen. * Die Fraktion der Deut che» Dolkspartei Im sächsischen Landtag hat der Denischen N o t g e m e i n sch a f t und der Ruhrspendc je lull»>ll Mk. überwiesen. Bisherige S-enöen. Dessau. 25. Jan. Wie der „Anhalt. Anz." meldet, wurde in der gestrigen Vvrstandssitznng des A n h a l t e r Arbeit geberverbandes von den anw.scndcn Berlrelcrn die Einleitung einer Hilfsaktion sür das besetzte Nuhrgcbiet be schlossen. Tic sofort vvrgenvmincnc Zeichnung ergab einen vorläufigen Betrag von 2 5 M i l l i o n c n M a r k. Tic Zeich nungen werden fortgesetzt. Amsterdam, 25. Jan. Tic Vorstände der lm Nieder ländischen Gcwerksil-aslsbunde znjammengeschloisenen Gewerk- schasicn beschlossen, zunächst 2'/? Prozent deS Ver mögens dcö Niederländischen Gcmcrlschafisbnndcö sür die deutschen Arbeiter deS Ruhrgebiets zur Verfügung zn stellen. Berlin. 25. Jan. Eine holländische Firma hat dem RnchS- wirtfchaslöministcr einen Scheck über c i n c M i l l i v n M a r k mit der Bitte zur Vcrsüguirg gestellt, das Geld zur Untcr- sttdtzung der Koälcnarbeiter im besetzten Nuhrgcbiet zu ver wenden. <W. T. B.j bewährte Künstler mit ihrem Rat zur Hand sein. Was in vielen Orten Süddeuischlands heute schon mit bestem Ersvlge geschieht, eine Neubelebung der monumentalen Wandmalerei, das mnb auch in Sachsen möglich sein. Die Forderung der bildenden Künste darf nicht nur eine Frage der Volksvertretung und der Regierung bleiben, sic mnb wieder wie früher eine Ehrenpflicht der All gemeinheit werden. Kunst un- Wissenschaft. Neue Prüfung»or-nung sür Musik., Turn- un- (Zeichenlehrer. Die Prüfungsordnung für das h ö h e r e Sch u l a m t der Kandidaten der zeichnerisch- wisscnsclmstlichen, der m n s t- kalisch - wissenschaftlichen und der tnrnerisch-wiisen- sch a s t l i ch e n Rtäünng ist kürzlich zur Verabschiedung ge kommen. Sie bringt de» Beteiligten einen seit vielen Jahren erkämpften, sür das Fach und ihre Vert.ctcr bedeutungsvollen Fortschritt. Wir geben hier einig-.'- Wichtige ans den nun mehr geltenden Bestimmungen wi.der. Die Prüfung gliedert sich in eine Fach, und in eine wi s s c n s ch a s t l i ch e Prüfung. AIS Prüsungsgcgenstände der Fachprüsung gellen Zeichnen lmit Werkunterricht» und Ktinstgcschiciile bzw. Musik und Musikwissenschaft, Theorie und Praxis der Leibesübungen. Bedingungen für die Zulassung zur Prüfung ist das Reife zeugnis einer deutschen neunstusigen hölercn Lehranstalt oder ein gleichivertiges znm Studium berccl-tigendeS Zeugnis, min destens ocl^ Halbjahre besondere Fachstudien ausschliesilich oder in Verbindung mit wissenscix>sti<ü>eii Studien getrieben, und zwar an staatlich anerkannten sächsiscl-en F,ich Hochschulen. Wieweit Fachstudien an entsprechenden niMstichsischen An stalten angercchnet iverden können, bleibt der Entschiiegiing des Kultusministeriums Vorbehalten. Die Prüfung ist vor dem Fachprüfungsauöschub für Kandidaten des höheren Schulamtes abzulegen, der sich aus dem Vorsitzenden, einem oder mehreren Stellvertretern und der erforderlichen Anzahl fachmännisch gebildeter Mitglieder znsammcnsctzt. Das Mini