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Dresdner Nachrichten : 23.07.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192307239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19230723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19230723
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1923
- Monat1923-07
- Tag1923-07-23
- Monat1923-07
- Jahr1923
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- Dresdner Nachrichten : 23.07.1923
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-7. Nahr-ang. M LSI 2L. NuN 1S2Z Gegründet 1838 »»V»»lchttk>: »«chrtchl«, »r»,»«». >«»lp»»ch».S«mm»Immmi«r 2S 2-41. v» stk «,cht^sm»ch»: 20011. ^ kii,ttch«r 3««ra»mg I» Dr»«d«n »ixr dmch dt. P,» m»n»«ich «. >9 000,-. WkvUyk E,^.lnum«»r 2V1- 100S,—, Soautag»<n»»g<lb» Hkl. IS0S,—. Die lspalN», « mm drckl» J4l» «>. ««.-. aulnrhald Sach,«,» M. MV,-. Anzeigen-Preise. "°°-- SchrMIetNm, rm» 5!»»»tL«schSst»b»»»: M»rt»«Nr«tz» SS/40. »ruck u. »^lag „n 0i»»lch » »^ch«»r «n »r—»«- <vvM<t>rOl.»»nto 10« S Sr,,»«». «achdru-k nur mU druMch.r 0u»0»nanaab» <»Dr«dn« «ochr."> puail»,. — Ilnnnlvnal. SchrtMi». w»rdm nicht mildeaxchrl. vkescinek pfivsl-ösnk ?»r»»pr, «»», «- O. m. d. «. I-en>»pr. 222«, rs», 22«» vr«»«k»n-ch., Srunssr Skeava 2221«, 22«« Huskükmng sSmtlieköf VsrikgssctiLfiö H»pN«I >»4 tt«r»»umm« t»0 «Itlitoggn m»r» WolSIR IMiillllllllllWIIMWWIIMIMIÜIWMMWWW >i!» I«I»tung»IStiIa»t« Mr Nvrut unck Sport. 2 ?8-KIotor nilt rvels»ngl?«trt«do urnl l^orlnul. V»rI»n««!N 81« k-rorpeilt Wol^r, ^. 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Paris, 2S. Aukl. Poincars hielt heute nachmittag bei der Enthüllung eines Kriegerdenkmals in VtllcrS- Totterets eine Rede, in der er sich wiederum mit dem Reparationsproblem beschäftigte. Nach einer ein- gehenden Schilderung der Kriegsereignisse des Jahres 1918, in deren Mittelpunkt die Gemeinde Villcrs - Cottcrcts stand, ging Poincarü dazu über, von den angeblichen Zerstönmgsmefhoden des deutschen Heeren sprechen. Er sprach von einem Programm mtrt- aftlicher Vernichtung, das der deutsche General- stab von Spezialisten habe ausstellen lassen, und von dem die französische Negierung einige authentische Exemplare be sitze. (??s Alles habe vernichtet werden sollen! Während in Dentschland nicht ein Schornstein vernichtet sei, «et ge re sich das Reich, seine Verpslichtnngen zu halte» und den angerichteteu Schaden z» reparieren. Diesen Augenblick habe der ehemalige Premiermiiiister einer alliierten Nation ausgesucht, um Verwirrung anzii- richten. Die verwüsteten Gebiete Frankreichs seien wieder aufgertchtet und man habe nicht das Recht, sich über zn ge ringe Ausgaben der deutschen Negierung zu beschweren. Was wtll Lloyd George damit sagen? Wen» Deutschland seine Handelsflotte wieder ansrichte, neue Kanäle baue, sein Eisenbahnnetz entwickle, handle cs sich da nicht nm Verbesse- runge«, geschehe das nicht zum Schaden der Forderungen der Alliierten? Silles dies könne für Lloyd George amüiant sein, für Frankreich sei cs traurig, sogar unerträgli ch. Wenn man Frankreich tadle, seine industriellen Betriebe nicht nach dem alten System wieder aufgcbant zn haben, wolle man da nicht zn seinem Ruin noch das Verbot der Aus nutzung deS Fortschrittes hinzusijgen? Gerade diese Para lyse habe Deutschland im Auge gehabt, als es seinen Ver nichtungsplan ausgestellt habe. Poincarö zitierte hierauf einige Stellen ans der von ihm angeführten deut schen Broschüre über die Vernichtung der französischen Industrie und fragte, ob man alle diese Instruktionen ver gessen könne. Lloyd George selbst habe diese zynische Publikation im Laufe des Jahres 1919, als man den FriedcnSvertrag ausgearbeitet habe, in Händen gehabt. Wie immer auch Frankreich seine durch Deutschlands Bemühungen hinauSgezögerte und erschwerte Wicdercrhcbung durchgcführt habe, so bedrohe es nicht die wirtschaftlichen Rechte irgend einer Nation. Die Engländer würden gnt daran tun, nwnn sie ihre Beunruhigung auf nähcrliegende Dinge richteten. Warum