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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 03.11.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-190611030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19061103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19061103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1906
- Monat1906-11
- Tag1906-11-03
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Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vorher auSgegeben und versendet. VicrtcljahrSprciS l Mark 20 Pfennige auSschltchtich Boten- und Postgebühren. Bestellungen werde» in unserer Expedition, von den Boten, sowie allen Postanstalten angenommen. SthklllllStt Inserate swerden mit lv Pfennigen für die S, gespaltene KorpuSzclle berechnet und bi» intttag« >2 Uhr de« dem Tage des Erschctncn« vorhergehenden ' ageS angenommen. Mir Nachweis und Offerten-Annünne 10 Pfennige Extragebühr. Fcrnsprech-Anschluß Nr. 12. für Zschopau MD««- Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. ^ 13V. Sonnabend, den 3. November 19V«. 74. Jahrgang. Gesuche um Erteilung von Wandergemerbecheinen betr. Die Gesuche um Erteilung von Wandcrgewerbescheine» sind öfter so spät ange bracht worden, baff seiten der Königlichen Krcishauptmannschaft Chemnitz die Er ledigung der ans dem ganzen Regierungsbezirke eingehenden Gesuche nicht so schnell erfolgen konnte, als cs im Interesse der Gesuchstcllcr gelegen hätte. Um diesem Ucbclstande abzuhclscn, werden alle, welche um Ausstellung eines Wandergcwerbeschcines für das Jahr 1907 nachsuchcn wollen, anfgesordert, ihre dies bezüglichen Gesuche schon jetzt bei uns anzubringcn. Zschopau, am 2. November 1906. Der S t a d t r a t. vi. Schneider. Jahrmarkt in Zschopau am 12. November 1SV6. Das Ansparken und Aeilhalte» der Waren ist bereit- am Sonntag, den »I. November, von nachmittag 2 Uhr ab gestattet. Bestellungen auf das Wochenblatt ans die Monate November und Dezember werden jederzeit in der' Expedition und bei allen Zeitungsboten angenommen. Aus Sachsen. Zschopau, den 2. November 1906. X lieber die Feier der Einweisung de» Herrn Bürgermeister vr. Schneider, dt« am vorigen Dicn»tag nachmittag» */,2 Uhr im großen Sitzung»saale de» Rathauses statlsand und über dir wir bereit» in voriger Nummer kurz be richtet haben, lasten wir heute den au»sührlichen Bericht folgen: Aus ergangene Einladung hin hatten sich zu oben genanntem Zeitpunkt« im Rathause die Vertreter hiesiger und auswärtiger Behörden etngesunden, und zwar die Herren Krei»hauptmann von Burg»dolff au» Chemnitz, Amtthauptmann Dost au» Flöha, Oder» sorstmetfter Klette, Semtnardtreklor Berger, BezirkSschulinspektor Schulrat Sattler au» Flöha, »mt»richter Oi. Rietschrl, Steuer inspektor Klemm, Brandversicherung»inspellor Müller, Bezirk»- landmeffer Laug, Postmeister Winkler, Bürgermeister Jrmer au» Frankenberg, BahnhofSinspektoren Oertel und Kellner, die Mitglieder de» Stadtrat» und de» Stavlverordnetenkollegtum», die städtischen Beamten und Poltzeiorgane, sowie einige Herren der Biirgerschajt. Die Feierlichkeit wurde durch Herrn KreiShauptmann von Burg»dorss mit solgender Ansprache eröffnet: .Mein« hochgeehrten Herren! Zu einem Skt von großer Wichtigkeit sür die Stadt Zschopau sind wir hier zusammengetreten. Nachdem da» Amt de» Bürgermeister» durch den Weggang de» Herrn Bürgermeister Rudolph erledigt war und nachdem die städtischen kollegten in Herrn Stadtrat Or. Schneider sich ein neue» Oberhaupt erwählt hatten, sind