sterium öcrusl i« einen solchen Fachprüsiingsausscims, in Leipzig mid in Dresden. Dien Meldung zur Prüfung ist unter 2lcisügung von Lebenslauf, Bildungsgang und Zeug nissen an den Vorsitzenden des Prüfungsausschusses schriftlich zu richten, der zu cntsiheiden lmt, ob der Kandidat zur Prüfung zuznlassen ist oder nicG. Gegen die Versagung der Zulassung kann der Kandidat die Entscheidung des Ministeriums an- rusen. Nur mit dessen tzfenrhmignng können nicht.eich,Savae- hörtge Kandidaten zugelasscn werden. Die Fachprüsung federt risi in eine fa ckw i ssensckastli che. lackteck- Ilebrr Sozial- un- Aebersiurrdenahgahe verhandelte am Mittwoch nnchmtliag der BezirkSans- s chust D r es d e n - N e u st a d t unter dem Vorsitz des Amts- hauptmanns Dr. de Gueheri). Nach der Vorlage sollen die Sozialabgabc zn entrichten haben diejenigen natür lichen und juristischen Personen, die im Bezirlsverbande gegen Lohn, Geh 't, Gratifikation, Umsatz- oder andere Prvvisir.i, Tantieme und Naturalleistungen Arbeitnehmer jeder Art beschäftigen. Der Steuer soll der gesamte Betrag der Vergütungen unterliegen. Ter Steuersatz soll 5 Prozent der aus rolle UM Mk. nach unten abgerundeten Gcsa^.tver- gütung betragen. Für die Bewertung der Naturalleistungen soiten die vom Landcssinanzamt Dresden sür den Steuer abzug festgesetzten Betrüge gelten. Für Vorlage wegen der kl c b e r st u n d c n a b g a b c soll der Abgabe unterliegen die Vergütung, die in geucc.blichen Betrieben im Bezirke deö BezirkSverbcmdeS für Leistung von Ilcberstunden gezahlt oder bezogen w>rd. Vcn der Steuer sollen das Reich und der sächsische Staat, die Gemeinden, Gemeindcveibünde nnd Ver einigungen der sozialen Fürsorge befreit bleiben. Tic Ab gabe soll 30 P.ozcnt der Uebtrstnndcnvergütnng betragen. Sie soll mit te l5 Pvrzcnt vom Arbeitgeber und rom Arbeit nehmer geleistet werden. Arbeitnehmer, die für einen eigenen Hausstand zu sorgen haben, sollen 111 Prozent der Ueber- stnndcnvcrgiiinng leisten- Der Arbeitgeber lmt dem Arbeit nehmer den Abgabcbctrag am Ueberstundentohn zn kürzen. Jede Gemc'nde und jeder selbständige Gntsberirk deö Be- zirköoerbandcS erhält ein Viertel deS Rbgabcertrages. - Soweit eine Abgabe auf Ueberstnndcn erfolgt, wird die Sozialabgabe nicht erhoben. Beide Abgabevorlagen wurden an genommen, bedürfen aber ausicr der Znstimmnng der Oberbchörben noch der Gcnchmignng der Bczirksversam n- lung. — Der Fnngdentsche Orden. Die Bruderschaft Dresden schreibt uns: DaS gcacn den Junadeutschen Orden von der Sächsischen Neaicrung am 28. Juli >822 erlassene Verbot ist auf die Beschwerde vom 28. Auaust bin durch Entscheidung des StaatsgerichtShoseS mit den Verboten für Prensten, Thüringen und Hamburg aufgehoben worden. TaS Verbot mar seinerzeit ergangen, obwohl die Staatsanwalt schaft Dresden nach einer Untersuchung der Ordenöakicn am 27. Juli mitgeteilt batte, -ab ein Anlab zu einem strafrecht lichen Einschreiten nicht gegeben sei. — Vcrrch«ärsic NbechLepfrichl für die ZiMciiiqnartierung. Wie gemeldet, bat der Rat beschlossen ldie Stadtverordneten sind noch