seien sie denn nicht mit Frankreich in das Rnhrgebict eingedrungeu? Sie würden dann viel besser die wahren Ge fahren der Zukunft erkennen. Sic müstten sie in der fürchterlichen Organisation der deutschen Industrie finde». Das müßte sic errege« und znm Nachdenken bringen. ES seien nicht nur die ungeheuren Kartelle, die grasten Syndikate» die weitgehenden horizontalen Organisa tionen die die Unternehmer gleicher Produkte gründeten. ES seien jetzt auch andere Institute industrieller Konzentrati»«. nngeheure vertikale Kombinationen, die nicht n»r die Produzenten eines und desselben Artikels, sondern von oben bis unten alle Formen der Produktion von den Rohmaterialien bis zn den Fertigprodukten unter dein Namen Konzern einander näher brächten. Das seien ungeheure Kräfte, verstärkt durch die Einheit der Leitungen, die Berg werke, Stahlwerke. Schmclzcrcicii, die Transportmittel zn Wasser nnd z» Lande besähen und so das Monopol des Nationalvermögens in Händen hätten. Jede« Tag setzten sie sich mehr an die Stelle deS Staates, beherrschten ihn. Sic würden ihn beiseite schieben. Sic seien die Herren der deutschen Prelle nnd der deutschen Negierung Sie machten die deutsche Republik einer neuen Kaste untertan, die cb c n s 0 h 0 ch - «ütig sei. wie die der Junker, nnd die sich ebenso kräftig gegen dir Freiheit der Volkes wendeten. Soll dieses System wirtschaftlicher und sozialer Unter drückung als natürlicher Verbündeter der militaristischen Reaktion sich endgültig im Oerzen Europas fcstsetze»? Gäbe eS etwas, was dem demokratischen Gedanken Großbritanniens mehr zuwiderlaufe, als deren bester Hüter sich bis jetzt die beiden großen westlichen Demokratien bezeichnet hätten? Wenn man jetzt die Uuklugheit. die Zahlungsfähigkeit deS Deutschen Reiches i« einen festen und ,inabänderlick»en Rahmen cinznschlicstcn besähe, dann würde eS sich rasch den Masmaümen der Alliierten cnt- ztehen und bald »ntcr dem Einfluß der außerordentlichen Entwicklung industrieller Kräfte sich ungeahnt eiupvr- ar bette». Deutschland würde dadurch den wirtschaftlichen Vorrang erobern und zu gleicher Jcit i» der Welt den Skandal rückständigster und nnmvralichster politischer Be herrschung anfrichten. Um diese Gefahr zu beschwören, müßten sich England, Belgien, Italien und Frankreich enger denn je zn einer gleichen Anstrengung vereinigen. Sie müßten sich den Realitäten gcgenübcrstellen. Sie müßten cs verstehen, hinter der Camouflage die Wahrl>cit auf zustöbern. Sei eS denn so schwer, den alliierten Regierungen die Elemente eines lehrreichen Vergleichs und die Motive einer gefährlichen Entscheidung zn liefern? Genüge cs nicht, nm sie vollkommen aufzuklären, daß sie erst daö Aisnegcbict besuchten und dann eine Reise nach dem Ruhrgebiet unter nähmen? Wenn sie das gesehen hätten, dann wären sie auf geklärt! Wünschen wir, so schloß PolnearS, daß keiner unserer Freunde diese kurze Enquete unterläßt, die weder finanzielle Studien, noch internationale Experten erfordert, die aber alle Menschen mit gesundem Verstand durchführen können. Hoffen wir, daß man unter dem Borwand, einen Unglück- lichcn Schuldner zn schonen, nicht den Betrug und die Un gerechtigkeit ermutigt, daß man nicht die glorreiche Erinne rung des gemeinsam errungenen Sieges in dieser verwüsteten Gegend vergißt, und daß mau nicht sür die Zukunft den Triumph ciucr fremden Plntokratie vorbercite. Wünsche« wir, daß die geschlossenen Auge« sich vor den Tatsache» öffnen, nnd daß niemand später zu bereuen hat, in der Entscheidungs stunde die erleuchteten Warnungen Frank reichs Überhört zn habe». (W. T. B.j Eine offiziöse Erklärung zur Re-e Poincares Berlin, 22. Juli. Znr heutigen Rede PoincarSS wird dem W. T. B. von zuständiger Stelle erklärt, wenn Pvincars sich wieder bemühe, die Legende aiisrechtzuerhaltcu. das, Frank reich durch den Krieg mehr gelitten habe, als Deutschland, so könne er heute keinen vorurteilsfreien Politiker oder Wirt schaftler mehr täuschen. Denn diese seien sich darüber klar, daß die