wir hier zusammen gekommen, um den Akt der Verpflichtung vorzunehmen. Nach tz 93 der revidierten Slädteordnung hat diese Verpflichtung in Wegenwart der Vertreter de» Stodtrate» und der Stadt verordneten zu ersolgen. Die meisten von ihnen find hier an wesend, und ich heiß« Sie herzlich willkommen. Buch ver schiedene andere Herren, die damit nicht unmittelbar zu tun haben, find -l» Gäste und Zeugen diese» feierlichen Akte» ge kommen. Sie bezeugen dadurch Ihr Wohlwollen und Ihre sreundltche Gesinnung sür di« Stadt Zschopau, und e» ist mir Bedürsni», Ihnen dasür zu danken und auch Sie herzlich will kommen zu heißen. Da» Amt eine» Bürgermeister» ist «in schwere», vielseitige» und v«rantwortung»rrtchi». E» enthält viel Rechte, aber auch sehr viel Pflichten. E» hat durch die Gesetzgebung einen doppelten Charakter erhalten. Aus der einen Sette ist der Bürgermeister der Vertreter der Bürgerschaft und der Leiter der örtlichen Angelegenheiten. Demgemäß hat er sich um alle örtlichen Angelegenheiten zu kümmern, die Interessen der Bürger schaft zu den setntgen zu machen und zu vertreten. Er Hot die Kräfte der Stadt zu sammeln und in die rechten Bahnen zu leiten. Andrerseit» ist er der Träger der obrigkeitlichen Gewalt de» Staate», und al» solcher hat er mit Gerechtigkeit und ahn« Ansehen der Person sein Amt auSzuüben. Da» Amt verlangt also «inen ganzen Monn und «inen ganzen Charakter, vielseitige» Misten, Umsicht, Tatkraft und Energie. Diese Eigenschaften erwartet der Wohlkörper von einem neuen Bürger meister, und die Bürgerschaft schaut vertrauensvoll aus ihn. E« ist daher ganz natürlich, daß Sie, Herr Bürgermeister, in der heutigen Stunde ernste, zagende und selbstprüfendr Ge danken hegen und geloben werden, diesen Erwartungen noch besten Kräfte, zu entsprechen. Demgegenüber möchte ich daraus Hinweisen, daß Sie für die Betätigung dieser Eigenschaften in Zschopau «inen günstigen Boden vorfindrn. Ihr Herr Vor gänger hat die Geschäft« der Stadt tn bester Ordnung zurück gelosten. Dt« städtischen Kollegien arbeiten einmütig sür da» Wohl der Stadt. Die Bürgerschaft ist in der Hauptsache gut gesinnt und fleißig im Erwerb, und die Beamtenfchast treu und zuverlässig. Wir kommen Ihnen alle mit Vertrauen entgegen, und ich habe kein Bedenken getragen, Sie zu bestätigen. Sie können daher mit gutem Mute heute Ihre neue Stellung »»treten.' Hieraus fand di« feierliche Eiderleistung statt. Nlrdann nahm der Herr Krei»houptmann auch die Verpflichtung de» Herrn Bürgermeister» al» Standesbeamten vor. di« unter Hinwei» aus die Obliegenheiten eine» solchen mittel» Hand schlag» an Eiderstott erfolgte. Dann fuhr er fort: .Die Ver pflichtung ist erfolgt, und ich stelle Ihnen, meine Herren, Ihren neuen Herrn Bürgermeister vor und ersuche Sie, demselben mit Liebe, Achtung und Treue entgegenzukommen und ihn nach allen Ihren Kräften bet der Auiübung seine» Amte» zu unterstützen. Ich wünsche Ihnen, Herr Bürgermeister, von Herzen Glück. Möge Ihre Tätigkeit für dir Stadt Zschopau eine gesegnete sein!' Dann trat Herr stellvertretender Bürgermeister Stadtrat Drech»ler vor und sprach: .Hochgeehrter Herr Bürgermeister! Nachdem Sie soeben in Ihr Amt etngewtesen worden sind, gestatten Sie mir, daß ich Ihnen im Namen de» Stadtrat«» zu Zschopau die ausrtchttgsten Glück« und Segen»wünsche mit dem Bemerken darbrtnge, daß Eie tn den Mitgliedern de» Rate» allezeit treue Mitarbeiter finden werden, deren vornehmste Ausgabe e« ist, sür da» Wohl der Stadl zu sorgen. Möge Ihre Arbeit eine