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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.04.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188304049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18830404
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18830404
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1883
- Monat1883-04
- Tag1883-04-04
- Monat1883-04
- Jahr1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.04.1883
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1 / «N V«m »NHg«n verschwinden derseldrn von der Tagesordnung enden. In seinem Schlußworte hob Referent Bönisch noch besonders hervor, daß. tvenn rer An trag des Parkeivorstande« abgclehnl werde, dirsein damit ein unbedingtes Mißtrauensvotum gegeben würde und an Fon sührung der Geschasle desselben, wenn er wieder dazu berufen werden sollte, nicht zu denken sei. Trotz alledem wnrde der Antrag, aus Ratchabilion der zwischen dein Parletverstande und NationaUib-ralen und Secessionisten gelrossrnen Verein- darungen, mit 3 Stimmen Majorität ubgelebitt. Der dritte Punct der Tagesordnung, Beralbnng der Or- ganisaticnSstatute wurde au-gesetzt und die hierzu eingegangenen zahlreichen lchristlichen Anträge nochmal- der Beralhung de- LandeSauSschusieS überwiesen. Der vierte Punct der Tagesordnung: Neuwahl de- Partei» Vorstände-. ries wiederum lebhasle Debatten hervor. Aus Antrag de- Herrn RechlSanwalt Lehnrann-Dre-tcn wurden unter ausdrücklicher Anerkennung ihrer Verdienste um dir Partei, die Herren Wigard, Bönisch, Minckioitz-Dresden. Starke-Frankenau und Harnisch-Ebemmtz einstimmig durch Acclamation wiederaewählt. Hieraus erklärte Herr Starke, daß er zwar völlig frei von kleinlicken Bedenken sei. daß man ihm und seinen Freunden aber dock wahilich nicht zumutbe» könne, die Partei serner in einer Weise zu leiten, die ihren Ansichten diametral entaeaen siänkez vor Allem dürfe aber die Fortschritt-Partei einen solchen Schritt nickt thun, sie sei viel- mehr verpflichtet, in den Perkonen ibreS Vorstandes a»ck die Ansichten der Majorität zum Ausdruck zu bringen; eS möchten nun die Herren, welche heute wiederholt auSgesprocke», daß daß Verfahren de» ParteivorflandeS den Interesse» der Partei zuwiderlause, nicht nur Reden kalten, sonder» auch die vcr» antwortungSvolle und mit großen Opkern von Zeit, Geld und geistigem Aufwand« verbundene Arbeit mache»; er nehme aus keinen Fall, nach den heute gefaßten Beschlüssen, eine Wahl wieder an. In gleichem Sinne sprachen sich die Herren Bönisch, Harnisch und Wigard auS. (Minckwitz war nicht anwesend.) Nachdem trotz wiederholter Bitten, die Herren Bönisch, Starke und Harnisch bei der Ablehnung bekarrlen, wurden endlich die Herren 1)r Minckwitz-Dre-dcn, Kansinan» Rosencrantz-Leipzig, Fabrikant Langhaliimer-Cbeinuitz. NecktS- anwalt Ilr. Hempel-Zwickau und l)r. Wigard-Dre-den i» den Parteivorstand gewählt; die Herren nahmen, soweit sie an- wesend waren, die Wahl auch an, Wigard allerdings sichtlich ergriffen von der Nothloge, in die die Partei durch da» Ab» lehnen aller zeitberigen Mitglieder de» Parleivorflande» versetzt werde und weil er glaube, daß der echte demokratische Sinn sich auch dadurch äußern müsse, sich in allen Fällen der Ma- zorität zu sagen " Musik. Da- köuigl. Conservntorillu, der Musik in Leipzig hat am 2. April d. I. daS 40 Jahr seine» Bestehen- zurück- aelegt. Au- Anlaß diese» 40jährigen Jubiläums sind die Gräber der hier verstorbenen und beerdigten Herren, Welche am Institut a!S Direktoren, Lehrer und Beamte lhälig Waren, mit Lorbeerkränzen geschmückt werden, uiid zwar die Gräber der Herren Direktoren Hvsralh Keil. Stadt- ältester vr. Llpperi-Dähne, Elattralh l»r. Seebnrg, Direktor Eonrad Schleinitz, Kistner, sowie die Gräber der Herren Lehrer Bitali, Gherzi, Pros. Moschelc», danlor l)r. Hauptmaiin. Pros. Nickler, doncertiueisier David, Wenzel. Organist Becker, Eoncerlineisler D reh- schock. Moritz Klengel, Frau Bünau-Grabau. und die Gräber der Herren Beamten Jnsvecior Gre» ser, dastellan QuaSdors. Außerkein rvnrde die Gedenktafel an dem Hause, Kömgstraße 2l. in welche!» der Tondichter Mendelskobn- Barlholvy gestorben ist, mit Lorbeer bekränzt. Besonder» zur Erinnerung an