unsichtbaren Zerstörungen in Deutsch land viel schwerer und gefährlicher seien, als die sichtbaren in Frankreich: Die Verwüstungen der deutsckw« Volkokraft durch die Hungerblockade nnd Entbehrnngen. die Vernichtung deS Mittelstandes, die Unterernährung nnd schwere körperliche Schädigungen von Millionen Kindern, die Zerstörung der deutschen Finanzkrast. die Snbstanzerschöpfnng der deutsche« Wirtschaft. Dies alles sei von den berufensten englischen und amerikanischen Sachkennern anerkannt. Die Bemühungen der deutschen Wirtschaft, die Produktion teilweise aufrecht- zucrhaltcn, seien auch von den deutschen Gegnern anerkannt. Denn sie bildeten die Voraussetzung zu NevarationSzahlnn- gen Der Widerstand Poiucarös gegen klare Feststellung der deutschen Verpflichtungen, die die Voraussetzung der Zah lungsfähigkeit Deutschlands sei. enthülle die wahren Ab sichten PoincareS. dauernd die Hand an der Gurgel Deutschlands zu halten. Das deutsche Angebot vom 7. Juni zeige die nötige Entschlossenheit der deutschen Regierung und aller Wirtschaftskreise zu äußersten Reparationsleistungen. Angesichts der ungeheuren Leistungen, zu denen sich Deutsch land dadurch auf Menschcnalter verpflichte, sei eS sinnlos, wenn Poincarö von der Möglichkeit der Eroberung deS wirt schaftlichen Vorranges in Europa durch Deutschland spreche. Die Pariser Presse lehn! Englands Aniworlsentwurf ab. Paris. 22. Juli. 'Nach den Mitteilungen der Morgcn- presse bestehen die am gestrigen Nachmittag eingctroffencn englischen Dokumente ausschließlich aus dem Entwurf einer gemeinsamen Antwort auf die deutsche Note vom 7. Juni und einem erläuternden Begleitschreiben an die Alliierten, lieber den Inhalt, bei dessen Besprechung man sich lediglich auf allgemeine Andeutungen z» stützen erklärt, äußern sich die großen Nachrichtenblätter wenig hoffnungsvoll. Eine Verfolgung der von ihnen vorgeschlagenen Politik läßt die Meinungsverschiedenheiten erkennen. „Echo de Paris" glaubt, die Differenzen in drei Punkten zusammenfassen zn können die Frage deS passiven Wider standes. die Abschätzung der deutschen Zahlungsfähig keit und die Garantiefrag c. Lord Curzon habe keineswegs darauf verzichtet, von Frankreich bestimmte An gaben über diejenigen Konzessionen zu erhalten, die eS alS Gegenleistung für die Einstellung des passiven Widerstandes Vorschläge. Da Frankreich und Belgien eS bisher avgclehnt Hütten, sich hierüber im voraus zu äußern, habe er sich dadurch aus der Schwierigkeit gezogen, daß er Frankreich und Bel gien ersuchte, gewisse Verpflichtungen gegenüber England «inziigchen, die auf die Ummandeluiig der mili tärischen Besetzung des Ruhrgcbietes tneine unsichtbare Besetzung usw. htnanSliesen. ES erscheine höchst unwahrscheinlich, daß «an sich srauzö- sischerseits ans das vorgcschlagcne Kompromißvcrsahren cin- lasse« «erde. WaS eine erneute Abschätzung der deutschen Zahlungsfähigkeit anbelangt, so beruft sich das Blatt darauf, daß nach Ansicht der französischen Regierung das ZalilungS- statnt vom 5. Mat 1921 so lange bestehen bleiben müsse, al- nicht die Frage der interalliierten Schulden geregelt sei. ES verweist auch auf die Berichte der beide» englischen Handels- und Fiiiauzvertreter in Berlin und Koblenz, die vor zwei Monaten in London überreicht worden seien nnd in denen festgcstellt werde, daß cs keine Möglich gebe, die Einnahmen Deutschlands in Geld abzuschätzen, solange die Mark nicht stabilisiert sei. Wenn Lord Curzon mit aller Gewalt un parteiische Sachverständige in die Kombination hineiiiziehen wolle, so müsse man ihnen die Ausgabe zuweisen, die direkten «ud indirekten Posten in den Banken von London nnd Nen- ork abzuschätzcn. Hier habe man eS mit einer meß- aren Goldcinnahme zu tun. In der G a r a n t ie f r a g e schließlich soll es nach der eng lischen Auffassung Aufgabe der Neparativnskommission sein, sich über den Wert der von Deutschland in dieser Beziehung gemachten Angebote auSzusprcchen. In London scheine man Zahlungsmittel und Garantien zu verwechseln. Zahlungs