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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 08.10.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-10-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-185910083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18591008
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18591008
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1859
- Monat1859-10
- Tag1859-10-08
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mnstr. rmvde, Spiegel, astände, wollene ter sich ; allge- iniatur- s. w- littags Gxtra-Beilage zu Nr. 41 des Wochenblatts für Zschopau und Umgegend. Sonnabend, den 8. Octobev 18S». Schmidt, Arnold Schmidt, >ösel tn chopense, i Gasse, )erthold. ttzsche in n Gaffe, Schmidt Schmidt, Schmidt Mende, -140 Pfd. -94 20 fi.-Fuß ienberg. Geliert im Carlsbade. (Fortsetzung.) Die beiden Herren lachten herzlich über die prollige Weise, in welcher Gelfert ihnen den Schluß seiner Unterhaltung mit dem Könige mit theilte, dem er vor dem Abschiede noch eine seiner Fabeln dcklamiren mußte. Da hörten sie hinter sich den Hufschlag eines galqppirenden Pferdes, upd als sie stehen blieben und umschauten, er kannte Gellert seine Schecke sind der General seinen Wachtmeister Giesecke. Dieser gewahrte kaum seinen Chef und dessen Begleiter, als er das Pferd parirte und klirrend in den drei üblichen Tempoö auö dem Sattel sprang, um so steif und ge hörig zu salutiren, als wäre er auf der Musterung. „Was thut Er denn, Giesecke, auf dem frem den Pferd?" fragte der General. „Halten man zu Gnaden, Herr Generalfeld- j Wachtmeister!" antwortete er, „dieses Schecke! 2' ha is den Herrn Professor Gellert sein Pferd, waö ich in meene Stunden außer'«, Dienst in- spicire und was jestern und heute nich aus 'm Stall jekommen iS. Ich fürchte man, det juch Thier wirb von dem Stehen und dem Paßjang steif — darum Hab' ich es een bisken in Jalopp gesetzt!" „Ja, ja, mein lieber Wachtmeister! eS ist für mein Pferd eine große Wohlthat, daß Sie sich seiner annehmen — ich bin Zeit Lebens nur ein bescheidener Reiter gewesen und es ist dem .armen Thier, seit ich es habe, nicht so gut ge worden, wie heute, daß es seine alten Künste 'produciren kann." „Es scheint ein sehr gutes Pferd!" bemerkte Salden,, mit Kennerblicken die Schecke musternd. „Wahrhaftijer Jott, Herr General Feldwacht- >„ Meister! eene Kapitalstute is cS — seh'n Se, er leben Se, Herr Professor, Se reiten' man alles zu pomadig, und leiten's nur immer mit 'n Zügel, mit 'n Schenkel jar mich." Gellert warf einen lächelnden Blick auf seine allerdings etwas dünnen Beine — während die des Monsieur Giesecke prall und steif in den Kanonenstiefeln paradirten. „Erloben Se man, daß ich Sie 'mal zeige, ie man det Schecke! z'ammnehmen muß" — und damit sprang er wieder in den Sattel und die Schecke, die mit dem Kopf an Gellert's Schulter gestoßen und ihm ihre Liebe durch ein Brummen versichert hatte, hob sich jetzt mit blitzenden Augen und schüttelte die lange graue Mähne, als wollte sie sagen: „Jetzt bin ich wieder, was ich war, das Streitroß eines KriegerS!" „Seh'n Se man," sagte Giesecke vom Sattel herab, „Herr Generalfeldwachtmeister, wie se 'n Kopp trägt, wie SlaatSpfccd, sie hält '„ wahr haftig besser wie unser Stutzbraun, der Buzi- falus, seh'n Se, Herr Professor! nur janz kleenen Druck mit 'n Schenkel, und na nu Schecke! — „u hopp! Underdänigster Knecht!" Und die Schecke sprang sogleich in Parade galopp ein und Giesecke saß mit der Würbe eines Felbmarschalls auf dem sonst so sanften Thiere des Leipziger Professors und verschwand über der Knüppelbrücke. „Schade, daß mein gutes Thier morgen wieder wie eine Kuh gehen muß, wenn ich darauf sitze. Es fühlt ordentlich die Herabwürdigung, daß eS, Ursprünglich bestimmt, in Schlachten seinen Reiter zu tragen, nun einen armen Gelehrten von seinen Hämorrhoiden kurircn soll. — Aber es ist ein gutes Thier, und ick fürchte nicht einmal, daß es mich morgen, in Erinnerung seiner heutigen Herrlichkeit, aus dem Sattel wirft." „Ist dieses Pferd dasselbe, das Sie vom Prinzen Friedrich haben?" fragte der General. „Ja wohl, Herr General, darum ist eS mir auch so sieb und werth; die gute königliche Hoheit gab mir ihn so zu sagen unterm Leibe hi», aber sei,, sanfter Trab ist bisher g'rade so wirkungs los geblieben, wie alles andere Medikament, selbst die göttliche Heilkraft des karlsbader Spru dels nicht ausgenommen — ach! mir kann über haupt nichts mehr helfen — mein ganzes Hoffen ist eitel und ich sollte eigentlich nichts weiter thun, als mich auf mein Ende vorbereiten!" „Ei was, solche Gedanken bei dem Verfasser des Liedes: O Herr, mein Gott, durch den ich bin und lebe!" — fiel Saldern hastig ein und faßte Gellert's Arm, „Tausende singen es in allen Kir chen und finden Trost in Kummer und Noth dadurch, und Sie, der es gedichtet hat, wollen verzweifeln?" „Entschuldigen Sie — meine Herren!" ant wortete Gellert, den Arm Saldern's loslassend und blieb stehen — mir ist so bang, so bang." — „Lieber Gellert — ich will eine Sänfte —" „Nein, nein! — ich danke unterthänigst, Ew. Erlaucht — mir wird — schon besser werden! es ist nur, wie gewöhnlich, es ist nichts, meine Herren!" „Wir wollen Sie allein lassen," — Saldern winkte dem Grafen mit den Augen — „auf der Wiese erwarten wir Sie! setzen Sie sich eine Weile auf diese Bank und gewinnen Sie Ihre Stimmung von vorhin wieder!" Die beiden Herren ließen Gellert auf einer
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