zn hören!), durch einen Ncechtrag zum Orisgesctz über die Ziviteingnartiernng eine vcrkhärsic Slbgabepsliiist für Wobnraum scstznsctzen. Die Angelegenheit liegt zurzeit beim Ministerium. Geplant ist, kiinstig einer Einzciperson nurzweiNäu m e gegen jetzt drei Räume zu gestatten. Die Bestimmungen für Ehepaare (vier Räume» sollen meberührt bleiben, dagegen soll für Kinder gleichen Geschlechts unter Nische und eine s a chp ü d a g o g i s ch c. wobei dem Untcr- richtöbcdnrsnss der höhere» Schulen «Rechnung zn tragen ist. Die wissenschaftliche Prüfung aller Kandidaten der oben genannten drei Richtungen erstreclt sich aus Philosophie und Pädagogik (allgemeine wissenschaftliche Prüfung», wobei auf die Erfordernisse des vom Kanlxdaien gewühlten tunst- lcrisch-technischen Fache- besondere Süiclsicht zn nehmen ist: ferner für die .Kandidaten der zeichne rissig und der mv.silalisch- wisi'ensclxrstltclnen Züchtung aus je ein Fach, für die der tur- ncrisch-ivissenschriftlichen Richtung ans zwei rein wlssenschast- lrche Fächer isür Musiker beispielSrveZc: Denlsch, Geschichte, Mathematik, Physik, Latein». Hierbei geKtcn die Bestimmun gen der Ordnungen sür die ivisieuschastliche Pvüsnng der übrigen Kandidaten des höheren Sclniiamtes. Wiederbolungs- nnd Ergän.znngSprüsuncen sind zngelassen. Die Gebühren für olien nngeitibrte Prüfungen letzt daS Knl.tiiöministcnnm jeweilig fest. Zmn Beweise der 2instellnngstäl>igkeit ist die Ab leistung des Vorbereitungsdienstes notwendig. Die neue Prüsumzsordnnng tritt mit dem 1. April l823 in Kraft. Somit wäre endlich daS Ziel erreich)«, die Schajkmg eines einheitlichen Lebrersiandes an bölreren Schulen. Bereits aus dem sünsten mnsill'ädagirgischen Kongrest z» Berlin N8N) wurde die Forderung erhoben: Hochschulbildung für Mnsik- lebrcr. Diese sowie die Vertreter des «Zeiclniens und TnrnenS lmbrn es der obersten Sümibebürde von Herzen zn danken, da st die Möglichkeit gesch>assen wurde, die „icciinischc» Fächer" nnd ihre Vertreter so zn lsben, dost die Gleichstellung von Wi sie li schest und Kunst an unseren l«öhercn Schulen nunmehr alS vollzogene Talsache zu gelten hat. L. L. Theater-Spiclplan für heute. Opern-- piclplan (7»: Schauspielhaus: „EoNege «Neustädtcr S ch a u s p t e l h a n s 2 Residenz-Theater: „FraSquita" s- Dresdner bauS: „Martha" Erainptvn" sl-8»: .Ramcradcn" <^8): l!^8 Uhr». s- Mitteilungen der Siaatstheatcr. Opernhaus. Svilnabend, am 27. Januar: „Othello" mit Tino Patiiera in der Tiiclroll«, Elisa Stünzner als DeSdemona. Robert Mirg als Jagv. Moralische Leitung: Fritz Busch). Anfang 7 Uhr. Sämtliche Plätze müssen vor Beginn der Vorstellung eingenommen werden. Schauspielhaus. Freitag, den 26. Januar l^8). die Komödie „College Crampton" von Gerhart Hanpt- mann mit Ernst-Joses Ansricht. Alfred Meyer, Paul Panlsen, Alexander Wierth, Gerda Basarke und Hedwig Herder in den Hauptrollen. Dte Frist zur Erneuerung der Anrechtskarten für den dritten Teil der Spielzeit 1V22/23 laust Freitag, 26. Januar, abends A7 Uhr, ab. c R M
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