diesen genialen Mitbegründer de» In stitut» hat die Firina d. G. Thieme eine Medaille mit dein Bildniß Mendelssohn'» beistelle» lasten, weiche auch in dem Bureau de» donservatorium- zu haben ist. * Der Gtern'lche Gesangverein zu Berlin brachte am 31. März Thrrudini - OmuU-Mekse nach einer Pause von 19 Jakren znm zweiten Male zur Aufführung. DaS Werk gehört seit vier Jahr- zehnren zum eisernen Vestnnv des Berliner MusiklebeiiS: >642 >>at die Sing-Akadeinie eS in ihr Ncverioire ausgenommen und 1874 l,at sie es zum letzica Mal« dargeboien. * I» Kassel wlrd am 5 April die Enlhllllung de» Spohr- denkmal» siallfinden. DaS Programm ist vorläufig wie solgl fest gesetzt. Am Vorabend de- EnibüllangSlage-, ain 4. April, kommt nn KSnlgl. Theater Srohe's Oprr „Jeisonda" zur Aufführung, welcher ein aus da- Leben dcS großen Eoaipouiflen bezügi ches Fest- spiel vorauSgehen wird. Am Felllage selbst, den ö. April, Vor mittags ll Uhr wird die Feierlichkeit aus dem Thcalerplatz. aus welchem da« Svohrdenkmal ausgestellt ist, durch den Ebor „Allein Gott m der HSH' sei Ehr", au-gesührt von 3iO Mitgl cdern der dortigen Gesangvereine, eiiigelettek. Hieraus solgt di« Festrede, welche Herr MuieuniSdireclor l>r. Vinder Hallen wird. Herr Ober- Präsident Gras zu Eulenbrug übergirbt hiernach da- Denkmal der Stadt Kassel. Die An'prache de- Herrn Obe,Präsidenten wird Herr Oberbürgermeister Weise beamworien. Die Feier aus drin Ihealer- plotz wird mit dem Festgesauge: „An die Künstler" von Mendels sohn-Bartholdy beschlossen. Am Abend des Festtage- suidel i» der Garuiloiiktrche die Aufführung de- Svohr'schen Lraroriunls „Die letzleii Dinge" statt. A» dieselbe schließt sich das Festmahl in den Räumen de- Lesemulenin». Den Schluß der Feier bildel am Abend de» folgenden Tage- die Aufführung de- Spohr'ickicn „Faust" im Königlichen Theater. — Eine Reihe auswärtiger Verehrer und Schülrr Ludwig Spohr'» haben bereit» ihr Erscheinen zugejagi, u. A. vr. von Hiller auS Köln. Vr. Schleiierer au» Augsburg, koeiupel au» Weimar. Reiß au- WieSdadrn, welche», auch die Oberleitung de« musikalischen Dhcil- der Feier übertrage» ist, u. s. w. * Direktor Polllni auS Hamburg hat seine Herrn Emil Pohl in Bremen gemachte Zusage, den neuen Tenor de- Hamburgkr StadtlheoterS zu einem -weilen Gastspiele nach Beemen zu führe» wahr gemacht. Herr Bötel trat Sonnabend Abend vor total auS vrrkaustem Hause alt „Postillon" in Bremen aus und zeigte sich speciell tn dieser Parti« als den berechtigten Nachfolger Wachicl'S. Auch sonst war daS Bremer Opernrepcrtoire in de» letzten Kochen rin hochinteressante». Nach „Lärmen" und „Drin Wasser- träger" folgten die 1<X1. Aufführung de» „Dannhäuser" mit Herrn Kersten» und Frau Naumann-Gungl, und dann Wagner'- „Meistersinger" mit Herrn Li st in an» a!S HanS Sach», namentlich die letzteren eine bedenlenbe Leistung des Bremer OpernpersonalS und seines vortrefflichen LcilerS. Die „Meistersinger" haben bereu- mehrere Wiederholungen vor au-verkausie» Häutern erleb» * Etelka Gerster hat sich am Sonnabend zum ersten Male den Wienern präsenlirt. Speidel schreib« darüber im „D. Fr.-Vl.": „Sic sang die Lucia. Eigentlich Hai sich Llelka Gerster den Beifall doch erkämpfen müssen, denn ihre Mittel haben wenig Glänzende- an sich, sie braucht Zeit, um zu zeigen, wa- sie kann, und ihr Spiel, dos keine Pause kennt, da» durch eine vollständige Zininierqviniinslik d»S zu Kräinpsen sich steigert, ist beunruhigend uno unerquicklich. Ihre Stimme ist echier Toloraluriovran, nicht groß, aber leichlslüssia, mit ungewöhnlicher Höbe, freilich ein wenig spitzig und schars. Sie bat eine reizende Tonleiter, hübsche- Siaccalo und einen quten Triller. Ihre beste Kunst entwickelte sie erst in der WahnsiiiiiSi'cene, wo überhaupt erst ihr Wellrus rinigermaßen verständlich wurde. Itelka Gerster wurde sehr oft gerufen und m>t einem Blumenkörbe bedacht." * Die Wiener General-Intendanz hnt die komische Over von Masj» Jeannetten- Hochzeit" für da- Neperloire der nächste» kaisvn in Vormerkung genommen. Nach längeren Unterdandlungea hat Fr»» Luc ca die Partie der Jeannette übernommen. den fftnsttge, and angenehme« Elndrack. den man »oa den Vor stellungen hinwegnimmt, noch beträchtlich steigern. Ain