Leipziger Uhrmacher-Zeitung

Ceip3i9 er Ubrmacber*3eitung Organ Öer Deutfcben Ubrmacber - Vereinigung, 3 entralftelle 31» Ceip3ig öes Verbanöes eifafcCotbringfcber Ubrmacber, öer freien Innung für öas Ubrmacbergewerbe im Stabt* unö Canökreis Bielefelö, öer 3wangsinnung öer Ubrmacber, Golöfcbmieöe unö Optiker 3 U ßocbum, öer Ubrmacber*, Golöfcbmieöe* unö Optikerinnung Gelfenkircben, öer Ubrmacber *3wangsinnung 3 U CDünfter i. W. unö öer Ubrmacber*Vereinigung 3 U Stenöal. Abonnements- unO Infertionsbeöingungen fiebe auf Dem Titelblatt. poft 3 eitungslifte 4682 für kleine Ausgabe, 4683 für groföe Ausgabe, 4683a für Inseratenteil unö Arbeitsmarkt. Uelegramm=Aöreffe: Ubrmacber*3eitung Diebener, Ceipsig. fernfprecb^Anfcblufe Ho. 2991. nacbörucfc ift nur nach vorheriger Vereinbarung unter genauer Quellen-Angabe geftattet! no. 22 Ceip3ig, 15. Hovember 1903 X. jaforg. Deutfcbe Ubrmacber-Vereinigung ( 3 entralftelle 3U Ceip3ig) Sie naht heran, die hebeWeihnachtszeit, die Ernte der Beschäfts- leute. In der Natur ist das Nahen allerdings noch nicht zu spüren, da herrschen noch verhältnismäßig milde Lüfte, zum Ver druß der Manufakturisten und Kohlenhändler, aber in den Tages zeitungen merkt man es, daß uns nur noch 5 Wochen von dem Christlest trennen — an den Anstrengungen, welche die be kannten Versandgeschälte machen, an der Art, wie sie ihre über laute Reklametrommel rühren, um leichtgläubige Käufer anzu locken. Das sollte auch unseren Kollegen eine Mahnung sein, ihre Kunden auf sich aufmerksam zu machen und mit der Weihnachts=Reklame so bald als möglich zu beginnen. Man findet zwar in Uhr macherkreisen vielfach die Anschauung, daß sich -das Weihnachts geschäft von Jahr zu Jahr mehr auf die letzte Woche vor dem Fest zusammendrängt, weil das Publikum weiß, es bekommt bei der riesigen Auswahl, die notgedrungen unterhalten wird, noch jeden Tag die gewünschte Ware, doch könnte nach unserer Meinung der Uhrmacher durch geeignete Bekanntmachungen das Publikum dahin bringen, daß es seine Einkäufe bei ihm früher besorgt Er könnte z. B. darauf hinweisen, daß jetzt das Lager die größte Auswahl bietet, daß jetzt noch Zeit ist, besondere Wünsche auszuführen, die Uhren noch vorher zu repassieren usw. Will er das letztere nicht sagen, so kann es unterbleiben, die Hauptsache ist, daß die Kundschaft auf ihn aufmerksam gemacht wird und nicht nur die ausländischen Uhrcnhändlor in den ZA- tungen findet. In dieser Nummer ist ein Artikel über die Art der Wcihnaehtneklume veröffentlicht, den wir der Aufmerksam keit unserer Mitglieder empfehlen. Jedenfalls halten wir es für notwendig, daß die Uhrmacher sieh im Kampfe gegen die illegitime Konkurrenz der Reklame als wirksamstes Mittel bedienen, ln welcher Weise das Verbot des Sch neeba 11 sy ste in s zu umghen versucht wird, haben wir früher schon an der Au- zeipe der Amernan Watch Uu. in Berlin gezeigt, (Vergl. Nr. U5 ds. Js.) Das Beispiel dieser Firma, deren Inserat auf unsere Vorstellungen hin in verschiedenen deutschen Zeitungen und Wochenschriften nicht mehr auf genommen wird, hat leider in Herrn Kappler in -Pforzheim einen Nachahmer gefunden. Be nannter inseriert in derselben Weise (völlig gratis eine silberne Uhr) wie die .Watch Co., nur mit dem Unterschiede, daß er noch auf seinen Weltruf und die strenge Reellität seines Hauses hin weist ! Nach unserer Ansicht stehen derartige Vertriebs-Mätzchen in sonderbarem Einklang mit den hochtönenden Anpreisungen. Sollte das Herrn Kappler nicht selbst zum Bewußtsein kommen? Hegen das Uhren Versandhaus •Ghronos in Basel sind wir wegen der^Anzeige Präzisionsuhr „Glashütte“ weiter tätig gewesen. Die Unterstützung der Herren Fabrikanten in Glashütte und der Herren Kollegen in Basel ist uns zugesagt, so daß wir die gerichtliche Klage bald einreichen zu können gedenken. Wie wir hören, sind, um Erhebungen über das Handwerkergesetz vom 26. Juli 1897 anzustellen, unter Mitwirkung des reichs statistischen Amtes und unter Zuziehung von Sachverständigen aus Handwerkerkreisen sieben Fragebogen ausgearbeitet, die den freien Innungen, den Zwangsinnungen, den 1 nnungsausschÜBHen, den Innungsverbänden, den höheren Verwaltungsbehörden und den Landesze 111 ra 1 heh5rd<■ n zur Beantwortung zugingen. Als Stichtag für eine Reihe zahlenmäßiger Angaben ist in diesen Fragebogen der 25. Oktober dieses Jahres gewählt worden. Die Fragebogen im ganzen sollen alx*r erst lioantwortet und einge- schickt werden im nächsten Jahre, weil für manche Einrichtung, die das Handwerkergesetz mit sieh gebracht hat, die abge laufene Zeit noch zu kurz ist, um bisher ausreichende Er fahrungen zu sammeln. Weiter ist der Beirat für Arbeiterstatistik auf den 10. November nach Berlin einU-rufen worden. Er wird unter andertun Mitteilungen QU-r den Stand der Erhebungen bet reffend die Arbeitszeit im l h r mache rge worbe und in Konturen erhalten.