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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 31.03.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188703316
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18870331
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18870331
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- Wahlperiode
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1887
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Mittage des I. April d. I. abteilungsweise vom Bahnhofe aus. Zur Bildung des Regimentes giebt Bautzen eine Konipanie, Zwickau einen Ba taillonsstab und eine Kompanie, Leipzig den Regi mentsstab, zwei Bataillonsstäbe und fünf Kom panien, Dresden drei Kompanien und Zittau eine Konipanie. — Es sei darauf hingewiesen, daß die Land wirtschaftliche Schule zu Chemnitz ihren nächsten Unterrichtskursus Montag den 18. April d. I. be ginnt. Anmeldungen nimmt der Direktor M. Wils dorf entgegen und erteilt derselbe auch jede nähere Auskunft. — Bei einer Temperatur von nur 2 bis 3 Grad Wärme wurde die Stadt Freiberg am Freitag nachmittag in der Zeit von 3—4 Uhr von mehreren ziemlich stark auftretenden Gewittern mit einigen bedeutenden elektrischen Entladungen heini- gesucht. Einer der Blitze fuhr in die Bahntele graphenleitung und verursachte hierdurch auf kurze Zeti eine fühlbare Störung. — Bekanntlich stehen uns in diesem Jahre wieder Landtagswahlen bevor. Verfassungsmäßig hat nämlich im laufenden Jahre ein Drittel der 2. Kammer auszuscheiden, und macht sich dadurch bis jetzt die Neuwahl von 28 Abgeordneten er forderlich. Die Wahlen dürften bereits für den Monat Juni anberaumt werden. Es haben Neu wahlen stattzufinden in den städtischen Wahl kreisen: 2. Kreis (Stadt Zwickau) für den Oberbürgermeister Streit-Zwickau (fortschr.); 3. Kreis (Stadt Leipzig) für I)r. Heine Leipzig- Plagwitz (fortschr-); 4. Kreis (Neustadt, Sebnitz, Hohnstein, Schandau, Königstein, Wehlen, Pirna) für den Abg. Rechtsanwalt Schreck-Dresden (fortschr.); 5. Kreis (Stadt Dresden) für Ingenieur Bartholo mäus (christ.-soz.); 6. Kreis (Freiberg, Wilsdruss, Tharandt) für Kauf mann Müller-Freiberg (nat.-lib.); 7. Kreis (Meißen, Lommatzsch, Nossen, Siebenlehn, Roßwein) für Obcrregierungsrat v. Bosse-Drcsden (kons.); 8. Kreis (Riesa, Oschatz, Dahlen, Wurzen) für Bür germeister Härtwig-Oschatz (kons.); 10. Kreis (Hainichen, Frankenberg, Mittwcida) für Fabrikbesitzer Starke-Frankenau (fortschr.); 14. Kreis (Meerane, Waldenburg, Hohenstein-Ernst- thal, Limbach) für Stadtrat Clauß-Hohenstein (kons.); 17. Kreis (Stollberg, Lößnitz, Zwönitz, Grünhain, Elterlein, Geyer, Ehrcnfriedersdorf) für Stadtrat Uhl- mann-Stollberg (fortschr.); 18. Kreis (Thum, Zschopau, Schellenberg, Oederan, Wolkenstein, Marienberg, Zöblitz) für Bürgermeister Mcsserschmidt-Oederan (freikons.); 19. Kreis (Annaberg, Buchholz, Jöhstadt, Ober- und Unterwiesenthal, Schlettau) für den f Abg. Bürger meister Voigt-Annaberg (nat.-lib.); 22. Kreis (Elsterberg, Netzschkau, Mylau, Lcngenfeld, Treuen) für Rechtsanwalt Opitz-Treuen (kons.). Von den Wahlkreisen des platten Landes haben zu wählen der 3. Kreis (Reichenau, Ostritz, Herrnhut) für Ritter gutsbesitzer vr. Pseisser-Burkersdorf (nat.