Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 25.02.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192402259
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19240225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19240225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-02
- Tag1924-02-25
- Monat1924-02
- Jahr1924
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.02.1924
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»«chelchl,« Lr»»»»». tzinoprechlr-Sammelnummer SS L41. Dur iur Aachtgelpräch,: 20011, Bezugs-Vebühr ^ »t» r» 'r. t«n Iso«»idmark. Einzelnummer IS Soldpsennig. Di» lInMir» werden nach Saldmar» derechiwi: dc» »mipallia» 30 nun -r»N» Anzeigen-Preise: Z:'L^.^'°u7S'E L°Ä'^n7^ auiierdald MPi,. üüee »niedilkr >v Pi,. 4Iu,w. LuIIrL,« ,»,»» Dorousde.idl. SchrMltidm, u»d ^auplgelchüüsllell»: vl»r«r,Nr,ß» 3S/<e0. Druck! u. Vrrlag von llieplch » «»«chard» m Drevdv». Poftichech.cholüo 1OSS Do»,»«». Mvchdruch nur mck dmcklickirr Quellenangad, c.D>«»anrr R»chr.-> »uliiüi,. — Unverlangt» Schrntftücki, werden »ich! auldewadN. Heute '/»8 Ukr Oevverbeksus Wera Sckapirs Xaile» de, H Prager SlerSe 4, unck an cker ^l»«r»chl»»»»». Kvnrert Konrentslüxel ^uIlU8 k^eunick Ae Gefahren des Zerfalls der deutschen Kultur Das Schutzkarlen für die nvllei-ende Hulturschichl an -ie Gebildeten aller Völker. — Die englische Regierung besteh! aus -er Revision von Versailles. — Frankreich gegen die englische Stellungnahme zur Pfalz. — Die Kommunistische Putschgefahr. Eine eindringliche Kundgebung im Reichstag kDrahtmeldnng untrer Berliner Lchrist>ettun,.i Berlin. 34. Fcbr. DaS Sch » tzkartell für die not- leidende K » l t u r s ch i ch I Deutschlands veranstaltete am Sonntag im Plenaisaalc des Reichstages eine Kund gebung. um nochmals eindringlich die schwere Gefährdung der Kreise, die in Deutschland -die Träger des Geisteslebens waren und tr>-tz aller nactneiwlutivnären Umschichtungen noch sind, aller Welt erneut darzulegen. Neben dem Reichs präsidenten Eberl wohnten alö Vertreter des Reichs kabinetts Reichskanzler Marx, der Außenminister S t r e se in a „ und Instizminister E m m i n a e r, aulierdcm zahlreiche Mitglieder des Reichstages, der Landesregierungen »nd der ausländischen Mächte der Kundgebung bei. Der Vorsitzende des Schntzkariells. der volksparteiliche ReichStagSabgcordnrtc Dr. Eberling, führte als erster der vorgesehenen, alle geistigen Berufe umfassenden Nednerreihc n. a. aus: Unser deutsches Volk ist der Willkür des im Hatz ausgehenden französischen Gegners prelSgegeben nnd muh wehrlos Unwürdiges ertragen. Dadurch wird nicht nur das Volk vernichtet, sondern mit ihm auch die Wissenschaft und St» Kultur zerstört und deren Träger ins Elend gestoßen. Bor dem Kriege haben alle Völker anerkannt, waS der deutschen knlturgrvfte zu verdanken ist. Die Leistungen der deutschen Wissenschaft, Kunst und Technik stehen leuchtend in den Sternen geschrieben. Jetzt droht aber überall der Zerfall der deutschen Kultur. Der Redner wies anl die Werte Llvnd Georges hin, dah die kopflose Politik der französischen Staatsmänner eine Gefahr für die Zivilisation bedeute, nnd das, dem deutschen Volke endlich Gerechtigkeit widerfahren Mülle. Diese Ge rechtigkeit werde vor allem für die Vertreter der notleidenden deutschen Knltnrschicht gefordert. Wen» man anfhört. unser Wirtschaftsleben und Knltnrlcben zn zerstören, so werden mir selbst nn'er Brot schassen können nnd nicht mehr aus milde Gabe« dcS Auslandes angewiesen sein. Wenn man auch die 178 999 fremden Soldateu, die zioe^loS schl'"' mend nnd sji,.. „,>d »j«, 'ck-k- t -ge fährdend