reich gesegnete seinl Möge Sie Ihr Amt tn unserer Stadt recht viele Jahre befriedigen I Ihren Eingang segne Gott!' Auch der erste Stadtverordnetenvorsteher, Herr SladtgutS- besttzer Hübner, begrüßte den Herrn Bürgermeister, indem er salzende Worte an ihn richtete: .Auch im Namen de» Stadtverordnetenkollegtum» entbiete ich Ihnen, hochgeehrter Herr Bürgermeister, unsern herzlichsten Willkommeng,uß. Schon durch Ihre einstimmige Wahl zum Oberhaupt« der Stadt Zschopau kam da» volle Vertrauen beider städtischen Kollegien zum «»»druck. Ich bitte Sie, un» mit demselben Vertrauen entgrgenzukommen, und versichere Ihnen, daß wir allezeit be müht sein werden, redlich und fleißig zum Wähle der Stadt zu arbeiten. Ich wünsche Ihnen in Ihrem Amte, sowohl sür J>>re Person, ai» auch für unsere liebe Stadt Glück und Segen! In diesem Sinne heiße ich St- nochmal» herzlich willkommen.' Hieraus nahm der Herr Bürgermeister selbst da» Wort und lührte folgende» au«: »Gestatten Sie, hochverehrter Herr KreiShauptmann, daß ich Ihnen meinen verbindlichsten Dank zum Au»druck bringe sür die trefflichen Worte und Glückwünsche und sür den Ausdruck de» Vertrauen», da» Sie mir entgegen- gebrachl hoben. Ich werde mich bemühen, mein Amt in der Weise zu sichren, wie Sie es mir vorhin in Ihren Worten dargelegt haben, und ich bitte Sie, mir und der Stadt Zschopau auch jernerhi» Ihr Wohlwollen zu bewahren. Ihnen, meine Herren Vertreter de» Sladtrote» und der Stadtverordneten, danke ich sür die freundlichen Worte der Begrüßung und die Glückwünsche und sür die bereitwillige Zusage der Unter stützung in meinem Amte. Ich werde e» mir stet» sür die größte Ehre achten, daß Sie mich einstimmig gewählt haben, und r» al» erste Ehrenpflicht betrachten, mein Amt so zu führen, daß unsere geliebte Stadt Zschopau, die nunmehr auch meine Heimatstadt geworden ist, wachsen, blühen und gedeihen möge. Und wenn Sie mir Ihre Unterstützung nicht versagen werden, wird Gott mit un» sein.' Dann begrüßte auch Herr Amitrichter Or. Rietschel im Namen de» Gericht« den Herrn Bürgermeister zu herzlicher Mitarbeit unter Htnwet» aus die manntgsachen Wechselbeziehungen, die zwischen der Stadtverwaltung und dem Gerichte bestehen. Herr RatSsekretär Roscher überbracht« im Namen der ftädttschen Beamten dem neuen Vorgesetzten die herzlichsten Glückwünsche mit der Versicherung de« vollsten Vertrauen« und dem Gelödnt», ihm stet» treu und gehorsam zu sein, seinen Anordnungen pünktlich nachzugehen und ihn zu unterstützen. Er bat um Vertrauen und Wohlwollen und schloß mit einem herzlichen Glückauf. Buch der Kgl. Beztrk»schulinspektor, Herr Schulrat Sattler, begrüßte den Herrn Bürgermeister im Nomen der BezirkSschulinspekiton und sprach dabei die Hoffnung aus «tn gedeihliche» Zusammenwirken au». Nachdem noch sämtliche Herren den Neuetngewtesenen persönlich beglückwünscht halten und dar Protokoll zur Verlesung gelangt war, s-nd die Feierlichkeit ihren Abschluß. Da» sich daran anschließende Festmahl im Katsersoale nahm gletchfall» einen erhebenden Verlaus. Außer den bet der Ein- wetsung»seierltchkeit im Rathaus« beteiligt gewesenen Herren hatte sich auch eine große Zahl Zschopauer Bürger eingesunden, um durch ihre Gegenwart ihrer Freude und Teilnahme Aul druck zu geben, daß unsere Stadt ein neue» Oberhaupt erhalte» hat, an besten Person sich die besten Wünsche sür die Stadt knitpsen. Ueber 100 Personen nahmen an dem Festmahle teil. Der Festraum war sinnig geschmückt, und die dargebotenen Speisen und Getränke mochten der Wirtschaft de» Herrn Mößner alle Ehre. Während de» Mahle» spielte die Städtische Kapelle ihre munteren Weisen, und zahlreiche ernst« und heitere Trink- sprüch« erhöhten die Feststimmung. Den Reigen der Reden eröffnet« der Herr KreiShaupt mann v. Burg»dorss. Sein Hoch galt dem allverehrten Landesherrn, Sr. Moj. dem Könige Friedrich August, woraus die Versammlung, einer schönen Sitte folgend, au» treuem Sachsen herzen sang: .Den König segne Gott'. Daraus gab Herr Stadtrat Drechsler in seinem Trinkspruche seiner Freude darüber Ausdruck, daß unsere Stadt wieder einen neuen Führer habe, zu dem di« Bürger mit großem Vertrauen und viel Hoffnung emporblicken. Ausgepflanzt seien aus dem Felde seiner neuen Tätigkeit trefflich geleitet« Bildungsstätten, große Werk« der Industrie, ein treues Beamtentum, eine tatkräftige Bürger schaft und eine groß« Anzahl tätiger und fleißiger Arbeiter. Er bat den Herrn Bürgermeister, die» alle» unter seine weise Führung zu nehmen und der Stadt zu neuem Glanz und neuer Größe zu verhelft», daß st« eine hellleuchtende Blum« «erde im Kranz der sächsischen Städte. Er schloß mit dem Rufe: .Grüß Gott, Herr Bürgermeister in der neuen Heimat!' Herr Stadtverordnetenvorsteher Hübner seterte den Herrn Kreiihauptmann. Er dankt« ihm sür sein persönliche» Erscheinen am heutigen Tage und verband damit die Bitte, daß da» Wohlwollen, da» un» die hohe König!. Staattregierung seither entgegengebracht habe, un» auch fernerhin zu teil werden möge. In Erwiderung diese» Trinkspruche» nahm der Herr Krei»hauptmann nochmal« da» Wort. Er dankt« sür die ehrenvolle Begrüßung und sür da» darin bekundet« Ver trauen, da» er zugleich al» den Ausdruck de» langjährigen Ver trauen» der Bürgerschaft zur Staatsregierung betrachte. Er wünschte «in weitere» Fortbestehen diese» Bertrauentverhältniffe» und ein wettere» Blühen und Gedeihen der Stadt. Sein Hoch galt der Bürgerschaft von Zschopau. Sichtlich bewegt dankte daraus der Herr Bürgermeister sür die herzlichen BegrüßungSworte und die allseitig« Bekundung de» Vertrauen». Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß e» ihm gelingen möge, ein rechter Psadfinder zu sein und da» ihm entgegengebracht« reiche Maß von Liebe und Vertrauen zu ver gelten und zu rechtserttgen. An gutem Willen werde «» ihm gewiß nicht fehlen. Sein Hoch galt seiner neuen Heimat. Mit sreudiger Begeisterung stimmte die Versammlung tn den Hochrus ein. Dann brachte Herr Stadtrat Walther einen Trinkspruch au» aus Herrn AmiShauptmann Dost und Herr Schuldirektor Bergmann aus die Vertreter der BezirkSschulinspektton sür Zschopau, den Herrn Bezirk»schulinspektor Schulrat Sattler, Herrn Bürgermeister Or. Schneider und die Mitglieder de» Stadtrate». E« solgten nun noch IS Reden. Diese Tatsache wird e« jedem begreiflich erscheinen lasten, wenn der Berichterstatter ver zichten muß, aus den Inhalt eine» jeden der trefflichen Trink sprüche einzugehen. Er muß sich damit begnügen, die all gemeine Stimmung zu kennzeichnen. Selbstverständlich war der Herr Bürgermeister der Mittelpunkt de» ganzen Feste». Ihm und seiner lieben Familie galt die Mehrzahl der Trtnk- sprllche. Au» allen Reden, die sich mit seiner Person beschäf tigten, klang herzliche» Vertrauen und die Bitte, solche« auch der Bürgerschaft, ihrer Vertretung, dem gesamten Schulwesen und den Beamten entgegen zu bringen. Nicht minder sprach darou» die Liebe, mit der die Zschopauer an ihrer Stadt hängen, und der Wunsch,
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