-lib.); 8. Kreis (Kamenz, Königsberg, Königswartha) für Gutsbesitzer Kvckel-Krostwitz (kons.); 13. Kreis (Altenberg, Frauenstein, Dippoldiswalde) für Gutsbesitzer Steyer-Rciuholdshain (kons.); 17. Kreis (Wilsdruff-Nossen) für Gutspachtcr Horst- Rothschönberg (kons.); 22. Kreis (Taucha, Brandts, Rötha, Zwenkau, Pegau, Markranstädt) für Gutsbesitzer Kökert - Kleinmiltitz (kons.); 23. Kreis (Leipzig Land I) für Drechslermeister Bebel-Plauen bei Dresden (soz.); 25. Kreis (Borna, Lausigk, Frohburg, Geithain) für Gemeindevorstand Rößner-Niederpickenhain (kons.); 26. Kreis (Leisnig, Mügeln, Döbeln) für Gutsbe sitzer Uhlemann-Görlitz bei Mügeln (kons.); 28. Kreis (Mittweida, Geringswalde, Hartha, Colditz) für Gutsbesitzer Seydel-Königshain (kons.); 34. Kreis (Zöblitz, Mancnberg, Annaberg) für Oberregierungsrat Amtshauptmann v. Kirchbach-Mei- ßen (kons.); 37. Kreis (Hartenstein, Wildcnfels, Lichtenstein) für Stadtrichter Werner-Callnberg (kons.); 38. Kreis (Hohenstcin-Ernstthal, Glauchau, Walden burg) für Rittmeister Gelbke-Gesau (kons); 39. Kreis (Rcmfe, Meerane, Crimmitschau, Werdau) für Rittergutsbesitzer v. Römcr-Steinpleis bei Werdau (kons.); 43. Kreis (Auerbach, Falkenstein, Klingenthal) für Amtshauptmann v. Polenz-Auerbach (kons.); 4b. Kreis (Oelsnitz, Schöneck, Markneukirchen, Adorf) für Rittergutsbesitzer Jahn-Taltitz (kons.); Tagesgeschichte. Berlin, 29. März. In dem Befinden Sr. Majestät des Kaisers ist eine so wesentliche Besse rung eingetreten, daß Se. Majestät gestern vor mittag 11 Uhr wieder aufstehen konnte. In der vergangenen Nacht hat Se. Majestät niit Unter brechungen recht gut geschlafen. Das Aufstehen ist Sr. Majestät gestern gut bekommen und auch die Krankheitserscheinungen lassen mehr und mehr nach. — Die Einsegnung der beiden jüngsten Prin zessinnen Töchter des Kronprinzen und der Frau Kronprinzessin wird am 5. April in der kleinen Hauskapelle des hiesigen kronprinzlichen Palais stattfinden. — Der Reichstag hat am Montag den ersten Abschnitt seiner Session beendigt; die Abgeordneten sind in die Osterferien gegangen, aus denen sie erst am 19. April zurückkehren werden. Seine Thätigkeit in den vierthalb Wochen war eine recht befriedigende und ergebnisreiche. Niemals ist wohl in so kurzer Frist so viel geleistet worden. Man braucht nur an das Militärgesetz und an die vollstän dige Durchberatung des Etats zu denken. Daneben sind die Gesetzentwürfe über die Erweiterung der Unfallversicherung, über den Ausschluß der Oeffent- lichkeit bei Gerichtsverhandlungen, über die Ver sorgung der Hinterbliebenen von Militärpersonen, über den Verkehr mit Künstbutter, ferner die aus dem Hause hervorgegangenen Anträge zum Arbeiter schutz und zum Jnnungswesen in der ersten Lesung beraten und in Kommissionen verwiesen worden. In der Erzielung erfreulicher thatsächlicher Ergebnisse wie beim Militärgesetz, der Neubreisacher Ange legenheit u. a., wie auch in der ganzen raschen und glatten, das Ziel ins Auge fassenden Geschäfts behandlung hat sich die günstigere Zusammensetzung des Reichstags kundgegeben, die Schwächung der jenigen Parteien, welche an die Stelle praktischer sachlicher Arbeit unfruchtbares Agitieren und De monstrieren zu setzen und die Verständigung mit der Reichsregierung über die wichtigsten Zeitfragen zu Hintertreiben bestrebt waren. Unter der Fahne der „nationalen Mehrheit", die jetzt wieder über dem Parlament aufgezogen worden, ist auch der ganze Geist und Charakter des Reichstags ein anderer geworden, und damit wird auch das An sehen dieser Körperschaft, das in der Nation be denklich zu schwinden begonnen hatte, wiederkehren. Bei seinem Wiederzusammentritt nach Ostern wird sich der Reichstag vor große Aufgaben gestellt sehen. Außer der Beendigung der begonnenen Arbeiten wird er voraussichtlich eine die Organisation der Reichslande abändernde Gesetzgebung und fodann die Steuerfrage zu beraten haben. Namentlich an letzteren Gegenstand wird nian ja nicht ohne große Besorgnis herantreten können. Eine Verständigung über die Steuerreform gehört aber zu den dringend sten und wichtigsten Aufgaben der Reichspolitik; die Notwendigkeit rascher Lösung dieser Aufgabe wird von der neuen Reichstagsmehrheit in vollstem Umfange anerkannt, und wir hegen darum das Vertrauen, daß unter den Leistungen dieser Reichs tagsmehrheit sich auch die befriedigende Erledigung der Steuerfrage befinden wird. — Dem päpstlichen Abgesandten in Berlin, Monsignore Galimberti, ist vom Kaiser das Groß kreuz des Roten Adler-Ordens verliehen worden. Galimberti ist von Berlin wieder nach Rom ab gereist. — Prinz Wilhelm von Württemberg hat der Kommandantur ebenfalls 200 Mark zur Verteilung an die vor demselben gestellten Ehrenposten zugehen lassen. — Der König von Rumänien hat der Kom mandantur 300 Mk. zur Verteilung an die vor demselben gestellten inneren Ehrenposten zustellen lassen. — Der Leibarzt des Kaisers, Or. Lauer, erhielt den Roten Adlerorden erster Klaffe. Das Gerücht, daß Or. Lauer eine Dotation von 300 000 Mark erhalten werde, bestätigt sich nicht. — Die Abnahme des Reichspostdampfers „Sach sen" erfolgte am Donnerstag durch eine Kommission in Swinemünde. Am Freitag trat der Dampfer seine Reise nach Bremerhaven an. — Die deutsche Postbeamtenschaft hatte unter sich eine Sammlung veranstaltet, um Sr. Majestät dem Kaiser als Ehrengabe zuin 90. Geburtstage ein Rettungsboot, bestimmt für die Nordseeküste, zu widmen. Die Sammlung hat über 17 000 M. ergeben, und die Ehrengabe hat Sr. Majestät am Vorabende des Geburtstages durch den Staats sekretär des Reichspostamtes Exzellenz Or. von Stephan übergeben werden können. — Die Nachricht von einem Strafnachlaß für Viereck und Vollmar wird von der „Franks. Ztg." als unrichtig bezeichnet, da weder Viereck noch Voll mar ein Gnadengesuch eingereicht hätten, ohne die ses aber der Regent wohl nicht auf den Gedanken kommen werde, ihnen einen Teil der Strafe zu er lassen. Entstanden sei die Nachricht vermutlich da durch, daß Viereck, der in Zwickau inhaftiert ist und ein Blasenleiden hat, deshalb um Strafunterbrechung nachsuchte, um sich von seinem Arzte, der Vierecks Leiden kennt, behandeln zu lassen. Was Vollmar angeht, so wird er vermutlich demnächst, natürlich auch auf Ansuchen, eine Unterbrechung feiner Haft erlangen, da seine Gattin ihrer Entbindung entge gensieht. — Die Stadt Kiel brachte am 27. März abends dem Prinzen Heinrich einen Fackelzug, an welchem sich 2500 Fackelträger mit 10 Mu sikcorps beteiligten. Auf die Ansprache des Ober bürgermeisters, in welcher derselbe dem Prinzen anläßlich dessen Verlobung die Glückwünsche der Stadt aussprach, dankte der Prinz in bewegten Worten und schloß mit einem jubelnd aufgenom menen Hoch auf Se. Majestät den Kaiser. — Das Entlassungsgesuch des Staatssekretärs für Elsaß-Lothringen, von Hofmann, ist, wie ver lautet, genehmigt worden. Einstweilen soll der Staatssekretär von Puttkamer mit der Jührüng der Geschäfte des Staatssekretärs beauftragt wor den sein. Oesterreich. Eine Militär-Deputation, be stehend aus einem Offizier und zwei Unteroffizieren, foll am 29. dss. aus Deutschland in Wien ein- treffen, um sich Sr. Majestät dem Kaiser in der neuen leichten Infanterie-Ausrüstung vorzustellen. B elgien. Das Kriegsdepartement hat das Mann licher Repetiergewehr mit einer Modifikation für die belgische Armee angenommen. Die Modifika tion betrifft das Kaliber, das mit 8 Millimeter festgesetzt wurde. Frankreich. Sämtliche republikanische Frak tionen haben beschlossen, die in der nächsten Woche in der Kammer zur Diskussion gelangende Credit- forderung des Finanzministers, sowie diejenige des Bautenministers, welche bei der Budgetdebatte ver worfen wurden, zu bewilligen, um vor den Oster ferien eine Ministerkrisis zu Venneiden. Die Oppor tunisten wollen ihr Votum ausdrücklich als kein Vertrauensvotum motivieren. — Aus Paris schreibt man: Die Frage der Weltausstellung scheint nun mehr und mehr in den Vordergrund treten zu sollen. Befremdend mag erscheinen, daß erst jetzt die Einladungen zur Be teiligung an die auswärtigen Negierungen ergangen sind. Denn es bleiben, nach Abrechnung der un vermeidlichen Zeitverluste, den Ausstellern kaum 18 Monate für die Vorbereitung. Diese verspätete Einladung ist verschiedenen Umstünden, namentlich dem öfteren Ministerwechsel zuzuschreiben. Außer dem mußte auch vorher ein vertraulicher Meinungs austausch mit den Regierungen stattfinden. Diesen Zweck hatte die Regierung namentlich im Auge, als sie die Reise des Herrn von Lesseps nach Berlin billigte. Die Nachricht, daß Deutschland sich amtlich beteiligen werde, ist inzwischen widerrufen worden. Aber die Reichsregierung wird nichts dagegen haben, wenn Angehörige des Reiches auf eigene Faust ausstellen. Damit wird man hier umsomehr zufrieden sein, als auch von mehreren anderen Staaten, namentlich Oesterreich, Rußland und England, keine andere Beteiligung zu hoffen ist. Die Ausstellung wird trotzdem reichhaltig und sehenswert sein, viele Arbeit verursachen und Be- fucher in größerer Zahl anziehen. Diese unmittel bare wirtschaftliche Seite ist für die französische Regierung von größter Wichtigkeit. Die Ausfuhr, besonders an verarbeiteten Waren, sinkt im neuen Jahre wiederum, besonders in Paris liegen die meisten Geschäfte darnieder. Die Weltausstellung ist das hauptsächlichste der Regierung zu Gebote stehende Mittel, auf diesem Gebiete wirksam ein zugreifen. Durch die Vorbereitungen werden viele Tausend Menschen beschäftigt, ganz abgesehen von den Rüstungen der Aussteller. Die Aussicht auf die Weltausstellung wird auch die Ausführung der Pariser Stadtbahn begünstigen, ebenso wie die von der Stadtverwaltung geplanten Arbeiten. Ueber- haupt wird für die nächsten Jahre die Fürsorge der Regierung wesentlich durch die wirtschaftlichen Verhältnisse in Anspruch genommen werden. Der Erfolg der Weltausstellung und der damit verbun denen Veranstaltungen und Feste hängt aber wesent lich von der politischen Lage ab, und deshalb ist als sicher anzunehmen, daß die französische Regierung in den nächsten Jahren eine friedliche Politik ver folgen wird. Spanien. Minister Castillo erklärte auf eine Anfrage am Dienstag in der Kammer, das An stiften von Verschwörungen sei in Spanien leider
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