anl dent'che:» Baden stellen, in ihre Heimat zur Arbeit ich'ckt. wird auch wieder der Franken steigen und das Wirtschaftsleben der übrigen Staaten ge sunden. Von der deutschen Regierung müsse die pslegsame Behand lung der gefährdeten Kulturschicht gefordert werden. Wohl habe die Renicninark eine aewillc Er'-ich ernng geschahen. aber auch untere Armut offenbart. Vor allem fehle das Rentcnkapital. das die BorauSsetznna für die Arbettsmöglich- keit nnd ZnkunstSstchernng zahlreicher Geistesarbeiter dar stelle. Auch Beamte nnd Arbeiter erhalten 'etzt unzureichende Bezüge. Wenn ich R-i ch S s i n a n z m i n i st c r wäre, er klärte der Redner, lo hätte ich ihnen höhere Grundgehälter auSge'etzt, ihnen aber nnr einen Bruchteil davon anSgezahlt und ihnen gesagt, die Bc'atznng^kiften am Rhein machte« die ausreichende Besoldung nnmög'ich. Weil die Neger am deutschen Rhein prasse« «ud unsere Volksgenossen drangsalieren, darum müssen die Beamten mit i' ren Familien eine so eingeschränkte LebenShalt»na lsthren. lLcbh. Bcis.1 Eine Lebensfrage für die deutsche knltnrschicht ist es, auch die B ah n für eine freiwillig gesteigerte Arbeitsleistung frciznmachcn, da eben eine ge deihende Wirtschaft Fundament aller Kultur sei. Hieraus ergriff Reichskanzler Marx da- Wort. Er versicherte, daß cs die Regierung llir eine Ghrcnpslichl halte, sich der Intellektuellen anzunchmen. Gerade der kiilturslnat unserer Zeit habe ein besonderes Interesse daran, das, die Geistesarbeiter geschützt und unterstützt würden. Leider gäbe cs aber weite Kreise unseres Volkes, die nicht die Wahrheit dickes Satzes einsähcn. Keine Ent wicklung sei möglich, nenn nicht die EwisteSarbeitcr den Weg ebneten, aus dem nachher die Industrie und die Kapitalmacht ortschrciten könnten. Die Vorbedingungen sür den mirt- chaftlichcn Ausstieg würden von den Männern der Wissen- chast geschaffen. An dem Fortbestehen -cs deutsche» Geistes lebens habe die ganze Welt lebhaftes Interesse. Dies könne ohpc Ucbcrhcblichlctt gesagt werden. ES würde sich ein außer- vrdcntlicheö Manko für die Entwicklung von Wissenschaft, Literatur und eniust bemerkbar machen, wenn Deiiischland dabei auSgeichaltct würde. Auch die dcntsche Allgemclui»eit müsse sich wieder der Pftichicn besinnen, die sic gegenüber dem deutschen Geistesleben habe, Dr. Marx betonte, das, das Reich gern dem notleidenden Mittelstand helfen würde, dass aber die zerrüttete Finanzlage dies unmöglich mache. Alle Mast- nah,aeu der Regierung müsste der Gedanke leiten, unser Volk nicht mehr iu eine neue Inflation hineiutrcibcn zu lasten. Der Reichskanzler schlost mit der Hoffnung, daß sich nach den Zeiten der Trübsal wieder die Sonne am Himmel zeige» werde. Viö dahin müßten die kreise der Intelligenz, die sich In dem Gedanken der Selbsthilfe zu groben Verbänden zu- sammcngeschlosten halten, ihr Geschick noch selbst iu die Hand nehmen. Dr. Ludwig Fulda erklärte als Vertreter deS deutschen Schrifttums, daß wohl ein wirtschaftlicher Zusammenbruch wieder weiigcmacht »oerben könnte, ein knlti'reller Zusammenbruch aber die furcht barsten Folgen zeitigen müßte. Dr. Fulda geißelte dann das Verhalten des neuen deutschen Reichtums, der sich der Pflichten, die Reichtum mit sich brächte, noch nicht bewußt fei. Er wies ferner ans die beschämende AuSlä' derc-i hin, d»e sich wieder aus den deutsche», insbesondere de» Berliner Bühne» ausdreitc. In der vorige« Woche hätten mehr als die Hälfte der Berliner Bühnen ansläadiiche Stücke ausgefUhrt. Wenn' man den deutschen Geist so ausschcilte, sei eine Weiter entwicklung für den deutschen Geist ausgeschlossen. Nach