gestrigen Abend traten iu-beiondere neue hervorragende Künstierkräfte in Aktion, welche bnrchweg bekundeten, daß die Direktion de» Eircu- unausgcsetzl daraus HLli, der berühmten Eoncurrenz der Herren Renz »nv Salvinon-ki in jeder Beziehung uachzucijcra und sich ihr ebenbürtig zu stellen. Wir wollen in der heutigen Berichterstattung einig» der Haupt- leistungen, welche die gestrige Abendvorslellung brachte, herausgreisen, da bie'elben zu diese,» hsweck schon vollauf Stoff darbielen. Eine überaus wirkungsvolle Einleitung bildete der von 0 Herren in Pracht- costümen gerittene sranzöujchc Eonireiaiiz und ging bei den verschie denen Toure» Alle- io,e am Schnürchen. Eine weitere vorlreffltch« Leistung der equilibriflischen Kunst war die von Herrn Robert Renz und Frau Therese Renz-Start mn de» Lchulpierben Loro Byron und Mentor gerittene depvelihohe Schule. Vorzüglich und graziö- wie iinnlrr. saßen zu Pferd», standen und schwangen aus denselben die Damen Miß Rosa, Miß Ada und Miß Bailley, tvelch« iäinmilich ihre kühne und, wie die Erialirung an den vvrtiergegangenen Abenden gezeigt, nicht gejahrlvsrn Ausgaben in glücklichster Weise loste». Insbesondere bei den Reisenipringea kam auch nicht da- geringste Versehen vor; behend und elegant erreichten die schönen Retterinnen sie!» da- galoppirende Pferd wieder. An drm Erfolge de« Abend» hatte auch Herr Direcior Herzog seinen persönliche» Antbeil durch die Vorführung de- au« einem mecklenburgischen Gestüt hcrvorgegangcnen, in Freiheit breisiklen arabischen Tiger- Hengste- Bijou und der beiden arabi'chen Tigerhengste O-man Paiäut und PererSdriip. Mag ein tolche» Schauspiel auch noch io osi geboten sein, immer und iiiimer wieder wird da- Auge »ul Ent zücken daran hasten bleiben, wenn sich dasselbe in solcher vollendeten 'chönheü präsenürl, wie cs der Eireu- Herzog zu leisten vermag. Herr Robert», anerkannierinaßen brr kühnste und gewandteste Reiter und Springer de- EircuS, hatte auch seinen glückliche» Dag, indem ihm sein Parsoreereuen aus ungesaiteltem Pierd (wobei man sich ösiclS verwundert fragt, wie eS nur möglich ist, daß er an dem schnell dahiiiiauienden There hängen dleibii und seine famosen Sprünge vom Boden der Manrge auS aus den Rucken de- Pjcrde» sämmnich nniadelhast glückten. Prächtig onzukehen waren serner die von Herrn Prosessor Leon und zwei Knaben vorgesührtcn ikanschen Spiele, die so recht demonstrirten, wie weil e» der menschliche Körper in Bezug aus Behendigkeit und kraslenlwicke- lung bringe» kann. Diese Tinge lassen sich in ihrer Lchwirrigkeit und Gewandtheit der Ausführung nicht gut beschreiben, sondern man muß sie, um einen richuaen Eindruck davon zu gennnnen, selbst ge sehen haben. Eine Voisührung allererste» Ranges war endlich da» Auiircten von Miß Rosa und Mr. Henry, weiche ihre gyin- »nsiischen Produktionen in schwindelnder Höhe am Trapez vollsührien und selbst das icheinbar Unmögliche möglich machte». W>k können nur unseie Zustimmung erklären, daß, während da» künstlerpaar hoch oben in einer Weise arbeitet, daß niaiichem zartbesaiteten Ge- niütlie dabei etwa- bange werden mag. unten in der Arena ein Netz au»ge!pannl ist, welche» größere Uutälle zu verhüte» geeignet ist, und in welche» M ß Rosa sich am Schlüsse ihrer Uebungen in faulendem Fluge hui st stürz«, ui» einige Male wieder emporgeschnelll zu werden, ehe sie seslen Fuß zu geioinnen vermag. Den Beschluß bildete ein von 10 Damen und vier Herren brillant ausgrsiikileS Jockey.Rennen, wobei die verschiedenen, nicht unbeiiack'ilichen Hmderuisse durchweg nur Sicherheit und Ele ganz überwanden wurden. Circus Herzog. * Leipzig, 8. April. Veit Sonntag Hatzen tzle eigentlichen Meßvorflellnngen im Eiern- Herzog begonnen und e» Kat ou» diesem »Maß da» Programm vcrsckmdene Bereicherungen ersahrea, welch« Nachtrag. * Leipzig. 