mittel seien keine Garantien. Der Reparationskommission stehe cs frei, den Wert der vorgeschlagenen Zahlungsmittel zn untersuchen, selbstverständlich, nachdem der deutsche Widerstand erledigt sei. Frankreich und Belgien hätten sich am 12. Januar im Ruhrgcbict und auf dem linken Nheiuuscr aus die Fest stellung der deutschen Verfehlungen durch die Ncparattous- kommission hin derjenigen Garantien bemächtigt, die ihnen wünschenswert erscheinen. Es könne heute nicht Sache der Reparationskommission sein, eine schiedsgerichtliche Entschei dung über das begonnene Werk zu fällen. „Pctir Parisien" glaubt feststellcn zu können, daß man in London in der vergangenen Woche eine Wandelung l n Sinne des formalen Entgegenkommens gegenüber Frank reich dnrchgestthrt habe, bedauert aber, daß in der Sache selbst anscheinend keine merklichen Fortschritte gemacht morden seien. Der Graben, der die beiderseitigen Standpunkte von einander trenne, erscheine noch ebenso breit wie vorher. Eng- lischcrseits wünsche man die Frage der Ruhrbesetzung nnd das Problem des passiven Widerstandes in den Hintergrund zu rücken. Es dürste jedoch feftstclien. daß uian in Paris sowohl wie in Brüssel dabei bleiben werde, von Dentschland die Auf gabe des passiven Widerstandes zn verlangen, nnd daß man sich nur nach Maßgabe der geleisteten Zahlungen zum Ver lassen des Nuhrgebictes bereit finden werde. lW. T. B.) Die Derankworllichkeik üer sächsischen Gesängnisdehörden im Falle Ehrhardt. Die vorläufige Antwort der Rcichsregicrnng ans die Erklärung der sächsischen Regierung. Berlin, 21. Juli. Amtlich wird mitgeteilt: Die heutigen Tageszeitungen veröffentlichen eine Erklärung der Sächsi schen Nachrichtenstelle über die Vorgänge, die zur Flucht Ehrhardts geführt haben. Der Reichsjustizminister hat Veranlassung genommen, den Präsidenten des Staats- gcrichtShofcs um eine Mitteilung über die tatsächlichen Vor- gange zu ersuchen. Das Ergebnis wird der Oefsentlichkeit bekanntgegeben werden. Gegenüber der von der Sächsische» Nachrichtenstelle gegebenen Darstellung ist schon jetzt folgende« hcrvorznhcbeu: Entscheidungen, die der Präsident des Staatsgerichtshofe» im Rahmen der ihm znstehenden gesetzlichen Befugnisse 18 11N der Strafprozeßordnungj über den Umfang der dem Unter- snchungsgcsaugcncn Ehrhardt in der Haft aufzucrlcgende« Beschränkungen getroffen hat, konnten die sächsischen Gesängnisbchörden nicht der Ver pflichtung üverhebe», den ihrem Gewahrsam anver- trantcn Gefangenen den bestehenden Vorschriften gemäß sicher z» verwahren. Wäre dies geschehen nnd nicht dem Gefangenen vor seiner Flucht verbotswidrig Bewegungsfreiheit im Gefängnis ohne Anssicht gelassen worden, so wäre die Flucht nicht möglich gcwcseu. Teuerungsunruhen auch in Gleiwih. Gleiwitz. LI. Jnli. Hier ist es heute nachmittag zn Lcbeusmittelnnrnhen gekommen. Die Massen drangen in einige Lebensmittelgeschäfte ein und erzwangen Herab setzung der Fettpreise. Die Erregung hält an. Zu Beschädigungen ist cs nirgends gekommen. 120« Derhas1»ngen ln Bresl«». Breslau. 21. Juli Den .Neuesten Nackiriäiten' zufolge sind bis heute morgen 12 99 Verhaftungen vorgenom men worden. Ein großer Beamienstab iß damit beschäftigt, die Verhafteten zu verlieren, um die eigentlichen Führer der Be wegung zu ermitteln. Unter den Verhafteten befinden sich zavlreicbe Frauen und Jugendliche. Heute srüb traten aus dem Hauptbahnbos Verstärkungen «in. In den Morgen stunden traten die Vertreter der städtischen, staatlichen und PollzeidienststeNen zusammen, um über Hintere Maßnahmen gegenüber etwaigen neuen Tumulten zn beraten. Es herrschte Einstimmigkeit darüber, daß der ungeheure» Not. »»rer der die Bcvö'.keruug leidet, mit alle» Mittel» aeßenert »»erde» müsse, daß aber dem iclbstherrlicheu Vorgeve» »v» nnoera«' wörtlichen. lediglich politische Ziele veriolgenden Elementen mit allen Machtmittei» begegne« wer den müsse. Dir Haltung der Schutzpolizei ia»d »»««»eine Aucrkcnnung.
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