Ausführungen weiterer Redner wurde eine Ent- schliestung angenommen, in der es heisst: Die geistigen Neruse Deutschlands rufen der Welt ins Gedächtnis zurück, was die Menschheit der deutschen Wissenschaft. Knust und Technik verdankt. Sic warnen davor, die Verelendung der deutschen 6»lt«richicht als die Sondcrangclegenheit eines einzelne» Volkes zu betrach ten. In dem Notschrei „Gebildete aller Völker nnd Nrbcitsbrttder des eigenen Volkes er löst nns von än st crcul Druck und innerer Not" sasüe de EnEchlwstuna nochmals zusammen, waS als unsagbare Qual aus den Hütern des deutschen Stiftes liegt. x. Die Reden sowie Entschließung wurden durch die elek trischen Wellen bis zn Hörern getragen, die über 2000 Kilo meter von den Sprechenden entfernt waren. Vereitelte Kommunisteriplqrie in der schlesischen Lausitz. Görlitz, 21. Februar. Aussehen erregende Mitteilungen über kommunistische Ninstnr-v'äne in MuSkau bringt der „MnSkancr An.zeiaer". Auch für die Stadt Muska» waren j am 13. Februar k o m m n n i st s s ch e Pntschpläne ge- l schmiedet, die aber einige Tage vorher entdeckt und noch ver hindert werden konnten. Jetzt ist eS qelnngcn den kommu- I nistischen Absichten auf die Spur zu kommen. Das Blatt be ! richtet: ES war seitens der Kommunisten beabsichtigt, die ersten V c r w a l t n n g s b e a m t c n der Stadt und der StandcSherrschast. dazu einen Oberlandiäger, einen städtischen Polizcibeamtcn n»b ein Magristatsmitalied sMchr- heiisso.'ialistf, s ä m I l i ck, c I n l> n st r i c l l e über kurz oder lana zu erledigen. Weiter waren die Kraft wagen- nnd Gespannbesitzer bestimm«, die Kommunisten anö de» Nachbarorten hcranzi'holcn. um dann nach dem Beispiel der BnUchcwislen Gewalttätiakei'en z» verüben. Jetzt ist eine An-ahl Kommunisten in daS Untersuchnugsgesänguis nach Görlitz gebracht worden. Strefemanns Dresdner Rede nnd die Auf hebung -es Ausnahmezustandes. Berlin. 21. Fcbr. In elncm Leitanisatz deS ..Vorwärts" wird Kritik daran qeübt. das, der Außenminister in seiner Dresdener Rede davon gesprochen babe. d'c Regierung denke nickst daran, i« besonders gefährdeten Gebieten den Aus nahmezustand auszuhebe». Der „Vorwärts" knüpft daran die Frage, ob in diefe» Worte» eine Aenderung der Zusage der Aushebung des militärische» AnSnahmeziistandeS liege» solle. Diese Frage dcS „Vorwärts" ist auch nach dem Worb- lau' der Darlegungen des Außenministers nicht verständlich. Der Nnßenminister hat nicht davon gesprochen, daß der mili tärische Ausnahmezustand b-stehen bleiben sollte, sonder» er hat daraus hinoewwse». daß der Ausnahmezustand in aesährdctcn Gebieten nicht aufgehoben werden dürfe, eine Anssaisung, die. wie wir zn willen glauben, nicht nnr von der RcichSregiernna. iouderu auch von den Vertretern verschiede ner Länder geteilt wird. Vor -em österreichisch-deutschen Handelsvertrag. Bon Dr. Grlluverger, österreichischer Miuistcr des Aeusterc«. Wien, 21. Februar. Unser Wiener Vertreter hatte kürzlich eine Unter, reduna mit dem österreichischen Bundesminister für AcnbercS, In der dieser vornehmlich die WirtlchastS- bczichungen Oesterreichs zn Deutschland erörterte und sich hierüber wie folgt äußerte: Mit größter Teilnahme verfolgen wir Oestcrreicher die Ereignille im Deutschen Reich und sind von dem innigen Wunsche erfüllt, daß das deutsche Volk, mit dem wir durch Blut, Geschichte und die wirtschaftliche Entwicklung eng ver bunden sind, die schon so lange währende Krise bald über winden möge. Manche Anzeichen scheinen die Hoffnung zu gestatten, das, sich allmähktch eine Wendung zur dauernden Besserung der Lage vollzieht. Die sicherste Bürgschaft