3. Avril. Die beule Abend km Krysiasspalast abgeballene Bers ain in ln ng von I n l er es sen I e n der I»lcrualioualen Waarcnbörse war v«l>ätt„ißmäßig zahlreich bek„.pl »nd ergab nach tem ausklärenden Borlrag des Herrn Berlbold tiud nach aiiiinirter Debatte da- Re sultat, daß sich die Anwesenden einstimmig für die Errich tung der Böise und einen M.lgltcderverband derselben er klärten. — Die Musleran-slellung im Krhslallpalafl ist nun enlröesrei geöffnet. Die Ausstellung bietet in verschiedenen Branchen Auswahl — Im Interesse der Sacke erscheint eine weitere reg« Belhciligung gebeten. Mittwoch Abend findet ebensall- eine Versammlung stall, klebrigen» hat die Zahl der Börsenniilglieder da» zivcilc Hundert beinahe erreicht. — Durch die össeullichen Blatter hat sich die leider nicht grundlose Nachricht verbreite», daß »n» unser Ebarakter- da,steiler. Herr Regisseur Max Grnbe. wohl bald durch eine liebetsietelung an da- Dresdner Hoslheater entrisse» wer"en könnte. Man bat daran vielfach den Borwnrs geknüpsl, daß u»scre Thealerleilung sich wobl zu leicht diesem Berlnste gesügt unk nicht die „ötbigen und wirksamen Schritte gelban bade, uni denselben von unserer Bubne abtuioende». Tein gegenüber kann aus da- Besliminteste versichert werden, daß Herr Direcior S l ä gen, a n n Herrn Grube, wie unS von demselben iiiitgelbeilt wird, die weikgebenkflen Znsiche- rnngen gemacht »»d daß der letztgenannte Herr sich verlrag». mäßig Verpslichlel bat für den Fall eine- NichlzitstankekoiiinienS de» Dresdner d»gagc:itci»l» unserer Buhne auch fernerhin treu zu bleiben. * Leipzig, 3. April. Eben so erfolgreich und glatt wie die Generalprobe der Küiisilcr-Borstcllungen in der Eentral balle verlies, ebenso baben sich auch die Vor stellungen wäbrend der lebte» Abende de» nngelbeillcn Beifall- de- äußerst zahlreich erschienenen Publicum- zu erfreuen gebabl. Der neue Jnbabcr de- dlablisienieuIS darf sich ob de- gelungenen Ensemble» künstlerischer Specialilätcn wohl Glück wünschen. E- läßt sich sckoi« jetzl die Behanplnng ausstellen, daß die von »n- in dem anssübrlichen Berichte über die Generalprobe binsichtlich ibrer Talente besonder- bervorgebobenen Künstler schnell die Svmpalbien de- Publi cum- gesunken baben und auch in der Felgewit sich die Gnufl desselben z» erballen verliebe» werte». Eine oder die andere geringsügige Unebcnbeit. welche wobl bei jeder Probe- votstcllnng votkominl. hat der umsichtige Leiter der Eentral- hafle, Herr Eari»?. schnell beseitigt, so daß dermalen „Alle» besten- klappl". Ten Hiesigen wie den hier weilenden Fremden kann der Brinch kiese-, so reicke Unterhaltung bietenden Elabliiseinciil» »nr angelegenllichfl aus» Neue einpsohle» tvcrden. * Leipzig. 3. April. Tie hier weilenden Fremden, welche sich z» einem gemiitblichen Beisammensein vereinige» wollen, erscheint webt ein Hinweis daraus angezeigt, daß sich »> »nmillelbarer Nähe de« Krvsta I lpa lasiteS (der wohl von vielen derselben ausgesucht wird) der seit lange» Jabren unter lückliaer Berwallnng >e>ne» Besitzer-, de-Herrn Sckröter, stcbeiikc ..Mariengarte»" an der Earlslraßc befindet, welcher mit seinen geräumigen Eelonnaken :c. cineit behag lichen Ansenthalt gewahrt »nd namentlich binsichllich der gcbokcnen materielle» Gcnüsie sich ei» woblbegrünkcte» Nc- nonimee erworben hat. Küche und Keller sind hier allezeit Ircsslick bestellt. II Während der gegenwärtigen Messe iss auch im „Eng lischen Keller" (Hotel Slabt London) in der Nicolai- straße durch den Besitzer desselben. Herrn N üble mann, für eine vielieiligc und aiigencbmc Unlerbaltung der Gäste durch da» Enqagemenl der Gesellschaft N. Hcnneberg au» Hambnrg Sorge getragen worden. Dicselbc zäblt obne A»-- nal»»e begabte oRitglieder unk besonder- sind e-, außer Herrn »nd Fra» Hcnneberg. die Damen John, Löwe »nd .K»ck'berg. welch- durch ibre fesselnde Bortrag-iveise sich in die Gunst de- Pnblieitin» geletzt bade», wälircnd die musi kalische Leitung in de» geschickte» Händen dcS .Herrn Hilbcrolh sich befindet; i» Bezug ans Küche ^nd Kclkcr ivahrt da» Etablissement seinen guten Nus. — Herr Dciimnger an» Kopenhagen mit seinen berühmten Kakadu- »nd den gclcbrlk» Hunde», welche eine kurze Zeit im Krvstilipalasi Leipzig gezeigt worden sind, werken sich beute Mittwoch den 4. April in Bakien'S Restaurant, Ledia - Passage. Peler-slraße 20. im Gesellschast»saal wäbrend der Messe produciren. Alle» klebrige ist au» bet» heutigen Inserat zu ersehen. ) Leipzig, 3. April. Geistern Nachmittag traf aus der Tbüringrr Baku mit den, Perionenzuge 5 llbr 4<l Min. rin Art>tlerie<do m manko, bestehend au- 1 Ossscier »nd 52 Uutcrcssilieren und Mannschastcn de» Artillerie-Regiment» Nr. 12. an» Metz hier ei«, welck« Abend» 7 Uhr 5 Min. mittelst der Dresdner Bahn weiter nach der Frstung König- stein gingen, um dort ei» gleich starke- dv»,manko abzulöscn. * Leipzig. 3. April. Bon der zweiten Ctraskainmer de» hiesige» kö»igl. La »dgerich l - wurde» in den bculige» Hauptverbandlungen vernrtbrilt: l) der Brunnenbauer Ernst Ludwig Bärwols au» Frobburg wegen schweren Diebstahl- zu 3 Monate». 2) der Maurrr Gustav Adolf Döhler von bier wrgrn Diebstahl» zu 2 Wochen, 3) der Kürschner Friedrich Wilhelm Bergk auS Li»be„a,l wegen versnchler Erpressung z„ l Jahr 0 Monaten Gesängniß. 4) der Hns. schimet August Gustav Erbmann von hirr wegen schweren DubstablS zu 2 Jahren 0 Menaten Zuchlhaii». 5) der Kausiiiann Franz Ferdinand Brumme ui»d der dlavier- spieler Hermann Jutiu» Meißner von bier wegen Betrug», Diebflabl» re.. Erstcrcr zu I Jahr 3 Monaten 2 Woche» Znchthau-, Letzterer zu 6 Monaten Gesängniß. — Nach einer Bekanntmachung der hiesigen kvnigl. AmtSbaupt Mannschaft ist unter den Pferden der verw. Jung bann» in Neusellerbausen die Räude, sowie unter dem Rinkviehbestande de» Gui-besitzcr» Ernst tzuch» in Tellschütz die Maul- und Klauenseuche ausgedtochen. * Wechsel bürg, 2. April. Ai» gestrigen Abend machte der schon bochbriagte hiesige Hausbesitzer E in einrni Ansall von Schivernttllh dadurch seinem Lebe» ei» Ende, daß er sich in die Mnlöe stürzte, auS welcher er heule früh herau»- gezogcn tvurde. * * Nochlitz, Z. April. Eine recht beachten-werthe Ve- kanntmach'ing erläßt die kiesige 2 pa rcas senveriv al tu »z. danach erklärt sich dieselbe bereit. Denjenigen, welche hier ibreu Wohnsitz genommen habe» und ii» Besitz eine» Spar- cassenbiiche» von einer deulschen Eparcasse sind, die Ucber- Iraguitg ihrer Spargeldsordernng aus die kiesige Sparcasse oder auch die Erhebung ibrer Forderung dadurch zu «leichtern, daß sie solche Sparkassenbücher gegen Bescheinigung in Einpsang ninimt, dieselben an die Sparkasse, welche sie au- gegeben hat, zur Zahlung einsendet »nd sobald letzlrre erfolgt ist. dem Inhaber der Empfangsbescheinigung entweder ein Spareassenbuch, in welchem sein Gnlbaben eingetrageil, oder aus Wunsch auch letztere-, bezüglich de- Porto- re., verab- solgt. Es ist diese- gewiß ei» E»lgegr»koiitmen, da» allge meine Beachtung bez. Nachahmung verdient. G Osch atz, 3. April. Gestern Mittag ist da» 2 Jahrr alte Löblichen der Wiltwe W. in Rosenlbal in den Döllnitzbach gefallen nnd darin ertrunkrn. Der Leichnam wurde in der Nähe von Kleinsorst ausgesunden. * Zwickau, 3. April. Tie Vaeanz in unserem Psarr« und Siiperintendentenan, te. welche durch den Tod de» Herrn Sup. Körnrr eingetreten war. bat nunmehr ihren Ab schluß darin gesunken, daß in der gestern Abend staltgesuntencn HirchenvorstandS Sitznng alS Nachfolger Herr dbristian Friedr. Meyer, seit 1870 Pfarrer bei der Parocbic St. Pauli in E Kemnitz, ged. im I. 1340 zu Annaberg i. S , geiväblk worden ist. An der durch da» Lande-co»ssstori»m zu er folgenden Bestätig,»>g al» Superintendent ist nicht zu zweifeln. l,r. Marienberg. 2. April. Hier ist die Gründung einer Fortbildungsschule slir die weibliche Jugend im Weile. Wöchentlich sollen vorläufig zwei Stunde» in Teulsch und zwei Sliinde» in Rechnen tinterncht rrlheill werde». Der Aufwand ist aus 150.L pro Jabr veranschlag« worden. Nachdem die königl. Bezirk-schulinspeetion da» Unter» nebmen de- Schulau-schnsseS gcnehinigle, wurden die betreffenden Eltern daraus bingewiesen, di se- nützliche »nd empseblenS- loertb« Institut durch reckt fleißige Benutzung zu unterstützen und lebcussähig zu machen. ck Dresden. 3 April. Gestern früh in der siebenten Stunde ist ei» 50 Jahre alter, in Medingen bei Radeberg wobnbaster Zimmer man» vom Tacke eine- vier Stock Kobe» Hauseü ans hiesiger Falkenstraße in den Hof hinab gestürzt, woselbst er aus einen Haufen dort lagernde Sand steine ansschlng. Der Aermstc balle mebrsache schwere Brr» letziingr» «litten und wnrde in bewußtlosem Zustande niittelst Sieckkorbe» nach dem städtischen Krankenbause gebracht. — In der Friedrickttadl wurde gestern ein Gcwerbtrciben- der von einkin bei ibm in Unterinietbc wobneiiden Dachdecker in Folge eine- voranögegangcnen kleinen Wortwechsel» thätlick angcgrifsen und mit einem Messer »irbrsach in den Kops und i» die Hände gestöcken. Die «inschreiteilde Polizei ver- haslele den wülbendeit Menschen. vermischtes. — Der Kronprinz beehrte den General vonStosch Sonnabend mit einer Einladung al» einziger Gast bei Tiscke. Herr v. Stosch verläßt Dien-tag Berlin, »m seinen Ausent- balt zunächst aus seiner Billa bei Oestrich am Rbein zu nehmen. * Eilenburg. 3. April. Einen schnellen Tod erlitt geflern Abend» 7 Ubr der sehr bekanern-iverth? ojäbrige Wilhelm Fritziche. Sohn de» Maurer« Fritzscke, Wcinberg- straße. Ztvei Wagen de» OliltSbesstzer» Schladitz au» Wedel- wiy passirten die Stelle, wo der Fritzscke mit ander» .Knaben dein Vergnügen de- Ballspiel- oblag. Den ib», entfallenen Ball war er iin Begriff vor dein daherkommenden Wagen wegz»»ehnie>«, al» ihn da» eine Pferd sofort ersaßt« ,,„v «r- >,rlig auf den Hinterkops trat, daß der Kops gespalten und da» Gehirn z» Tage lag. Nack Au-sage der Zeugen soll jedoch dem Gcschirrsühr« keine Schuld trcsscii. * Zeih. 3. April. Tie Zahl der polizeilich an den Masern krank gemeldeten Kinder beträgt über 500, welche Zahl aber noch weit überschritten wird, da ein großer Tbeil der ErkrankungSsälle nickt zur Meldung konimt, weil viele Eltern lei der Behandlung der Malern keinen Arzt hinzn- zirbrn. Die Sterblichkeit nimmt »nt« den Kindern zu; so sind im Monat März allein den Masern 20 Kinder erlegen, während in der letzten Woche desselben Monat» 17 Kinder starben. — Der Luther-Denkmak-Derein zu Erfurt er läßt wieder einen Ausruf mn Gaben für da» Lntbervenkmal in Erfurt zn sammeln. Mitglied kann Jeder durch einen jährlichen Beitrag von mindesten» einer Mark oder durch Zahlung von zwanzig Mark aus einmal werden. Pastor Or. Bärwtnkel in Erfurt nimmt Briträge rntgegen. — Ein woblgeltingener Aprilscherz. Wie in Deutschland besteht auch jenseits der Alpen die Sitte, ^mn 1. April gute Freunde nnd Bekannte in, Scherze .irre- znsiibren". Dortresshch ist die- dein am meisten in Italien verbreiteten Mailänder Blatte .Jl Secolo" geglückt, dessen Berliner dorresponkent bereit» »nlcri» 20 März Abend» 7 Ubr mcldrt: .Tie Kies,ge Sternwarte kündigt an. daß am Sonntag um 4 Uhr Morgrn- in, Nordosten ein dreifarbiger Komet (»na enmota »rienloi-v- sichtbar sc,» wird." Geschickt laneirle die Redaktion kielen .Aprilsisch" — s>o«eo ck'april« lautet der italienische KunstanSkruck — »nt« die «nnbastessen volitiichen Telegramme. Begreiflicher weise bemächtigte sich ,ä»»»tlich« italienischer Sternwarten eine hochgradige Ausregiing. zumal die Melkung de- .Secolo" von den für ibre Tricoiore begeisterten Italienern vielfach ernst genommen wnrde. Erst unterm 1. Avril sa> »>te der Eorrespondcnt. wir un« zunächst unter dem Siegel der Ber- schwiegenkeit mitartbeilt wurde, die Lösung de» astronomischen Rälhsel» in folgendem Telegramm: „Nimnarcli eomamlä 17 la eomöt» iaäieereEgiü!" .Bi-marck befahl und der Komet sich empfahlt" In Italien wird dirse Lösung, die auch im H,»blick aus den Gebnrt-lag de- Reichskanzlei» viel .für sich hat", sicherlich nunmehr die größte Heiterkeit errege». 1ÜVL — Au» dem un» zugesandten Bericht über die Thätlg« keit und Bestände der Lassen des GewerkvercinS der deutsche» Maschinenbau- und M e l a l l-A l b e i l er ist ein erfreuliche- Resullal der S>löstibatigkeil der Arbeiter obne fede andere Hilse z» erleben. Tor Geuorkoe'kin. zn welchem vor vier Jabren 07 Vereine geleiten, bestcvt jetzt a»S t43 Verein,» im deulsckc» Äteicke und flieg die Miiglicder- zabl von 37oo aus 7 loo. Derselbe balle in, Jabre >332 eine Gesainiiilai,-gäbe von >43,030 00 .--, dar»»!« 20,203 „«ö Pensionen sur die Invaliden der Aibeik, 77,5'.») L au- der eiugeschriebeileit Kraukeueasse, sota»» werter aus dem Unter- siützungsjoiid, den Begräbitißcalfeu. Gewerlvereiu, für den Rechtsschutz ,c. Trotz dieser so bedeute»«» Ausgabe.» blieb kt» Baarbefland am Schluß de- vorigen Jabre- von 230,554 43 .< ko daß mit den fälligen Zinfln das'Vermö-cti de- Geiverkverein- sich jetzl aus über '/« 'Million beläuft. — Da» Stoedel'iche Museum in Frankfuita. M. Die Arbeiten de» dritten Geograoheniaae- ließe» Ive»,, Zeit übrig für einen läng,«« Besuch de- berülfmlcn Siuedel'schen VluieuniS. Eine gew sse Eullchädigniig üier'ür voi dagegen Sec Weden von der Veiwaliuiig herausgeg, bme zedu!« R e che n fcha i l sb e i > chi. — Dertelbe umiaßl die Jaäre I8?0—alw die Jett, welche seit Eröffnung des sdiön.-n Museuiu-aebäude- aus oem Schauntaiaa wi tDürerstraße Nr 2 und lOr, au, liuten Ufer des MimS. veiflossen ist. Ebaiatti-iistisch für den Vert.t» u»d die Veiivaliungsverloäe, die er zun, Gegenstand bat. ist der Satz »> der Emlettung deüelben. daß diese vier Jayre sur das kuusiiiisliiui tveuiger ereigms,reich gcioese» sind al- die vvrbergelieiide Periode. Den» in der Tüat bat der- telbe von bedcuteiidereii Leistungen und Foriichrttien wenig genug zu berichten. So beißt c-, die „JnslnuiSgedaude" oelresse L: „V,deutende He,slellu»ge» oder wesentliche Aeud rnngen sind bi- fetzt weder an dein eme» noch dem anderen der beiden Gebäude ertordert werden" und weiter: „an der '.'tuSslattung der Sale und Tabine!« ist nicht- geändert worden." Von den „Sanimluiige»" heißt eS, daß die sür sie früher gelroüeiie» Anorduu» re» uud E»r- richlungen „zu keiner wesentlichen ölender»»,; Veraulassiing qeg.be» haben." Auch die Erwerbungen sür die Bibliothek, die knps rsttch- sainnilung, die Sammlungen der Gemälde, der .L>a,rd,z i.'ian»gen, der plastischen Werte wahrend der letzren Jahre waien uick» bed. ii- lend In dem -lbschuiti „der die jinanzielle Lage Nag: der Bericht, daß nicht „alle- DaS, waS der Siifl.r vorg,zeichnet bar", geleistet wurde. Die nicht immer ganz n»-reichende» M.riel sind wohl uickil die alleinige Schuld daran. Wolg beslaud der fluwa bs des CapiialvermögenS in de» letzien vier Jabren mir in einem Legat de» Herrn A. v. Remach vo» 3>X1 kluiden, aber dietcr Mangel an Ibeilnahme muß doch in einer so reichen und kunstsinnigen Stadt seine» Grund in etwa- Anderem haben al- in emer allgemeinen Gleichgültigkeit für die Kunst oder gar dem Mangel an patriotischem Wohl!haligkeilssinn. D e Leitung de- Juslilui- Hai es eben nicht verstände», das allgemeinere In teresse der Bevölkerung in das schöne neue Gebäude aus dein S,I ru- mainquai mit hinüber zu ziehen. Sie hat es nicht verstanden, die wegen ihrer Entlegenheit ungünstige La.ze deS Museum- durch eine lebendige Reg-Hattung de- kuustiuIeeeiteS, durch de» öffenili ben Kunstsinn hebende Anregungen zu varalvsiren. Die vier Keinen Bilder <von Jan Ster», Tizian, Bioiizini und Peicr GsszeW', welche der Bericht al- gelammte Be,mehrung der Gemälde- snmiiilnng au- Jnstttul-iiiittrln während der letzten vier Jabre aiilzusübren hat, stellen auch im Einzelnen kaum eine solche Anregung dar. Leider bietet der Bericht keinen Einblick in das Soll und Haben der Anstalt, so daß sich aus Grund desselben nicht direclc Beweise dafür führen lassen; doch ist eS Ihatsächlich die Meinung vieler sachverständiger Zkniistireunde in Frankfurt, daß sich mit den vorhandenen Ge.der» recht gut rin lebendigeres uud sur ein Franksueier Museum mehr charakteristische- Wach-Ibum der Gemäldesammlung zeitigen ließe, al- dleS gegenwäriig der Fall ist. Am »leiste» befriedigen »n Bericht die Eriveibungen für die Ablheilunge» der Klwsersttche »nd der Handzeichiuingen. In dem Eapitel über die „Lehranstalten" nimmt den größten Raum der Berich« über die Leistungen ein, m» denen mehrere Meister de« Institut-, namentlich die Herren Steinle und kauvert. Hasselborst und Sommer, außerhalb dicfcr Lehrauftallen bervorgetrelcir str.o. — Wie Eugen Scribe über die dramatische Schrift- stet leert dachie, erzählt Siroudin sehr ergötzlich ln seinen Souvenir« <lc« /Zutre»Paul Siraudin kam, a>- er noch im An fänge seiner literarischen Lausbohn stand, cincS Abend- mit dem ebenso seuchlbaren al- bernhinlen und reichen Comödieiidtchler zu- ianinien. Serib« meinte nach einer kurzen Unterhaltung über Theater: „Erlauben Siel Schreiben Sie vielleicht auch Tomödiei.?" ..Nein, noch nicht: aber ich bosfe, e- Ihn» zu könne»." „Wollen Sie einen Rath?" „Bille!" „Zunächst: Sind Sie reiei.?" „Nein." „Dann schreiben sie nicht. Und zwar be-wegen: Ich be gann meine Earriöre im Besitze eine- kleinen Vermögen-. Ich vatte 0«»10 Fre-, Reute. Ich dcbutirtc im Vaudeville und siel guu»i durch. Daraus mit zwei anderen Stücken vollkomimner Durcinall. Aber da» cnimuthigte mich keiiie-weg-. Ich liaile ja damals noch litXXI Fre-, Rente. Ich konnte e« au-batlen. Endlich hatte ich den Ersolg. Dieser trug eiue» zweiten, lind ich verdiente so viel, daß ich mir — »-war lktä — sagen tonnte: siehe da, du hast 0000 FrcS. Rente; wie wäre e», wen» du dir »och «lOOO machtest, um ein Tabriolr« an chajsen zu können. E- datierte nicht lange und ich haue sie. Der Avpetit kommt beim Ersen, sagt man. Er kam: ich wünschte ein LandbnuS. Nene Arbeit — neue Eisolac. Nnd ich bade mein Landbau-." „Nnd nun?" unterbrach ib» surchlianl Paul Siraudin. „Nun arbeiie ich. u»i zu arbeite». Geld brauche ich nicht niebr: aber was ick, bade, da- verdaute ich cinrig und allein — meinen ltUOO Franc- Rente, die mich meine verunglückten An'-iug.' ertragen ließ,»." „Nnd daun", siigle er lächelnd biuzu. „wenn Sie noch einen Rath hören wollen, so ist e- dieser: mißtrauen Sie I. reu College»! Warten Sie, hier ist ein V.'ilmel: E- war lüll oder liA '. Mein erste- Stuck war ang neinmen. So dürft' ich der Sitte e..,u >ß den Generalproben der Stücke meiner Toll.gen briwobne». e oc- Tage- probte man ein Siück van Dwulaioi und G'rsin. '. l!-' Autoren de- Tbcater- waren aiiwesend. Ich war als JüuV.er dabei. Nach der Probe, al- Dienlasoi tun das Nribeil seiner Tollegen bat. übcrbäufle» diese sei» Stuck mit S-1»>eicheleien. „Nnd Sie, junger Man», wie deuten Sie?" wandte er sich zu uiir. „W.mr ich e- wagen durste", entgeguelc ich, „würde ich rallie», die dritte Seenc sortzttlaije» »nd stall ihrer der vielte» einige Worte beizu- sügeii, wodurch da- Stück a» Klarheit ,,»d Fluß g ivinue» dülfte." „Tie baben Olechi", emgegnelen dankend die beide» '.'liuvren. Da — st eß mich Vater Bouilly mit dem Ellbogen recht iimansl in die Seile »nd »nirmeite: „Eicl, wenn du Olictits gesagt bittest, wäre das Stück durchgesallen." Ja, ja Tollegialität! Und nochmals, wenn Sie sür da- Theater schreibe» wollen, schasse» Sie sich 0000 Francs Rente an." Wozu Siraudin bemerlt: „Ich bcsolgte je,neu Ratb — zur Halite. Ich schriet' Tycatelstiicke, aber ich habe »leinal- 0000 Franc- Rente gehabt." — Bon de», in Preßbnrg weilend-m Grälen Kolonien Mctjlätb de Szekbolv erkält die „Preßbnrgcr Zei tung" die folgende Erklärung: „Mit dein Gefühle der tiessicir Indignation habe ich die Verdächtigungen gelesen, welche in cimgen Journalen an- Anlaß des abscheulichen Meuchelmorde-, der an dem ckmlox tuniito Georg von Majlakb verübt wurde, gegen mich ausgesprochen wurden. In Folge derselben wäre ich der moralifche Auflisler oder Mitschuldige dieser rnts tzlichcn Unikat, und Rachsucht hätte mich da,u verleitet. Meuchelmord ist immer ein Act der Feigheit, »nd Feigheit ifl mir noch nie vorgeivorien worden. Hätte ich blutige Ra.be an den, cknlox Cniia>> nebmen wollen, so wäre e- mit ein Leichte- gewesen. Um oder einen seiner Söhne vor die Mündung einer Pistole zu zwingen. Daß ich arm bin. bere.bt gt »och keinen Meii'chcn. mich der Niekerltächligkrit eine- Mcucheluiordco sur fällig z» batten, und eben mcinc AriiinM batte ui'ch vor der Vrrdächtignng schützen solle», als balle mein Rachedurst die Tl at «wiiiien, d e Mörder grdnnge» Denn welche Summe müßte wobl dem gezahlt werden, der »>>I 'o geling« Aus sicht. sich der strafenden Gerechtigkeit zn entziehen, eine Tbat im Interesse eine- Dritten begeben wurde, die in «aber per« svecliv scher Aussicht den Galten z-i >1 tue den iittinittelbaie« Tdäler! Psni über eine solche B.rdächligmig der Armullt. Redlichkeit ist kein exclusives Attrilut d.« Oteichtbnme«. E4 girbt reicke Schurken »ud ebilicke 'Arme. E- ist eine der» ikatsächlichen Verhältnissen vollkommen widerstreitende Angabe daß ich gegen tenErinordelen einen Eri vroceß gesüdrt und diese» Proeeß verloren habe. Ich bin ibm und keinen Kindern nie fl» Wege gerichtlicher Klage gegenüber gestanden, konnte alk» anch kein jüngeren Zweige der Familie gegenüber nicht sacksällig wer den. Ob dcr .kinlo- t'urirw gegen mich e>» Unrecht begangen oder nickt, gekört nickt vor das Forum der Piiblicitäl. Tbatsackc ist. daß wir Beite gerade in der jüngsten Zeit zu einander m persönlich sreunrfchasttlch« Beziehung standen und daß ich '.«u
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