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Dresdner Nachrichten : 27.04.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192404276
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19240427
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19240427
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-04
- Tag1924-04-27
- Monat1924-04
- Jahr1924
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- Dresdner Nachrichten : 27.04.1924
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Rr 1Z4 Seite r — Deobxe Ikachrichtev — SomUag. rr. April 1924 -et» öriuicve» nationalen Lebens ist da» Kennzetchen des grotzen UmstellungSprozesses. in de», sich da» deutsch« Volk deute befindet und zu dem e« für den deutschen Wähler Stet lnng zu nehmen tritt. Air sind mitten in diesem Pro»«-, der da» Neue noch keineswegs in festen Umrissen zeigt. Dä ner die Zersplitterung besonder» in den Kretsen. die sich dem streben nach See nationalen Selbstbehauptung widmen, die im .siele dasselbe wollen und deren Gegensätze sich tn der Haupt,»we darum drehen, wie ivett an dem bewührlen »Uten >e'tg<baitcn oder grundsätzlich Neue» ersiredt werden soll. Die unglückselige PartetzerspUtlerung und die Krisen der karteten sind da» nach außen hin sichtbare Zeichen der großen inneren Wandluna de» deutschen Volke-, das nach den neuen Weyen sucht, dad sich in grobe» Mafien aus der polt» rischen Wandern»», befindet, das aber darüber darf man sich nicht tauschen - sein neues Ziel noch ntchl aesunden hol. Dabei ;st natürlich «ichl io sehr an dieieniae» Wähler »u drnken, die ans eine besilmmle Partei eingeschworen sind, obgleich gerade die Adiptitterungolendenzen in den Parteien .eigen das; auch hier eine beträchtliche Umgruppierung im Gange Ni. sondern in der Hauptsache an bas große Heer der Wabler. d>e frei non politischer Einstellung den rechten An ichlnp suchen Gerade diese Wähler aber, die den Haupt- vrozentiatz der deutschen Wahlerschas; auSinache». wifielt heute »ich; wvtnn. Sie ivaren es. die nach den ersten Stürmen der Revolution vielfach >ur Sozialvemokralie «vanüerten, die. von den sozialistischen Lchlagworten »,eblendel und versildrt. die grausamste E»llä»;ch»iig erlebt habe». Die Sozialdemokratie imt eS nicht vermocht, ln einem für sie günstigen Augenblick den Anschluss an die Ration z» finden Sie Kal da- Versailler Diklnl uuterichrlcbe». Hai in iandesverräieriichen Verbandlnn gen dir tvrenzdrutschen prelsgegebcn, hat ln allen grobe» nationalen fragen und besonders in dem Kampfe gegen die Schuldlüge versagt und dal ln ihrer rein malerlallsilschen Sin stellung mit ihren ohne jede Rücksicht aus dir wirtschaftlichen Rotwendigkeilen aiiigcstellien Dogmen Sie Wirtschaft zugrunde gerichtet Heule weih der deutsche Wühler, dass es mit dem PartelsozialtsmnS keine iigtionglc WillenSvildnng und Selbst behaupt»»« geben kann, und das Sinken der ArbeilSlosen- zisser in Dachten um zwei Drittel, iin Reiche um die Hülste nach der Abkehr von dem Dogma des Achtstundentages bat eS auch dem Unpolitischsten gen'igt, dass mit den sozialistischen Mettioden ein wirtichastlicder Wiederaufbau zur Unmöglichkeit wrrd. Die Partei kennt ihre nationale» Ausgaben nicht, und »arum drang! der Wühler von ihr fort An gleichem Matze flieht er aber auch die Demokratie, die in verblendetem Pazifismus und unsagbar schädlicher Unterwürfigkeit nickt» vermochi hat, um die immer stärkere Unlerürückung Deutsch lands adzuwenden oder gar das Zeitalter der allgemeinen Abrüstung, der Verstau, cgnng und Ser Menschlichkeit näher zubringen Er siiehi sie. weil sie einen in der ganzen Wett .^achteten Heerführer wie Ludeiidorsf schmäht, weil auch sie nicht ,;«m Träger des nationalen Gedankens werden kann. ebenso wie er «ich von dem Zentrum «tribschen Geprägt» abivendet. Will m«k dt« Bewegung, die sich heute tm deut sche» Volke vollzieht, richtig werte«, fo darf man nicht ver- kennen, das, sie tm Augenblick noch sehr stark negativer Raster ist Gewiß. der nationale »«dank« hat dte Mafien de- deut schen Volte- erartsse«, er lebt nicht nur t» denen, dt« sich der nationalen Bewegung bereit» angeschl^sen haben, sondern er ist auch dte stark« rrlebkraft. dte da» Volk auf di« Vau« deruna treibt. Va» aber der Masse der Wähler dtsder lediglich klar ist. dad tst dte vorl-uft» noch negative Abkehr v»n de« Parteien, dte st« enttäuscht hateu, ist noch nicht dir Erkennt- nt» der Parteien, denen ste stch anschltetzen fallen. Man braucht nur einmal im Volk« berivnzuhören. braucht »ur ein mal tn der vierten Klasse der Eisenbahn zu fahren, um zu er kennen. wie ichwer eS dem Wähler wird, den rechten Anschlntz zu finden, wie schwer «» th« auch besonder» durch dte Partei.zersplttteruna gemacht wird, stch durch dt« vielen Namen hindurchzufinden. die thm nicht» tagen. Immer wieder ist e» die eine Erfahrung, dte man au» den Gesprächen macht, dast man von den Sozialisten und Kommunist«« nicht» m«br hdrt, wohl aber, bah man »»vtschen den Lifte« b«r v-lktschen Grup pen und der Rechten umhrrtafte». ohne einen Weg -« finde«, nnd erschreckend oft bürt mau die Ansicht, r» sei da» Veste, überhaupt nicht zu wählen. Dies aber ist dt« grösste Gefahr, dte dem deutschen Wiederaufbau und der deutschen Selbst behauptung drohen kann, da ste dt, Bahn für all« dt« Partei- mützig ringkichworenen und für dte durch gewerkschaftlichen Druck beeinflussten Wühler sretgibl, und es verbtndert. daß dir grotze natlvnale Well« der Ernenrrnng, dte stchtbar durch »ii>cr Volk geht, jetzt bereit» einen ztffcrnmützlgen Ausdruck findet, der die vom ganzen Volke gewünschte Umkehr von den bisherigen Methoden gewährleistet. Mag es für den Wühler schwer sein, sich durch dt« vielen "ä'Upve,, hindurchzufindcn, die um seine Gunst werben, mag er sich angeekelt fühlen durch die Auswüchse de» Wahlkampfe», wie ve beute leider mehr denn fe in die Erscheinung treten, cs gilt für ihn. Stellung zu nehmen, r» gilt für da» deutsch» Volk, sich ans dem beute noch vielfach unbewussten Streben nach der nationalen Wiedergeburt zn einer Entscheidung durch- zur,»gen. die nicht nur in einer Abkehr von den bisherigen falschen Propheten liegen darf. Der nationale Gedanke ist di« Zukunft de» deutschen Volkes, ihm zum Durchbruch zu ver helfen. 'st dte Pkltcht aller derer, die sich heute voa dem Geiste de» AnternaiionaliSmuS. de» Pazifismus und d«r ivtrt- Ichaftlichen Sondertuterefirn auf Kosten der Gesamtheit ad- wenden. Braucht die Wählerschaft dabei einen Vegwetfer, so kann es nur der ieiu, nicht durch Zersplitteruna ihrer Stimmen auf kleine Sonderlisten die Kräfte im Kampfe um das nationale Zle! nutzlos zu vergeuden, sondern sich an dir grotzen nationalen Gruvpen zu halten, dte durch eine geknnde Regierungsbildung »ach den Wahlen die bisher noch vielfach verschwommenen Wünsche nach einer nationalen ansdanenden Politik zur Wirklichkeit werden lassen können Me Strafanträge gegen den Stoßtrupp Hitlers. Im KöchstfaHe 2 Jahre Festung. M tt a ch e n. April. Am Prozess gegen den Stoß trupp Hitlers beantragte der Staatsanwalt, sämtliche An geklagten der Beihilfe znm Hochverrat schuldig zu ipreche» mrd den Angeklagten Feisimeyer weqtzn Dieb stahls »» »er orteilen. A« eiuzetnea wurden folgende Strafen beantragt: »>egen dle Hauptdelaftcteu Maurice. Schneider. Kröjchel und v. Lnodloch. der jich nicht ^weigert habe, den schamlosen Befehl weiterzng,den, die Geiseln zu erschlagen oder zu crscvirtzen, je k Jahre KeftungShaft. Gegen die am wenigsten belasteten An geklagten Schmidt. Scollmerck, Ltetnbinder und Gerom die Mindcftskras« von > Aahr 8 Monaten »Heftung. Gegen alle übrigen Augcklagtea je t Aahr « Monate Festung. Gegen lämttichc Angeklagte autzerdem noch Geldstrafe, deren Höbe dem Ermessen deö Gerichts überlafien ist. Gegen Fetstmcocr beantragt der Staatsanwalt noch Monate Gefängnis wegen schweren Diebstahls unter Zubilligung mildernder Umstände. Die den Angeklagten Fctstmeyer und Straus früher zugebilligtt Bewährungsfrist sei zu wider rufe» Di« erlittenen Untersuchungshaften sollen allen An- geklagten mit Ausnahme des Maurice angerechnet werden. 164 Millionen Mark für die Finanzierung -es Dolchstoßes. Berlin. r!U. April. Die „Süddeutschen Monatshefte' batten kürzlich ein Heft „Der Dolchstotz" veröffentlicht, das Aufsehen erregt hatte. An dem in den nächsten Tagen er scheinenden weiteren Hei. daS den Titel „Dte Auswirkung -es Dolchstoßes" trügt, ist ein reiches Matertal dafür dei- gebracht. wie der Dolch st otz tn Deutschland und Oesterreich gewirkt hat. Kür dte Untersuchung der Krage. woher die Revolution ihre i^lömlttci bezogen, sei ein Schriftstück von Bedeutung geworden, das sich im Nach laß Kurt Sioners im bäurischen Ministerium de» Au», wärttgen vorgefunden hat. Die „Süddeutsch«« Monatshefte" bringen das Kaksiwile dieses Schriftstückes, au» dem hervor geht. dotz der Gesamtbetrag, der von EiSner zur Fnszeniernug und Iinanzierung verwandt wnrde. 1»4 Millionen Mark lldersteigi. SS wird nun die Krage erhoben, wer di« Geld geber waren, und wer hierüber «in« Auskunft, «inen Hinweis und Aingerzeigr geben kann, wird gebeten, die» zu tun. Eine Ententenote gegen angebliche deutsche Geheimverbänoe. Pari». «. A»rU. Wie znverläsfig n-rlantet, «nrde heute iu Berlin ein« gemeinsame Rote durch die Vvtfchnster der Alliierte« iidcrreicht. die ans vrnnd der ver-nndlnng«« der Botschafterkonserenz bet der dentfche» Regierung gen«» dle Tätigkeit der Gcheimnerdände in de« -«letzte« Gebiete» protestiert nnd dt« Ergreifung -er notwendige« Maßnahmen verlangt. Paris, W. April, lieber den gestrigen Besuch de» «na- liichcn Botschafter» bet Poincars herrscht Unklarheit. Näh- rcnd einige Blätter behaupten, dir Unterlxiltnng habe sich aus di« R e p a r a t 1 o n k f r a g r bezogen, heitzt eS tm „Petit Partsten", Poinrare habe mit dem englischen Diplomaten über die Krag« der MilitLrkontroll« gesprochen. Angesichts eines alliierte» Protestes gegen die deutsche» aag«»liche« Ge« heimgcsellschaste«. der oorgestcru in Berlin er-o-e« wurde, ist im übrigen ein« Meldung de» „Matin" zu verzeichnen, wonach in Londoner politischen Kreisen bestätigt wird, datz Macdvnald den englischen Botschafter in Part» in seiner Eigenschaft als Vertreter tn der Botschasterkonkerenz Instruktionen gesandt habe, dir verlangen, das, «ege« dieser Dontroll« »or de» dentschen Wahle« strenge Matzna-me« getroffen merbo«. «» de» dentschen natinnalistitchea Ke-n-u ihrerseits keine« er neute« «alatz z» Protesten za gebe«. Die Katastrophe von Bellinzona. Die Leiche der Mutter Kelsserichs noch nicht gesunden. Bern. W, April Nach de» bisher bei der kstrndeSbahn direllion norgeleaenen Vteidungen beträgt die Zabl der er kannten Toten der Katastropde von tZeNiuzvua 8 bis Ist. DaS Befinden der Verletzten ist, wie ans Bellinzona gemeldet wird, durchaus oeirleöigcnd. Wie der „Bund" noch berichtet, wurde» die Urberrefte Hrisserichs durch seine istattik und iecnen Schwager an Merkmalen infolge eines Llurzro vom Pferd« und au Üleidersetzeu identilizieri. Dagegen seien die Ilckerrene seiner Mutter nicht gesunden worden. Rach dem „b'orriere della Serra" fand Professor Zanger dte Ilebrrrestc einer jungen Kran, deren Kleider aus die An gehöriakeit zu den oberen Gesell,'chastsschichtcn Ichiietzen losten Nach dem Bericht deS ..Lecoio" umr die Hitze der ausstiömen- den Gase so groll, das; iclbst doS ktzvld der Tchnnreksnchcn gc- ichmolzeu ist. VeUeid der Deutschen Volkspartei zum lode Helsferichs. Di« Parteileitung der Deutschen Vvlk - parlci >andte an die D e u t s ch n a t i o n a i e VolkSpartei folgendes Beileidstelegramm: ..Zu dem Tode AdrcS Kührers Dr. Helfserich sprechen wir Annen namens der Deutschen Volkspartei di« ausrtchttgstc Teilnahme aus. Das Hlnschelden HelfkerlchS bedeutet nicht nur für Ähre Partei, sondern für nnsrr gesamtes politisches Leben einen autzrrordentlich «chwercn Verlust, den mich wir ans» tiefste beklagen. S t r e s e m c> » n. Kempleö." Die Schreckenssiundeu. Herr Direktor Rodert Melchers von der Philipp- «»iühlainpenfadrtken A.-G. in Eindhoven lHollandj, der sich mit seiner >)»attln in dem UnglttckSzuge befand und letzt tn sein« Berliner Wohmtng heimgekebrt ist. gab folgende Schtloerung seiner »rlebntfie bei der Katastrophe: „Nur dem Umstand, daß ich tn Mailand zu spät nach dem Retsedureau kam. verdanken metne Krau und ich «». batz wir krtne» Platz t« dem nach Deutschland durchgehenden Wagen mehr erhielten. Wir hatten uns im zweiten ttglleutkche» Lchlaiwage« zur Ruhr begebe«, al» wir gegen Uhr worgen- dnrch «ine« fürchterliche« Stotz au» unteren Betten geschleudert wurden. Ich konnte mir nicht erklärc». was ich» ptzchpürte aber einen furchtbaren Schmerz im Rücken. Zebu Sekunden lairg herrschte eine Todesstille, dann hörten wir furchtbare Schreie und Hiüfe- ruf«. Durch das zersprungene Kenster unsere» Wagens brachte ich zunächst meine Krau ins Kretc und lief dann nach vorn zu dem Wagen, aus welchem dte Schreie ertönten. Nm mich sammelten stch noch mehrere Reisende de» Zuge». An» dem hinter den Heizwagen gekuppelten deutschen Wagen tönte» »ns Hilferufe und Stöhnen und Schreien entgegen. Dieser Wagen lag last aus der Seite. AuS einer schräg nach oben stehenden Kcnsteröfsnung tauchte ein etwa kt fähriger Knabe auf. der uns zurief: „Kommen Sic doch und helfen Sie uns." ES gelana un» durch schmale Oesfnungrn, dte vermut lich durch da» Znsammrnbrechen des Wagen» entstanden, in das Anncrc eines Abteils hineinzugreifcn. Wir «rfatzken Arme »nd Beine von noch lebenden Menschen, konnten sie aber.nicht ins Freie bringen. Lauernd ries ich nach einem t!*eil und lies auch zurück, um ein» an» den rückwärtigen un beschädigten Wagen zu holen. Al» ich wieder nach vorn kam, ivnrden da» schwer verletzte Fräulein Forthmann «nd der Herr iist-ncraldirektor Forthmann gerade herauSgetragen. Generaldirektor Forthmann lag auf den Klotzen Steine». Sr hatte furchtbare Schmerzen und bat mich, dafür zu sorgen, datz er ivenigsicn» auf eine Bahre gelegt würde. Ach lief nach unserem Schlafwagen zurück nnd verlangte von dem belgischen Schaffner, datz er mir alle Polster und Kissen a»S dem Wagen hcrauswerfen solle. Lee Schassner weigerte sich nnd erklärt«, datz er von seine« Direktion Anweisung er halten bade, bei etwaigen Nnsfillcn nicht« »o» de« Fn^ntar de» Lchlaiwagens heranSzngede». Mit Gewalt gelang es mir. einige Polster und Kissen auö dem Schlaf,vagen heraus- znzerrcn. Damit unterstützte ich die gebrochenen Bein« »nd den gcbrcuhcnen Kutz des Fräulein Forthmann und ver besserte die Lage des Generaldirektors Forthmann. der aus Mund und Nase blutete und über und über mit Blut be sudelt war. Französischer Deutscheamvrd in Lennep. Lennep, ZK. April. B»n eine« Franzose» «nrtz, hle, der «rdeiter Franke ersch»sf«n. F» einer Wirt- schast war zwischen dem Wir» nnd einem Gast «in« Mei- nnng»v«rschie-«ntzeit wegen der .sech» entstand«». I« Ver lause der »»»«snandersetzung schätz ei» Fr«»z,s« ans de« völlig unbeteiligten Franke, der -ald tzara»f seine» Verletzungen «lag. Die Tagung -es Landvirtschastsrats. O»«-t»«lduug unsrer Berlin«» Gchrtftl«»t»n-A vrewe», «. «vrtl Der zweit« verhandlung-tag de» Deutschen Land«trischast»rat» wurde durch «ine« Vortrag de- Getz. Ftnanzrat» Dr. Kitzler. Borftand-mitglted der Deutsche» R«lte»-ank. Uder «ätzrnug »,» Kredit e»n-el«it«t. »r entwickelte eine« Plan zur Durchführung der «twatae» Liquidierung der Rentenbank auf Grund der Vorschläge der Sachverständige« für di« Golduoteubauk. Dte Gchmterigketten lägen darin, datz für dl« Ue-ergang«- zeite« «in Vaeuu« entstehen würde -et der Gewährung und dem Vetterlaufen der landwirtschaftlichen Kredit«. Dt« Amortisation der Rentenmark. dte Ltqutdation der Renteudank müßten tn der Weise erfolgen, datz dte Zinse», die von de« Belasteten und vielleicht auch vom Reich« ge»ahlt werde« können, nicht wieder auSaegeben iverben dürfen. Da» er gäbe jährlich etioa 2S0 Millionen al» Amvrttsa» tionssumm «. wodurch die Amortisation in noch nicht »eh» Fahren so durchgefithrt wäre, wie dt« Sachverständigen fte vorgesehen hätten. Dte Belasteten ober dte Anteileiguer würden eine Dividende nur aus den Zinsen erhalten könne», dt« der Rentenbank aus den landwirtschaftlichen Krediten »«- Metzen. Bi« zu diesem Zeitpunkte würde also bi« Renten- mark al» vollwertige» innere» Zahlungsmittel weiter in Funktion bleiben. Eine Umwandlung der Rentenbank in eine Hvpothekendank hält der Redner nicht für möglich. Sr hält e» nicht für au»gkschlofien. datz die Sachverständigen auf diesen Plan, der auch einen ZwangokurS für die Rentenmark vorsieht, «tnaehen. und datz auch die Retchsregtcrung dem Plane ihre Unterstützung leihen werde. — Der Direktor der Bayrischen Lanbe«banernkammer. Dr. Horlacher. sprach über dte Fordern»»«« der Landwirtschaft zur Handels- und Zollpolitik. Die Wirtschaftspolitik, bi« vor dem Krieg« geführt worben sei. habe »ur nationalen Grüße de» Vaterlandes geführt. Diese Wtrtschaslöpoltttk müsse unter allen Umständen heute wieder ausgenommen werden. Mit Bezug auf die Frage der Wirtschaftspolitik stehen eine internationale und eine nationale Auffassung einander schroff gegenüber. Es müsse nun daran gearbeitet werben, auf dem Wege der Aufklärung-Methode die natio- nale Auffassung zum Ziel« zu führen. Dt« Steuern müssten ihre Grenze» haben. Redner ist der Ansicht, datz dte Steuern mit Bezug auf dte Landwirtschaft tn ihre« Wirkungen zu hoch sind. Die Wiedererrichtung der Frie» densarbeitsleistung de» deutschen Volke» müsse unbedingt er. strebt werden. Der HauptgeschästSfübrer des Deutschen LalrLwtrtschaft»- rate» Regten,,igsprästdent ». D. Dr. Kutscher begründet« folgenden Beschlntzantrag: Die gegenwärtige Bestenernng der Landwirtschaft tst »«tragbar. 1. weil st« in ihrer Gesamtheit den gegenwärtigen Bo» trtebs- und Srtragdverhältniffen nicht gerecht wirb uu- beren Letstnna-fäbigkeit bet weitem übersteigt. ». prpdukttonsschädlich, weil sie den Landwirt zu unwirt- schafkltchen vetriebSetnschränkungen, zur Verringerung und Berschleuderuna deü Inventars inu» damit zur Bermtu» derung seiner Produktion nötigt, S. unsachgemäß, weil sie weder den natürlichen Betriebs bedingungen noch den betrteLSwiflenschafMchen Anforderun gen an die Berechnung des Ertrages und Werte» entsprtcht. 1. ungerecht, weil ste «tne llebcrlastung beS landwirt schaftlichen Betriebes im Verhältnis zu anderen Crwerb»- zwetgen darstellt. In der Entschltctzung wird wetter an die ReichSregterung da» Ersuchen gerichtet, baldigst mit de» LandwtrtschaftSrat wegen einer endgültigen Gestaltung der Steuergesetzgebuna tn» Benehmen zu treten, die der tatsäch lichen Leistungsfähigkeit der deutschen Landwirtschaft Rech- nnna trügt und Vorsorge dafür zn treffen, dass eine sachvep» ständige Prüfung und ordnungsmäßige Beratung der Gesetz entwürfe gewährleistet tst. Svesemaau in soziattsttschem Sichle. Eine Wahlrede Sollmanns. Main». 28. April. Gcnossc Lol.lmann hat in einer hiesigen Wählervcrsammlung eine Lanze für Dr. Ltres»- mann gebrochen, allerdings »ur um die Sozialbcmokrattfche Partei gegen den Vorwurf zu schützen, datz sie sich habe üdev- tvlpeln lassen. Die sozialdemokratischen NcichSmintster. sagt« er. hätten den Kanzler der grossen Koalition wesent lich vorteilhafter in, Gedächtnis, als er sich setzt gebe. Damals, sagt Sollmann, war von einer Sehnsucht nach der Monarchie nicht- an ihm zu spüren. Damals entwickelte er gute Gedanken, wie man den republikanischen Staat durch glücklich« Symbole und durch umkassende republikanische Propaganda, auch der Gebildeten und der Reichswehr, ver wurzeln lassen müsse. Man gewann durchaus den Eindruck, datz der Kanzler der grotzen Koalition ein guter Ber- nunftSrepubltkaner geworden sei. Es kann gar kein Zmeisel darüber bestehen, datz Streseman« tn -er grptzen Koalition kein taktisches Manöver, sondern eine» staat-politische» Gedanken mit Dauerwirkunq sah. Noch al bte drei sozialistischen RetchSminIster Anfang November au» dem -wetten Kabinett zurücktraten, bcharrt« er auf de« Gedanken der grotzen Koalition. Er erklärte seinen demis sionierenden Kollegen, er sei gegen eine Rückwirkung der Krise auf dte Regierung in Prciissc» und werde sich ent sprechend cinsctzcn. Sr lehnte auch dte Hcreinnahme der Dcutschnativnalcn in das von ihm geführte Rumpskabtnett ab »nd sagte, er würde als Kanzler der grossen Koalition charakterlos handeln, wenn er »un mit den Deutschnationalen regieren wollte. Sollmann sagte ferner, nicht nur Militärs »nd Valköparteilcr. anch Zcn- trnmSlentc und Demokraten innerhalb nnd ausserhalb deS Kabinetts seien an den Treibereien gegen die grosse Koalition deteiliqt gewesen. Keiner sei mehr überrascht und enttäuscht worden, al» Gtrescmaun. Sollmann rechtfertigte dann die Haltung der Sozialdemokratie gegenüber Sachsen und Bayern. Nicht ganz ohne Schuld der damaligen sächsischen Regierung und au» bürgerlichen .„Klasseninstinkten" seien alle bürgerliche» Minister mehr oder weniger zu scharfem Vorgehen gegen Ne entschlossen gewesen. Gegen Bayern hätten alle bürgerlichen Minister versagt. Der belgische Druck aus Frankreich. Paris. 26. April. Der Brüsseler Berichterstatter bes „Echo de Pari»" spricht sich über da« Ziel der Pariser Reise der belgischen Minister Tbcunis und Hyman» au». Di« beiden Minister gingen zuerst nach Part», weil Belgien und Frankreich ein gemeinsame» Werk unternommen hätten, von dem man tn dem Augendltck sprechen müsse, wo neue Faktoren da» NcparattonSproblem beeinflussten. TheuntS habe sich immer durch die kühle Aufnahme der belgischen technische» Studien bet der fran zösischen Regierung verletzt gefühlt, ebenso aber auch Hymans. Somit, wünschte« die belgischen Minister, batz ihre Ansichten nicht mehr indifferent -«handelt werde». Anch spreche e-evs» »a» RationalgestihI mit sowie der Will«, zneluemSn-eznkommea. Autzerdem habe Franeaut bet brr Auöarbeituna de» Berichte» Dawe» «tne bedeutende Roll« gespielt. Sr s« überzeugt, batz die internationale An leihe nur gelingen könne, wenn Ne unverzüglich plaziert werbe. Da» fei auch dt« Ansicht de» General» DaweS. dir er de» brlgtschea «bntq mttaetellt habe, al» er tn Brüssel war. Aus diesen Gründen würbe« TbenntS und Somans Potu - rar« vorstellen, datz es wünschenswert sei. sich zu beeile« und auf jede Weise da- finanzielle Uuterueüme» ,u er leichtern. l». L vä
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