dafür, daß diese Wendung nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen wird, scheint mir die immer mehr um sich greifend: Er kenntnis zu sein, daß die Genesung Derrlschlan-s geradezu eine Vorbedingung für den Wiederaufbau Europas, ja für die Rückkehr zur normalen Wirtschaft ist. Ich spreche da auS der Erfahrung heraus, die wir Oester- reichcr am eigenen Leibe gemacht haben. Als im Sommer 1022 Oesterreich vor dem wirtschaftlichen und politischen Zu sammenbruch zu stehen schien, erkannte es die österreichische Negierung als ihre Aufgabe, der Welt klar zu machen, daß der Zusammenbruch Oesterreichs kein isoliertes Ereignis bleibe» könne, sonder» olle Staaten in Mitleidenschaft ziehen müßte, ja der. Weltfrieden gefährden würbe. Wirklich gelang cs unS, die öffentliche Meinung aufzurütteln und damit die Grund lage für bas große SanierungSwcrk zn schaffen, das dank der tätigen Hilfe des Völkerbundes bereits zu erfreulichen Er gebnissen gediehen ist. Die Entwertung unseres Geldes, die bis dahin in Immer rasenderem Tempo fortgeschritten war, gelangte schon mäh- rcnd der Genfer Verhandlungen zu plötzlichem Stillstand, und seither ist die österreichische Krone eine der stabilsten Währun gen geworden. Damit waren auch die Voraussetzungen der Rückkehr zur normalen Wirtschaft geschaffen. Mit der Panik stimmung der Inflationszeit hörte auch die Flucht vor der Krone von selbst auf. das Angebot von ausländischen Valuten a.,d Devisen überstieg bald die Nachfrage. Die neugcgründete N a t i o na l b a n k sah sich genötigt, den Ucberschust von Devise« auszunehmen, um ein für die Volkswirtschaft bedrohliches An steigen des kronenkurscs zu verhindern. Die finanzielle Kon solidierung hat der österreichischen Regierung die Atempause gen-ührt, deren sie bedarf, um die Reformmaßnahmen durch- znführcn, die zur endgültigen Sanierung der Staatsnnrt- fchast führen werden. Im B u n d e s v o r a n s ch l a g sür 1921 erscheint das Defizit bereits von 2864 Milliarden tim Jahre 1923s auf 837 Milliarden vermindert, und es wird im Laufe des Jahres bis aus den verhältnismäßig gering fügigen Betrag von 147 Milliarden Papierkrone» sctwa 8ch Millionen Gvldmarks herabgesetzt werden. Die Negierung hat keinen Augenblick verloren, um diese veränderte Lage im Interesse der österreichischen Volkswirt schaft auszunützen. Der Entfall der Ausfuhrprämie dcS sinkenden Eleldwertcs hatte natürlich eine Krise der Volks wirtschaft hcrvorgerusen, die sich in einem raschen Empor schnellen der Arbeitslosigkeit äußerte. Als bestes Mittel, dieser Krise entgcgenznarbeiten und die Vorbedingungen für eine dauernde Gesundung der österreichischen Volkswirtschaft zu schassen, haben wir die Herstellung normaler Handels beziehungen zu allen Staaten erkannt. Oesterreichs Industrie ist zum größten Teil aus den Export angewiesen, »nd da die inländische Landwirischast nicht imstande ist, den Lcbcnsmittelbedars der österreichischen Bevölkerung zu decken, Oesterreich anderseits nur über sehr geringe Bodenschätze ver fügt, ist ein starker Export von Jndustricartikeln eine Voraussetzung sür die günstige lÄcstaltung unserer Handelsbilanz. Solange das Dumping als Folge der fortschreitenden Geldentwertung bestand, solange die katastrophale sinan.ziclle Lage ein Gefühl der Sicherheit nicht aufkvmmcn ließ, solange selbst an dem politischen Fortbestehen Oesterreichs gezwcisclt wurde, zeigte sich natürlich nirgends Geneigtheit, mit Oester reich normale und dauernde Handelsverträge abzu-chlicpcn. Bor« SNörz a« wieder MMG zweZMM, Moment rmS Esrsss.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite